Hornke / Amelang / Kersting | Persönlichkeitsdiagnostik | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 740 Seiten

Hornke / Amelang / Kersting Persönlichkeitsdiagnostik

E-Book, Deutsch, 740 Seiten

ISBN: 978-3-8409-1525-3
Verlag: Hogrefe Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Beiträge stellen unterschiedliche Ansätze und Verfahren zur Diagnostik differenzieller Merkmale vor, z.B. standardisierte Fragebögen, konstruktivistische Ansätze, Formdeuteverfahren und projektive Verfahren. Weiterhin wird die Diagnostik von Einstellungen, Interessen und Werthaltungen, die Erfassung affektiver Zuständ sowie die Motivationsdiagnostik thematisiert.
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Zielgruppe


Studierende und Lehrende der Psychologie, insbesondere der Psychologischen Diagnostik.

Weitere Infos & Material


1;Autorenverzeichnis;7
2;Vorwort;9
3;Inhaltsverzeichnis;11
4;1. Kapitel: Standardisierte Persönlichkeitsfragebögen;23
4.1;1 Historisches;23
4.2;2 Vor- und Nachteile von Persönlichkeitsfragebögen;24
4.3;3 Konstruktionsprinzipien psychometrischer Tests;29
4.4;4 Multidimensionale Persönlichkeitsfragebögen;34
4.5;5 Tests fu?r einzelne Persönlichkeitskonstrukte;60
4.6;6 Klinisch-psychologisch orientierte Verfahren;76
4.7;7 Organisationspsychologische Verfahren;83
4.8;8 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;87
4.9;Literatur;89
5;2. Kapitel: Indirekte Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeit („Objektive Persönlichkeitstests“);95
5.1;1 Einleitung;95
5.2;2 Historische Ansätze;98
5.3;3 Neuere computerunterstützte Verfahren in der Tradition Cattells;102
5.4;4 Reaktionszeitbasierte („implizite“) Verfahren;109
5.5;5 Ausblick;130
5.6;6 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;134
5.7;Literatur;134
6;3. Kapitel: Selbstdarstellung in Persönlichkeitsfragebögen: Das Phänomen der sozialen Erwünschtheit;143
6.1;1 Einleitung;143
6.2;2 Das Konstrukt „soziale Erwünschtheit" und seine Messung;144
6.3;3 Soziale Erwünschtheit als Antwortverzerrung (Response Set);151
6.4;4 Die Kontrolle sozialer Erwünschtheit;159
6.5;5 Soziale Erwünschtheit als Response Style;165
6.6;6 Eine integrative Perspektive auf die soziale Erwünschtheit;167
6.7;7 Fazit;168
6.8;8 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;169
6.9;Literatur;170
7;4. Kapitel: Konstruktivistische Ansätze zur Diagnostik von Persönlichkeit;179
7.1;1 Personaler Konstruktivismus;180
7.2;2 Radikaler Konstruktivismus;208
