Eisenmann-Tappe / Mayer | Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstrakts | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

Reihe: Altes Wissen in der modernen Naturheilpraxis

Eisenmann-Tappe / Mayer Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstrakts

Altes Wissen für die moderne Naturheilpraxis

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

Reihe: Altes Wissen in der modernen Naturheilpraxis

ISBN: 978-3-13-241643-7
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Nie war es so wertvoll wie heute.

Arzneipflanzen mit ihrem enormen therapeutischen Spektrum wurden bereits in der frühen Klostermedizin eingesetzt. Sie stellen auch in der modernen Pflanzenheilkunde einen wertvollen Arzneischatz dar. Über den Erfolg einer ganzheitlichen Behandlung entscheidet auch die jeweils richtige Anwendung. Die entscheidenden Hinweise hierzu finden Sie in diesem kompakten Praxisbuch.

Evidenzbasierte Erkenntnisse und Altes Wissen
Das renommierte Autorenteam hat eine Fülle von medizinhistorischem Wissen und evidenzbasierten, phytotherapeutischen Erkenntnissen passgenau aufbereitet:

- Überliefertes Wissen, adaptiert an die moderne, ganzheitliche Praxis: Grundlagen zu Klostermedizin, Humoralpathologie, traditionellen Arzneiformen und -zubereitungen

- Ganzheitliche Behandlung: Mund- und Rachenraum, Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden, Erkrankungen von Leber und Gallenwegen, Magen- und Refluxbeschwerden, Durchfallerkrankungen und Reizdarm sowie Obstipation und Hämorrhoidalleiden

- Wichtige Arzneipflanzen: systematische Einordnung, medizinhistorische und heutige Anwendung (inkl. Kontraindikationen sowie Neben- und Wechselwirkungen) und Zubereitungsformen

- In der Praxis bewährte Anleitungen für unterschiedlichste Pflanzenzubereitungen: Tees, Abkochungen, Mazerate, Tinkturen, Medizinalweine, Cremes, Salben, ätherische Öle, Sprays, Mundwässer

- Indikationsspezifisch: Ernährungshinweise, Nahrungsmittel zur Behandlung, Rezepturen und bewährte Fertigarzneimittel

- Hinweise, auf was Sie achten und was Sie vermeiden müssen, bewährte Anleitungen zur Selbsthilfe, medizinhistorische Exkurse

- Patienteninfos und -anleitungen zum Mitgeben

Ein kurzweilig geschriebenes Kompendium zum Nachlesen und Nachschlagen. Es liefert Ihnen schnell zuverlässigen Rat und spannende Hintergründe. Alles, um Klostermedizin heute erfolgreich anzuwenden.

.das Wissen von Hippokrates, Avicenna, Hildegard von Bingen.
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Zielgruppe


