Beatty | Willa of the Wood – Die Geister der Bäume | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Willa of the Wood

Beatty Willa of the Wood – Die Geister der Bäume

Band 2
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7336-5207-4
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Willa of the Wood

ISBN: 978-3-7336-5207-4
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Zukunft der Wälder steht auf dem Spiel Die Tiefen der Wälder, die endlose Weite der Berge - das ist die Heimat der jungen Willa, die die Sprache der Bäume und Tiere spricht. Doch die Welt um sie herum verändert sich. Die Menschen dringen immer weiter vor, roden die Bäume und nehmen den Waldwesen ihren Lebensraum. Als dunkle Schatten durchs Tal ziehen und die Wälder aufbegehren, findet Willa sich zwischen zwei Welten: Sie ist ein Kind des Waldes und doch gibt es Menschen, die sie liebt. Wie wird Willa sich entscheiden? Und wer ist das Mädchen, das ihr auf Schritt und Tritt folgt? Ein mitreißendes neues Abenteuer für Waldmädchen Willa Alle Bände der »Willa of the Wood«-Dilogie: Band 1: Das Geheimnis der Wälder Band 2: Die Geister der Bäume

Bei langen Waldspaziergängen mit seiner Tochter wurde Robert Beatty zu »Willa of the Wood« inspiriert. Sie schien die beiden stets in den Schatten der Bäume zu begleiten. Vor seiner Zeit als Autor war Robert Beatty ein sehr erfolgreicher IT-Unternehmer einer der Pioniere im Bereich Cloud Computing. Robert Beatty lebt inmitten von Bergen und Wäldern mit seiner Frau und drei Kindern in Asheville, North Carolina, USA.
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3


Der Bär stürmte mit seinen scharfen Zähnen und spitzen Krallen auf Willa zu. Sie duckte sich tief und hob die Arme schützend über den Kopf. Doch dann drehte er in letzter Sekunde ab und lief in die andere Richtung davon. Willa blinzelte verwirrt und fragte sich, was passiert war. Da machte der Bär schon wieder kehrt und kam erneut auf sie zu. Er schwang sich auf die Hinterbeine, ragte hoch und gewaltig auf, stand jedoch von ihr abgewandt. Dann ließ er sich wieder auf alle viere fallen, stampfte mit den Vordertatzen auf den Boden, blies Luft durch das Maul aus und klackte mit den Zähnen. Offensichtlich wollte der Bär sie nicht angreifen. Er schritt nur an der Kante der Felswand auf und ab und blickte in die Schlucht hinunter.

Willa kroch vor und spähte über die Kante.

Ihr Herz machte einen Sprung, als sie das kleine Schwarzbärenjunge am Grund der Schlucht festsitzen sah, durch die ein schnell fließender Fluss den Berg hinunterströmte. Der kleine Bär scharrte mit seinen kleinen Tatzen an der Felswand, versuchte verzweifelt, zu seiner Mutter hinaufzuklettern. Willa sah einige Augenblicke lang dabei zu, wie er es immer und immer wieder wimmernd und sich festkrallend probierte. Doch er war noch ganz winzig, und all seine Bemühungen blieben erfolglos.

Denn immer wenn er es einen Meter oder zwei hinaufgeschafft hatte, schlitterte er wieder hinab und brüllte zu seiner Mutter hoch über ihm hinauf.

»Komm schon, Kleiner, du kannst das …«, flüsterte Willa ihm zu.

Schließlich gelang es dem Bärenjungen, auf einen niedrigen Felsbrocken zu klettern, und so befand es sich nun ein Stückchen höher.

»Gut so …«, ermutigte Willa ihn.

Von dort aus bahnte sich das Junge langsam einen Weg die nackte Felswand hinauf, hakte seine Krallen in Ritzen und Spalten im Gestein und zog sich hoch. Je höher es kam, desto selbstsicherer wurde es, so dass seine kurzen Beine sich immer fester abstießen, während es schneller und schneller hinaufkletterte.

»Bitte fall nicht runter …«, hauchte Willa, und ihr Herz schlug schneller, während sie den Bären weiter beobachtete. Sie konnte es kaum glauben, aber gleich hatte er es geschafft. Der kleine Kerl erklomm die Wand immer weiter, direkt zu seiner Mutter hinauf. Er kletterte an vorstehenden Felsnasen und großen Gesteinsbrocken vorbei.

Doch dann, ganz oben am Abhang, nur ein oder zwei Meter von seiner Mutter entfernt, kam er zu einem Bereich mit losem Schotter, der unter seinen Tatzen zerbröckelte. Er scharrte wie wild mit den Klauen, aber es gab einfach nichts, woran er sich festkrallen konnte. Und so schlitterte der kleine Bär die Felswand wieder hinunter, alle viere von sich gestreckt in dem verzweifelten Versuch, sich irgendwo festzuhalten, während er im Fallen nach seiner Mutter heulte. Er schlug auf einer Felsnase auf und purzelte dann weiter und weiter hinab, den gesamten Weg durch die Felsbrocken und zerklüfteten Steine zurück, bis sein kleiner schwarzer Körper am Grund der Schlucht aufkam und ins Wasser fiel. Willa keuchte auf. Das Bärenjunge lag einfach nur da, halb im Wasser, halb auf den Steinen. Völlig reglos.

