Nicolini | #steuernkompakt Jahresabschlussanalyse in der Beratung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 259 Seiten, E-Book

Nicolini #steuernkompakt Jahresabschlussanalyse in der Beratung

Für Onboarding - Schnelleinstieg - Fortbildung

E-Book, Deutsch, 259 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-7910-5031-7
Verlag: Schäffer-Poeschel Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der Autor erklärt smart & fokussiert, wie wichtige Kennzahlen aus dem Jahresabschluss abgeleitet, interpretiert und Mandanten gezielt beraten werden. Er erläutert, wie die Daten des Jahresabschlusses aufbereitet werden.

Die wichtigsten Kennzahlen und ihre Interpretation stellt er gesondert für Kapital-, Vermögens- und Finanzstruktur dar und erklärt, wie Erträge, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang und Lagebericht fallbezogen analysiert werden, wo Beratungsbedarf besteht und welche Handlungsoptionen sich aus den Kennzahlen ableiten lassen.

Viele Beispiele illustrieren den praktischen Bezug; Beratungshinweise ermöglichen den schnellen Praxistransfer.

Perfekt beim Onboarding, in der Fortbildung und als Schnelleinstieg für Steuerprofis in ein nicht geläufiges Rechtsgebiet.

Rechtsstand: 01.09.2020
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Grundlagen der Jahresabschlussanalyse

