Crane | SEELENFRESSER (Southern Watch 2) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 350 Seiten

Reihe: Southern Watch

Crane SEELENFRESSER (Southern Watch 2)

Abenteuer, Horror, Thriller

E-Book, Deutsch, Band 2, 350 Seiten

Reihe: Southern Watch

ISBN: 978-3-95835-612-2
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Ein neuer Dämon ist nach Midian gekommen. Er giert nach Leben und wird erst dann verschwinden, wenn keine Menschenseele mehr lebendig ist. In Midian, einer kleinen Stadt in Tennessee, sind die dämonischen Kräfte der Unterwelt auf dem Vormarsch. Eine Reihe grauenhafter und brutaler, von Dämonen verübter Mordfälle hält das völlig unvorbereitete Sheriff's Department in Schach. Kleinstadtpolizist Archibald Stan und Dämonenjäger Lafayette Hendricks wachen außerhalb des Gesetzes über Midian und versuchen die Dämonenhorden auszudünnen und den Urheber der Mordfälle zur Strecke zu bringen. Ein Unterfangen, das sie ihr Leben kosten könnte ... Dämonen, ein Hauch Neo-Western, ein guter Schuss Humor und jede Menge Action - SOUTHERN WATCH ist beste Serienunterhaltung für Fans von Jim Butcher, Sandman Slim oder Wynonna Earp.