Medizinische Fachberufe

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Vorwort
Warum Klostermedizin? Dieses Buch beschäftigt sich mit Heilpflanzen und Behandlungsmethoden für den Magen-Darm-Trakt, deren Anwendungen in Europa seit gut 2000 Jahren tradiert wurden, wie wir aus den Schriften der Klostermedizin schließen können. Die Epoche der Klostermedizin im frühen und hohen Mittelalter war eine Brücke, über die medizinisches Wissen der Antike in die beginnende Neuzeit hinein transportiert und für uns gerettet wurde. Während der Jahrhunderte, in denen die Mönche in den Klöstern die alten Quellen immer wieder abgeschrieben und neu zusammengestellt haben, nahmen sie auch Kenntnisse der arabischen Medizin und das Heilkräuterwissen aus der lokalen Volksheilkunde in ihren Literaturbestand auf. Das so angesammelte theoretische Wissen musste sich aber auch in der medizinischen Praxis bewähren, denn den Klöstern oblag die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung. So wurde unsere „Traditionelle Europäische Medizin“ gleichzeitig dokumentiert und weiterentwickelt. Die theoretische Basis der Traditionellen Europäischen Medizin war die galenische Qualitäten- und Humoralpathologie, die erst ab dem 19. Jahrhundert an Bedeutung verlor. Im Gegensatz zu anderen Kulturkreisen, z.B. in China oder Indien, wo die Traditionelle Chinesische Medizin respektive das Ayurveda ihre Bedeutung und Wertschätzung behielten, kam es in Europa zu einem Bruch mit der traditionellen Medizin und ihren therapeutischen Verfahren. Erkenntnisse der Zellularpathologie und moderne diagnostische Methoden lenkten in Europa die Aufmerksamkeit der Mediziner auf erkrankte Organe, Gewebe und Zellen und weg vom Menschen als Einheit von Körper, Psyche und Geist. Heute lassen Neuerscheinungen von Büchern zur TEM, der Traditionellen Europäischen Medizin, den Eindruck entstehen, dass die Humoralpathologie eine Renaissance erlebt. Moderne Therapeuten interessiert ihr ganzheitlicher Heilungsansatz, der die Beschwerden des Patienten im Zusammenhang mit seiner Konstitution und seinen Lebensumständen sieht. Dazu zählen Alter und soziales Umfeld, weiterhin Arbeitsbedingungen, Umwelt- und Klimafaktoren und – ausgesprochen modern – die zentrale Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit. Auf der Seite heutiger Patienten wiederum findet sich der Wunsch, vom Therapeuten stärker als Person wahrgenommen zu werden. Viele suchen nach „sanfteren“ Behandlungsmethoden als Ergänzung zur modernen Medizin, deren Grundlagen und Methoden für viele nicht mehr verständlich und nachvollziehbar sind und deshalb auch diffuse Ängste hervorrufen können. Die Pflanzenheilkunde war immer eine tragende Säule der Traditionellen Europäischen Medizin, und das gilt ganz besonders für die Zeit der Klostermedizin, in der das Wissen der Antike über die menschliche Anatomie und chirurgische Verfahren großenteils verlorengegangen war. Man war zur Behandlung von Erkrankungen vorrangig auf diätetische Maßnahmen und auf pflanzliche Arzneimittel angewiesen: Hier liegen die Wurzeln unserer modernen Phytotherapie. Das Repertoire der in der Klostermedizin dokumentierten Heilpflanzen mit ihren Verwendungen bei verschiedensten Indikationen ist so groß, dass wir beschlossen haben, uns im vorliegenden Buch auf ein Teilgebiet zu beschränken. Es gibt verschiedene Gründe dafür, die Behandlung des Mund-Magen-Darm-Trakts in den Vordergrund zu stellen, wenn man das Wissen der Klostermedizin für den heutigen Praxisalltag nutzbar machen möchte. Zunächst einmal verzeichnen die historischen medizinischen Werke für dieses Indikationsgebiet zahlenmäßig die meisten Einträge (gefolgt meistens von den Rezepturen zur Behandlung von Wunden und Frauenleiden). Zweitens können wir feststellen, dass unsere heutige, moderne Phytotherapie zur Behandlung von Beschwerden des Magen-Darm-Trakts überwiegend die gleichen Arzneipflanzen einsetzt, die die Klostermedizin bereits als bewährt dokumentiert. Man kann sagen, dass wir hier Heilmittel zur Verfügung haben, für die es eine mehr als zweitausendjährige Anwendererfahrung gibt. Wir haben für die Rezepturen und Therapieempfehlungen in diesem Buch ausschließlich Arzneipflanzen gewählt, für die eine HMPC-Monografie, eine Monografie des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC), des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel innerhalb der europäischen Arzneimittelagentur (EMA), sowohl die Wirksamkeit als auch die Unbedenklichkeit bestätigt. Es ist nur auf den ersten Blick erstaunlich, dass die traditionelle Humoralpathologie für Beschwerden des Magen-Darm-Trakts Arzneipflanzen fand, deren Wirksamkeit wir heute mit modernen wissenschaftlichen Methoden bestätigen können. Die genaue Beobachtung der Wirkung eines Arzneimittels auf den menschlichen Organismus war die