E-Book, Deutsch, Band 2036, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Ellmer Perry Rhodan 2036: Geheimkonferenz der Blues
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2035-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz"
E-Book, Deutsch, Band 2036, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2035-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
ARNDT ELLMER Er hat einen direkten Draht zu den PERRY RHODAN-Lesern: Wolfgang Kehl, im Südschwarzwald wohnhaft und unter dem Pseudonym Arndt Ellmer seit 1983 als Autor an der PERRY RHODAN-Serie beteiligt. Jede Woche erscheinen in den PERRY RHODAN-Romanen die seit 1989 von Arndt Ellmer betreuten Leserkontaktseiten, auf denen Fans diskutieren und kommunizieren. 'Bei PERRY RHODAN genießen die Leserbriefe erste Priorität', so charakterisiert Arndt Ellmer seine Aufgabe. 'Ohne den direkten Kontakt zu den Lesern wäre die Serie nie so weit gekommen.' Woche für Woche treffen Dutzende Leserbriefe und E-Mails in der PERRY RHODAN-Redaktion ein. Daneben ist der Leserkontakter auch noch in Foren und auf Facebook aktiv, um mitzubekommen, 'wie die Leser ticken'. Arndt Ellmer fasst die Essenz der Leserbriefe wöchentlich zur Leserkontaktseite (LKS) zusammen, beantwortet aber ebenso sorgfältig jedes Schreiben. 'Die Leser erwarten auf jeden Fall eine Antwort, sowohl auf Kritik als auch auf Lob und Anregungen.' Das ist nicht immer einfach: 'Für manche Leser bin ich fast eine Art Beichtvater, in diesen Briefen spiegelt sich häufig die persönliche Situation der Verfasser wieder.' Kein Wunder, dass Arndt Ellmer in Fan-Kreisen längst den Spitznamen 'der LKS-Onkel' verliehen bekommen hat. Wobei Arndt Ellmer, Jahrgang 1954, den Bezug zur Science Fiction schon recht früh herstellte: 'Mit acht Jahren entdeckte ich gewissermaßen die Sterne. Ich sah, dass es sie tatsächlich gab, die fernen Sonnen. Ein kleines Buch über den Sternenhimmel vervollständigte meinen Traum von der Unendlichkeit. Bis heute hält er mich gefangen.' Wohl auch aus diesem Grund verlor Ellmer in all den Jahren der Schule und des Studiums der Sprachwissenschaften nie den Kontakt zur phantastischen Literatur. Erste Fangeschichten erschienen in den 70er Jahren; sein erster Roman wurde 1980 im Zauberkreis-Verlag publiziert. Rasch kamen weitere Titel auf den Markt. Ebenfalls 1980 erschien das PERRY RHODAN-Taschenbuch Nummer 213 'Weg in die Unendlichkeit'. 1981 stieg Ellmer in die ATLAN-Serie ein. 1983 kam dann PERRY RHODAN hinzu. Daneben entstanden zahlreiche Einzelromane, unter anderem der beliebte Zyklus um die 'Sternenkinder'. Inzwischen hat Arndt Ellmer 200 PERRY RHODAN- und 40 ATLAN-Hefte verfasst, dazu 20 PERRY RHODAN-Taschenbücher und das Hardcover 'Im Netz der Nonggo'. Mit der CD-ROM 'Die Blues' über eines der exotischsten Völker der PERRY RHODAN-Serie setzte der Autor Maßstäbe. Neben Science-Fiction-Romanen hat sich der Autor erfolgreich in anderen Genres versucht. So schrieb er für Serien wie 'Der Hexer', 'Die Ufo-Akten', 'Vampira', 'Dämonenland' und andere. Daneben erschienen Krimis, Frauenromane sowie Hörspiele unter verschiedenen Pseudonymen. Ein Treatment für einen Fernseh-Thriller rundet die bisherige Arbeit des vielseitigen Autors ab.