Seine Mutter schnaubte und lief wieder auf und ab. Dann schob sie ihre gewaltigen Schultern über die Kante und versuchte, zu ihrem Jungen hinunterzugelangen, aber sogleich rutschte der Schotter unter ihren Tatzen weg und zwang sie zum Rückzug. Ein weiterer Schritt, und sie würde in den Tod stürzen.

Während Willa das winzige schwarze Häufchen am Grund der Schlucht beobachtete, atmete sie einmal, zweimal, dreimal tief sein. Viermal, fünfmal, sechsmal …

Endlich bewegte sich das Häufchen. Willa schöpfte erleichtert Luft. Der kleine Bär rappelte sich auf und schüttelte sich. Dann spähte er hinauf zum Felsvorsprung und rief erneut nach seiner Mutter. Sie antwortete ihm mit einem Grunzen, ermutigte ihn, es noch einmal zu versuchen.

Willa blickte zur anderen Seite der Schlucht. Die Holzfäller zerhackten und zerteilten immer noch die Bäume. Und die Wachmänner mit ihren Gewehren hatten die Bären noch nicht bemerkt, aber Willa wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis sich das änderte.

Sie holte ein paarmal langsam und tief Atem … ein und aus … ein und aus … versuchte, die Situation zu durchdenken.

, hatte ihr Vater sie schon viele Male gewarnt.

Willa wusste, dass er recht hatte. Die Welt veränderte sich, und sie konnte es nicht aufhalten. Sie konnte nichts tun, um die Bäume vor den Holzfällern zu schützen. Doch als sie aus dem Blätterwerk herausspähte, dachte sie, dass sie zumindest der Bärenmutter und ihrem Jungen helfen konnte. Vielleicht würde sie diese eine gute Tat vollbringen können.

Also trat sie aus dem Schutz der Bäume heraus. Dann rannte sie an der Bärenmutter vorbei, drehte sich um und schlitterte mit den Füßen voran über die Kante des Abhangs.

Sie stürzte die steile Schluchtwand hinab, fuhr mit den Händen über das zerklüftete Felsgestein in dem Versuch, ihren Fall zu verlangsamen. Die Schlucht war so tief, wie ein Baum hoch war. Und als sie schließlich unten ankam, war sie völlig außer Atem, und ihre Handflächen und Finger bluteten.

Ihre Haut kribbelte, als sie sich reflexartig mit dem Grau und Braun der Felsen um sie herum verschmolz. Sie hatte gedacht, dass das Einswerden mit ihrer Umgebung sie beruhigen würde, sie aufatmen lassen würde, doch dann zuckte ihr Ohr. Sofort blickte sie hinauf zur anderen Seite der Schlucht, erwartete, die Holzfäller oder irgendeine andere Art von Gefahr zu sehen. Denn ihre Sinne trogen sie selten. Sie suchte die Felswand ab. Aber seltsamerweise war dort niemand zu erkennen.

Also bahnte sie sich einen Weg durch die Felsbrocken zu dem Bärenjungen. Der winzige Bär starrte sie mit seinen kleinen braunen Augen flehend an. Er winselte immer lauter, je näher sie kam, wollte sie so schnell wie möglich bei sich haben. Wäre sie ein Mensch gewesen, hätte er panisch die Flucht vor ihr ergriffen. Willa war zwar nicht seine Mutter, aber er wusste instinktiv, dass sie ihm helfen wollte.

»«, flüsterte sie in der Faeran-Sprache.

Gerade, als sie die Hände ausstrecken und das Bärenjunge in ihre Arme heben wollte, spürte sie ein Prickeln in ihren Nackenstacheln. Blitzschnell wandte sie sich um und schaute zur Schluchtwand hinüber. Gänsehaut lief ihr kühl über die Arme. Irgendetwas war dort, selbst wenn sie es nicht sehen konnte. Da war sie sich ganz sicher. Als sie den Blick über die Felsen gleiten ließ, konnte sie nichts Ungewöhnliches entdecken, doch eines stand fest: Sie und das Bärenjunge mussten so schnell wie möglich von diesem Ort verschwinden.

Sie beugte sich hinunter und hob den kleinen Bären auf ihre Schultern. »«

Das Bärenjunge wusste genau, was zu tun war, und klammerte sich an ihren Rücken, indem es die Beine fest um ihren Oberkörper schlang. Willa zuckte zusammen, als sich die Krallen des kleinen Bären in ihre Seiten bohrten. Sie konnte kaum atmen, aber wenigstens war sie sicher, dass er nicht herunterfallen würde.

