Landy | Demon Road 2 - Höllennacht in Desolation Hill | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Demon Road

Landy Demon Road 2 - Höllennacht in Desolation Hill

Humorvolle Horror-Trilogie ab 14 Jahre
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7320-1030-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Humorvolle Horror-Trilogie ab 14 Jahre

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Demon Road

ISBN: 978-3-7320-1030-1
Verlag: Loewe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der zweite Band von Derek Landys neuer Trilogie ist wieder ein schwarzhumoriger Höllenritt durch die Klassiker des amerikanischen Horrorkinos. Haarsträubender Lesespaß für alle Fans von Skulduggery Pleasant, Supernatural oder Stranger Things. Wenn ihr glaubt, Dämonen könne man nicht reinlegen, dann solltet ihr euch mal mit Amber unterhalten! Desolation Hill ist nur scheinbar ein friedliches Städtchen. Jedes Jahr findet hier ein großes Festival statt. Alle Fremden müssen die Stadt verlassen und die Kinder werden in Panikräumen eingeschlossen. Nur die Erwachsenen wissen genau, was in der Höllennacht passiert. Und sie können gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht. Als kurz vor Einbruch der Dämmerung ein kleiner Junge verschwindet, ist Amber Lamont eines klar: Hier hat mal wieder jemand einen Pakt mit Dämonen geschlossen und eine unschuldige Seele muss geopfert werden. Aber da schaut Amber nicht lange zu! 'Höllennacht in Desolation Hill' ist der zweite Band der Demon Road-Reihe. Der Titel des ersten Bandes lautet 'Hölle und Highway'. Mehr Infos zu Demon Road und der Psychotest 'Wie dämonisch bist du?' unter: www.demonroad.de

Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm. Der englischsprachige Blog von Derek Landy ist unter dereklandy.blogspot.de zu erreichen.
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1

Sie lebten noch, als sie den kleinen Rasthof gleich außerhalb von Whitehorse in Yukon betrat.

Vierzehn Menschen, einschließlich des Kochs und der Kellnerin mit dem schlecht gefärbten Haar.

Zu dieser späten Stunde sahen alle müde aus. Sie aßen noch eine Kleinigkeit, tranken Kaffee, lasen Zeitung oder waren mit ihrem Smartphone beschäftigt. Keiner schaute auf, als Amber hereinkam. Niemand sagte etwas. Aus der kleinen Küche drang Musik in den Gastraum. Irgendetwas von Bon Jovi. Hier drin war sie sicher. Niemand wollte sie hier umbringen. Es gelang ihr immer besser, die verräterischen Zeichen zu erkennen.

Sie ging direkt zur Toilette. Es war eisig kalt dort und nicht sonderlich sauber, aber sie machte sich nichts daraus. Sie hatte während der vergangenen Tage schon an schlimmeren Orten gepinkelt.

Als sie fertig war, wusch sie sich die Hände. In dem gesprungenen Spiegel über dem gesprungenen Waschbecken sah sie ihr völlig zerzaustes Haar und die Ränder unter ihren rot geäderten Augen. Ihre blasse Haut war fleckig. Sie sah aus wie ein verängstigtes Mädchen, das von zu Hause abgehauen war und dringend eine Dusche brauchte.

Komisch.

Ambers Magen knurrte und sie drehte den Wasserhahn zu, trocknete die Hände an ihrer Jeans und verließ die Toilette.

Da waren sie alle tot.

Sie erstarrte. Ihr Mund wurde trocken, ihre Knie wurden weich und sämtliche Nervenenden vibrierten und drängten sie wegzulaufen. Aber es ging nicht. Ihre Beine gehorchten ihr nicht. Sie konnte sich kaum aufrecht halten.

Einige waren dort getötet worden, wo sie gerade saßen, andere, während sie versucht hatten zu fliehen. Zu Tode geprügelt, alle miteinander. Eine Frau in einer braunen Strickjacke war über ihrem Tisch zusammengebrochen. Aus einer ekligen Wunde am Hinterkopf floss Blut. Einem Trucker im karierten Hemd war die ganze rechte Gesichtshälfte eingeschlagen worden. Die Kellnerin hatte man über den Tresen gezerrt. Blut tropfte aus der klaffenden Wunde an ihrer eingedrückten Schläfe und bildete eine immer größer werdende Lache auf dem Boden. Den Koch sah sie zwar nicht, aber Amber wusste, dass er auf dem Küchenboden lag. An der Wand klebte sein Blut.

