E-Book, Deutsch, 19 Seiten
ISBN: 978-3-346-30159-8
Verlag: GRIN Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Kein
In seinen nach der Jahrhundertwende entstandenen Werken beginnt Arthur Schnitzler, sich intensiv mit der Problematik der Frauenrolle in der Gesellschaft und in der Familie auseinanderzusetzen. Hierbei bemüht er sich, indem er die Frau in den Mittelpunkt seiner Erzählung stellt, ohne Euphemismen, die Bedingungen ihres Daseins darzustellen. Die Frauengestalten zeigen die Ungerechtigkeit der patriarchalischen Ordnung auf und entlocken Schnitzler eine menschliche - statt einer rein männlichen - Einschätzung der Frau.
Mit "Fräulein Else" entwirft der Vertreter der Wiener Moderne schließlich das Bild einer jungen Frau, die den Konventionen ihrer Zeit ausgeliefert ist. Anhand ihrer Situation prangert er die Geschlechterordnung der patriarchal-bürgerlichen Wiener Gesellschaft an. Else lebt in einer Zeit, in der eine schöne äußerliche Erscheinung und die Zugehörigkeit zur Gesellschaft die Wichtigkeit eines Menschen definieren. Schnitzler enthüllt in dieser Erzählung, indem er Elses Erziehung zur Ware und den Handel mit ihrem Körper darstellt, den Warencharakter der weiblichen Körperlichkeit sowie die Oberflächlichkeit der höheren Gesellschaftsschichten.