Paul | Der Schwarze Mann | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 960 Seiten

Paul Der Schwarze Mann


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7526-0613-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 960 Seiten

ISBN: 978-3-7526-0613-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Schwarze Mann Er lauert unter den Betten. Er hat tausende Kinder zu sich ins Dunkle geholt. Nun ist er hier. Bei uns. Und unglaublich hungrig. Das Grauen kommt an einem Freitag nach Ronbuch. In der kleinen Stadt im Schwarzwald taucht ein geheimnisvoller Zirkus auf, der sich im Park niederlässt. Was zu Anfang wie eine nette Abwechslung wirkt, entpuppt sich schon bald als wahrer Albtraum. Denn der Zirkus hält den Schwarzen Mann gefangen - ein Dämon, der über Angst und Schrecken herrscht. Bei einem Unfall kann der Schwarze Mann fliehen und taucht im Wald unter. Schon bald verschwinden die ersten Kinder, mehrere Erwachsene sterben. Wenig später wird die gesamte Stadt von einer mysteriösen Dunkelheit eingekesselt, damit niemand mehr entkommen kann. Die Lage scheint aussichtslos. Nur die Polizistin Carolin Pfeiffer stellt sich dem Schwarzen Mann entgegen und setzt alles daran, die entführten Kinder zu retten. Sie kann jedoch nicht ahnen, dass der Zirkus noch ein zweites schreckliches Geheimnis hütet. Eines, das ganz Ronbuch zu vernichten droht ...

Thomas Paul, Jahrgang 1980, lebt und arbeitet in der Nähe von Stuttgart. Er schreibt nicht nur Fantasy-Romane und Thriller für Erwachsene, sondern auch Jugendbücher. Mehr Infos über seine neuesten Projekte finden Sie auf seiner Homepage. E-Mail: thomaspaul-autor@web.de Internet: thomaspaul-autor.de

