Buch, Deutsch, 344 Seiten, Paperback, Format (B × H): 162 mm x 229 mm, Gewicht: 596 g
Buch, Deutsch, 344 Seiten, Paperback, Format (B × H): 162 mm x 229 mm, Gewicht: 596 g
ISBN: 978-3-86381-038-2
Verlag: Bucerius Law School Press
Beachtung verdient insoweit auch die österreichische Privatstiftung. Die noch junge Rechtsform, die explizit mit Blick auf privatnützige Gestaltungen ermöglicht wurde, hat schnell an Bedeutung gewonnen. An der Spitze der wichtigsten Unternehmensgruppen in Österreich stehen mittlerweile Privatstiftungen.
Angesichts der fortschreitenden Europäisierung ist im Rahmen der Nachfolgeplanung zu untersuchen, inwieweit sich österreichische Privatstiftungen im Vergleich zu deutschen Familienstiftungen zur Nachfolgegestaltung eignen. Obwohl es zwischen den Rechtsformen viele Parallelen gibt, bestehen in zivilrechtlicher Hinsicht auch erhebliche Unterschiede. Beide sind zwar verselbstständigte Vermögensmassen ohne Eigentümer und Gesellschafter. Jedoch ist das deutsche Stiftungsrecht an vielen Stellen gestaltungsfreundlicher. Dafür werden die österreichischen Regelungen dem Charakter der Stiftung oft besser gerecht. Zudem besteht die Möglichkeit, einen Widerrufsvorbehalt in die Satzung aufzunehmen, was das deutsche Recht nicht gestattet.
Neben zivilrechtlichen Bestimmungen spielen steuerliche Aspekte bei der Stiftungserrichtung eine große Rolle. Hierbei ist besonders die Errichtungsbesteuerung von Relevanz, für die die deutsche und die österreichische Rechtsordnung grundlegend unterschiedliche Regelungen treffen. Errichtet ein in Deutschland ansässiger Stifter eine österreichische Privatstiftung, muss er die steuerlichen Regeln beider Länder berücksichtigen.