einzige Methode, die dem Humoralmediziner zur Evaluierung zur Verfügung stand. Gerade die Reaktionen des Verdauungstrakts auf bestimmte Arzneimittel teilen sich dem Patienten spürbar und unmittelbar mit, sodass dem Therapeuten rasch konkrete Rückmeldungen gegeben werden können. Arzneipflanzen, denen damals eine „erwärmende Qualität“ zugesprochen wurde, enthalten nach unserem heutigen Wissen oft ätherische Öle, die gegen ein breites Spektrum von Keimen wirken. „Erwärmende“ Pflanzen enthalten häufig Bitterstoffe, die nach heutigen Erkenntnissen sekretionsfördernd und allgemein tonisierend wirken. „Befeuchtende“ Mittel halfen nachweislich gegen Verstopfung, „trocknende“ (gerbstoffhaltige) Mittel gegen Durchfall oder Verletzungen. Es ist plausibel, dass die Klostermediziner mit ihren Heilpflanzen gute Heilerfolge erzielen konnten. Das bedeutet auch, dass es für uns lohnend sein kann, die Klostermedizin-Literatur weiterhin auf verlorengegangenes und vergessenes Heilpflanzenwissen zu durchforsten. Das neu erwachte Interesse an der Klostermedizin und ihren Heilpflanzen ist wesentlich der Arbeit der Forschergruppe Klostermedizin zu verdanken, die 1999 am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg gegründet wurde. Ihr Anliegen war, die mittelalterliche Heilpflanzenliteratur systematisch auf Hinweise zu untersuchen, die für die moderne Phytotherapie nutzbar gemacht werden könnten. Dr. phil. Johannes Gottfried Mayer machte die Forschergruppe in der Öffentlichkeit bekannt, und dies nicht nur durch die Veröffentlichung von Büchern und Fachartikeln zum Thema Klostermedizin. Durch sein Charisma und seine Fähigkeit, zu begeistern, konnte er über Fernseh- und Radiosendungen, Veröffentlichungen in Zeitschriften und Illustrierten sowie bei seinen zahlreichen Vorträgen bei vielen Menschen das Interesse für die Klosterheilkunde und ihre Pflanzen wecken. Dazu gehörten nicht nur Ärzte und Heilpraktiker, die für ihre Praxen nach einer sinnvollen Erweiterung ihres naturheilkundlichen Therapiespektrums suchen (wie es auch bei mir selbst der Fall war). Viele Patienten erhoffen sich durch die traditionelle Klosterheilkunde eine Besserung ihrer Beschwerden. Dies hat nicht nur mit klangvollen Namen wie dem Hildegard von Bingens zu tun. In unserer globalisierten Welt ist das Interesse an den eigenen Traditionen, so auch der traditionellen Heilmethoden, gewachsen. Hierbei spielen die Heilpflanzen, als sinnlich wahrnehmbare und erlebbare Heilmittel, eine ganz besondere Rolle. Von 2015 bis 2019 betreute ich als Heilpraktikerin in Kooperation mit der Forschergruppe Klostermedizin Patienten, die eine phytotherapeutische Behandlung suchten; Erfahrungen daraus fließen in dieses Buch ein. Zwei Aspekte traten für mich in dieser Zeit in den Vordergrund. Zunächst zeigte sich, dass das Konzept der Klosterheilkunde bei Patienten mit langwierigen Krankheitsverläufen auf positive Resonanz stößt. Meist eignen sich die „Klostermedizin-Pflanzen“ sehr gut für eine begleitende Therapie zur modernen ärztlichen Behandlung, wenn chronische Beschwerden vorliegen. Dazu gehören z.B. Dyspepsien, Reizmagen oder Reizdarm, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, psychovegetative Störungen, Burnout und depressive Verstimmungen oder auch die Nachsorge bei Krebserkrankungen. „Klosterheilkunde“ bedeutet immer, den Einsatz der Heilpflanzen mit weiteren Maßnahmen (z.B. Ernährungsberatung, ordnungstherapeutische Hinweise, Psychotherapie) zu kombinieren. Dies entspricht der Behandlungstradition der antiken Mediziner und der Mönchsärzte. Unverzichtbar ist dafür eine fortgesetzte, beratende Begleitung der Patienten, zu der die Patientenmerkblätter im Praxisteil dieses Buches beitragen sollen. Ziel ist, die Selbstverantwortlichkeit des Patienten für seine Gesundheit zu stärken und zu einer bewussten und gesunden Lebensführung anzuleiten. Der zweite Aspekt ist die Eignung der Klostermedizin-Pflanzen für eine Selbstmedikation des Patienten – unter Anleitung des Therapeuten. Praktische Hinweise dazu finden sich in diesem Buch in Teil 3 „Praktisches Wissen für den Alltag“. Die meisten traditionellen Heilpflanzen haben eine große therapeutische Breite (abgesehen, zum Beispiel, von den Laxanzien). Eine bestimmte Patientengruppe profitiert sehr von der Möglichkeit, Heilmittel selbst herstellen zu können. Die Pflanzen eventuell sogar selbst zu sammeln, zu fühlen, zu riechen und zu schmecken, und dann arzneiliche Tees, Tinkturen und Ölauszüge daraus herzustellen, erhöht die Compliance bei der Einnahme wesentlich. Das kann den Nachteil ausgleichen, dass auf diese Weise häufig die tatsächlich therapeutisch wirksame Tagesdosis der Arzneipflanzen nicht erreicht wird. Letzteres garantieren die phytotherapeutischen Fertigarzneimittel, die...


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