Buch, Deutsch, 339 Seiten, GB, Format (B × H): 146 mm x 218 mm, Gewicht: 520 g
Buch, Deutsch, 339 Seiten, GB, Format (B × H): 146 mm x 218 mm, Gewicht: 520 g
ISBN: 978-3-593-50867-2
Verlag: Campus Verlag GmbH
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InhaltDisziplinäre Grenzüberschreitungen -Gert G. Wagner zum 65. Geburtstag 7Marcel Erlinghagen, Karsten Hank & Michaela KreyenfeldIn Praise of Panel Surveys, a Sonder-Panel,and a Sonder-Panel-Papa 11Stephen P. Jenkins & Timothy M. SmeedingMrs. Aristotele's Teeth: How SOEP Transformed LifeSatisfaction Research 39Bruce Headey & Ruud MuffelsGlücklich und zufrieden leben bis ans Ende?Forschungsergebnisse zum terminal decline 59Sandra Gerstorf, Nilam Ram & Denis GerstorfAmbulatory Assessment in Survey Research:The Multi-Method Ambulatory Assessment Project 85Michaela RiedigerWiedervereinigung und die Annäherung derLebensbedingungen in Ost- und Westdeutschland 101Peter KrauseSensitivität von Armuts- und Ungleichheitsmessungenbei gerundeten Einkommensangaben 149Jan Goebel & Markus M. GrabkaWife or Frau, Women Still Do Worse: A Comparisonof Men and Women in the United States and Germanyafter Union Dissolutions in the 1990s and 2000s 167Richard Hauser, Richard V. Burkhauser, Kenneth A. Couch &Gulgun Bayaz-OzturkZur wissenschaftlichen Basis von Politikberatung 189Hans-Jürgen KruppSozialpolitik - Verschwindet ein zentrales wissenschaftlichesQuerschnittsthema aus den deutschen Universitäten? 207Stephan LeibfriedForschungsdatenzentren 221Reinhold Thiede & Tatjana MikaKann die Rente generationengerecht sein? 235Axel Börsch-SupanDie Versicherung von Naturgefahren: Das "Schweizer Modell"ein Vorbild für Deutschland und Europa? 247Reimund SchwarzeDie Ökonomie frühkindlicher Bildung und Betreuung:Ist sie in Deutschland angekommen? 267C. Katharina SpießDie Symbiose von gesundheitsförderndem undgesundheitsgefährdendem Verhalten: Sport und Doping 293Nicolas R. ZiebarthDie empirische Vermessung der schönsten Nebensacheder Welt: Fußball und sozialwissenschaftliche Forschung 315Jürgen Gerhards & Michael MutzAutorinnen und Autoren 337
Disziplinäre Grenzüberschreitungen - Gert G. Wagner zum 65. GeburtstagMarcel Erlinghagen, Karsten Hank & Michaela KreyenfeldZur Erklärung gesellschaftlicher Phänomene und individueller Verhaltensweisen werden seit einiger Zeit (wieder) zunehmend multi- und interdisziplinäre Perspektiven herangezogen. Auch wenn die Wissenschaftslandschaft nach wie vor stark durch disziplinäre Grenzziehungen geprägt ist, kann die komplexe Wirklichkeit globalisierter Gesellschaften und der in diesen agierenden Individuen nur durch disziplinäre Grenzüberschreitungen theoretisch und empirisch angemessen erfasst und analysiert werden. Ein beharrlicher Grenzgänger dieser Art, der in der Tradition der klassischen Nationalökonomie, die die Wirtschaftswissenschaft als Gesellschaftswissenschaft versteht und dabei neben den wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen individuellen Handelns auch die Psychologie der Akteure mit in den Blick nimmt, ist Gert G. Wagner, der am 5. Januar 2018 seinen 65. Geburtstag feiert.Dieses Datum nehmen wir zum Anlass, durch die im vorliegenden Band versammelten sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Beiträge, erstens, eine aktuelle Momentaufnahme jener von Gert Wagner seit Anfang der 1980er Jahre wesentlich mitgeprägten empirisch-quantitativen Forschung in Deutschland zu geben, die sich heute nicht mehr allein auf die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften beschränkt, sondern auch wichtige Teile der Psychologie mit einbezieht. Damit soll, zweitens, einer der einflussreichsten und produktivsten Sozial- und Wirtschaftsforscher Deutschlands gewürdigt werden, der zudem in vielfältigen Funktionen als innovativer Wissenschaftsmanager (insbesondere als langjähriger Leiter der Längsschnittstudie "Sozio-oekonomisches Panel") sowie als engagierter Politikberater immer wieder zentrale sozial- und wissenschaftspolitische Debatten mit angestoßen und beharrlich begleitet hat.Vor dem Hintergrund der interdisziplinären, kreativen und brückenbauenden Lebensleistung Gert Wagners sind "Innovation" und "Wissenstransfer" die Leitmotive des vorliegenden Bandes, die sich in den einzelnen Beiträgen in sehr unterschiedlichen Formen und Formaten - vom empirischen Fachaufsatz über Review-Artikel bis hin zum Essay - widerspiegeln. Die enorme Vielfalt des Wirkens von Gert Wagner kann in einem Band mit gerade einmal 15 Beiträgen natürlich nur im Ansatz reflektiert werden. Wir hoffen allerdings, dass es uns gelungen ist, eine zumindest halbwegs repräsentative Stichprobe gezogen zu haben:Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist - natürlich - das zentrale, von ihm in den Jahren 1989 bis 2011 am DIW Berlin geleitete, Projekt Gert Wagners. Während Stephen P. Jenkins und Timothy M. Smeeding die Besonderheiten des SOEP im Allgemeinen würdigen, arbeiten Bruce Headey und Ruud Muffels in ihrem Beitrag heraus, wie Gert Wagner mit dem SOEP u. a. die Erforschung von Lebenszufriedenheit befruchtet und weiter vorangetrieben hat. Exemplarische Analysen hierzu finden sich bei Sandra Gerstorf, Nilam Ram und Denis Gerstorf, die über ihre - gemeinsam mit Gert Wagner durchgeführte - Forschung zu Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit am Lebensende berichten. Gert Wagner hat jedoch nicht nur die klassischen Fragebogeninhalte einer ursprünglich fast ausschließlich auf die Untersuchung sozio-ökonomischer Fragestellungen angelegten Panelstudie sukzessive erweitert. Er hat auch surveymethodisch die Grenzen des früher im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage machbar erscheinenden verschoben, wie zum Beispiel das von Michaela Riediger ausführlich beschriebene Multi-Method Ambulatory Assessment Project eindrucksvoll belegt.Das SOEP hat die Welt (sozialwissenschaftlicher Längsschnittstudien) verändert - und ist selbst durch eine sich wandelnde Welt mitgeprägt worden. Eine besondere Rolle spielt hier natürlich die deutsche Wiedervereinigung. Wie deren Folgen für die Lebensbedingungen in Ost und West mit dem SOEP genau beschrieben und analysiert werden können, demo