Es waren vierzehn Menschen gewesen, als sie hereinkam. Jetzt waren es vierzehn Leichen. Nur am Tisch gleich neben der Tür saß mit dem Rücken zu ihr eine fünfzehnte Person. Der Mann trug einen Overall und eine Baseballkappe und sang das Lied mit, das im Radio gespielt wurde. Every Rose Has a Thorn von Poison.

Der Tisch bewegte sich auf sie zu. Kam immer näher. Nein, nicht der Tisch bewegte sich, sondern sie. Stirnrunzelnd blickte sie auf ihre Füße, als die den nächsten Schritt machten. Offenbar waren sie auf dem Weg nach draußen und nahmen den Rest von ihr mit. Ihr war das recht. Bei all den Leichen wollte sie ohnehin nicht bleiben. Sie musste lediglich an diesem Typen vorbei, dann konnte sie hinauslaufen auf die ruhige Straße und nach Milo rufen. Er würde im Charger angebraust kommen und sie konnten sich aus dem Staub machen. Alles ganz easy. Kein Problem.

Vor dem Mann im Overall lag ein Zimmermannshammer auf dem Tisch. Er war voller Blut und ein Stück Kopfhaut hing noch daran.

»Wie geht’s?«, erkundigte er sich.

Amber zuckte zusammen.

Er hatte keine freundliche Stimme. Sie klang seltsam angestrengt, so als hätte er die meiste Zeit seines Lebens gebrüllt.

Sie hielt den Blick auf die Tür gerichtet und machte noch einen Schritt. Und noch einen.

»Du bist Amber, nicht wahr?«

Sie blieb stehen.

»Ja«, sagte der Mann, »du bist es. Ich hab was anderes erwartet, um ehrlich zu sein. Nach allem, was du vollbracht hast, hab ich etwas …« Er leckte sich über die Lippen. »… Beeindruckenderes erwartet.«

Sie schaute zu ihm hin. Musste es einfach tun. Langsam und widerwillig wanderte ihr Blick von der Tür zum Tisch. Zuerst betrachtete sie den Zimmermannshammer, dann die Reste der Pastete, die der Mann gegessen hatte. Dann seine rauen, abgearbeiteten Hände und die blutbespritzten Ärmel seines Overalls. Er war klein, vielleicht nur vier oder fünf Zentimeter größer als Amber selbst, und sehr schlank. Drahtig. Er hatte ein schmales Gesicht, ein spitzes Kinn und ein hässliches Lächeln. Keine Haare. Auf seiner Kappe war irgendein verblichenes Logo, das Amber nicht erkennen konnte. Schließlich blieb ihr Blick an seinen Augen hängen und ein ganz seltsames Schwindelgefühl überkam sie.

»Du hast den Stellvertreter des Leuchtenden Dämons umgebracht, stimmt’s?« Der Mann redete mit einem Akzent. Er kam wahrscheinlich aus den Südstaaten. »Hast ihn plattgemacht, wie? Mir gefällt dein Stil. Ich hab jahrelang nach der optimalen Methode gesucht, den Scheißkerl umzubringen, jetzt bist du mir zuvorgekommen.«

»Was willst du?«

»Es geht nicht darum, was ich will, Kleine, sondern darum, was du mir geben kannst.« Er stand langsam auf. Amber trat einen Schritt zurück. »Du bist mein Ticket«, sagte er.

»Wozu?«

Er holte tief Luft und breitete die Arme aus. »Zu alldem hier.« Dann ließ er den rechten Arm sinken und nahm den Hammer vom Tisch.

»Warum hast du die ganzen Leute umgebracht?«

»Es hat mich niemand davon abgehalten. Außerdem hatte ich schon ewig keine Gelegenheit mehr, Leute umzubringen. Weißt du, wie es ist, Kleine, hast du auch nur die leiseste Ahnung, wie es ist, irgendwo mitten in der Pampa zu hocken, in einer Stadt, in der es keine größere Herausforderung gibt, als eine echte Jungfrau zu finden, der man nachstellen kann? Herr im Himmel, was ist nur los mit den jungen Mädchen von heute? Ich bin altmodisch und entschuldige mich nicht dafür. Mir gefällt es, Jungfrauen nachzustellen und sie zu töten. Jungfrauen sind rein an Leib und Seele, und genau so mag ich sie. Aber finde mal eine, vor allem eine, die sich noch in irgendeiner Form wehren kann. Denn seien wir ehrlich: Wenn das Töten zu einfach ist, lohnt es sich doch kaum. Hab ich recht? Ich sag dir was: Mädchen, die dieses bestimmte Kriterium erfüllen, sind mehr als selten. Solche Jungfrauen sind eine aussterbende Art und das ist ausgesprochen traurig.« Er kniff die Augen zusammen. »Sag … du bist nicht zufällig noch Jungfrau, oder?«

Amber antwortete nicht.

