Bertold / Palmer / Joachimsen | 11 Liebesgeschichten Weihnachten 2022 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 600 Seiten

Bertold / Palmer / Joachimsen 11 Liebesgeschichten Weihnachten 2022


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7452-2508-2
Verlag: Alfredbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 600 Seiten

ISBN: 978-3-7452-2508-2
Verlag: Alfredbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Dieses Buch enthält folgende Geschichten Schlosshotel Schwarzenburg (Sandy Palmer) Eine italienische Romanze (Sandy Palmer) Sag mir nur drei kleine Worte (Sandy Palmer) Der Mann aus dem Urlaubsparadies (Sandy Palmer) Liebeswirren am Nordseestrand (Sandy Palmer) Das Glück wohnt am anderen Ende der Welt (Sandy Palmer) Denn das Glück lässt sich nicht kaufen (Sandy Palmer) Die Insel der lustvollen Träume (Sandy Palmer) Das war unsere Zeit (Sandy Palmer) Tanzen macht auch Sportmuffeln Spaß (Eva Joachimsen) Erfolg lässt sich nicht erzwingen (Ela Bertold) Palmen, Traumstrände, kristallklares Wasser, in dem sich bunte Fische tummeln - und ein Mann, der Ellen von der ersten Sekunde an fasziniert. Dabei hatte sie sich geschworen, sich nach der Pleite mit Jo nicht so rasch wieder zu verlieben. Aber Bernhard Beck war genau der Typ, der sie schnell alle guten Vorsätze vergessen ließ...

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1


“Mach’s gut, Kleine. Und wenn du Schwierigkeiten hast, dann ruf mich an.” Joachim Graf von Bergdorff umarmte seine Schwester kurz.

“Es wird schon schief gehen”, lächelte Sabrina und warf einen letzten, ein bisschen wehmütigen Blick zurück auf das trutzige Stammschloss ihrer Familie. Am Portal stand Elaine, ihre Schwägerin. Wie immer in ein Business-Kostüm gekleidet und das platinblonde Haar exakt frisiert. Das helle Haar harmonierte hervorragend zu dem dunklen Kostüm, das Elaine trug. Seit dem plötzlichen Tod der Schwiegereltern kleidete sie sich entweder in Schwarz oder dezentes Grau – wissend, dass es ihr hervorragend stand. Obwohl die Entfernung viel zu groß war, glaubte Sabrina ihr hochmütiges Gesicht zu sehen.

Das machte die Abreise noch leichter! Sie hob ein letztes Mal die Hand, dann schwang sie sich hinter das Lenkrad ihres alten VW-Cabrios und fuhr vom Schlosshof.

Die Allee führte ins nahegelegene Dorf, und noch einmal kamen in der jungen Komtess Kindheitserinnerungen hoch. Da war die Schule, in die sie vier Jahre lang gegangen war, da, neben der Kirche, lag der Friedhof...

Sie bremste und ging noch einmal ans Grab ihrer Eltern. Die Familiengruft lag direkt neben dem Eingang und war sogar jetzt noch, drei Wochen nach der Beisetzung, über und über mit Kränzen bedeckt. Sie welkten schon, für übermorgen hatte Joachim einen Gärtner abgestellt, die Grabstätte in Ordnung zu bringen.

Sabrina trat ans Grab ihrer Eltern, die bei einem tragischen Flugzeugunglück gestorben waren. “Adieu, Paps”, flüsterte sie, “und dir danke ich besonders, Mutsch. Ohne dich hätte ich jetzt nicht das kleine Schlösschen Schwarzenburg – und kein neues Zuhause.”

Sie wischte sich eine Träne ab und ging entschlossen zu ihrem Wagen zurück. Dann startete sie durch – in ein neues Leben.

Je weiter sie nach Süden kam, um so besser wurde das Wetter. Das hob Sabrinas Laune noch zusätzlich. Sie freute sich auf ihr neues Zuhause – und auf die neue Aufgabe, die auf sie wartete.

Schloss Schwarzenburg lag nur fünf Autominuten von Überlingen entfernt auf einem kleinen Berg. Etwas mehr als hundert Jahre alt das Haupthaus, die beiden kleinen Nebengebäude waren erst in den fünfziger Jahren entstanden und dienten schon lange nicht mehr als Geräteschuppen, sondern beherbergten nichts als altes Gerümpel.

