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E-Book, Deutsch, Band 298, 126 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

Drath Die Kunst der Selbstführung

Was Führungskräfte über Resilienz wissen sollten

E-Book, Deutsch, Band 298, 126 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe TaschenGuide

ISBN: 978-3-648-16578-2
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erfolgreich führen will, muss dies zuerst bei sich selbst tun. Jemand, der sich selbst effektiv führt, kennt seine Stärken und vertraut auf sie. Zugleich weiß er um seine Defizite, ohne darüber in Angst und Selbstzweifel zu verfallen. Wie Resilienz eine stabile Basis schafft, um sich auch in schwierigen Situationen zu regulieren, erfahren Sie in diesem Buch.  

Inhalte:

- Führungsstärke auch in Krisensituationen: Wie Resilienz die Selbstführung fördert
- Was Resilienz ausmacht und wie es sich verbessern lässt: das FiRE-Modell
- Lernen Sie ein ganzheitliches Training kennen, das Sie dabei unterstützt, Ihre Selbstführung deutlich zu verbessern
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Wie sich Selbstführung beeinflussen lässt
Werden wir mit Krisen, Schwierigkeiten und Rückschlägen konfrontiert, erkennen wir, wie es um unsere Selbstführung steht. In solchen Situationen zeigt sich der Grad unserer Flexibilität und Widerstandsfähigkeit. In diesem Kapitel erfahren Sie u. a., warum Resilienz, also unsere Widerstandsfähigkeit, die Quelle unserer Selbstführung ist. Außerdem lernen Sie ein Modell kennen, das Ihnen die Arbeit an Ihrer Selbstführung leichter macht. Die Quelle der Selbstführung: Resilienz
Selbstführung ist die Fähigkeit, Konflikte, Krisen und Misserfolge durch eine willentliche Beeinflussung der eigenen Emotionen und Kognitionen konstruktiv zu verarbeiten. Die Forschungsrichtung, die sich mit dieser Art der inneren Widerstandsfähigkeit beschäftigt, nennt sich Resilienz. Das Wort »Resilienz« leitet sich aus dem Lateinischen ab. Das Verb »resilire« bedeutet so viel wie »zurückspringen« oder »abprallen«. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Materialwissenschaft. Dort beschreibt er die Fähigkeit eines Körpers, auf eine Einwirkung von außen elastisch zu reagieren und anschließend wieder seine ursprüngliche Form einzunehmen. Man könnte Resilienz also mit »Elastizität« oder »Wiederherstellungsfähigkeit« übersetzen. Übertragen auf den Menschen beschreibt sie die Fähigkeit, Krisen und Probleme unbeschadet zu bewältigen und an ihnen zu wachsen, ja, sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Das Fehlen von Resilienz wird auch als »Vulnerabilität« bezeichnet. Es leitet sich aus dem lateinischen Wort »vulnus« für »Wunde« ab. Ursprünglich wurde das Konzept der Resilienz ausschließlich auf Kinder angewandt, denen es gelungen war, sich unter schwierigen Bedingungen, wie z. B. Krieg, Vertreibung, häusliche Gewalt, Armut, Kriminalität oder Drogenmissbrauch der Eltern, psychisch gesund und im Sinne der Gesellschaft positiv zu entwickeln. Das Konzept der Resilienz umfasste dabei die Schutzfaktoren, die es diesen Kindern ermöglichten, unter derart schwierigen Bedingungen gesund zu bleiben. Im Laufe der letzten Jahrzehnte diente der Begriff zunehmend auch als Beschreibung für eine allgemeine Kompetenz, die Menschen jeden Alters dabei unterstützt, Krisen erfolgreich zu bewältigen. Dies gilt heute nicht mehr nur für Extremsituationen, sondern auch generell für die Alltagsbewältigung, insbesondere auch hinsichtlich des Umgangs mit Leistungsdruck in Unternehmen. Die prinzipielle Wirkungsweise von Resilienz zeigt sich in den verschiedenen Phasen, die auf ein als krisenhaft erlebtes Verhalten folgen. Verlauf einer Krise Auf eine Krise folgt typischerweise bei jedem Menschen eine Phase eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Diese kann sich durch emotionale Instabilität oder Niedergeschlagenheit äußern, aber auch durch mangelnde Konzentration und Energielosigkeit. Je nach Stärke der Krise und abhängig von der Persönlichkeitsstruktur und den Ressourcen der betroffenen Person, entsteht wahlweise eine dauerhafte Schädigung, z. B. in Form einer Depression, oder der Betreffende erholt sich und kehrt damit zum ursprünglichen Leistungsniveau zurück. Dies kann je nach Art der Krise Stunden, Tage oder Wochen dauern. Es gibt aber auch Fälle, in denen Menschen an Krisen wachsen und aus ihnen sogar gestärkt wie Phönix aus der Asche hervorgehen. Starr oder flexibel?
Krisen, Konflikte und Schwierigkeiten prallen an einem gesunden Menschen nicht einfach ab, auch wenn man sich das vielleicht wünschen würde. Einer der zentralen Punkte in Bezug auf die seelische Flexibilität ist die Tatsache, dass alle Menschen – auch die resilientesten – mehr oder weniger durch ein »Tal der Tränen« gehen. Es geht nun nicht darum, dieses Tal ganz abzuschaffen, sondern es zu verkleinern. Menschen, die gelernt haben, Erschütterungen von außen aufzunehmen und die entstehenden inneren Schwingungen einerseits zuzulassen, sie andererseits aber aktiv zu dämpfen und nicht noch zu verstärken, können besser mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen, als diejenigen, die starr allen Widrigkeiten versuchen zu trotzen. Was begünstigt Resilienz?