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2.
»Das musst du dir anhören, Tiff.« Siramy Ratachs Stimme bebte. Die Kommandantin schwenkte ihren Sessel herum und sah ihn aus ihren fast pigmentlosen Augen an. »Die Kerle sind nicht bei Trost!«
Sie spielte ihm die syntronische Übersetzung des Funkverkehrs vor, den die AMMENHAK während ihres Anflugs aufzeichnete.
Fassungslos lauschte Julian Tifflor der Meldung, dass sich in der Hauptstadt Khyykan zweitausend Santanzer freiwillig zur gemeinsamen rituellen Verbrennung gemeldet hatten. Die Nachricht eilte rund um den Planeten. Prompt stellten sich in weiteren Meldungen zahlreiche Nachahmer vor, die ebenfalls verbrannt werden wollten.
Der oberste Verwalter des Amtes für Nachschubfragen gab ein Interview und erbat weitere Zuwendungen für den Erweiterungsbau des Sant-Arginals. Er sprach von Knochenspenden und Asche, damit die Baumeister das Kunstwerk bald in Angriff nehmen konnten.
Siramy schüttelte den Kopf; ihr rotes Haar schwang wie ein Pendel. Es reichte ihr bis zu den Kniekehlen. Damit es sie nicht behinderte, hielten fluoreszierende Klammern die Pracht zusammen.
»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass wir im falschen Sonnensystem herausgekommen sind«, fuhr sie fort. »Das ist ein Planet voller Verrückter. Tiff, bist du sicher, dass wir da landen wollen?«
Ein Blick voller Fürsorge und Wärme aus den Augen der neunundvierzigjährigen Kommandantin traf ihn und entführte den Aktivatorträger für einen kurzen Augenblick in eine andere Gedankenwelt.
»Tiff!«
»Wie?« Der Residenz-Minister schreckte hoch. »Ja, natürlich. Santanz ist unser Ziel.«
Die Koordinaten stimmten. Der Planet mit seinen zehntausend Kilometern Durchmesser und einer Schwerkraft von 0,96 Gravos war eine von drei Welten, die das unbedeutende Blues-Volk der Santanzer beherrschte. Aus noch nicht bekannten Gründen verfügten die Bewohner des kleinen Reiches über einen besonderen Einfluss auf die unterschiedlichen Fraktionen und Interessengruppen der Jülziish, wie die Blues sich selbst nannten.
Faiind Yarinsa, der Galaktische Rat der Santanzer, war es selbst gewesen, der Tifflor zur Geheimkonferenz auf diesen Planeten eingeladen hatte.
Fünfeinhalb Wochen war es her, dass der Terraner den Kralasenen Manklux besiegt und Arkon fluchtartig verlassen hatte. Bostichs Arm reichte weit, und Tifflor hatte den Imperator auf eine Weise gereizt, dass er weiterhin mit dem Schlimmsten rechnen musste. Also hatte er sich mit der AMMENHAK erst einmal abgesetzt.
Einen Monat lang war er seinen Pflichten als Residenz-Minister für Liga-Außenpolitik nachgekommen. Der Aktivatorträger hatte unbedeutende Randplaneten der Liga besucht, ebenso einzelne Stützpunkte der Flotte oder gar kleinere Sternenreiche, die von Menschen besiedelt wurden.
Auf diese Weise hatte er gut seine Spur verwischt und erfolgreich verhindert, dass ihn arkonidische Geheimagenten liquidierten. Ob sie es vorhatten, wusste er nicht – bei Bostich musste er aber solche Befehle einkalkulieren.
Zwischendurch war er mehrfach in die Eastside geflogen. Auf einzelnen Blues-Welten hatte er mit planetaren Regenten verhandelt und immer wieder auch per Hyperfunk mit Santanz gesprochen.
