Buch, Deutsch, Band 880, 378 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 233 mm, Gewicht: 568 g
Thomas Mann und die ,Medien'
Buch, Deutsch, Band 880, 378 Seiten, Format (B × H): 151 mm x 233 mm, Gewicht: 568 g
Reihe: Epistemata – Literaturwissenschaft
ISBN: 978-3-8260-6241-4
Verlag: Königshausen & Neumann
Medien – der Begriff steht bei ihm ebenso für die menschlichen Medien
des Okkultismus bzw. Spiritismus und somit für Thomas Manns
Interesse an der Parapsychologie. Ein Interesse, dessen literarische
Verarbeitung sich aber, wie Arne Brixner entgegen bisheriger Annahmen
beweist, keineswegs auf den Essay Okkulte Erlebnisse, den
Roman Der Zauberberg und die Erzählung Mario und der Zauberer
beschränkt, sondern welches bereits 1903 in der Erzählung Tristan
evident wird und sich gleichfalls (und sogar besonders eindrucksvoll)
noch im Spätwerk Doktor Faustus manifestiert.
Zu einer Re-Lektüre des Doktor Faustus und der Entwicklung einer
vollkommen neuen Lesart dieses Romans sah Brixner sich unter
anderem von Jürgen H. Petersens Streitschrift „Faustus“ lesen inspiriert.
Textanalytisch gelingt es Brixner dabei nachzuweisen, dass Der
Zauberberg Thomas Mann gewissermaßen als Matrize diente, da
alle anderen Texte in puncto „Medien“ auf ihn voraus- bzw. zurückdeuten
(wenngleich technische Medien in Manns Spätwerk so gut wie
keine Rolle mehr spielen, ihre Funktionen förmlich von menschlichen
Medien übernommen scheinen).