Habermann-Horstmeier | Gesundheitsförderung und Prävention | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 160 Seiten

Habermann-Horstmeier Gesundheitsförderung und Prävention

Kompakte Einführung und Prüfungsvorbereitung für alle interdisziplinären Studienfächer

E-Book, Deutsch, 160 Seiten

ISBN: 978-3-456-95707-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Welcher Ansatz ist wirkungsvoller: Gesundheitsförderung oder Prävention? Gesundheitsförderung und Prävention ist der zweite Band einer neuen Reihe, die sich unter dem Titel Kompaktreihe Gesundheitswissenschaften an ein breites Publikum im deutschsprachigen Raum wendet. Das Buch führt in die Public-Health-Bereiche Gesundheitsförderung und Prävention ein und zeigt, welche Bedeutung sie für unsere Gesellschaft - und damit auch für unsere persönliche Gesundheit - haben. Zu Beginn beschäftigt sich das Buch mit den Fragen „Was ist das überhaupt: Gesundheit?“ und „Was ist Krankheit?“. Dabei werden die Begriffe Salutogenese und Pathogenese erläutert. Anschließend werden gesundheitspolitische Konzepte wie die Ottawa-Charta und Gesundheit 21 vorgestellt. Die nächsten Abschnitte beschäftigen sich ausführlich mit den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention. Dabei werden u.a. auch verschiedene Präventionsansätze sowie Begriffe aus dem Bereich der Gesundheitsförderung (z.B. Empowerment, Partizipation, Setting, gesundheitliche Ungleichheit) vorgestellt. Einem kurzen Überblick über verschiedene Modelle des Gesundheitsverhaltens folgen Abschnitte über die Themen Lebensstile und Gesundheitskompetenz. Den Abschluss bildet ein kurzes Kapitel, das sich die Frage stellt: „Welcher Ansatz ist wirkungsvoller: Gesundheitsförderung oder Prävention?
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Zielgruppe


Für alle interdisziplinären Studienfächer im Gesundheitswesen, Akteure im Gesundheitswesen, die sich schnell in das Thema einarbeiten wollen.