7.3;3 Sozialer Konstruktivismus;215
7.4;4 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;251
7.5;Literatur;255
8;5. Kapitel: Formdeuteverfahren;263
8.1;1 Einleitung;263
8.2;2 Rorschach-Test mit Schwerpunkt auf dem Comprehensive System;268
8.3;3 Holtzman Inkblot Technique;297
8.4;4 Würzburger Rorschach-Modifikation;299
8.5;5 Fehler und Versäumnisse der Rorschach-Forschung;300
8.6;6 Diskussion;302
8.7;Literatur;306
9;6. Kapitel: Projektive Verfahren;321
9.1;1 Einleitung;321
9.2;2 Verbal-thematische Verfahren;322
9.3;3 Zeichnerische und spielerische Gestaltungsverfahren;367
9.4;4 Semi-projektive Verfahren;392
9.5;5 Diskussion;404
9.6;Literatur;419
10;7. Kapitel: Diagnostik affektiver Zustände;433
10.1;1 Einführung;433
10.2;2 Theoretische Grundlagen der Diagnostik affektiver Zustände;434
10.3;3 Testtheoretische Grundlagen der Zustandsdiagnostik;436
10.4;4 Erfassungsstrategien;442
10.5;5 Diagnostik von Stimmungszuständen;443
10.6;6 Diagnostik von emotionalen Zuständen;457
10.7;7 Diagnostik des Meta-Affekt-Erlebens;470
10.8;8 Gütekriterien;474
10.9;9 Fazit und Ausblick;479
10.10;Literatur;480
11;8. Kapitel: Diagnostik von Einstellungen, Interessen und Werthaltungen;489
11.1;1 Definitionen und Abgrenzungen;490
11.2;2 Diagnostische Methoden;494
11.3;3 Messinstrumente;508
11.4;4 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;529
11.5;Literatur;530
12;9. Kapitel: Diagnostik selbstbezogener Konstrukte;535
12.1;1 Begriffsklärungen;535
12.2;2 Geschichte der Forschung zum Selbst;537
12.3;3 Das Selbst: Konstrukte und Erfassungsmethoden;538
12.4;4 Fazit und Ausblick: Die Zukunft der Diagnostik selbstbezogener Konstrukte;590
12.5;Literatur;595
13;10. Kapitel: Motivation, Volition und Ziele;607
13.1;1 Was ist Motivation?;607
13.2;2 Ein Diagnoseschema;611
13.3;3 Erfassung von Tätigkeitsanreizen;616
13.4;4 Erfassung fremdkontrollierter Anreize;621
13.5;5 Diagnose angestrebter Ergebnisse;623
13.6;6 Erfassung von ergebnisabhängigen Anreizen;625
13.7;7 Selbstwirksamkeitserwarten;635
13.8;8 Erfassung von Selbstregulation und Volition;640
13.9;9 Schlussfolgerungen für die Gesellschaft;645
13.10;Literatur;652
14;11. Kapitel: Zur Diagnostik konnotativ negativ besetzter Konstrukte;661
14.1;1 Einleitung;661
14.2;2 Methodische Probleme bei negativ konnotierten Konstrukten;663
14.3;3 Perfektionismus;667
14.4;4 Narzissmus;668
14.5;5 Machiavellismus;676
14.6;6 Psychopathie;685
14.7;7 Praktische Implikationen;699
14.8;Literatur;702
15;Autorenregister;711
16;Sachregister;733


