Bischoff / Rürup / Krohn | Ausgeschlossen | Buch | 978-3-86916-721-3 | sack.de

Buch, Englisch, Band 36, 320 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 230 mm, Gewicht: 505 g

Reihe: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch

Bischoff / Rürup / Krohn

Ausgeschlossen

Staatsbürgerschaft, Staatenlosigkeit und Exil

Buch, Englisch, Band 36, 320 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 230 mm, Gewicht: 505 g

Reihe: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch

ISBN: 978-3-86916-721-3
Verlag: Edition Text + Kritik


In beiden Weltkriegen wurden Geflüchtete als 'Enemy Aliens' interniert, massenhaft wurden Menschen zu staatenlosen Exilanten: Im Fokus des Bandes stehen die prekären Ränder und Aporien klassischer Konzepte von Staatsbürgerschaft.

In einer politischen Ordnung, in der Nationalität zum zentralen Identifizierungsmerkmal geworden ist, entscheidet die nachweisbare Zugehörigkeit zu einer nationalen Gemeinschaft zunehmend darüber, wer Schutz genießt oder wer von Verfolgung bedroht ist. Massenhaft wurde Menschen ihre Staatsangehörigkeit aberkannt, doch blieben Pässe von Ausgebürgerten wichtige Identifikationsdokumente, die Ausreise und Asyl ebenso ermöglichen wie verwehren konnten. So bezeichnete Hannah Arendt, die selbst als 'feindliche Ausländerin' in einem französischen Lager interniert und insgesamt 14 Jahre lang staatenlos war, in dieser Zeit Pässe und Geburtsurkunden als "das soziale Mordinstrument […], mit dem man Menschen ohne Blutvergießen umbringen kann". Und sie sollte Recht behalten, denn längst nicht allen gelang es, anderswo Asyl zu finden und eine neue Staatsbürgerschaft zu erhalten.
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Weitere Infos & Material


- Doerte Bischoff/Miriam Rürup: Ausgeschlossen: Staatsbürgerschaft, Staatenlosigkeit und Exil. Zur Einleitung

I. Inklusion, Exklusion, Migration: Konstellationen von Flucht und Staatsangehörigkeit in historischer Perspektive
- Andreas Fahrmeir: Staatsangehörigkeit und Nationalität, Rang und Bürokratie
- Claus-Dieter Krohn: Bürgerrechte, Flüchtlinge, Staatenlosigkeit und Asyl in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika
- Corry Guttstadt: Passlos, staatenlos, rechtlos. Jüdische EmigrantInnen in Deutschland und in der Türkei zwischen antisemitischer Verfolgung durch das NS-Regime und türkischer Bevölkerungspolitik
- Sonja Wegner: Grenzüberschreitungen mit und ohne Staatsbürgerschaft. Erfahrungen von Flüchtlingen nach Uruguay 1933-1945

II. Grenzen der Anerkennung: Gender, Religion, Ethnie
- Viola Alianov-Rautenberg: Migration und Marginalität. Geschlecht als strukturelle Kategorie in der deutsch-jüdischen Einwanderung nach Palästina/Eretz Israel in den 1930er Jahren
- Lidia Averbukh: Konstruktion von Gruppenidentitäten innerhalb des israelischen Staatsbürgerschaftsrechts
- Esther Weizsäcker: Wiedereinbürgerungsansprüche und Perpetuierung von Diskriminierung: Nachkommen während der NS-Zeit geflohener Emigrantinnen und Emigranten im deutschen Staatsangehörigkeitsrecht

III. Eindeutige Identifizierungen? Passregime und Bürokratie in der literarischen und künstlerischen Reflexion
- Doerte Bischoff: Kriegszustand: Logiken des Militärischen und die Macht der Pässe in literarischen Reflexionen über Staatsbürgerschaft seit 1918
- Burcu Dogramaci: Die Kunst der Passfälschung: Exil, Flucht und Strategien der Grenzüberschreitung
- Charlton Payne: Style and Index: Viktor Shklovsky's Defamiliarization of Identity in the Age of Statelessness
- Burkhardt Wolf: Staatsbürgerschaft und bürokratische Form. Österreichs Juden in Heimrad Bäckers "nachschrift"

IV. Zugehörigkeit und Demokratie jenseits nationalstaatlicher Regelungen: aktuelle Perspektiven
- Lena Laube: Was ist (m)ein Pass wert? Ungleiche Mobilitätsrechte, der strategische Erwerb von Staatsbürgerschaft und Migrations- und Grenzdiplomatie
- Julia Schulze Wessel: Aushandlungen der Teilhabe. Demokratie, Exil und die Cities of Sanctuary
- Gianluca Solla: Ohne. Noten zur Poetik und Politik der Migrationen

Rezensionen
Kurzbiografien der Autorinnen und Autoren
Personenregister


Rürup, Miriam
Miriam Rürup ist Historikerin und Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Sie arbeitet an dem Projekt "Der Umgang mit Staatenlosigkeit und Vorstellungen universeller Zugehörigkeit im 20. Jahrhundert".

Rürup, Miriam
Miriam Rürup ist Historikerin und Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg. Sie arbeitet an dem Projekt "Der Umgang mit Staatenlosigkeit und Vorstellungen universeller Zugehörigkeit im 20. Jahrhundert".


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