Weitere Infos & Material


1;Gesundheitsförderung und Prävention;2
1.1;Inhalt;7
2;Vorwort;11
3;1 Einführung;15
3.1;1.1 Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit?;15
3.1.1;1.1.1 Pathogenese;17
3.1.2;1.1.2 Salutogenese;20
4;2 Gesundheitspolitische Konzepte;25
4.1;2.1 Gesundheit als Menschenrecht;25
4.2;2.2 Ottawa-Charta;29
4.3;2.3 Gesundheit 21;31
5;3 Prävention;35
5.1;3.1 Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention;35
5.2;3.2 Verhältnisprävention;39
5.3;3.3 Verhaltensprävention;41
5.4;3.4 Kombination von Verhaltens- und Verhältnisprävention;45
5.5;3.5 Bevölkerungs- und Hochrisikogruppen-Ansatz der Prävention;46
5.6;3.6 Zielgruppenprävention;48
6;4 Gesundheitsförderung;51
6.1;4.1 Ziele;51
6.2;4.2 Empowerment;53
6.3;4.3 Partizipation;54
6.4;4.4 Setting-Begriff;55
7;5 Gesundheitliche Ungleichheit;59
7.1;5.1 Soziale Determinanten der Gesundheit;59
7.2;5.2 Einkommen, soziale Herkunft, Migration;60
7.3;5.3 Alter und Geschlecht;62
7.4;5.4 Krankheit/Behinderung;66
8;6 Modelle des Gesundheitsverhaltens;71
8.1;6.1 Positives Gesundheitsverhalten und gesundheitliches Risikoverhalten;71
8.2;6.2 Das transtheoretische Modell;72
8.3;6.3 Die Theorie der Schutzmotivation;73
8.4;6.4 Das HAPA-Modell;74
9;7 Lebensstile;77
10;8 Gesundheitskompetenz;79
11;9 Welcher Ansatz ist wirkungsvoller: Gesundheitsförderung oder Prävention?;83
12;10 Lösungsvorschläge zu den Aufgabenstellungen;87
12.1;10.1 Antwort zu Aufgabe 1;87
12.2;10.2 Antwort zu Aufgabe 2;88
12.2.1;10.2.1 Antwort zu Aufgabe 2 a;88
12.2.2;10.2.2 Antwort zu Aufgabe 2 b;89
12.3;10.3 Antwort zu Aufgabe 3;90
12.3.1;10.3.1 Antwort zu Aufgabe 3 a;90
12.3.2;10.3.2 Antwort zu Aufgabe 3 b;95
12.4;10.4 Antwort zu Aufgabe 4;96
12.4.1;10.4.1 Antwort zu Aufgabe 4 a;96
12.4.2;10.4.2 Antwort zu Aufgabe 4 b;97
12.4.3;10.4.3 Antwort zu Aufgabe 4 c;98
12.5;10.5 Antwort zu Aufgabe 5;99
12.5.1;10.5.1 Antwort zu Aufgabe 5 a;99
12.5.2;10.5.2 Antwort zu Aufgabe 5 b;100
12.6;10.6 Antwort zu Aufgabe 6;101
12.6.1;10.6.1 Antwort zu Aufgabe 6 a;101
12.6.2;10.6.2 Antwort zu Aufgabe 6 b;104
12.7;10.7 Antwort zu Aufgabe 7;106
12.7.1;10.7.1 Antwort zu Aufgabe 7 a;106
12.7.2;10.7.2 Antwort zu Aufgabe 7 b;107
12.8;10.8 Antwort zu Aufgabe 8;108
12.8.1;10.8.1 Antwort zu Aufgabe 8 a;108
12.8.2;10.8.2 Antwort zu Aufgabe 8 b;110
12.9;10.9 Antwort zu Aufgabe 9;111
12.9.1;10.9.1 Antwort zu Aufgabe 9 a;111
12.9.2;10.9.2 Antwort zu Aufgabe 9 b;112
12.10;10.10 Antwort zu Aufgabe 10;113
12.10.1;10.10.1 Antwort zu Aufgabe 10 a;113
12.10.2;10.10.2 Antwort zu Aufgabe 10 b;114
12.11;10.11 Antwort zu Aufgabe 11;116
12.11.1;10.11.1 Antwort zu Aufgabe 11 a;116
12.11.2;10.11.2 Antwort zu Aufgabe 11 b;118
12.12;10.12 Antwort zu Aufgabe 12;119
12.12.1;10.12.1 Beschreibung der Änderung Ihres gesundheitsrelevanten Verhaltens anhand des transtheoretischen Modells;120
12.12.2;10.12.2 Beschreibung der Änderung Ihres gesundheitsrelevanten Verhaltens anhand der Theorie der Schutzmotivation;120
12.12.3;10.12.3 Beschreibung der Änderung Ihres gesundheitsrelevanten Verhaltens anhand des HAPA-Modells;122
12.13;10.13 Antwort zu Aufgabe 13;123
12.13.1;10.13.1 Antwort zu Aufgabe 13 a;124
12.13.2;10.13.2 Antwort zu Aufgabe 13 b;124
12.14;10.14 Antwort zu Aufgabe 14;125
13;11 Glossar;129
14;12 Literaturhinweise;145
14.1;12.1 Bücher und Zeitschriftenbeiträge;145
14.2;12.2 Links;145
15;13 Linkverzeichnis;149
16;14 Abkürzungsverzeichnis;153
17;Stichwortverzeichnis;156
18;Kurzvita;161
18.1;Lotte Habermann-Horstmeier;161


