Buch, Deutsch, Band 24, 293 Seiten, PB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 620 g
Ambivalenzen und Kontroversen islamischer Heiligkeit in Harar, Äthiopien
Buch, Deutsch, Band 24, 293 Seiten, PB, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 620 g
Reihe: Mainzer Beiträge zur Afrikaforschung
ISBN: 978-3-89645-824-7
Verlag: Köppe, R
Der Autor untersucht das dynamische Verhältnis zwischen öffentlichen Diskursen, religiöser Praxis und gesellschaftlichen Wandlungsprozessen in Harar. Er zeigt, wie die Debatte über Heiligkeit im Islam nicht nur eine Kontroverse über theologische Inhalte repräsentiert. Vielmehr reflektiert der Disput einen Konkurrenzkampf zwischen sozialen Gruppen, der weit über die Bedeutung des lokalen Heiligenwesens hinausgeht. Die Kulturalisierung religiöser Praktiken und heiliger Orte ist eine wesentliche Facette dieser Auseinandersetzung. Damit berührt die Arbeit ein grundsätzliches Problem ethnologisch inspirierter Islamforschung: Lassen sich die heterogenen Lebenswelten unterschiedlicher muslimischer Gesellschaften mit dem Anspruch und der Dogmatik eines universalistischen Islam erklären? Die Diskussionen über Heiligkeit sind dafür repräsentativ, weil sie genau an der Schnittstelle zwischen einem lokal ausgeformten Islam einerseits und einem Bedürfnis nach universaler Gültigkeit andererseits stehen.
Dieses Buch ist ein Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Untersuchung muslimischer Gesellschaften Afrikas, zur Ethnographie und Geschichte Äthiopiens und zum Verhältnis religiöser Praktiken, lokaler Machtstrukturen und translokaler Netzwerke.
Zielgruppe
Ethnologen, Islamwissenschaftler, Afrikanisten, Äthiopisten