Schulze / Helsing | NSU - Was die Öffentlichkeit nicht wissen soll... | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 216 Seiten

Schulze / Helsing NSU - Was die Öffentlichkeit nicht wissen soll...

Das „Terror-Trio“: Von Versagern, fragwürdigen Spuren und Wundern im Brandschutt
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-938656-18-1
Verlag: Amadeus-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Das „Terror-Trio“: Von Versagern, fragwürdigen Spuren und Wundern im Brandschutt

E-Book, Deutsch, 216 Seiten

ISBN: 978-3-938656-18-1
Verlag: Amadeus-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mitte November 2011 brachte ein aus zwei Männern und einer Frau bestehendes Trio Deutschlands Ermittlungsbehörden an den Rand des Wahnsinns, denn die drei aus Thüringen sorgten ungewollt dafür, dass Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt, Bundesnachrichtendienst und Landeskriminalämter schonungslos als das offenbart wurden, was sie zweifelsfrei sind: Totalversager oder gefährliche Taschenspieler. Die Verhältnisse um die Thüringer Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos machen einfach nur sprachlos ? bis zum heutigen Tage. Alles begann im Jahr 2000 mit einer Mordserie, wie es bis dahin in Deutschland noch keine gegeben hatte. Über sechs Jahre hinweg wurden insgesamt acht türkische Kleinselbständige und ein Grieche durch Kopfschüsse regelrecht hingerichtet. Ermittlungsbehörden, Journalisten und Kriminalisten sahen sich offiziell mit einem schier unlösbaren Fall konfrontiert. Dann, im April des Jahres 2007, wurde eine junge Polizistin in ihrem Streifenwagen auf der Heilbronner Theresienwiese erschossen, ihr Kollege lebensgefährlich verletzt. Monatelang geisterte nach dem Mord an der Beamtin eine ominöse DNA-Spur durch Deutschland, die von einem angeblichen weiblichen Phantom stammte und an den unterschiedlichsten Tatorten bei Einbrüchen, Schlägereien und auch Morden auftauchte. Schließlich stellte sich heraus, dass die Spur von kontaminierten Wattestäbchen stammte, mit denen die Kripo an den jeweiligen Ereignisorten gearbeitet hatte. Eine dicke Panne oder mehr? Inzwischen gehen Beobachter verstärkt davon aus, die Geschichte mit der falschen Phantom-Spur sei von verschiedenen Behörden bewusst gelegt worden, um die Öffentlichkeit von den wahren ? wahrscheinlich schon kurz nach Heilbronn ?, bekannten Tätern abzulenken. Diese sollen gar nicht mal ausschließlich in den vermuteten rechtsradikalen Kreisen zu finden gewesen sein, sondern einen Hintergrund haben, vor dessen Aufdeckung sich hohe und höchste Kreise in der Bundesrepublik geradezu fürchten. Von Mafia-Banden in Zusammenarbeit mit dem Staat, von Bosnien-Söldnern und US-Geheimdiensten, von Schmugglern, Mördern und Drogenkurieren ist da die Rede. Sie alle spielen unter der Marke 'NSU' eine Rolle. Und weil sich die etablierten Medien ? aus welchen Gründen auch immer ? weigern, über diese Merkwürdigkeiten zu berichten, werden sie in vorliegendem Buch genannt und aufgezeigt. •Wieso verbrannte der Zeuge Florian H. in seinem Auto am Cannstatter Wasen, nur wenige Stunden vor einer erneuten Aussage beim Staatsschutz? Er sollte weitere Fakten zu einer bislang unbekannten rechten Terrorgruppe neben dem NSU liefern. •Was machte die Russenmafia auf der Theresienwiese in Heilbronn, und warum wimmelte es am Tag des Polizistenmordes dort von V-Leuten und Agenten, auch welchen aus den USA?

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3. Beate Zschäpe und die Ruine von Zwickau


Beate Zschäpe, Schlüsselfigur des NSU, deren Prozess im April 2013 vor dem Oberlandesgericht (OLG) München begann, spielt im Zusammenhang mit dem 4. November 2011 eine ganz besondere Rolle. Die Vermutungen darüber, welche Stellung sie innerhalb des NSU tatsächlich einnahm, reichen von Mitläuferin über Quartiermacherin bis hin zur absoluten Führungsfigur. Wirklich wissen kann das außer ihr selbst eventuell auch der ominöse Anrufer, der Beate Zschäpe am 4. November 2011 händeringend versuchte zu erreichen. Das Handy, mit dem der bislang Unbekannte Frau Zschäpe anrief, war mysteriöserweise auf das sächsische Innenministerium zugelassen.(39) Journalisten einer Berliner Tageszeitung wollen eigenen Angaben zufolge die damals anrufende Nummer selber kontaktiert haben – und ernteten am anderen Ende der Leitung nichts anderes als eisiges Schweigen.(40) Insgesamt achtzehn Mal wurde der Versuch unternommen, die als „Terror-Braut“ bezeichnete Frau an dem bedeutungsvollen 4. November telefonisch zu erreichen.(41) Auch die Polizeidirektion Südwestsachsen hatte solche Versuche nach Darstellung von Medien unternommen, nicht nur das Innenministerium.(42) Unter anderem erreichte ein Ruf das Handy von Zschäpe bereits um 12:11 Uhr, zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ereignisse in Eisenach noch in vollem Gange waren. In diesem Fall sprach ein Unbekannter etwas auf die Mailbox des Gerätes.(43) Selbst wenn diese Anrufe – was wohl niemand glaubt – harmlosen Charakters gewesen wären, stellen sich in diesem Zusammenhang drängende Fragen. Eine davon: Wieso, gleich zu welchem Zweck, verfügten die Behörden überhaupt über die Handynummer von Beate Zschäpe?