1 Einführung
Dieses Buch soll Sie mit den grundlegenden Begriffen der Gesundheitsförderung und Prävention vertraut machen, Ihnen einen ersten Überblick über verschiedene Betrachtungsebenen im Hinblick auf Gesundheit und Krankheit geben, es Ihnen ermöglichen, die hier gelernten Begriffe und Konzepte in Ihr eigenes berufliches Tätigkeitsfeld zu transferieren, um später dort darauf zurückgreifen zu können. 1.1 Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit?
Wie wichtig Gesundheit für uns ist, erkennen wir oft erst dann, wenn wir krank sind. Gesundheit ist jedoch nicht nur ein persönlicher Wert, sie ist auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung. Kranke Menschen sind meist nicht in der Lage, zu arbeiten oder sich um ihre Angehörigen zu kümmern, sondern bedürfen selbst der Zuwendung. Nur dann, wenn eine Bevölkerung oder eine Bevölkerungsgruppe möglichst gesund ist, kann es dem entsprechenden Betrieb, der Gemeinde oder dem Staat gut gehen. Doch was ist Gesundheit? Und was ist Krankheit? Dass wir nicht immer entweder gesund oder krank sind, zeigen die folgenden Beispiele: Bei einem 40-jährigen Mann wird bei einer Vorsorgeuntersuchung ein Bluthochdruck diagnostiziert. Der Mann ist sehr überrascht, denn er fühlte sich bis jetzt völlig gesund. Eine 30-jährige berufstätige Frau und Mutter von zwei Kleinkindern berichtet, dass sie sich seit Wochen schlapp und ausgelaugt fühlt. Immer wieder werde sie von heftigen Schwindelattacken heimgesucht, die von Herzrasen begleitet seien. Nach einer ausführlichen Untersuchung erklärt ihr ihre Hausärztin, dass sie völlig gesund sei. Bei einer 55-jährigen Frau ist seit 15 Jahren ein Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bekannt. Die Krankheit ist medikamentös sehr gut eingestellt, sodass sich die Frau „eigentlich“ gesund fühlt. Eine 16-jährige Schülerin hat in den letzten Monaten 8 kg an Gewicht verloren. Sie steht jeden Morgen um 5.00 Uhr auf, um vor dem Unterricht noch 6 km zu joggen. Bei den Mahlzeiten hat sie keinen Hunger und isst kaum etwas. Ihre Eltern machen sich wegen des Gewichtsverlusts große Sorgen. Sie fühlt sich jedoch wohl und leistungsfähig und versteht überhaupt nicht, warum ihre Eltern sie für krank halten. Bei einem 12-jährigen Jungen treten trotz medikamentöser Behandlung in unregelmäßigen Abständen epileptische Anfälle auf. Zwischen den Anfällen fühlt sich der Junge völlig gesund. Von einer 78-jährigen Frau ist seit Jahren bekannt, dass sie an einer beidseitigen Knie- und Hüftgelenksarthrose, einer Herzklappenverengung (Mitralstenose), einer chronischen Venenerkrankung und einer Fettleber leidet. Trotz dieser chronischen Erkrankungen fühlt sie sich zurzeit gesund. In den 1960er Jahren wurde Homosexualität auch in Deutschland vielfach noch als Krankheit betrachtet. Die American Psychiatric Association (APA) führte Homosexualität bis 1974 in ihrem Krankheitskatalog. In der International Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde Homosexualität bis 1992 als Krankheit gelistet. Auch derzeit gibt es weltweit noch viele Staaten (z.B. in Afrika und Osteuropa), in denen Homosexualität als Krankheit betrachtet und/oder strafrechtlich verfolgt wird. Ein 68-jähriger Mann hat seit einigen Monaten Probleme damit, eine ausreichende Erektion des Penis zu erzielen oder diese beizubehalten, sodass sein Sexualleben darunter leidet. In einer Zeitschrift hat er nun zu seinem Erstaunen gelesen, dass dies eine Krankheit ist und als „erektile Dysfunktion“ bezeichnet wird. Es hängt also anscheinend von der eingenommenen Perspektive ab, ob die Betroffenen gesund oder krank sind. Gesundheit und Krankheit sind damit beobachterabhängige Konstrukte (d.h. theoretische Begriffe, Gedankengebäude). Beobachter können dabei eine eher objektivierende Sicht (z.B. als Arzt) oder eine eher subjektivierende Sicht (z.B. als Betroffener oder Angehöriger) einnehmen. Da sie nicht direkt messen können, ob ein Mensch gesund oder krank ist, versuchen sie diese Einordnung anhand von körperlichen, psychischen oder auch sozialen Symptomen (Krankheitszeichen) vorzunehmen. Die oben angeführten Beispiele geben Hinweise darauf, dass es nicht nur die beiden Zustände Gesundheit und Krankheit gibt, sondern auch zahlreiche Stufen dazwischen (s. Abbildung 1–1). Sie machen darauf aufmerksam, dass psychische und soziale Faktoren Einfluss darauf haben, ob wir uns krank oder gesund fühlen. Die