Das Schloss selbst war auch nicht mehr im besten Zustand, das wurde Sabrina bewusst, als sie die kiesbestreute Einfahrt hinauffuhr. Aber sie war voller Elan und wollte ihren Plan in kürzester Zeit verwirklichen: Aus dem efeuüberwucherten Schlösschen, das wie verwunschen vor ihr lag, sollte ein Luxushotel werden!

“Ich hab nicht umsonst eine Ausbildung als Hotelfachfrau”, murmelte Sabrina vor sich hin. Sie hatte sich diesen Beruf regelrecht ertrotzt. Ihre Familie war gar nicht damit einverstanden gewesen, dass die einzige Tochter auf eine Hotelfachschule in der Schweiz gewesen war statt in einem vornehmen Internat für höhere Töchter.

Zufrieden sah die Sabrina, dass ein dunkler Sportwagen vor dem Eingang parkte. Daneben lehnte ein Mann, der jetzt langsam auf das alte VW-Cabrio zukam.

“Hallo, Sie sind ja superpünktlich!” Er öffnete die Tür und reichte Sabrina die Hand. “Ich bin Karsten Mangold und stehe ganz zu Ihrer Verfügung!”

Irritiert sah sie in dunkle Samtaugen. “Sie sind Dr. Mangold?”, vergewisserte sie sich.

Der Mann lachte. “Ich weiß, Sie haben meinen Vater erwartet, nicht wahr?”

“Den Testamentsvollstrecker und langjährigen Vermögensverwalter des Schlosses, jawohl.”

“Das ist mein Vater. Leider ist er erkrankt und hat mich als Vertretung geschickt.” Er verneigte sich leicht, es wirkte ein ganz klein wenig ironisch, was Sabrina wütend machte. “Dr. jur. Karsten Mangold. Rechtsanwalt und Notar. Und bereit, all Ihre Wünsche zu erfüllen.”

“Wenn Sie sich da nur nicht zu viel vorgenommen haben”, konterte Sabrina. Irgendwie ging ihr die Art des Mannes auf die Nerven. Er wirkte so verflixt überheblich – und sah dazu auch noch unverschämt gut aus. Sie musste ihr Herz in beide Hände nehmen...

“Ich bin hart im Nehmen”, konterte er da und trat an den alten Wagen, um Sabrinas Koffer hochzuwuchten. “Aber erst mal sollten Sie hereinkommen. Ich hab uns einen Imbiss bestellt. Noch gibt’s ja außer dem alten Gärtner Petersen kein Personal. Die zwei Frauen aus dem Dorf, die regelmäßig sauber machen, kommen nur alle vierzehn Tage mal.”

Das hatte sie nicht gewusst! Sie gestand sich ein, dass sie sich darauf verlassen hatte, dass auf Schloss Schwarzenburg alles so gut organisiert war wie daheim auf dem Stammsitz der Familie.

Doch schon als sie die Halle mit den altersdunklen Gemälden betrat, war sie begeistert. So großzügig geschnitten war dieser Raum... Sabrina sah schon im Geist an der rechten Seite die Rezeption, daneben das Info-Center. Und gegenüber eine kleine Bar, von Grünpflanzen ein wenig abgeschottet vom Tagesgeschehen...

„Kommen Sie mit, links ist ein Büro, da können wir uns unterhalten.“ Karsten hielt ihr die Tür auf, die so kunstvoll in die Vertäfelung eingelassen war, dass man sie auf den ersten Blick übersehen konnte.

„Schön, dass wenigstens Sie sich auskennen“, bemerkte sie spitz. „Darf ich fragen, wieso?“ Sie ärgerte sich, dass sie selbst als Erbin dieses Haus erst einmal betreten hatte, und das war schon mehr als zehn Jahre her.

„Ich hab mich kundig gemacht – Ihr Einverständnis vorausgesetzt.“ Der junge Rechtsanwalt schien durch nichts aus der Ruhe zu bringen sein. Er blieb freundlich, wirkte souverän, und Sabrina musste ihm zugestehen, dass er sich wirklich gut vorbereitete hatte. Er wusste, wo die Schwachstellen lagen, was gemacht werden musste, er konnte Firmen nennen, hatte sogar schon ein paar Angebote der Handwerker vorliegen.