Die Frau muss also bereits weit vor den Ereignissen vom 4. November 2011 bei bestimmten Behörden ein gewisses Interesse hervorgerufen haben. Die offizielle Erklärung für die massenhaften Anrufe seitens des Innenministeriums und der Polizei gibt ein jämmerliches und wenig durchdachtes Bild ab. Man habe Frau Zschäpe deswegen erreichen wollen, um ihr von der Explosion des Hauses, in dem sie wohnte, zu berichten.(44) Diese Erklärung ist deswegen lächerlich, weil Zschäpe in dem Moment, in dem das Haus zu brennen begann, ihre Katzen einer Nachbarin gegeben hat.(45) Und da sofortige Umfeldbefragungen zum festen Bestandteil einer jeden Brandermittlung der Polizei gehören, wird auch die Nachbarin von den Beamten befragt worden sein. Nachbarn werden allein schon deswegen angehört, weil die Retter schließlich feststellen müssen, wie viele Personen in dem Haus leben und ob eine oder mehrere davon vor Brandausbruch das Haus verlassen haben.

Beate Zschäpe hatte das Haus zuvor verlassen. Somit wussten die Helfer, dass sie über das Feuer informiert war. Vielleicht hat ja gerade die Frau mit den Katzen die Rettungskräfte alarmiert. Alles in allem wird die Begründung für die Anrufe seitens der Behörden angesichts dieser Tatsache als bloßer Schein entlarvt. Genauso wie der offizielle Hinweis, man habe die Handynummer, eben weil man Beate Zschäpe von der Hausexplosion unterrichten wollte, von einer Nachbarin bekommen. Wie kann es dann sein, dass die Verdächtige bereits angerufen wurde, als das Wohnmobil in Eisenach brannte und nicht das Haus in Zwickau? Schon um 12:11 Uhr erreichte ein auf das Innenministerium zugelassenes Handy jenes von der Zwickauerin, deren Behausung aber erst nach 15 Uhr in die Luft flog.(46)

Noch eindeutiger wird die „Süddeutsche Zeitung“ mit einer Beschreibung der letzten Minuten vor der Hausexplosion. Hier heißt es: „Am Nachmittag des 4. November 2011, um 15:05 Uhr, knallt es ganz laut. Aus dem ersten Obergeschoss des Hauses steigt Rauch auf. Auf der Etage lebt seit gut drei Jahren Beate Zschäpe mit Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Gisela I. aus dem Nachbarhaus arbeitet im Garten und sieht Zschäpe kommen. Die schreit: ‚Ruft die Feuerwehr’.“(47) Seltsam, dass Beate Zschäpe dann nach Darstellung der Behörden von dem Vorfall nichts gewusst haben soll. Immerhin soll sie ja selber nach der Feuerwehr verlangt haben. Und weiter: „Eine andere Nachbarin, die gerade ihr Kind aus dem Hort geholt hat, sieht den Qualm, und dann nähert sich eine Frau, die zwei Katzenkörbe trägt. ‚Was ist denn hier los?’, fragt sie die Frau. Nach ihrer Erinnerung dreht sich die Frau um, schaut ins Feuer und sagt: ‚Ach, du Scheiße.’ Dann bittet sie, auf die Katzen aufzupassen und läuft davon.“ Genau diese Aussagen der Nachbarinnen von Zschäpe können der Polizei vor Ort nicht verborgen geblieben sein. Zudem ist es unmöglich, dass alle Beteiligten plötzlich und kollektiv an schweren Gedächtnisstörungen litten. Ergo können Beobachter des Komplexes den Gedanken, hier handele es sich um eine Irreführung der Öffentlichkeit seitens der Sicherheitsorgane, so gut wie gar nicht mehr verdrängen. Bei allem Wohlwollen: Die Anrufeskapaden aufs Handy von Zschäpe müssen einen anderen Grund als den offiziell angegebenen gehabt haben!