2 Rahmenbedingungen des Unternehmens

3 Aufbereitung des Jahresabschlusses

4 Analyse der Bilanz

5 Analyse der Gewinn- und Verlustrechnung

6 Analyse von Anhang und Lagebericht

7 Weitere Kennzahlen in der Beratung

8 Grenzen der Jahresabschlussanalyse

9 Beratung in der Jahresabschlussanalyse


2 Rahmenbedingungen des Unternehmens
Auf den Punkt gebracht Weil jedes Unternehmen unter anderen Bedingungen arbeitet, ist bei der Analyse und Beurteilung des Jahresabschlusses die jeweilige individuelle Situation zu berücksichtigen. Sie ist bestimmt durch einen kulturellen Beziehungsrahmen, der von historischen Traditionen und Erfahrungen, rechtlichen Bedingungen, technischen Gegebenheiten, ethischen und politischen Wertvorstellungen und individuellen und gesellschaftlichen Zielen beeinflusst ist. Die Jahresabschlussanalyse ist keinesfalls eine in mathematischer Manier zusammengestellte Sammlung von – manchmal durchaus umstrittenen – Kennzahlen, sie ist weder universell nachvollziehbar noch uneingeschränkt vergleichbar. Die Rahmenbedingungen, unter denen ein Unternehmen wirtschaftlich aktiv ist, können von ihm selbst nicht oder nur in geringem Maße beeinflusst werden. 2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Zu den wirtschaftlichen Bedingungen, die jedes Unternehmen hinnehmen muss und die von den Analysten berücksichtigt werden müssen, gehören z. B.: Entwicklung der Konjunktur Entwicklung des Preisniveaus Zinsen und Konditionen am Kapitalmarkt Konkurrenzsituation in der Branche Alter, historische Entwicklung Größe des Unternehmens Vorhandene Kundenstruktur 2.2 Rechtliche Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen so akzeptiert werden, weil sie durch das Unternehmen nicht veränderbar sind. Einige können zwar grundsätzlich beeinflusst werden, gelten für Analysezwecke aber als gegeben, z. B.: Rechtsform des Unternehmens Organe der Gesellschaft und ihre Zusammensetzung Struktur der Kapitalgeber Kartellrecht Genehmigungspflichten und Zulassungen (z. B. Apotheken, Steuerberater, Banken) Rechtliche Beschränkungen bei der Beschaffung und auf den Absatzmärkten (z. B. Waffenexporte, Einfuhrbestimmungen) 2.3 Marktstellung
Zur Beurteilung der zukünftigen Entwicklung eines Unternehmens ist die Kenntnis der Marktstellung von wesentlicher Bedeutung. Durch die Ermittlung des Marktanteils wird festgestellt, welchen prozentualen Anteil ein Unternehmen am gesamten Volumen eines Marktes hat. Er zeigt die relative Bedeutung im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche. Die Berechnung kann in Mengen- oder Werteinheiten erfolgen und zeigt die Stärke eines Unternehmens in einem definierten Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt: Der relative Marktanteil gibt an, welchen prozentualen Anteil der eigene individuelle Marktanteil eines Unternehmens am absoluten Marktanteil des größten Konkurrenten oder einer festgelegten Gruppe von Konkurrenten hat: Das Marktwachstum zeigt die Zunahme des Marktvolumens von einer Periode zur nächsten. Dazu wird das zusätzliche Marktvolumen der aktuellen Periode dem der Vorperiode gegenübergestellt. Praktische Ansätze können das Wachstum (z. B. mit der sog. Boston-Box) in einem Portefeuille abbilden und ermöglichen damit eine Positionsbestimmung der Produkte auf einem Markt: Quadrant I: Einführungsprodukte, deren Marktanteil noch gering ist, die aber bereits über ein hohes Marktwachstum verfügen (»Question Marks«). Quadrant II: Produkte mit wachsendem Marktanteil, mit denen bereits hohe Umsätze erzielt werden(»Stars«). Quadrant III: Produkte, die sich in der Reife- bzw. in der Sättigungsphase befinden (»Cash Cows«). Das Marktwachstum ist gering, aber der relative Marktanteil hoch. Sie sorgen wesentlich für den Umsatz. Quadrant IV: Produkte, die sich in der Rückgangsphase befinden (»Poor Dogs«). Es muss entschieden werden, ob sie eliminiert werden sollen oder ob sich ein Relaunch lohnt. BERATUNGSHINWEIS Zur Analyse bei der Beratung zur Marktsituation eines Unternehmens kann sinnvoll die SWOT-Analyse eingesetzt werden. Sie untersucht, ob sich die spezifischen Stärken und Schwächen so in der Unternehmensstrategie wiederfinden, dass angemessen auf Veränderungen der Unternehmensumwelt reagiert werden kann. Interne Einflussfaktoren Externe Einflussfaktoren S W O T Strength Weakness Opportunities Threats Stärke Stabilität Schwäche Gelegenheiten Chancen Bedrohungen Gefahr Interne Einflussfaktoren sind die Fähigkeiten und Ressourcen, über die das Unternehmen selbst verfügen kann. Anhand der entscheidenden Erfolgsfaktoren werden sie auf ihre Relevanz hin überprüft. Interne Einflussfaktoren können auf sehr unterschiedlichen Gebieten identifiziert werden, z. B.: Wissen und Können der Mitarbeiter Finanzielle Situation Aufbau- und Ablauforganisation Forschung und Entwicklung Kunden Lieferanten Unternehmenskultur Diese Faktoren sind von internen Entscheidungen abhängig und deshalb von dem Unternehmen selbst beeinflussbar. Auf externe Einflussfaktoren hat das Unternehmen keinen direkten Einfluss. Sie ergeben sich aus den Trends und Veränderungen der unternehmerischen Umwelt, z. B.: Kundenverhalten Wertvorstellungen Konjunkturelle Situation Technische Veränderungen Gesetzliche Vorschriften Politische Rahmenbedingungen Ökologische Herausforderungen Als Chancen dürfen bei der Analyse nur solche Faktoren berücksichtigt werden, die aufgrund der vorhandenen oder strategischen Ressourcen auch tatsächlich genutzt und zudem in die Unternehmenspolitik integriert werden können. Risiken stellen dagegen die Bereiche dar, in denen das Unternehmen nicht gut aufgestellt erscheint und in denen deshalb dringend Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen werden müssen. BEISPIEL Ein Steuerberater schätzt seine Situation so ein: Interne Einflussfaktoren Externe Einflussfaktoren S W O T Stärken Schwächen Chancen Bedrohungen Stabiler Mandantenstamm, starke örtliche Vernetzung Keine Fachkenntnisse zu IFRS und US-GAAP Neues Gewerbegebiet in der Nähe Erweiterung der Befugnisse von Bilanzbuchhaltern Die SWOT-Analyse gibt lediglich Hinweise darauf, ob und gegebenenfalls an welchen Stellen Reaktionen erforderlich sind. Sie kann aber nicht zeigen, welche Maßnahmen in einer konkreten Situation ergriffen werden müssen. 2.4 Bilanzpolitik
Analysen sollen Informationen über Vergangenheit und Gegenwart liefern und Prognosen für die Zukunft zu ermöglichen, um Entscheidungen vorzubereiten. Damit haben auch diejenigen, die den Jahresabschluss erstellen, ein Interesse daran, die Ergebnisse in ihrem Sinne zu beeinflussen. Die Rechnungslegung und die Gestaltung der Jahresabschlüsse sind dabei kein Selbstzweck, sondern richten sich gezielt an einen bestimmten oder an mehrere Interessenten. Die Rechnungslegung ist keineswegs »neutral« oder »wertfrei«. Sie soll Personen mit ihren individuellen Überzeugungen, Vorstellungen und Vorlieben überzeugen, die durch historische, wirtschaftliche und soziale Einflüsse und Erwartungen geprägt sind. Die Ziele der Gestaltung des Jahresabschlusses ergeben sich aus der gesamten Unternehmensstrategie. Sie lassen sich in zwei hauptsächliche Kategorien einordnen: Das Erreichen finanzpolitischer Ziele lässt sich in Geldgrößen ausdrücken, z. B. als Gewinn oder Umsatz. Die Publizitätspolitik zielt sowohl auf ökonomische wie auf nichtökonomische Ziele. Sie versteht den Jahresabschluss als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit und als Instrument zur Beeinflussung der Beziehungen zu den Geschäftspartnern. Der Abschluss nach dem HGB berücksichtigt in erster Linie die Interessen der Gläubiger und bewertet deshalb das Vermögen vorsichtig und damit niedrig, während die Passiva aus dem gleichen Vorsichtsprinzip heraus eher höher bewertet werden. Die Perspektive ist damit auf die bisherige Entwicklung...


