Fröschle / Zanasi | Grenzrisiken? | Buch | 978-3-945363-33-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 11, 344 Seiten, Paperback, Format (B × H): 158 mm x 230 mm, Gewicht: 584 g

Reihe: Kulturstudien

Fröschle / Zanasi

Grenzrisiken?

Europäische Grenzräume als dynamische Semiosphären

Buch, Deutsch, Band 11, 344 Seiten, Paperback, Format (B × H): 158 mm x 230 mm, Gewicht: 584 g

Reihe: Kulturstudien

ISBN: 978-3-945363-33-1
Verlag: Thelem / w.e.b Universitätsverlag und Buchhandel


Europa ist ein »Grenzland« (Karl Schlögel). Dessen Grenzen wurden zwar durch Überschreitungs- und Inklusionskonzepte in Frage gestellt, blieben aber doch präsent und erlebten überdies eine Renaissance, etwa in der zerfallenden Sowjetunion, im vormaligen Jugoslawien oder bei den aktuellen Autonomiebewegungen. Indes definieren nicht nur ›Nationalkulturen‹ solche Grenzen, die lange nur als Konfliktlinien begriffen wurden; auch in einzelnen Staaten erscheinen verschiedenste ›Grenzgebiete‹, oft als riskante Zonen des Übergangs, der Überwachung und des Streits.
Verhandelt werden Grenze aber nicht nur politisch, sondern auch im Feld der Kultur. Hier erweisen sich ›Grenzregionen‹ aller Art, konkret wie metaphorisch, stets als Auslöser und Gegenstand von Deutungsprozessen, die eine große Dynamik gewinnen können. Die Tagung untersucht vor diesem Hintergrund Verhandlungen von ›Grenzgebieten‹ unterschiedlichster Art in der Literatur als einem der komplexesten Systeme menschlicher Selbstbeobachtung und -deutung.
Mit der Frage nach ›Grenzrisiken‹ soll eine ambivalente neue Metapher eingeführt werden: Als noch akzeptables Risiko verweist der Begriff auf eine Zone des Übergangszwischen Sicherheit und Gefahr - bezogen auf semantische Territorialisierungen öffnet sich hier ein weites Spektrum bis zum ›Störfall‹ der Grenzüberschreitung, in dem sich literarische ›Grenzerfahrung‹ konstituiert: Wie entwickeln sich solche kulturellen ›Selbstbeschreibungsformeln‹
um die Grenzen, wie treiben aus Grenzgebieten spezifische Erzählmuster hervor?
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Weitere Infos & Material


Ulrich Fröschle: Grenzrisiken? Europäische ›Grenzregionen‹ als dynamische Semiosphären

I.
Kulturelle Konzepte – Grenzen und Räume
Johannes Kleine: Teleologie und Paradoxon. Zur Betrachtung von Grenzen in der Gegenwartsliteratur
Steffen Höhne: Claudio Magris, Fernand Braudel und David Abulafia. Kulturelle Konstruktionen von Räumen

II.
Grenzüberschreitungen – Mittel- und osteuropäische Szenarien
Anne Hultsch: Die nordböhmisch-sächsische Grenzregion. ›Ein Ort des permanenten Dialogs‹?
Giusi Zanasi: Erzählräume und Bilder osteuropäischer ›Peripherien‹
Annette Teufel: Aufbrüche – Abgründe – Brüche. Vladimir Vertlibs literarische Grenzgänge
Antje Graf: Über Grenzen spazieren. Überlegungen zum Umgang mit der Grenze in Michael Köhlmeiers Die Abenteuer des Joel Spazierer
Juliane Horn: Ein »ganz besonderes Reisegepäck: die innere Haltung eines Doppelemigranten«. Migration als (meta)physische Grenzsituation im Werk Dieter Schlesaks
Gabriella Sgambati: »Innere Kompassnadel immer nach Osten«. Die porösen Grenzen von Ilma Rakusa

III.
Grenzziehung, Rauminszenierung und -wahrnehmung – Von der ›Mitte‹ in den Süd(ost)en
Walter Schmitz: Bergblut (2010), Runkelstein (1833) und die ›häßliche Herzogin Margarete Maultasch‹ (1363/1923). Vom Gebrauch der Geschichte und der Medialisierung des Tiroler Herrschaftskonflikts
Bernhard Arnold Kruse: Grenzidentitäten in Südtirol. Zum literarischen Werk von Josef Zoderer
Daniela Allocca: Vorläufige Kartographien. Grenzüberschreitungen bei Marica Bodrožic
Torsten König: Die Mittelmeermigration in der italienischen Gegenwartsliteratur. Biopolitik und Erzählung in gesellschaftlichen, medialen und poetologischen Kontexten

IV.
Alte und neue Grenzräume – Periphere Entgrenzungen und urbane Grenzzonen
Valentina Di Rosa: Archäologie des Verschwindens. Wenden und Wunden der wiedervereinigten Landschaft
Ostdeutschlands
Enza Dammiano: »Zwischen dem Nicht-mehr und dem Noch-nicht-dort«. Ingo Schulzes Orte
Lorenzo Licciardi: Urbane Grenzziehungen. Digitale Überwachung und Ausschlußmechanismen in Ulrich
Peltzers ›Sony Center‹

V.
Regimes der Aus- und Eingrenzung – Fiktionale Extrapolationen in die Zukunft
Anett Pollack: »Und möge das Glück …« nicht der entscheidende Faktor sein. Wahrnehmung und Beeinflußung von Grenzrisiken in Die Tribute von Panem
Autorenverzeichnis


Ulrich Fröschle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der TU Dresden. Er veröffentlichte die Gesamtbibliographie zu Friedrich Georg Jünger, erschienen im Deutschen Literaturarchiv, Marbach


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