Robert J. Crane wuchs an der für seine Weltraumflughäfen berühmten Space Coast Floridas auf, bevor es ihn des erträglicheren Klimas und Bieres wegen in den amerikanischen mittleren Westen zog. Er arbeitet als Finanzdienstleister und verbringt seine Freizeit hauptsächlich mit Schreiben.
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Kapitel 1
  Gideon konnte den Tod spüren, wenn er ganz genau auf das achtete, was sich tief in seinem Inneren regte. Er schlug zwar nicht in seiner Nähe zu, eher in der Entfernung von einigen Meilen, doch Gideon konnte den Tod, während der sich seinem Ziel näherte, trotzdem schmecken, und es war fast so gut, als würde er sich mit ihm im gleichen Raum aufhalten.   ***   Jacob Abbott hatte jahrelang für seine Scheidung gespart, doch dann war die Schlampe gestorben und hatte ihm zwei Wochen, bevor er die Scheidung hatte einreichen können, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Jahr später ging es ihm deswegen immer noch beschissen. Jacob hatte für die Scheidung eine große Nummer in Chattanooga angeheuert und den Rechtsanwalt per Ratenzahlung bezahlt, eine Rate nach der anderen, an jedem verdammten Zahltag, drei Jahre lang. Es war aber auch ein beschissener Mist, dass Hayley bei einem Autounfall gestorben war, bevor er den Anblick genießen konnte, wie ihr beim Lesen der Scheidungspapiere die fetten Gesichtszüge entglitten. Jacob hatte geplant, ihr die Unterlagen zwei Wochen nach dem achtzehnten Geburtstag seiner jüngsten Tochter zustellen zu lassen, und zwar während er zu Hause war. Das wollte er schließlich nicht verpassen. Denn immerhin hatte er verdammt viel dafür bezahlt. Stattdessen hatte sie sich unter den Zwillingsreifen eines Sattelschleppers, der auf der Interstate die Spur wechselte, zermalmen lassen, und dann hatte ihm der gottverdammte Anwalt noch erklärt, dass der Vorschuss nicht zurückerstattet werden könne. Er hatte dem Schwanzlutscher zwar ein paar gepfefferte Worte an den Kopf geworfen, aber auch das hatte ihm keinen einzigen Cent zurückgebracht. Was ziemlicher Mist gewesen war, weil er ein Begräbnis zu bezahlen hatte. Für Jacob war Hayleys Beerdigung genau so ein Tritt in die Eier gewesen, wie die Tatsache, dass er sein Geld nicht zurückbekommen hatte. Aber inzwischen war wieder alles okay. Jacob machte sich ein weiteres Bier auf, während er in seiner Unterwäsche im Keller des Hauses saß, das er sich früher mit seiner Frau geteilt hatte. Damals, als Hayley noch lebte, hatte er den Keller in Besitz genommen, ihn zu seinem Reich erklärt. Nachdem sie gestorben war, hatte er sich nicht die Mühe gemacht, die oberen Etagen wieder zu übernehmen. Die Kinder wohnten dort oben, wenn sie in der Stadt waren, was nicht oft der Fall war. Jacob hing nach der Arbeit einfach in seinem Keller ab, trank Bier, aß seine Sauerrahmchips und schaute Sportsendungen auf ESPN. Das reichte ihm vollkommen. Als ihn die ersten Schmerzen des Herzinfarkts überfielen, hatte Jacob nicht wirklich Zeit, darüber nachzugrübeln, ob das Bier, die Zigaretten oder die Sauerrahmchips die Ursache dafür waren oder ob es an den letzten fünfzehn Jahren lag, in denen die anstrengendste Übung das eine Mal im Jahr gewesen war, an dem ihn Hayley rangelassen hatte. Er wusste nur, dass es viehisch wehtat. Es fühlte sich an, als würde man ihm ein flammendes Schwert durch den linken Arm mitten in die Brust stoßen, und es tat höllisch weh. Er keuchte und umklammerte seinen Arm, dabei röchelte er nach Luft, als wäre er von einem Sattelschlepper überfahren worden. So fühlt sich das also an, dachte er. Jacob zuckte zusammen, als hätte ihm jemand einen glühenden Schürhaken in den Hintern gerammt. Unbewusst fegte er mit der Hand über den Beistelltisch zu seiner Linken. Er hörte, wie er dabei einige Dinge umwarf, was er aber durch den Schmerz kaum spürte. Normalerweise hätte er sich Sorgen darüber gemacht, aber er war viel zu sehr damit beschäftigt, zwischen den keuchenden Atemzügen zu schreien. Jacob rutschte unkontrolliert zuckend aus seinem Stuhl und schlug auf dem Boden auf, wobei ihm die höllischen Schmerzen die Brust versengten. Er konnte die Sauerrahmchips riechen, während er seine Wange gegen den ausgefransten graubraunen Teppich presste, und es war ein bisschen wie der Duft von zuhause. Die Chips waren um ihn herum auf dem Boden verstreut, die Schüssel lag umgedreht vor seinen Augen. Zu jeder anderen Zeit wäre es ein angenehmer Duft gewesen, praktisch ein Ersatz für jemanden, der ihn an der Tür erwartete, wenn er von der Arbeit in der Fabrik nach Hause kam. Er liebte diese verdammten Chips, es störte ihn nicht einmal, wenn er noch etwas von dem Zeug an der Hand hatte, wenn er sich einen runterholte, und sein Schwanz roch solange danach, bis er am nächsten Morgen duschte. Jetzt störten sie ihn allerdings nur noch. Er wälzte sich herum und hörte, wie sie knirschend in winzige Stücke zerbrachen. Der Schmerz hatte gerade so weit nachgelassen, dass er darüber nachzudenken begann, was er als Nächstes tun musste. Das Telefon zu finden und die Notrufzentrale anzurufen, stand ganz oben auf seiner Liste. Jacob hatte gerade noch genug