Paul Der Schwarze Mann jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Prolog
    Da ist jemand in meinem Zimmer. Felix spürte es ganz deutlich, obwohl er bis gerade eben tief und fest geschlafen hatte. Er lag eine Weile benommen in seinem Bett und hoffte, dass dieses Gefühl nur eine Nachwirkung seines Traumes war und er gleich wieder einschlafen durfte. Doch das blieb ein unerfüllter Wunsch. Irgendwas hielt ihn wach. Ein fieser Nerv, der sich wie eine Nadel in sein Bewusstsein bohrte und ihn vor einem Fremden, Bösen warnte. Vor jemand, der sich in seinem Zimmer herumtrieb. Wer kann das sein? Felix wollte es nicht herausfinden. Denn dazu hätte er die Augen öffnen und durch die Dunkelheit blicken müssen. Und zudem die Ohrenschützer abnehmen, die er auf dem Kopf trug. Seine Mutter hatte ihm befohlen, dass er sie nachts aufsetzte. Die Ohrenschützer waren zwar äußerst klobig und unbequem, aber Felix hatte schnell ihren Wert zu schätzen gelernt. Sie ermöglichten es ihm, ruhig zu schlafen, während seine Mutter im Nebenzimmer ihrer Arbeit nachging. Und sie erfüllten noch einen weiteren Nutzen: Sie dämmten das Gewitter draußen zu einem Flüstern herab. Seit Felix zu Bett gegangen war, tobte über Stuttgart der wohl schlimmste Sturm in diesem Jahr. Der Regen prasselte wie eine Gewehrsalve gegen die Scheiben. Der Donner stampfte mit Riesenfüßen aufs Dach und die Blitze waren so gleißend hell, dass sich ihr Licht durch Felix’ geschlossene Augenlider grub. Doch nichts davon hatte ihn aufgeweckt. Es war etwas anderes gewesen. Nämlich dieses unergründliche - und irgendwie auch sehr furchteinflößende - Gefühl, dass sich jemand in seinem Zimmer befand. Jemand oder etwas. Eine dunkle Präsenz, die Felix noch nie zuvor gespürt hatte - aber bei der er instinktiv wusste, dass sie gefährlich war. Vielleicht sogar tödlich. Geh weg!, dachte er. Wer immer du bist: HAU AB! Doch diese Präsenz ging nicht. Sie kreiste unaufhörlich um sein Bett. Felix reagierte anfangs so, wie alle neunjährigen Jungen in dieser Situation reagiert hätten: Er zog die Bettdecke über seinen Kopf. Das Donnergrollen verstummte daraufhin fast gänzlich. Aber diese seltsame Präsenz blieb. Und sie wuchs von Sekunde zu Sekunde mehr zu einer Bedrohung heran. Jemand war hier. Eindeutig. Felix presste die Augen zusammen, um zurück in seine Träume zu fliehen. Doch sein Herz pochte immer erregter und jeder Muskel in seinem Körper schlug zusehends Alarm. Er konnte beim besten Willen nicht mehr einschlafen. Nicht, solange dieser Jemand in seinem Zimmer lauerte. Wer kann das sein?, fragte sich Felix erneut. Ein Einbrecher? Ein Gast von Mutter? Oder Papa? Er wünschte sich natürlich sehnlichst, dass es sein Vater war. Aber Felix hätte sich auch über die beiden anderen Möglichkeiten gefreut. Denn diese Präsenz wirkte noch sehr viel gefährlicher als es ein betrunkener Liebhaber oder ein Dieb je hätte sein können. Mama!, wollte Felix schreien. Hilf mir. Er tat es nicht. Sein Vater hatte ihm vor der Abreise an die Ostfront eingebläut, dass er nun der Mann im Haus war. Und dass er seine Mutter beschützen musste - nicht umgekehrt. Außerdem war Mutter beschäftigt. Felix konnte sie manchmal trotz der Ohrenschützer hören. Sie, ihren Gast und dieses nervtötende Quietschen des Bettes. Du musst dir selbst helfen, hörte er seinen Vater im Geiste. Vergiss nicht: Du bist jetzt der Mann im Haus. Felix bemühte sich, die Anweisung zu befolgen. Schließlich wollte er, dass sein Vater stolz auf ihn war, wenn er aus dem fernen Russland zurückkam. Dabei wusste Felix nicht einmal, ob sein Vater überhaupt noch lebte. Doch darauf kam es jetzt nicht an. Sein Vater hatte ihm einen Auftrag gegeben, er vertraute ihm ... und solange er nicht da war, würde sich Felix um das Haus und den Hof kümmern müssen. So wie sich das für einen echten Mann gehört. Die Stimme seines Vaters floss wie warme Milch durch seinen Kopf und verlieh ihm neuen Mut. Nicht viel; nicht einmal ansatzweise genug, um sich stark und erwachsen zu fühlen. Aber es reichte, dass Felix die Ohrenschützer von seinem Kopf nehmen und die Augen öffnen konnte. Seine Welt schien plötzlich zu neuem Leben zu erwachen; bekam Schärfe und Profil und wirkte so erfrischend, dass er innerlich aufatmete. Er hob die Bettdecke einen Spaltbreit an und lugte darunter hervor, um sich der Gefahr in seinem Zimmer zu stellen. Auf den ersten Blick konnte er nichts Verdächtiges erkennen. Vielleicht habe ich mir diese Präsenz doch nur eingebildet? Felix wusste es nicht. Er war noch viel zu schlaftrunken, um klar denken zu können. Nervös durchforstete er mit all seinen Sinnen den Raum und achtete auf jede Kleinigkeit. Das Gewitter heulte unverändert