Schulz | Schulz, J: Unbeugsam hinter Gittern | Buch | 978-3-593-50681-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 520 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 214 mm, Gewicht: 728 g

Schulz

Schulz, J: Unbeugsam hinter Gittern

Buch, Deutsch, 520 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 214 mm, Gewicht: 728 g

ISBN: 978-3-593-50681-4
Verlag: Campus Verlag GmbH


Nach dem Deutschen Herbst (1977) sahen die Gefangenen der Roten Armee Fraktion in Hungerstreiks ihre vermeintlich letzte Waffe zur Verbesserung ihrer Situation in den bundesdeutschen Haftanstalten. Jan-Hendrik Schulz legt kenntnisreich dar, wie diese Kampagnen der Inhaftierten von einem internationalen Unterstützerumfeld begleitet wurden, zu dem auch die relativ erfolglosen Hungerstreiks der Action Directe in Frankreich gehörten. Basierend auf einem umfangreichen Quellenkorpus, bietet dieses Buch - eine Pionierarbeit der historischen Terrorismusforschung, die als erste geschichtswissenschaftliche Studie die späte Wirkungsgeschichte der RAF in den 1980er-Jahren untersucht - eine neue Sicht auf das Beziehungsgeflecht zwischen RAF-Gefangenen und ihrem "radikalen Milieu".
Schulz Schulz, J: Unbeugsam hinter Gittern jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


InhaltVorwort 9Einleitung 11I. Haftbedingungen, Hungerstreiks und Gefangenenbewegung in den 1970er und 1980er Jahren1. Das politische Kommunikationsmittel Hungerstreik und seine Bezugsgruppen 332. Die Haftbedingungen politischer Gefangener zwischen Mythos und Wirklichkeit 603. Das transnationale Unterstützerumfeld von RAF-Gefangenen in den 1970er Jahren 924. Gefangenen-Solidarität zwischen Deutschem Herbst und RAF-Hungerstreik 1981 126 Zwischenfazit 153II. Im Schatten des Deutschen Herbstes und die Erfahrung einer neuen »Jugendrevolte«: Der RAF-Hungerstreik 19811. Zwischen Alternativbewegung, Knastgruppen und Hochsicherheitstrakts 1562. Politische Differenzen im Unterstützerumfeld: Zusammenlegung oder die Abschaffung der Gefängnisse? 1603. Zwischen Kriminalisierung und Zwangsernährung: Die drohende Eskalation des Hungerstreiks 1684. Ein schwieriger Märtyrer: Der Tod des Inhaftierten Sigurd Debus 1815. Die große Unübersicht: Der Hungerstreik in der Nachbetrachtung 1946. Der »geheime« Dialog: Partielle Erfolge und Scheitern der Verhandlungen zwischen RAF-Gefangenen und Staat 205Zwischenfazit 222III. Im Spannungsfeld von Antiimperialistischer Front und »Koma-Lösung«: Der RAF-Hungerstreik 1984/851. Der Hungerstreik als Mittel zur Radikalisierung 2252. Versuche, die radikale Linke auf die »richtige« Linie zu bringen: Front-Konzept, »Forderungsdiskussion« und »ZL-Initiative«, 1982/83 2293. Der Abwehrkampf gegen die »Counter-Linke«: Amnestiedebatte(n) und »Grußaktion« in der Krisenzeit 1983/84 2384. Hoffen auf Kontinuität: Die Diskussion über einen weiteren Hungerstreik, 1982-84 2555. Unter Handlungsdruck: Die transnationale Formierung des RAF-Gefangenen-Umfelds, 1984 2596. Im Visier des Staates: Die Situation der RAF-Gefangenen im Vorfeld des Hungerstreiks, 1983/84 2787. Ein neues Paradigma zeichnet sich ab: Die Auseinandersetzung um die Zwangsernährung, Winter 1984/85 2848. Die Konfrontation mit der »Koma-Lösung«, Anfang 1985 2969. Eröffnung der Front: Militanz und Terrorismus während des Hungerstreiks, 1984/85 30410. Die RAF bittet um Abbruch: Der Mord an Ernst Zimmermann und das Ende des Hungerstreiks, Februar 1985 32011. Der RAF-Hungerstreik 1984/85 als internationales Kommunikationsereignis und seine Folgen11.1. Die internationalistische Ausrichtung des Hungerstreiks 33611.2. Frankreich 33811.3. Belgien, Irland, Spanien, Portugal 34911.4. Krise des Internationalismus 359 Zwischenfazit 369IV. Auf neuen Wegen: Der RAF-Hungerstreik 19891. Das »Gefangenenprojekt« als Abwehrmittel gegen die Krisen der radikalen Linken 3722. Krisen im Rücken: Entwicklungstendenzen und Bewegungsprozesse der radikalen Linken im Vorfeld des RAF-Hungerstreiks 19892.1. Entwicklungen und Prozesse im Überblick 3862.2. Das Negativbeispiel: Die radikale Linke im Rhein-Main-Gebiet zwischen Spaltung und Neuorientierung, 1985-89 3902.3. Das Positivbeispiel: Die Mobilisierung für die Forderung nach Zusammenlegung und der Kampf um die Hamburger Hafenstraße in den 1980er Jahren 4043. Über den Versuch einer übergreifenden Verständigung: die Dialoginitiative, 1985-883.1 Ein vorsichtiges Antasten: Zur Vorgeschichte der Dialoginitiative, 1985-87 4153.2 Von »Sympathisanten« zur »Staatsschutzlinken«: Die Konkretisierung der Dialoginitiative und ihre Auswirkungen, 1987/88 4254. Ein linksradikaler Gegenentwurf: Die politische Neuausrichtung der RAF-Gefangenen und die Mobilisierungs-kampagne des Hamburger »Initiativkreises«, 1988/89 4395. Konsens und Dissens: Die Auseinandersetzung um die praktische Unterstützung des RAF-Hungerstreiks 1989 4506. Die Lösung zum Greifen nahe? Partielle Erfolge und endgültiges Scheitern eines gesellschaftlichen Dialogs 471 Zwischenfazit 484V. Die AD-Hungerstreiks 1987/88 und 1989 in Frankreich und Solidarität aus der Bundesrepublik1. Schwierige Verhältnisse 4872. Politische Gefangene in der Nebenrolle: Gefängnisrevolten in Frankreich, 1984/85 4883. Solidarität als Ausnahme: Die AD-Hungerstreiks 1987/88 und 1989 in Frankreich 5024. Mehr Suchen als Finden: Solidarität mit AD-Gefangenen in der Bundesrepublik, 1987-89 526 Nachbetrachtung: Die transnationale »Brücke« zum RAF-Hungerstreik 1989 548Fazit 551Literatur 565