Die Resilienzforschung hat in den letzten 60 Jahren versucht, den Faktoren auf die Spur zu kommen, die es Menschen ermöglichen, sich von Krisen besser und schneller zu erholen als andere. The Sense of Coherence
Aaron Antonovsky war ein US-amerikanischer Soziologe, der 1960 nach Israel emigrierte und dort u. a. am Applied Social Research Institute arbeitete. Er beschäftigte sich in seinen Studien mit Frauen, die in Mitteleuropa zwischen 1914 und 1923 geboren wurden. Einige der Studienteilnehmerinnen waren in ihrer Jugend Gefangene in deutschen Konzentrationslagern gewesen und hatten dort Gewalt, Hunger und Tod miterlebt. Nach dem Ende des Krieges galten viele von ihnen jahrelang als Vertriebene, bis schließlich 1949 der Staat Israel ausgerufen und von der UNO anerkannt wurde. Aber auch danach hörten die Schrecken für sie nicht auf, denn Israel war binnen weniger Jahre in drei verschiedene Kriege verwickelt, die das Land zu vernichten drohten. Zu Antonovskys großem Erstaunen erfreuten sich rund ein Drittel (29 %) dieser Frauen einer guten psychischen Gesundheit, gerade einmal 22 % weniger als diejenigen, die den Holocaust nicht am eigenen Leib erfahren hatten. Das warf die Frage auf, wie Menschen es schaffen, unter widrigsten Umständen gesund zu bleiben, was Antonovsky den Rest seines Lebens weiter beschäftigten sollte. In seinem vielbeachteten Buch »Health, Stress and Coping« stellte er 1979 die klassische Fokussierung auf krankmachende Faktoren im Gesundheitswesen infrage und prägte die Wortschöpfung »Salutogenese« (lateinisch »salus«: gesund; griechisch »genese«: Entstehung). Sie war die Bezeichnung für eine neue Forschungsrichtung, die sich mit Faktoren beschäftigt, die Menschen seelisch, aber auch körperlich gesund erhalten. Einer der zentralen Faktoren war dabei das Konzept des »Sense of Coherence«, zu Deutsch etwa »Kohärenzgefühl«, eine Eigenschaft bzw. Überzeugung, die Antonovsky bei allen KZ-Überlebenden vorgefunden hatte. Dieses Gefühl beschrieb er mittels vier zentraler Komponenten. Verstehbarkeit: Überzeugung, dass Ereignisse nicht einfach geschehen, sondern vielmehr einer höheren Ordnung unterliegen und sich somit prinzipiell vorhersehen lassen. Machbarkeit: Überzeugung, dass die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen sowie die vorhandene soziale Unterstützung und die Ressourcen ausreichen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen. Sinnhaftigkeit: Überzeugung, dass das Leben prinzipiell einen Sinn hat und wert ist, gelebt zu werden, unabhängig von den momentanen Schwierigkeiten. Stimmigkeit: Bestreben, die Geschehnisse im außen mit inneren Überzeugungen in Einklang zu bringen. Antonovsky erkannte aber noch andere Faktoren, die einem Menschen dabei helfen, krisenhafte Situationen gesund zu überstehen. Diese bezeichnete er als allgemeine Widerstandsressourcen. Anpassungsfähigkeit: die Fähigkeit eines Menschen, sich an unterschiedliche krisenhafte Situationen flexibel anzupassen und im Laufe der Zeit weitgehend dagegen immun zu werden. Vertrauensvolle Beziehungen: die Einbindung eines Menschen in tiefe, vertrauensvolle Beziehungen, z. B. in der Familie, im Freundeskreis oder unter Kollegen, sodass die Person sich öffnen kann, ohne Ablehnung erwarten zu müssen. Zugehörigkeit zu Gemeinschaften: das Bestreben, durch Übernahme von Verantwortung in Institutionen wie Kirche, Schule oder Vereinen Sinn zu finden. Antonovskys Erkenntnisse haben nicht nur die Medizin, sondern auch viele andere Wissenschaften geprägt. Allerdings wurde er zeitlebens dafür kritisiert, dass sein Ansatz, wenn auch einleuchtend, doch nur schwer beweisbar war. Hier kam eine Arbeit aus einem anderen Teil der Welt zur Hilfe, auch wenn deren Ergebnisse erst gut zehn Jahre später veröffentlicht wurden. Die Kinder von Kauai
Emmy Werner, eine US-amerikanische Entwicklungspsychologin, gilt als die Grande Dame der Resilienzforschung. Als sie ihre Forschungstätigkeit an der University of California in der Nähe von Sacramento antrat, galt noch die Lehrmeinung, dass vor allem eine unzureichende mütterliche frühkindliche Obhut und mangelnde emotionale Ansprache (der Vater spielte in dieser Entwicklungstheorie keine wesentliche Rolle)...


Drath, Karsten
Karsten Drath, Dipl.-Ing. und MBA, arbeitet als internationaler Leadership Coach und ist Managing Partner bei Leadership Choices. In den letzten sechzehn Jahren war er Führungskraft bei namhaften Unternehmensberatungen und Industriekonzernen tätig. Er ist Dozent an der WHU in Koblenz sowie Heilpraktiker für Psychotherapie.

Karsten Drath

Karsten Drath, Dipl.-Ing. und MBA, arbeitet als internationaler Leadership Coach und ist Managing Partner bei Leadership Choices. In den letzten sechzehn Jahren war er Führungskraft bei namhaften Unternehmensberatungen und Industriekonzernen tätig. Er ist Dozent an der WHU in Koblenz sowie Heilpraktiker für Psychotherapie.


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