Lutz | Geht die Arbeitslosenversicherung in Rente? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 260 Seiten, PDF

Reihe: IAB-Bibliothek (Dissertationen)

Lutz Geht die Arbeitslosenversicherung in Rente?

Denkanstoß für ein System privater Arbeitslosen- und Rentenversicherung

E-Book, Deutsch, 260 Seiten, PDF

Reihe: IAB-Bibliothek (Dissertationen)

ISBN: 978-3-7639-4405-7
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Diese Dissertation entwickelt ein Konzept für eine private Arbeitslosen- und Rentenversicherung mit jeweils risikoäquivalenten Versicherungsprämien.
Der Autor stellt unterschiedliche Ansätze zur Ausgestaltung der Arbeitslosenversicherung vor und bewertet deren praktische Relevanz. Darüber hinaus werden die Argumente gegen eine Privatisierung der Arbeitslosenversicherung ausführlich diskutiert und kritisch hinterfragt. Sodann werden die empirischen Ergebnisse bisheriger Untersuchungen zu Arbeitslosigkeit und Langlebigkeit sowie zu den Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Risiken erörtert. Der Autor entwickelt ein komplettes Prämienkalkulationsmodell mit konkreten Tarifmerkmalen und leitet daraus, auf Basis ökonometrischer Modelle, Versicherungsprämien ab. Dabei auftretende Schätzprobleme werden umfassend diskutiert.
Das Buch stellt eine Machbarkeitsstudie dar und bietet interessante Denkanstöße für die zukünftige Ausgestaltung sozialer Sicherungssysteme.
Lutz Geht die Arbeitslosenversicherung in Rente? jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt;4
2;Danksagung;8
3;1 Einleitung;10
4;2 Unterschiedliche Konzepte für die monetäre Absicherung des Verdienstausfalls bei Arbeitslosigkeit;14
4.1;2.1 Der Zusammenhang zwischen finanzieller Absicherung im Arbeitslosigkeitsfall und Arbeitslosigkeit;15
4.2;2.2 Reformen im gegenwärtigen, staatlichen System;18
4.3;2.3 Arbeitgeber als Versicherer gegen Arbeitslosigkeit;20
4.4;2.4 Gewerkschaften als Versicherer gegen Arbeitslosigkeit;21
4.5;2.5 Kontenmodelle;23
4.6;2.6 Privatisierung der Arbeitslosenversicherung;25
4.7;2.7 Mischsysteme;28
4.8;2.8 Begleitende Reformideen;28
4.9;2.9 Folgerungen;30
5;3 Hindernisse auf dem Weg zu einer privaten Arbeitslosenversicherung29;32
5.1;3.1 Allgemeine Versicherbarkeit eines Risikos;33
5.2;3.2 Versicherungstechnische Argumentation;39
5.3;3.3 Sozialpolitische Argumentation;62
5.4;3.4 Fazit;65
6;4 Ein System privater Arbeitslosen- und Rentenversicherung als Denkanstoß zur Umgestaltung der deutschen Sozialversicherung;66
6.1;4.1 Kombinierte versus getrennte Versicherung;68
6.2;4.2 Versicherungszwang versus freiwillige Versicherung;70
6.3;4.3 Zusatz- versus Gesamtrisikoversicherung – Probleme beim Übergang vom Umlage- zum Kapitaldeckungsverfahren;72
6.4;4.4 Versicherungswechsel und Konkurrenz auf dem Versicherungsmarkt;74
6.5;4.5 Versicherungsvertrag und Tarifwahl;75
6.6;4.6 Finanzierung;80
6.7;4.7 Besonderheiten eines Systems privater Arbeitslosen- und Rentenversicherung;81
7;5 Determinanten von Arbeitslosigkeit und Langlebigkeit – theoretische Erklärungsansätze und empirische Befunde;86
7.1;5.1 Arbeitslosigkeit;86
7.2;5.2 Langlebigkeit;109
7.3;5.3 Arbeitslosigkeit als eigenständige Einflussgröße auf die Gesundheit bzw. Langlebigkeit;119
8;6 Methodik und Daten;126
8.1;6.1 Das theoretische Prämienkalkulationsmodell;126
8.2;6.2 Das ökonometrische Prämienkalkulationsmodell;129
8.3;6.3 Schätzprobleme und ihre Folgen für die Prämienkalkulation;136
8.4;6.4 Prognose und Prognosegüte;145
8.5;6.5 Datensatz und Datenaufbereitung;150
9;7 Empirische Ergebnisse;164
9.1;7.1 Tarifmerkmale für den Eintritt und Verbleib in leistungsberechtigter Arbeitslosigkeit;164
9.2;7.2 Tarifmerkmale für den Eintritt und Verbleib in Rente;188
9.3;7.3 Die Versicherungsprämie – Beispielrechnungen;203
10;8 Fazit;212
11;Abbildungsverzeichnis;216
12;Tabellenverzeichnis;217
12.1;Verzeichnis der Anhangtabellen;218
13;Literatur;220
14;Anhang;246
15;Kurzfassung;260


