Ruchholtz / Wirtz | Orthopädie und Unfallchirurgie essentials | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 872 Seiten

Ruchholtz / Wirtz Orthopädie und Unfallchirurgie essentials

Intensivkurs zur Weiterbildung

E-Book, Deutsch, 872 Seiten

ISBN: 978-3-13-243886-6
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Der ideale Begleiter in der Weiterbildung.
Die OU essentials bieten Ihnen evidenzbasiertes Handbuchwissen im Nachschlageformat. Hier finden Sie wichtige Themen und OP-Techniken inklusive Grundlagen, Infektionen, Weichteil- und Knochenläsionen, Management von Komplikationen, geriatrische Orthopädie und Unfallchirurgie, Techniken zur Extremitätenrekonstruktion sowie Recht und Begutachtung.
Sie greifen schnell auf Klassifikationen und allgemein anerkannte Diagnostik- und Therapiestandards zu. Da die Weiterbildungsinhalte gemäß der WBO für Common und Special Trunk abgebildet werden, eignet sich das Buch ganz hervorragend als Begleiter in der Weiterbildungszeit und als Crashkurs vor der Facharztprüfung.
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
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Zielgruppe


Ärzte

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1 Grundlagen
1.1 Statik und Dynamik des Bewegungsapparats
S. Gravius Die Haltungs- und Bewegungsorgane des Menschen gliedern sich in ein passives und aktives Bewegungsorgan: passives Bewegungsorgan: Knochengerüst und Knochenverbindungen, im Einzelnen Binde-, Knorpel- und Knochengewebe aktives Bewegungsorgan: Skelettmuskulatur (quergestreiftes Muskelgewebe) 1.1.1 Bindegewebe
Bindegewebe kommt in verschiedenen Erscheinungsformen vor und macht etwa 15% des Körpergewichts aus. Entstehung aus undifferenzierten mesenchymalen Zellen Aufbau aus ortsständigen (Fibroblasten/-zyten, Chondroblasten/-zyten, Osteoblasten/-zyten) und freien Zellen (Leuko-/Lymphozyten, Makrophagen, Osteoklasten [Zellen der Immunabwehr]) retikuläres Bindegewebe: Grundlage verschiedener Gewebe, vor allem Grundlage lymphatischer Organe lockeres Bindegewebe: „verformbares Füllgewebe“ in funktionell freien Räumen; bildet Grenzschichten zu Muskeln und Organen (Faszien) straffes Bindegewebe: Aufbau aus dicht gepackten kollagenen Fasern, bestehend aus Tropokollagenmolekülen (Kollagen Typ I) Bestandteil von Muskelsehnen, Gelenkbändern u.a. 1.1.2 Knorpelgewebe
Knorpelgewebe besteht aus Chondroblasten und der von Chondroblasten gebildeten extrazellulären Matrix. Erlischt die Synthesefunktion der Chondroblasten, so werden diese als Chondrozyten bezeichnet. Die extrazelluläre Matrix besteht aus: geformten Komponenten (kollagene und elastische Fasern) ungeformten Komponenten (Wasser, Proteoglykane und Hyaluronsäure) Proteoglykane sind polyanionisch und ziehen Natriumkationen an, welche wiederum Wasser binden. Durch wasserbindende Moleküle und deren Einbindung in ein straffes dreidimensionales Geflecht aus kollagenen Fasern resultiert die hohe Druckfestigkeit bei dynamischer Belastung. Dem Quellungsdruck der ungeformten Matrix steht die Zugfestigkeit der geformten Matrix gegenüber – dadurch entsteht ein pralles, festes Gewebe, das einen hydrostatischen Kraftfluss erlaubt. Merke Ausdifferenzierter Knorpel ist gefäß- und nervenfrei; der Stoffwechsel erfolgt über Diffusion vom gefäßhaltigen Perichondrium (= Knorpelhaut) oder beim Gelenkknorpel von der Gelenkflüssigkeit (=Synovia). Hyaliner Knorpel hohe Druckfestigkeit, Vorkommen in Arealen mit hohen Druckbelastungen (u.a. Gelenkflächen, Epiphysenfugen und im knorpelig präformierten Skelett) Gefäßarmut begünstigt zusammen mit hohen mechanischen Belastungen degenerative Prozesse Aufgrund des fehlenden Perichondriums und damit der mesenchymalen Zellen, die sich zu Chondroblasten differenzieren können, besitzt der hyaline Knorpel kaum Regenerationspotenzial ( ? Abb. 1.1) Aufbau der Matrix des hyalinen Knorpelgewebes. Abb. 1.1  (Quelle: Putz R. Knorpelgewebe. In: Wirth C, Mutschler W, Kohn D et al. [Hrsg.]. Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie. 3. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2013) Faserknorpel Synonym: Bindegewebeknorpel enthält wenige Zellen und besteht überwiegend aus Kollagenfibrillen (vor allem Kollagen Typ I), besitzt kein Perichondrium Vorkommen überwiegend in Arealen hoher Scherbelastungen (u.a. Anulus fibrosus, Symphyse, Labrum acetabulare/glenoidale, Menisken) Elastischer Knorpel zellreichstes Knorpelgewebe (hoher Anteil elastischer Fasern in der extrazellulären Matrix) hohe Druck- und Biegeelastizität Vorkommen u.a. in den Bronchien 1.1.3 Knochengewebe
Die Masse des Knochengewebes macht etwa 10% des Körpergewichts aus. Funktion tragende Funktion als Bestandteil des Skeletts wichtigster Kalzium- und Phosphatspeicher des Körpers Aufbau Knochenzellen (Osteoblasten/Osteozyten) extrazelluläre Matrix (ECM): 35% organische Grundsubstanz (Osteoid), bestehend aus Proteoglykanen, Glykosaminoglykanen und kollagenen Fasern (Typ I); 65% anorganische Grundsubstanz, bestehend zu 95% aus Hydroxylapatit Knochenzellen (Osteoblasten) bilden die extrazelluläre Matrix (ECM) zunächst als mineralfreie Grundsubstanz (Osteoid). Nach der Kalzifikation (sekundäre Einlagerung von Mineralkristallen (Hydroxylapatit = anorganische Grundsubstanz)) erlischt die Syntheseaktivität der Osteoblasten – sie werden nun als Osteozyten bezeichnet. Arten von Knochengewebe Geflechtknochen (= Faserknorpel) bildet die erste Form der Verknöcherung. Er entsteht durch chondrale und desmale Ossifikation. Lamellenknochen besteht aus lamellenartig angeordneten Knochenlamellen (Breite 3–7 µm), die aufgrund der Dichtigkeit in die Substantia compacta (= Kompakta) und die Substantia spongiosa (= Spongiosa) unterteilt wird. Baueinheit des Lamellenknochens ist das Osteon (sog. Havers-System); bis zu 20 Knochenlamellen sind um einen zentralen – Blutgefäße und Nerven führenden – Kanal (Havers-Kanal) gruppiert ( ? Abb. 1.2). Die charakteristische Festigkeit des Knochengewebes beruht auf der Kombination von druckfesten Elementen (Hydroxylapatit) und zugfesten Fasern (Kollagen Typ I). Aufbau eines Osteons. Abb. 1.2  (Quelle: van den Berg F, Cabri J. Angewandte Physiologie 1: Das Bindegewebe des Bewegungsapparates verstehen und beeinflussen. Stuttgart: Thieme; 2003) 1.1.4 Quergestreifte Muskulatur
Das Skelettmuskelgewebe ist das am häufigsten vorkommende Gewebe im menschlichen Körper ( ? Abb. 1.3). Seine Masse beansprucht 40–50% des gesamten Körpergewichts. funktioneller Aufbau aus Muskelbündeln, die aus einer Vielzahl von Muskelfasern (=Muskelzellen) bestehen wesentlicher Bestandteil der Muskelfaser sind die Myofibrillen mit den kontraktilen Eiweißen Aktin und Myosin das Sarkomer ist die kleinste Einheit der Myofibrille Nach dem Gehalt an Glykogen werden weiße und rote Muskelfasern unterschieden: weiße Muskelfasern (Typ II): schnell, anaerob aktivierbar; zahlreiches Vorkommen in Muskeln, die für schnelle Bewegungen benötigt werden (Sprinter-Muskulatur) rote Muskelfasern (Typ I): aerob aktivierbar; Vorkommen in Muskeln mit statischen Aufgaben (posturale Muskeln) Die Aktivierung der Muskelzellen erfolgt über a-Motoneurone aus dem Vorderhorn des Rückenmarks. Nerv und Muskelfaser werden als motorische Endplatte zusammengefasst. Die motorische Einheit umfasst alle vom Motoneuron innervierten Muskelfasern und das Motoneuron selbst (z.B. Handmuskeln 100–300, größere Muskeln 600–1000 Muskelfasern). parallelfaserige Muskulatur: Möglichkeit der starken Verkürzung durch Hintereinanderschaltung vieler Sarkomere (z.B. M. biceps brachii, M. sartorius) gefiederte Muskulatur: größere Anzahl aktivierbarer Fasern mit größerer Kraftentwicklung mit minimierter Verkürzungsmöglichkeit (M....


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