Geistesgegenwart, um zu erkennen, dass, wenn die Chips auf dem Boden lagen, das Telefon wahrscheinlich auch heruntergefallen war. Seine Gedanken drehten sich wie wild im Kreis, dann klang der Schmerz leicht ab und kroch in die Mitte seines Brustkorbes zurück. Jetzt war es, als würde jemand etwas heiße Asche in seiner Brust glühen lassen. Er versuchte, sich daran zu erinnern, ob sich das Telefon dort befunden hatte, wo es normalerweise lag, nämlich auf dem Beistelltisch. Dank des nachlassenden Schmerzes konnte er wieder einen klaren Gedanken fassen und kam zu dem Schluss, dass das wahrscheinlich so war. Er richtete sich etwas auf und fuhr mit seinen fettigen, nach Sauerrahm riechenden Fingern über die vernarbte Kante des Beistelltisches. Der Tisch hatte an den Stellen, an denen er von Zeit zu Zeit Zigaretten abgelegt hatte, wenn der Aschenbecher mal wieder zu weit weg gewesen war, ein paar Brandnarben. Er griff weiter hinüber, wobei er sich kräftig streckte, und sofort kehrte der Schmerz donnernd zurück, sodass Jacob auf die Seite fiel. Er hörte ein Winseln und erkannte, dass es sein eigenes war. Es war ja nicht so, als wenn noch jemand anderes bei ihm wäre. Nachdem er seinen Blick über das Schlachtfeld der heruntergefallenen und zerbröselten Chips hatte schweifen lassen und keine Spur des Telefons entdeckt hatte, versuchte er erneut, sich hochzudrücken. 911. Seine letzte Hoffnung. Die Worte schwirrten ihm im Kopf herum, während er sich aufrichtete, und er zwang sich ein letztes Mal vom Boden hoch, um in Richtung Tischkante zu schauen. Einen Moment später sank er erschöpft zurück, nachdem er einen Blick auf die matte, kahle Oberfläche des Beistelltisches geworfen hatte, die völlig leer war. Er vermutete, dass das Telefon auf die Rückseite gefallen war. Gottverdammt! Jakob stürzte auf den Rücken, das Geräusch knirschender Chips erfüllte seine Ohren, seine Atemzüge kamen nun flacher. Aus irgendeinem Grund musste er an das letzte Mal denken, als er vor einem Monat im Bordell in der Water Street flachgelegt worden war. Wie sich diese heiße, rothaarige Hure gefühlt haben musste, als er sie vollgeschwitzt hatte und danach von ihr heruntergerollt und einfach auf dem Rücken liegen geblieben war. Er atmete nicht so tief wie damals, aber er hatte bestimmt ähnliche Geräusche gemacht, da war er sich ziemlich sicher. Der Schmerz steigerte sich zu einem qualvollen Crescendo, eine letzte Woge, die ihn überrollte, und er hätte schwören können, dass er nach Jesus, dem Teufel, und jedem anderen dazwischen schrie, damit es aufhörte. Er hatte zwar keine Ahnung, wer antwortete, aber irgendjemand tat es verdammt sicher. Und auf einmal wusste Jacob Abbott, dass sein Ticket gelocht worden war. Allerdings war es bei ihm kein Sattelschlepper. So hatte es sich also angefühlt … Irgendwo am anderen Ende der Stadt konnte Gideon es spüren, fühlte, wie das Leben Jacob Abbott verließ. Dieses letzte Flüstern im Todeskampf, es war stark, ebenso wie der letzte qualvolle Schrei, den niemand außer ihm hören konnte. Es war wie die süßeste Nascherei, wie der aufregendste Fick, den er sich überhaupt vorstellen konnte. Es war ein schmutziges, kleines Geheimnis unter seinesgleichen, dass auch Dämonen fickten, genau wie die widerlichen Menschen. Manchmal sogar mit widerlichen Menschen. Er machte das nicht, was daran lag, dass er ein Großer war. Er kümmerte sich selbst um seine Bedürfnisse. Gideon hörte die letzten Echos von Jacob Abbotts Tod tief in sich widerhallen, das Flüstern, die Schreie, und selbst im Bett liegend, erlebte er es so, als würde Abbott direkt vor seinen Augen sterben. Es war so schön, kam dem am nächsten, was er als sexy bezeichnen würde. Als der Tod sich immer weiter genähert hatte, hatte er einen Ständer bekommen und ihn in die Hand genommen. Es war aufreizend, dieses Gefühl des nahenden Todes. Als stünde er unter Abbott, den Schlund weit aufgerissen und bereit, ihn zu verschlingen. Die Seele stieg zu ihm hinab, und Gideon schmeckte alles – die Angst, die ganze Qual – jeder Tropfen davon floss heraus, als Abbott starb, und er saugte alles in sich hinein, fraß ihn förmlich auf. Der gleichmäßige Rhythmus seiner Hand unter der Decke wurde schneller, er ließ sie immer heftiger an seinem Schwanz auf und ab gleiten, als mehr und mehr dieser Gefühle auf ihn einprasselten. Gideon konnte Abbott schreien hören, der Mann bettelte ihn an, aufzuhören. Was er nicht tat. Denn dies war der beste Teil des Ganzen, die Essenz des Mannes löste sich in Gideons wartendem Selbst auf. Sie brannte in ihm, was sich fantastisch anfühlte, und Gideon umfasste sein Glied noch kräftiger. Die Schreie in seinem Kopf wurden immer lauter, und seine Lust steigerte sich bis zum Höhepunkt und … Er kam genau in dem Augenblick, als Abbott endgültig...


Robert J. Crane wuchs an der für seine Weltraumflughäfen berühmten Space Coast Floridas auf, bevor es ihn des erträglicheren Klimas und Bieres wegen in den amerikanischen mittleren Westen zog. Er arbeitet als Finanzdienstleister und verbringt seine Freizeit hauptsächlich mit Schreiben.


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