Willa hörte das Geräusch von knirschendem Schotter. Sofort wirbelte sie herum, bereit zum Angriff. Doch wieder war dort niemand. Sie runzelte die Stirn, betrachtete die Felsbrocken. Sie hätte schwören können, dass sich jemand von hinten an sie heranschlich. Aber im Augenblick hatte sie keine Zeit weiterzusuchen.

Sie wandte sich wieder der Felswand zu und begann zu klettern. Ihre Finger krallten sich in schmale Gesteinsrisse, und ihre Zehen ertasteten kleine Felsnasen, von denen sie sich abdrücken konnte, aber das Gewicht des Bärenjungen auf ihrem Rücken erschwerte den Aufstieg sehr viel mehr, als sie erwartet hatte. Sie streckte sich nach einem Haltegriff über ihrem Kopf und versuchte, sich daran hinaufzuziehen, doch ihre Finger waren blutig und sie rutschte ab. Willa zog sich der Magen zusammen, während sie hektisch um sich griff, um irgendwo Halt zu finden. Da schob Willa plötzlich etwas von unten hinauf. Echte stießen sie nach oben. Und dann stützte eine Schulter sie.

»Ich hab dich«, sagte eine Mädchenstimme.

»Was … Wer bist du?«, stotterte Willa und schaute nach unten, aber sie konnte nicht erkennen, wer ihr da half.

»Kletter einfach weiter!«, antwortete das Mädchen und schob sie weiter.

Da Willa wusste, dass das ihre einzige Chance war, streckte sie erneut den Arm aus, krallte ihre Finger in einen Felsspalt und zog sich hoch. Dann packte sie den Riss darüber und reckte sich nach dem nächsten. Immer weiter hangelte Willa sich hinauf, von einem Haltegriff zum nächsten, und das sich festklammernde Bärenjunge winselte, während sie höher und höher hinaufstiegen.

»Jetzt schaffst du’s!«, kam die Stimme vom Grund der Schlucht her.

Willa blickte hinunter und sah das blasse Gesicht eines Menschen-Mädchens zu ihr heraufspähen. Es schien zwölf oder dreizehn Jahre alt zu sein, und sein langes Haar hatte die Farbe von Weizen.

»Weiter, du kannst das!«, rief das Mädchen zu ihr hinauf und nickte ermutigend. »Aber du musst dich beeilen – sie kommen!«

Willa wollte sich nicht von dem Mädchen abwenden. Doch sie fühlte ihre Muskeln zittern und ihre Finger von den Haltegriffen abrutschen.

Wieder langte...


Beatty, Robert
Bei langen Waldspaziergängen mit seiner Tochter wurde Robert Beatty zu 'Willa of the Wood' inspiriert. Sie schien die beiden stets in den Schatten der Bäume zu begleiten. Vor seiner Zeit als Autor war Robert Beatty ein sehr erfolgreicher IT-Unternehmer einer der Pioniere im Bereich Cloud Computing. Robert Beatty lebt inmitten von Bergen und Wäldern mit seiner Frau und drei Kindern in Asheville, North Carolina, USA.

Sandmann, Sabrina
Sabrina Sandmann (geb. 1985) hat in Düsseldorf Literaturübersetzen studiert und ist seit 2018 als freiberufliche Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig. Besonders gern mag sie Jugendromane, übersetzt aber auch Sach- und andere Bücher. Neben der Literatur gilt ihre Leidenschaft dem Reisen und dem Tanzen.

Robert BeattyBei langen Waldspaziergängen mit seiner Tochter wurde Robert Beatty zu 'Willa of the Wood' inspiriert. Sie schien die beiden stets in den Schatten der Bäume zu begleiten. Vor seiner Zeit als Autor war Robert Beatty ein sehr erfolgreicher IT-Unternehmer einer der Pioniere im Bereich Cloud Computing. Robert Beatty lebt inmitten von Bergen und Wäldern mit seiner Frau und drei Kindern in Asheville, North Carolina, USA.
Sabrina SandmannSabrina Sandmann (geb. 1985) hat in Düsseldorf Literaturübersetzen studiert und ist seit 2018 als freiberufliche Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig. Besonders gern mag sie Jugendromane, übersetzt aber auch Sach- und andere Bücher. Neben der Literatur gilt ihre Leidenschaft dem Reisen und dem Tanzen.

Bei langen Waldspaziergängen mit seiner Tochter wurde Robert Beatty zu »Willa of the Wood« inspiriert. Sie schien die beiden stets in den Schatten der Bäume zu begleiten. Vor seiner Zeit als Autor war Robert Beatty ein sehr erfolgreicher IT-Unternehmer einer der Pioniere im Bereich Cloud Computing. Robert Beatty lebt inmitten von Bergen und Wäldern mit seiner Frau und drei Kindern in Asheville, North Carolina, USA.
Sabrina Sandmann (geb. 1985) hat in Düsseldorf Literaturübersetzen studiert und ist seit 2018 als freiberufliche Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig. Besonders gern mag sie Jugendromane, übersetzt aber auch Sach- und andere Bücher. Neben der Literatur gilt ihre Leidenschaft dem Reisen und dem Tanzen.



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