VorwortDas vorliegende Buch ist die überarbeitete Version meiner 2015 am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz eingereichten und im April 2016 verteidigten Dissertation. Es ist Resultat der Unterstützung einer ganzen Reihe von Personen und Institutionen.Zuerst möchte ich meinem Doktorvater Heinz-Gerhard Haupt meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich habe ihn vor mittlerweile mehr als zehn Jahren an der Universität Bielefeld als überaus engagierten und analytisch denkenden Professor kennengelernt, dessen thematische Vielseitigkeit und Expertise in der Geschichte des 19. und 20. Jahrhundert mich seit jeher fasziniert haben. Seine Fähigkeit, komplexe und scheinbar unübersichtliche Zusammenhänge in kürzester Zeit analytisch und zugleich empirisch veranschaulichend auf den Punkt zu bringen, habe ich insbesondere in Florenz miterleben dürfen. Hier habe ich ihn als sehr anteilnehmenden, motivierenden und radikal ehrlichen »Supervisor« empfunden, dem das Gelingen der Arbeit seiner DoktorandInnen eine Herzensangelegenheit ist. Unsere seit 2013 regelmäßig stattgefundenen Treffen in Berlin haben maßgeblich zur Entstehung dieses Buches beigetragen und werden mir nicht nur als Lehr- und Lernstunden, sondern vor allem auch als menschliche Begegnungen in schöner Erinnerung bleiben.Ein weiterer Herzensdank gilt Gisela Diewald-Kerkmann, die mir als Betreuerin meiner Bachelor- und Masterarbeit an der Universität Bielefeld stets unterstützend zur Seite stand. Sie hat meine KommilitonInnen und mich bereits vor gut zehn Jahren mit spannenden Lehrveranstaltungen zum Thema RAF und des Terrorismus in der Bundesrepublik und anderen Ländern begeistern können. Von unermesslichem Wert ist darüber hinaus unsere jahrelange enge Zusammenarbeit, in dessen Rahmen ich als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft die Spätphase der Entstehung ihrer Habilitationsschrift begleiten durfte. Diese Erfahrungen ermöglichten mir eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte der RAF, die mir ansonsten verwehrt geblieben wäre. Ich kann deshalb mit gutem Grund sagen, dass diese Arbeit ohne Gisela Diewald-Kerkmann nicht entstanden wäre.Mein weiterer Dank gilt meinem Zweitgutachter Pavel Kolár und den zahlreichen europäischen KollegInnen, die meine Arbeit durch ihre kritischen Anmerkungen sowie ihre (Gast-)Freundschaft bereichern konnten, insbesondere Matteo Albanese, Fanny Bugnon, Robrecht Declercq, Antoine Duval und Familie, Beatrice de Graaf, Jean-Octave Guérin-Jollet und Familie, Jochen Hung, Jan-Holger Kirsch, Daniel Floris Knëgt, Kristina Kütt, Anne Kwaschik, Marc Lazare, Christophe Lazaro, Dominique Linhardt, Stefan Malthaner, Alfredo Mazzamauro, Gabriele Metzler, Kiran Klaus Patel, Donatella della Porta, Sven Reichardt, Antonella Romano, Frederico Romero, Annette Schuhmann, Hanno Seier, Detlef Siegfried, Isabelle Sommier, Uwe Sonnenberg, Andreas Spreier, Bart van der Steen, Anne Steiner, Trond Ove Tøllefsen, Phillip Wagner, Peter Waldmann und Klaus Weinhauer.Auf der institutionellen Seite gilt mein Dank dem Europäischen Hochschulinstitut für die wunderschöne und, in persönlicher wie in wissenschaftlicher Hinsicht, prägende Zeit in Florenz sowie die finanzielle Unterstützung der Buchpublikation. Besonders hervorzuheben ist die außerordentliche Arbeit und Fürsorge der Institutsangestellten, vor allem von Anna Coda Nunziante und Francesca Parenti. Ermöglicht wurde der Aufenthalt in Italien erst durch das mehrjährige Stipendium des DAAD. Zudem möchte ich der RLS für den freundlichen Druckkostenzuschuss danken.Dieses Buch ist meinen Eltern gewidmet, die meine »Odyssee« bis zum Schluss begleiteten und mir gerade in schwierigen Zeiten Rückhalt gaben. Meine Frau Elisabeth hat mit ihrer Geduld, Liebe und ihrem Vertrauen ein Übriges getan, damit dieses »Projekt« ein Ende finden konnte.EinleitungDie Früh- und Hauptphase des Linksterrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF) in der Bundesrepublik - von ihrer Entstehung im Kontext der Studentenbewegung um d


Jan-Hendrik Schulz, Dr. phil., ist Historiker und wurde am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.