2. Kapitel Indirekte Verfahren zur Erfassung von Persönlichkeit („Objektive Persönlichkeitstests“) (S. 73-74)
Stefan C. Schmukle und Boris Egloff
1 Einleitung

1.1 Vorbemerkung

Übersichtsarbeiten zum status quo „objektiver“ Tests zur Messung der Persönlichkeit sind im deutschen Sprachraum in regelmäßigen Abständen erschienen (in zeitlicher Reihenfolge z. B. Fahrenberg, 1964; Schmidt, 1975; Häcker, 1982; Kubinger, 1996; Ortner, Proyer & Kubinger, 2006). Der vorliegende Beitrag will die Neuentwicklungen der letzten 10 Jahre intensiver beleuchten. Dementsprechend werden dort, wo schon ausgezeichnete Darstellungen einzelner Testverfahren vorliegen, diese nicht noch einmal im Detail referiert, sondern nur die für die Argumentation zentralen Befunde illustriert und ansonsten auf die entsprechenden Abhandlungen verwiesen.

1.2 Zur Terminologie und Definition

Wie schon aus dem Titel dieser Arbeit ersichtlich wird, präferieren wir den Begriff indirekte Verfahren gegenüber der traditionellen Bezeichnung objektive Tests. Wir werden im Folgenden argumentieren, dass das Attribut „objektiv“ als zentrales Bestimmungsstück des Terminus objektive Tests in mehrfacher Hinsicht suboptimal ist und eher zur Verwirrung denn zur Klärung der zugrunde liegenden Sachverhalte beiträgt. Zunächst soll aber referiert werden, was unter objektiven Tests in der Tradition Cattells verstanden wird: Cattell (1957, S. 897) selbst definiert objektive Tests als Verfahren, „in which the subject’s behavior is measured, for infering personality, without his being aware in what ways his behaviour is likely durch die „Undurchschaubarkeit des Testprinzips“ gekennzeichnet. In der am häufigsten verwendeten Definition führt Schmidt (1975, S. 19) aus: „Objektive Tests (T-Daten) zur Messung der Persönlichkeit und Motivation sind Verfahren, die unmittelbar das Verhalten eines Individuums in einer standardisierten Situation erfassen, ohne daß dieses sich in der Regel selbst beurteilen muß. Die Verfahren sollen für den Probanden keine mit der Messintention übereinstimmende Augenscheinvalidität haben. Dies kann durch die Aufgabenwahl oder bestimmte Auswertungsmethoden erreicht werden. Um als Test zu gelten, müssen auch die objektiven Verfahren den üblichen Gütekriterien psychologischer Tests genügen.“ Wir vertreten die Auffassung, dass es – wie vielfach konstatiert und zumeist auch beklagt – wünschenswert wäre, wenn das Attribut „objektiv“ innerhalb der psychologischen Diagnostik exklusiv in Bezug auf das Testgütekriterium der Objektivität verwendet würde, welches Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität umfasst. Ob nun diagnostische Verfahren dem Kriterium der Objektivität genügen, muss für jedes Verfahren separat geprüft werden – die Bezeichnung „objektive Persönlichkeitstests“ könnte aber bei weniger fachkundigen Personen die Implikation induzieren, dass solche Verfahren (und vielleicht sogar ausschließlich solche Verfahren) per definitionem objektiv im Sinne des Testgütekriteriums seien.

Die terminologische Verwirrung ist aber dann komplett, wenn einerseits subjektive Verfahren (Fragebögen) den objektiven Verfahren (sensu Cattell) gegenübergestellt werden (Häcker, 1982), andererseits Fragebögen als objektive Tests bezeichnet werden (da sie dem Gütekriterium der Objektivität genügen) und exakt aus diesem Grund mit projektiven Verfahren, bei denen Objektivität nicht unbedingt gegeben ist, kontrastiert werden (Meyer & Kurtz, 2006).

Wie bereits erwähnt, plädieren wir dafür, das Attribut „objektiv“ innerhalb der psychologischen Diagnostik exklusiv in Bezug auf das Testgütekriterium der Objektivität zu verwenden. Dies macht es nötig, eine alternative Bezeichnung für T-Daten (test data) generierende Verfahren zu finden. Cronbach (1990) schlägt für diese Klasse von Verfahren den Namen performance tests of personality vor – hierbei wird also der Leistungsaspekt bei der Testung (ob real oder lediglich vom Probanden kogniziert) in den Mittelpunkt der Definition gestellt. Kubinger (2006, S. 50) plädiert für den Begriff experimentalpsychologische Verhaltensdiagnostik für Verfahren, „die aus dem beobachtbaren Verhalten bei experimentell variierten Leistungsanforderungen persönliche Stilmerkmale erschließen“. Schultheiss (2007) schlägt den Terminus nondeklarative Persönlichkeitstests vor, welche Persönlichkeitsfacetten abbilden sollen, die in unbewussten (bzw. schwer zugänglichen) Gedächtnissystemen repräsentiert sind und über Leistungsdaten erfasst werden können (Fragebogendaten werden dann entsprechend als ...


Lutz F. Hornke ist Professor für Betriebs- und Organisationspsychologie an der RWTH Aachen, Präsident der European Association of Psychological Assessment und war Obmann der DIN-Arbeitsgruppe zur Gestaltung der DIN 33430.

Prof. Dr. Dieter Frey lehrt Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München.


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