Nicolini, Hans J.
Dr. Hans J. Nicolini hat an der Universität Köln Betriebswirtschaftslehre studiert und in Volkswirtschaftslehre promoviert. Als Lehrbeauftragter arbeitet er an öffentlichen und privaten Einrichtungen, um das Verständnis für wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Zusammenhänge zu fördern. Seit über dreißig Jahren engagiert er sich in unterschiedlichen Funktionen in der kaufmännischen Fort- und Weiterbildung. Er ist Mitglied in mehreren Aufgabenerstellungs- und Prüfungskommissionen an verschiedenen Industrie- und Handelskammern. Als Autor hat er über zwanzig Lehrbücher verfasst und herausgegeben.

Hans J. Nicolini

Dr. Hans J. Nicolini hat an der Universität Köln Betriebswirtschaftslehre studiert und in Volkswirtschaftslehre promoviert. Als Lehrbeauftragter arbeitet er an öffentlichen und privaten Einrichtungen, um das Verständnis für wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Zusammenhänge zu fördern. Seit über dreißig Jahren engagiert er sich in unterschiedlichen Funktionen in der kaufmännischen Fort- und Weiterbildung. Er ist Mitglied in mehreren Aufgabenerstellungs- und Prüfungskommissionen an verschiedenen Industrie- und Handelskammern. Als Autor hat er über zwanzig Lehrbücher verfasst und herausgegeben.


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