ums Haus, rüttelte an den Dachschindeln und nahm die Mauern unter schweren Beschuss. Doch nichts davon war so laut wie die Geräusche aus Mutters Schlafzimmer. Das Bett nebenan ächzte im Takt - Quiep, Quiep, Quiep -, und bei jedem Ruck stöhnte seine Mutter leise vor sich hin. Es klang, als hätte sie Schmerzen. Aber Felix kannte dieses Stöhnen inzwischen gut genug, um zu wissen, dass dem nicht so war; dass seine Mutter weder einen Arzt noch seine Hilfe benötigte. Höchstens Geld, damit sie die Schulden bezahlen konnte, solange sein Vater in diesem verfluchten Krieg war. Felix wärmte sich an all diesen vertrauten Geräuschen, bis er noch mehr Mut gefasst hatte. Danach lenkte er seinen Blick zum Fenster. Der Regen malte silberne Schlieren auf das Glas, und die alte Eiche vor dem Haus plusterte sich unter den Windböen auf, als wäre sie ein riesenhafter Vogel. Doch diese dunkle Präsenz kam nicht von dem Unwetter, so gerne sich Felix das auch eingeredet hätte. Sie war irgendwo in seinem Zimmer ... und so frostig kalt wie der Tod höchstpersönlich. Was ist das nur? Sein Blick wanderte weiter zum Schreibtisch. Dem Schrank. Dem Stuhl. Alles sah in der Dunkelheit wie ein buckeliges Monster aus, und das Blitzlicht verlieh jedem Gegenstand überdies noch einen gespenstischen Glanz. Aber letztlich war alles davon absolut harmlos. Bis auf diese Präsenz. Sie war unerträglich nahe. So nahe, dass Felix sie wie eine zweite Haut auf seinem Rücken spürte. Moment mal! Bedeutet das etwa ... Felix stockte, als wäre der folgende Gedanke nur ein fauliger Geruch, der sich gleich wieder verziehen würde, wenn er nur lange genug die Luft anhielt. Aber der Gedanke ließ sich nicht mehr aufhalten und rollte mit einem eisigen Schauder durch seinen Kopf. ... bedeutet das etwa, dass jemand UNTER meinem Bett ist? Felix konnte gerade noch den Impuls unterdrücken, aufzuspringen und schreiend aus dem Zimmer zu laufen. Denn er durfte sich jetzt nicht bewegen! Mit ein bisschen Glück würde ihn dieser Jemand gar nicht bemerken ... und womöglich irgendwann verschwinden. Und wenn nicht? Wenn dieser Unbekannte extra wegen mir gekommen ist? Felix zwang sich zur Ruhe. Du bist der Mann im Haus, beschwor er sich. Also benimm dich gefälligst auch wie einer! Er atmete leise durch und konzentrierte sich auf das, was vielleicht nur wenige Zentimeter unter ihm war. Und tatsächlich: Er konnte ein Rascheln hören. Als würde etwas Großes, Schweres über den Boden kriechen. Felix belauerte es sekundenlang - so wie das Rascheln ihn belauerte. Es bewegte sich zielsicher vom Fußende des Bettes nach oben in seine Richtung. Dann stoppte es jäh. Felix’ Angst raste dafür umso schneller, und sein Herz trommelte jetzt so laut, dass er befürchtete, dieser namenlose Jemand könnte es hören. Wieder schrie, nein bettelte alles in ihm danach, zu fliehen. Und wieder musste Felix diesen Impuls mit aller Gewalt unterdrücken. Weil er das abscheuliche Gefühl hatte, dass er nicht mehr fliehen konnte, egal wie sehr er sich auch beeilen würde. Stattdessen lauschte er immer verbissener unter sein Bett. Es blieb still. Zu still. Eine Stille, die sich wie ein Gebiss um ihn schloss. Felix begann zu zittern. Auf seinem Rücken bildete sich ein öliger Schweiß, der sich in seinen Achselhöhlen sammelte. Und wenig später breitete sich auch zwischen seinen Beinen eine Feuchtigkeit aus, als hätte er sich eingenässt. Die Stille unter seinem Bett erreichte ihren Höhepunkt; wurde bleischwer und bekam ein fast ohnmächtiges Karat. Felix hoffte schon, dass sich sein Besucher nun endlich verzogen hatte. Doch dann spürte er ihn unter sich. Den Finger. Oder eine Kralle. Jedenfalls irgendwas Spitziges, Scharfes, das mit einer ungestümen Kraft gegen die Matratze drückte. Felix schrak zusammen. Nicht bewegen!, zischte seine Vernunft. Doch es war unmöglich, jetzt noch ruhig liegen zu bleiben. Und viel zu spät. Denn ehe sich Felix versah, hatte er sich bereits nach links gewälzt. Er schlug die Bettdecke beiseite und rechnete damit, nur ein zerknittertes Laken neben sich zu sehen. Doch im Gewitterleuchten wölbte sich wirklich eine kleine Beule in der Matratze nach oben; weiß und spitz wie ein Pickel, der kurz vor dem Platzen stand. Eine Beule, die sich bewegte. Der Finger unter der Matratze hatte wohl bemerkt, dass Felix zur Seite gewichen war - und nun begann er, nach ihm zu suchen. Denn die Beule schweifte im Zickzack über das Bett; zuerst nach oben und unten und schließlich nach rechts, von Felix fort. So ist es gut. Aber dann stoppte die Beule abrupt, als hätte sie eine Witterung aufgenommen, und drehte sich so ruckartig um, dass sich das Laken...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.