Das Warten zerrte an seinen Nerven. Nach zwei Wochen gewann er den Eindruck, dass Yarinsa ihn hinhalten wollte.
Nach weiteren drei Wochen und zahlreichen Gesprächen mit anderen Blues beruhigte er sich wieder.
Stichhaltige Informationen besagten, dass es Abstimmungsprobleme zwischen den wichtigsten Nationen gab. Fünf Wochen nach Julian Tifflors Aufbruch von Arkon stand endlich der der Termin für die Geheimkonferenz fest.
Und vor drei Tagen, am 3. September, war über Mirkandol die GILGAMESCH explodiert. Terra hatte Bostich erneut eine Niederlage beigebracht. Wer immer für die Sprengung letzten Endes verantwortlich war …
Der Galaktische Rat und LFT-Minister für Außenpolitik hatte sich vergewissert, dass ihm niemand folgen konnte, und anschließend Santanz angeflogen.
Jetzt hatten sie das Flugziel fast erreicht. Im Gesicht der Kommandantin paarte sich Betroffenheit mit Unglauben und einer Spur Entsetzen.
»Das sind Bräuche wie im terranischen Mittelalter«, stieß sie hervor.
»Du bist hier die Blues-Spezialistin«, gab Tifflor zur Antwort. »Wenn es uns jemand erklären kann, dann du.«
»Ich wünschte, ich könnte es. Was wir da mithören, ist so untypisch für Blues, dass es mich misstrauisch macht.«
Sie rief die Daten über Santanz auf. Tifflor kannte die wenigen Informationen auswendig. Sie betrafen Bruttosozialprodukt, Handelsbeziehungen, Angaben zur Agrarwirtschaft sowie Hinweise auf die geringe militärische Bedeutung der Santanzer. Die Bevölkerungszahl des Planeten lag bei eineinhalb Milliarden.
Weitere Informationen über Santanz existierten nicht. Kein Terraner hatte diese Welt jemals besucht. Auch der Terranische Liga-Dienst war nicht mit irgendwelchen Spitzeln vertreten. Die letzten dreitausend Jahre war Santanz nie in Erscheinung getreten; es war, als gäbe es für Terra diese Welt erst gar nicht. Kein Wunder bei Zigtausenden von Blues-Planeten.
»Am besten wird es sein, wir ignorieren diese seltsamen Vorgänge«, sagte Tiff. »Das ist religiös bedingt, schätze ich. Und das geht uns nichts an.«
Für ihn zählte nur, dass die Konferenz stattfand. Ziel der Geheimverhandlungen war, eine gemeinsame Strategie zwischen den Blues-Nationen und der Liga Freier Terraner festzulegen. Imperator Bostichs Einfluss mussten klare Grenzen gesetzt werden. Das erschien Tifflor nur möglich, wenn eine einheitliche Front zustande kam. Vierzehn Jahre lang hatte er in Mirkandol versucht, Bostichs Gegner um sich zu scharen. Es war ihm nur ansatzweise gelungen.
Das Angebot des Santanzers Faiind Yarinsa war für ihn völlig überraschend gekommen, aber zum richtigen Zeitpunkt.
Wenn sich die Eastside gegen Arkon stellte und ein Bündnis mit der LFT schloss, saß Arkon politisch gewissermaßen zwischen zwei Fronten. Zählte man noch weitere potentielle Verbündete wie die Posbis oder die Haluter hinzu, konnte der Einfluss des Kristallimperiums eingedämmt werden. Der machtgierige und skrupellose Imperator würde es sich in Zukunft hundertmal überlegen, ob er seinem Imperium weitere Völkerschaften einverleibte.