„Das ist alles ganz unverbindlich“, erklärte er. „Aber mein Vater war sich sicher, dass Sie unser Engagement zu schätzen wüssten.“

Sabrina lächelte. „Da hat er recht gehabt, Ihr Herr Vater. Schade, dass ich nicht mit ihm zusammenarbeiten kann. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.“

Karsten schluckte die Bosheit ohne mit der Wimper zu zucken. Du kleines Biest, dachte er und verbiss sich ein Grinsen. Willst du wirklich deine Krallen ausfahren? Oder bist du zu unsicher, um ganz cool zu bleiben in dieser Situation?

Sabrina kannte sich selbst nicht mehr. Doch auf alles, was Karsten Mangold sagte, reagierte sie erst einmal mit Ablehnung. Und musste dann doch erkennen, dass er recht mit seinen Vorschlägen und Einschätzungen hatte.

Sie verabredeten, dass sie sich am übernächsten Tag mit den ersten Handwerkern vor Ort treffen würden.

„Ich möchte auch einen Gartenarchitekten kommen lassen“, sagte Sabrina. „Der Park ist einfach wunderschön, man kann ihn herrlich nutzen – und noch einen Tennisplatz anlegen, eine Schwimmhalle bauen... man maß da die Ideen von Fachleuten hören.“

„Der alte Petersen hat einen Neffen, der hat Gartenarchitektur studiert. Wenn Sie wollen...“

Sabrina streifte ihn mit einem kühlen Blick. „Mich wundert, dass Sie das nicht auch schon arrangiert haben“, meinte sie.

Er lächelte und beugte sich ein wenig vor. „Sie überschätzen mich“, meinte er. „Ich bin nicht so ehrgeizig, dass ich alles allein machen will. Außerdem sind Sie nicht die einzige Klientin, die ich zu betreuen habe, Frau von Bergdorff.“

Pah, das saß! Sabrina biss sich auf die Lippen, und da sie ein paar Sekunden brauchte, um sich zu fangen, trat sie an die hohe Flügeltür des Büros, die auf eine Bruchsteinterrasse führte.

„Achtung, die Platten sind ziemlich uneben“, sagte Karsten – aber da war es schon passiert. Sabrina stolperte und wäre wohl gestürzt, wenn er sie nicht rasch aufgefangen hätte.

Sekundenlang lag sie in seinen Armen. Sie hörte seinen Herzschlag, fühlte die Wärme seiner Haut, roch sein Rasierwasser, das dezent nach Sandelholz duftete – und gestattete sich einen kleinen Moment der Schwäche. Sie schloss die Augen und genoss die Nähe des Mannes.

Doch die Zeit der Nähe ging rasch vorbei. Sabrina machte sich frei und strich sich rasch eine Locke ihres blonden Haares aus dem Gesicht. „Auch hier muss einiges gemacht werden“, sagte sie und seufzte. „Hoffentlich reicht mein Geld für die ganzen Renovierungen.“ Sie wandte sich in den Garten, der sich zweihundert Meter weit erstreckte und dann in den Park überging. „Die beiden Nebengebäude sind intakt?“, fragte sie Karsten.

„Soweit ich weiß, ja.“

„Ich hab mir überlegt, dass man in dem einen Gebäude eine Beautyfarm einrichten könnte. Und einen Wellness-Bereich.“

„Aber das ist unpraktisch“, meinte er. „Keiner der Gäste möchte gern im Bademantel über den Hof laufen.“

Sie nickte. „Stimmt. Da haben Sie recht.“ Nachdenklich rieb sie sich die kleine Nase – eine Geste, die sie seit der Kinderzeit beibehalten hatte.

Karsten beobachtete sie fasziniert. Sie war einfach bezaubernd!

„Sie könnten einen Tunnel bauen lassen“, schlug er vor. „Aber das ist teuer. Vielleicht lassen sich aber auch ein paar Kellerräume umgestalten. Ich denke, der Architekt hat da konkrete Vorschläge.“

So war es in der Tat, und die kommenden Monate vergingen...



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