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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Max Mandel

Mayer Mandels Büro

Roman
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-06391-7
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 1, 336 Seiten

Reihe: Max Mandel

ISBN: 978-3-641-06391-7
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mandel und Singer – das neue Traumpaar des Kriminalromans

Tipp des Lektorats:
Hat nicht jeder von uns schon davon geträumt, wie es wäre, einmal Detektiv zu spielen? Sein eigener Philip Marlowe zu sein? In Mandels Büro geschieht den beiden Freunden Max Mandel und Sigi Singer genau dies. Sie erben das alte Detektivbüro von Mandels verstorbenem Onkel Hans. Dass man hierfür neben Google-Internetrecherche auch ein wenig detektivischen Spürsinn benötigt, müssen sie gleich bei ihrem ersten Fall am eigenen Leib erfahren. Mandel und Singer gehören schon jetzt zu den unwiderstehlichsten Ermittlerpaaren des Kriminalromans in der Tradition von Schimanski und Tanner, Renz und Matula, Brenner und Berti.
Markus Naegele, Lektorat
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Autoren/Hrsg.


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(S. 160-161)

Jemand hatte den Edelstein-Anwalt in den Scharmützelsee geworfen. Jetzt war er tot. Die Malleck saß mit roter Nase, aber immer noch evabraunen Haaren bei uns im Büro und erzählte uns das in einer Art und Weise, dass man selbst noch beinahe um den Edelstein getrauert hätte. Aufgelöst war das richtige Wort. Sie saß auf demselben Stuhl, auf dem sie vor knapp vier Wochen gesessen hatte, aber ihre Beine waren nicht übereinandergeschlagen, sondern standen nebeneinander, so dass man ihr aus einer günstigen Perspektive unter den schwarzen Rock hätte schauen können.

Der Mandel saß auf dem Schreibtisch, genau der Malleck gegenüber, und hielt ihre Hand, was ich merkwürdig fand. Draußen an der Ladenfront sah ich den Hausmeister entgeistert ins Büro stieren. Vielleicht hatte er die Malleck kommen sehen und hatte schon ein Handyfoto für die Bildzeitung gemacht und fünfzig Euro Leserpaparazzi-Prämie kassiert. »Heute Morgen haben sie ihn aus dem See gezogen. Seine Frau hat mich angerufen«, sagte die Malleck, und ich gab dem Hausmeister per Handzeichen zu verstehen, gefälligst woanders Stasi zu spielen. Mein Handzeichen war der Mittelfinger.

»Wir waren da auch schon mal segeln«, schluchzte die Malleck. »Der Edelstein war verheiratet?«, fragte ich entsetzt, und der Mandel warf mir einen bitterbösen Blick zu. »Der hat übrigens für den Neumann gearbeitet«, setzte ich hinzu, und im Nachhinein sehe ich ein, dass ich mich respektlos gegenüber dem Todesfall vom Edelstein verhalten habe. Aber im Nachhinein ist es auch egal. »Mit dem Neumann«, korrigierte mich der Mandel.

Die Malleck setzte ihre Ahnungslosigkeit mimisch gut um. »Wer ist der Neumann?«, fragte die Malleck. »So ein rechter Politiker«, sagte ich. »Eigentlich hat er für den Leo gearbeitet. Quasi undercover«, klärte der Mandel auf. »Wie bitte? Undercover?«, fragte die Malleck. Wegen dem Protestfolk-Album vom Leo. Als Doppelagent«, sagte ich. »O nein«, sagte die Malleck und strich sich die braunen Haare aus dem Gesicht. »Das ist ja alles viel schlimmer, als ich gedacht habe. Dann haben die Rechten den Holger umgebracht?«, sagte die Malleck. »So sieht’s aus«, sagte ich von der anderen Seite des Schreibtisches.

»Als ob die Dinge nicht schon schlimm genug wären.« »Wird sicher bald alles wieder besser«, sagte ich und kam mir schon zwei Sekunden nach dem Satz blöd vor. »Max«, sagte die Malleck zum Mandel, der mittlerweile nicht mehr ihre Hand hielt. »Ich hab mit dem Sigi geschlafen.« »Ich weiß«, sagte der Mandel und schaute verständnisvoll. »Nur, dass du es weißt. Ich will nicht, dass es zwischen euch steht.« »Ach Quatsch, ich weiß doch, wie einsam du grade bist.«

Was für ein Arsch, der Mandel. »Ich will ja auch nicht wie ein Flittchen dastehen«, sagte die Malleck. War man ein Flittchen, wenn man mit mir ins Bett ging? »Warst du mit dem Holger zusammen?«, fragte der Mandel. Die Malleck weinte jetzt. Schwer zu sagen, ob diese Staatstrauer echt war. Ich war nach wie vor verliebt, aber traute ihr nicht über den Weg. Wollte sie aber gleichzeitig dringend gegen die Wand drücken und durchficken, bis unser Fickschweiß die hässliche alte Tapete im Büro von der Wand löste. Ich musste nur noch den Mandel loswerden.


Mayer, Berni
Berni Mayer, geboren 1974 in Niederbayern, wohnhaft in Berlin. Nach dem Studium der Anglistik und Germanistik hat er u.a. als Chefredakteur bei MTV und VIVA Online gearbeitet und die Serie "Kavka vs. The Web" für Myspace produziert. Im Januar 2012 erschien sein erster Kriminalroman "Mandels Büro", dessen Nachfolger "Black Mandel" im November 2012 folgt. Seit 2009 ist Berni Mayer freiberuflicher Autor. Außerdem spielt er in der Heavy-Metal-Band The Gebruder Grim.



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