»Ignorieren geht nicht, Tiff. Wer weiß, was da drunten los ist. Viele Jülziish sind seit dem Evolutionssprung sensible, ja teilweise sogar künstlerisch begabte Geschöpfe. Ihr Aufbauwillen, in der Zeit nach Monos übertrifft den aller anderen Milchstraßenvölker. Selbstzerstörerische Anwandlungen gehören bei ihnen nicht zu den Methoden der Selbstverwirklichung.«
»Wir werden es bald erfahren, Siramy.«
Der Terraner richtete seine Aufmerksamkeit auf die Steuerkonsole. Vom Planeten traf die erste Anfrage ein. Die Raumüberwachung hatte das 100-Meter-Schiff entdeckt und verlangte eine Identifizierung.
Tifflor schickte sein Hologramm hinab zur Oberfläche. »Der Galaktische Rat Julian Tifflor folgt der Einladung des Galaktischen Rates Faiind Yarinsa nach Santanz. Ich bitte um Landeerlaubnis.«
»Willkommen auf der Welt der Roten Santilligenz«, zwitscherte der Blue mit den grünen Rechtecken auf dem Tellerkopf. »Die Landeerlaubnis ist hiermit erteilt. Bitte folge dem Peilstrahl!«
Der Begriff »Rote Santilligenz« war Tifflor neu. Faiind Yarinsa hatte ihn nie benutzt. Die Formulierung weckte in dem Terraner allerdings die Vermutung, dass es sich um die Regierung des Planeten handelte.
Die AMMENHAK bremste stärker ab. Ihr Abstand zum Planeten verringerte sich in dieser Zeit von fünfzig auf zwanzig Millionen Kilometer. Minuten später schwenkte sie in eine hohe Orbitalbahn ein und setzte kurz darauf zur Landung an.
Eines der Hologramme zeigte die Hauptstadt, die bei ihrer Gründung ganz offensichtlich für kleinere Dimensionen geplant worden war. Im Süden und Westen grenzte das Häusermeer von Khyykan an ein hohes, schroffes Gebirge. Im Osten erstreckte sich ein Binnenmeer. Im Norden lag ein Meteoritenkrater von annähernd fünf Kilometern Durchmesser. An seinem Grund hatten die Santanzer ihren Raumhafen gebaut. Und überall dazwischen erstreckte sich die Stadt.
»Ich sehe Rauch«, stieß Siramy Ratach hervor. »An mehreren hundert Stellen in der Stadt brennen Feuer. Die werden doch nicht …«
Tifflor verkniff sich einen Kommentar. Seine fast dreitausendjährige Erfahrung sagte ihm, dass sie fremde Kulturen nie mit ihren eigenen Maßstäben messen durften. Es würde immer wieder Überraschungen geben, selbst in Regionen, in denen man glaubte, alle Zivilisationen zu kennen.
Der Raumhafen rückte in das Zentrum der Bildbeobachtung. Die Syntronsysteme der AMMENHAK zählten ein Dutzend kleinerer Schiffe. Die Funk-IDs erleichterten die Identifizierung. Es handelte sich um Einheiten der Latoser, Mantam, Tratzschoner, Weddonen, Garinach, Legnaler und anderer Völkerschaften. Von Osten näherte sich gerade ein kleiner, unbewaffneter Diskus der Gursüy und sank in den Kessel hinab.
Hinter dem Kraterwall ragte die Hauptstadt auf. Die Santanzer bevorzugten eine turmähnliche Architektur mit pyramidenartigen Spitzen. Im Zentrum von Khyykan ragten sie schlank in den Himmel und erinnerten von weitem an Nadeln. Je weiter sich die Gebäude vom Zentrum entfernten und den steilen Gebirgshängen, dem Meer oder dem Abgrund des Kraters entgegenwuchsen, desto dicker wurden sie. Die ersten Siedler hatten wohl nicht geahnt, dass ihre Hauptstadt eines Tages solche Dimensionen annehmen würde. Sonst hätten sie einen anderen Platz mit besseren Möglichkeiten zur Ausbreitung ausgesucht.
Der Leitstrahl führte die AMMENHAK zum südlichen Rand des Landefeldes, wo die...