»Das ist doch mal wieder typisch«, fuhr der Mann fort. »Da findet man endlich eine Jungfrau und dann darf man sie nicht umbringen.«

»Du darfst nicht?«, fragte Amber und runzelte die Stirn.

»Nein, der Befehl lautet: »Nicht umbringen.« Ich bin nicht hier, um dich zu töten, sondern um dich zurückzubringen.«

»Du arbeitest für Astaroth.«

»Du duzt dich mit dem Leuchtenden Dämon? Muss ein gutes Gefühl sein. Aber ja, ich bin schuldig im Sinne der Anklage, wie ich bei meinem Prozess gesagt habe. Du hast es geschafft, den Höllenhunden immer einen Schritt voraus zu sein, was nur wenigen über eine so lange Zeit hinweg gelungen ist. Doch jetzt hat der Profi die Sache in die Hand genommen und macht Schluss mit diesen Mätzchen.«

»Ich habe Geld«, sagte sie. »Ich kann dich dafür bezahlen, dass du gehst.«

Der Mann lachte. »Geld? Dafür habe ich keine Verwendung. Außerdem kannst du sein Angebot nicht toppen.«

»Und wenn doch?«

»Er bietet mir Freiheit, Kleine. Ich hab einen Fehler gemacht, als ich meinen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe. Das geht vielen von uns so. Wir sind fixiert auf die Leute, die uns geschnappt haben. Ich wollte nur eines: Mich an diesem kleinen Nest rächen. Aber als ich damit durch war, konnte ich nicht mehr von dort weg. Außerhalb seiner Grenzen hat es mich nicht mehr gegeben. Der Leuchtende Dämon wird mein, äh, Aufgabengebiet erweitern. Ich werde reisen können. Menschen an ganz neuen Orten töten. Und das ist nur ein Vorgeschmack auf mehr. Schau mich an – Elias Mauk tötet in Kanada. Ich leg jetzt richtig los!«

»Ich … ich habe über dich gelesen.«

»Ich fühle mich geschmeichelt.«

»Du bist tot.«

»Auch das.«

»Du bist hingerichtet worden.«

»Gebraten«, sagte er und riss sich die Kappe vom Kopf. Um seinen Schädel lief da, wo der elektrische Strom verlaufen war, wie ein breites Band eine noch offene Wunde. Selbst aus einiger Entfernung roch Amber noch die verbrannte Haut.

Mauk setzte seine Kappe wieder auf und grinste. »Sie warfen mir vor, ich hätte zweiundzwanzig Leute umgebracht. Dabei waren es eher um die vierzig. Aber das war noch zu meinen Lebzeiten. Seit dem elektrischen Stuhl ist mein Leichenkonto beständig angewachsen. Und nach der Sache jetzt wird es explodieren.«

Er machte einen Schritt auf sie zu und sie wich zurück und hob die Hände.

»Ich will nicht gegen dich kämpfen müssen«, sagte sie.

»Aber Amber, bitte enttäusche mich nicht! All die Leute umzubringen ist furchtbar einfach für jemanden wie mich. Du musst schon ein bisschen Widerstand leisten.«

»Du bist nicht der erste Serienmörder, gegen den ich kämpfe«, informierte ihn Amber. »Nicht einmal der erste aus dem Grab auferstandene Serienmörder. Ich habe Dacre Shanks getötet.«

»Shanks ist nichts im Vergleich zu mir.«

»Nicht mehr, da hast du recht. Er war hinter mir her und ich habe ihn umgebracht. Jetzt ist er tot, und zwar die Art von tot, von der man nicht zurückkommt. Ich töte auch dich.«

»Oh, ich mag es, wenn du so selbstbewusst bist. Da kriege ich glatt Schmetterlinge im Bauch. Aber Shanks war gar nichts«, wiederholte Mauk. »Man brauchte ihm nur seinen heiß geliebten Schlüssel wegzunehmen – was hatte er denn dann noch zu bieten? Stimmt es eigentlich – war er in einem seiner eigenen Puppenhäuser gefangen,...


Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.



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