2.5 Kontenmodelle (Seite 22)

Individuelle Arbeitslosigkeitskonten stellen eine vollkommene Abkehr vom Versicherungsprinzip dar (Schäfer 2003a: 56). So spart der einzelne Arbeitnehmer im Laufe seines Erwerbslebens einen Teil seines Einkommens an, auf das er dann im Falle einer Arbeitslosigkeit zurückgreifen kann. Das Risiko der Arbeitslosigkeit trägt folglich allein der Arbeitnehmer. Insofern stellen Kontenmodelle eine Form der Selbstversicherung dar (Stiglitz und Yun 2005: 2066). Konkrete Konzeptionen zu individuellen Arbeitslosigkeitskonten liefern die Arbeiten von Feldstein und Altman (1998), Orszag und Snower (1997 und 2002) sowie Stiglitz und Yun (2005). All diese Vorschläge sehen obligatorische Sparverträge vor, wobei ein etwaiges Guthaben am Ende des Erwerbslebens zur Alterssicherung genutzt oder ausgezahlt wird. Zudem werden positive Kontoendbestände gegebenenfalls vererbt (Feldstein und Altman 1998: 2). Unterschiedlich gehen die einzelnen Konzepte mit einem negativen Kontensaldo während sowie zum Ende des Erwerbslebens um. Feldstein und Altman (1998: 2) setzen im Falle eines vorübergehend negativen Saldos den Staat als Kreditgeber ein, wobei dieser Kredit bei erneuter Erwerbstätigkeit zurückgezahlt werden muss. Negative Kontostände nach Beendigung der Erwerbskarriere werden einfach durch den Staat ausgeglichen (Feldstein und Altman 1998: 2). Auch Stiglitz und Yun (2005: 2065) lassen negative Salden zu. In ihrem Konzept werden verbleibende Defizite am Ende des Arbeitslebens allerdings mit Rentenansprüchen verrechnet, was eine staatlich garantierte Grundrente notwendig macht (Stiglitz und Yun 2005: 2063). Orszag und Snower (2002: 2) schließen negative Kontensalden gänzlich aus. Arbeitslose, deren Sparkonto erschöpft ist, erhalten lediglich eine steuerfinanzierte Grundsicherung.
Was die Höhe der Ein- und Auszahlungen anbelangt, sieht der Vorschlag von Feldstein und Altman (1998: 10 f.) streng definierte Regelungen vor. Einbezahlt wird ein fester Anteil des Bruttoeinkommens bis zu einer am Einkommen orientierten Deckungshöchstsumme. Eine Auszahlung ist in maximaler Dauer und Höhe durch diese Deckungshöchstsumme festgelegt. Orszag und Snower (2002: 2) dagegen schreiben lediglich Mindesteinzahlungs- sowie Maximalentnahmegrenzen vor. Dazwischen besteht ein Spielraum für individuelle Präferenzen der Konteninhaber.


Roman Lutz promovierte mit dieser Arbeit an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er arbeitet jetzt in der volkswirtschaftlichen Abteilung eines Versicherungskonzerns.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.