Beispiele zeigen auch, dass nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche krank sein kann, und dass oft auch gesellschaftliche Einflüsse, Konventionen, Werte und Normen darüber bestimmen, was wir als Krankheit bezeichnen. Darüber hinaus zeigen sie, dass sich der Krankheitsbegriff und das, was als eine Krankheit bezeichnet wird, auch im Laufe der Zeit ändern können. Abbildung 1-1: Es gibt nicht die beiden Zustände Gesundheit und Krankheit, sondern immer ein „Mehr oder Weniger“ an Gesundheit bzw. Krankheit. Jeder Mensch bewegt sich ständig zwischen den Polen Gesundheit und Krankheit, er ist also immer mehr oder weniger krank bzw. mehr oder weniger gesund. Die Sichtweisen der Medizin und der betroffenen Menschen bzw. ihrer Angehörigen sind in der Regel Sichtweisen, die sich auf Individuen beziehen. Krankheit und Gesundheit lassen sich darüber hinaus jedoch auch auf der Ebene der Bevölkerung betrachten. Dies entspricht der Betrachtungsweise von Public Health. Neben den hier angesprochenen Sichtweisen von Gesundheit und Krankheit gibt es noch zahlreiche andere Konzepte und Modelle. Besondere Bedeutung für das Fach Public Health haben die Konzepte der Pathogenese und der Salutogenese, die nun anschließend näher betrachtet werden. Aufgabe 1 Formulieren Sie bitte drei weitere Beispiele, durch die verschiedene Sichtweisen auf Gesundheit bzw. Krankheit deutlich werden. 1.1.1 Pathogenese
Die Diskussion darüber, was Krankheit und was Gesundheit ist, gehört zu den zentralen Themen von Public Health. Wie bereits oben angesprochen, gibt es dabei verschiedene Sichtweisen. Von besonderer Bedeutung in Public Health sind die Sichtweisen, die mit Hilfe der Begriffe „Pathogenese“ und „Salutogenese“ umschrieben werden. Anders als beim Salutogenese-Modell (s. Kap. 1.1.2) liegt dem Pathogenese-Begriff jedoch kein einheitliches Konzept zugrunde. Der Begriff Pathogenese bezeichnet ganz allgemein die Entstehung und Entwicklung einer Krankheit. In der westlichen Welt entwickelte sich in den letzten Jahrhunderten – insbesondere aber seit der Mitte des 19. Jahrhunderts – eine naturwissenschaftlich dominierte Medizin, die auf den Erkenntnissen der griechisch-römischen Antike (geprägt v.a. durch Hippokrates1 bzw. Galenus2), der arabischen Medizin (geprägt u.a. durch Avicenna3) und den ab der frühen Neuzeit gewonnenen empirischen Erkenntnissen zur Anatomie und Physiologie des Menschen basiert. Dies wirkte sich auch maßgeblich auf unsere Sichtweise von Krankheit und Gesundheit aus. Das heute überwiegend in der medizinischen Praxis angewandte pathogenetische Konzept („biomedizinisches Krankheitsmodell“) beschäftigt sich damit, welche Vorgänge zu Krankheiten führen und untersucht mögliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Krankheiten beeinflussen. Es betrachtet dabei Veränderungen auf verschiedenen Ebenen des Körpers, insbesondere an Organen, Geweben und Zellen. Dabei geht es davon aus, dass normalerweise ein Fließgleichgewicht (s. unten) innerhalb einer Zelle, eines Organs oder im Organismus besteht (Homöostase). Definition „Fließgleichgewicht“ In diesem Zusammenhang versteht man unter dem Begriff „Fließgleichgewicht“ einen Zustand, bei dem ständig Substanzen in eine Zelle oder in ein anderes biologisches System ein- bzw. ausströmen oder auch infolge von biochemischen Reaktionen verschwinden bzw. hinzukommen. Insgesamt bleibt die Menge der Substanzen im System jedoch in etwa konstant. Abweichungen von diesem definierten Normalzustand des Körpers werden als Krankheiten interpretiert. Krankheiten haben dabei spezifische Ursachen. Sie können z.B. durch Bakterien (Infektionskrankheiten) oder Gewalteinwirkungen (Verletzungen) hervorgerufen werden oder aber auch multifaktoriell bedingt sein. In solch einem Fall sind viele Faktoren an ihrer Entstehung beteiligt (wie z.B. bei der Arteriosklerose oder der Zuckerkrankheit). Sind diese Ursachen bekannt, dann können die entsprechenden Krankheiten auch kausal (und nicht nur symptomatisch; s. unten) behandelt werden. Definitionen „kausal“ und „symptomatisch“ Wird eine Krankheit kausal (von lat. causa = Ursache) behandelt, so werden ihre Ursachen therapiert. Beispiel: Gabe eines Antibiotikums bei einer bakteriellen Infektion. Wird eine Krankheit dagegen symptomatisch behandelt, so werden nur ihre Symptome therapiert, nicht aber ihre Ursachen....


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