Was bislang in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist, ist die zweite Anschrift des Trios in Zwickau. Vom 1. Mai 2000 bis zum April des Jahres 2008 wohnten die drei des Zehnfachmordes Verdächtigen in der Polenzstraße, die zu einem viel einfacheren Viertel als das der Frühlingsstraße zählt. Ihre Wohnung bestand aus vier Zimmern, Küche, Diele, Bad und war 77,3 Quadratmeter groß.(48) Hausbewohnern, auch ausländischen gegenüber, waren die jungen Leute stets höflich. Lediglich der vor Einblicken gesicherte Keller gab den Menschen in der Umgebung dann und wann zu denken. Dort lebten Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt völlig unauffällig, bis sie zur Frühlingsstraße umzogen. Im Brandschutt der neuen Wohnung sollen zum Erstaunen von Feuerwehrleuten und anderen Experten neben belanglosem Zeug auch zwei Mitgliedsausweise von Tennisclubs in Bayern und Niedersachsen sowie die Überreste von drei Überwachungskameras neben einer Maschinenpistole und einem Repetiergewehr gefunden worden sein.(49) Doch damit nicht genug: In der von Feuer, Ruß, einer Explosion und mehreren tausend Litern Löschwasser völlig zerstörten Wohnung förderten Ermittler noch Erstaunlicheres zutage. So angeblich die Handfesseln der in Heilbronn getöteten Polizistin Michele Kiesewetter (da stellt sich gleich die Frage nach dem Verbleib der Handschellen ihres Kollegen Martin A., dem sie samt seiner Waffe ebenfalls abgenommen worden waren). Auch Stadtpläne von Heilbronn, Stuttgart und Ludwigsburg in Baden-Württemberg sollen in Fragmenten vorhanden gewesen sein. Es bleibt die nicht unerhebliche Frage, warum Zschäpe die Wohnung überhaupt in Brand gesteckt haben soll, denn nichts von dem, was später dort gefunden worden sein soll, hätte sie nicht auch mitnehmen und unterwegs entsorgen können.

Das alles riecht – mit Verlaub – nach einer gelegten Spur, denn wie sollten Ausweise und Stadtpläne in der Feuersbrunst nicht total zerstört worden sein? Nun mag der eine oder andere Leser vielleicht meinen, dass ein hochprofessionelles Killer-Team in Zeiten von Navigationsgeräten mit Stadtplänen nicht viel anfängt. Diese würden keinen Sinn ergeben, da doch die Navigationsgeräte schneller und präziser sind und darüber hinaus die modernen Computer während der Fahrt auch Staus und Alternativrouten anzeigen, was im Falle von durch die Polizei errichteten Straßensperren von immenser Bedeutung sein kann. Allerdings habe ich in einem Gespräch mit einem Geheimdienstmitarbeiter erfahren, dass für derartige Planungen die Navigationsgeräte nicht wirklich hilfreich seien, Karten hingegen für einen Überblick über eine Region besser geeignet sind. Daher würde das Vorhandensein solcher Karten schon einen Sinn ergeben. Allerdings glaubt auch dieser Informant, dass die Karten nachträglich dort platziert sein müssen, denn einen Brand würden sie nicht unbeschadet überstehen.

Und nicht weniger interessant als die Stadtpläne sind auch im Brandschutt aufgefundene Fotos, die als Beweis für weitere geplante Morde herangezogen werden. Angeblich sollen diese Bilder von Ausländern betriebene Geschäfte in Stuttgart zeigen, die im Jahr 2003 gemacht wurden und sich auf einer CD befinden sollen.(50) Bei den Geschäften soll es sich um ein türkisches Bistro und ein türkisches Lebensmittelgeschäft in der Nähe des Stuttgarter Nordbahnhofs handeln. Um die Ladenlokale auszukundschaften, seien Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe mit einem Wohnmobil angereist und hätten sich für drei Tage auf einem Campingplatz am Cannstatter Wasen niedergelassen.(51) War Beate Zschäpe auch hier nur Mitläuferin oder mehr?

Als undurchsichtig wird ihre Rolle in den Medien bezeichnet. Die Frankfurter Rundschau notierte, die junge Frau habe in Vernehmungen Mundlos und Böhnhardt als ihre Familie bezeichnet.(52) Ihre leibliche Mutter stammt aus Rumänien, wo sie Zahnmedizin studiert hatte. Die Frau ließ sich zwei Mal scheiden. Beate wuchs bei der Großmutter auf, während die Mutter zurück in ihre Heimat ging. Viel mehr ist über Beate Zschäpe öffentlich nicht bekannt. In die Schlagzeilen geriet sie noch einmal vor Beginn ihres Prozesses in München. Zschäpe soll nach Angaben einer Mitgefangenen in der Kölner Haftanstalt eine Frau damit beauftragt haben, einer farbigen Gefangenen eine „Abreibe“ zu verpassen, weil Beate Zschäpe diese nicht habe leiden können. Als Lohn soll die Zwickauerin Kaffee, dreißig Euro, Tabak und Zucker angeboten haben.(53) Die Angesprochene will abgelehnt haben. Bei der Frau soll es sich um eine Jenny R. (25) handeln, die jetzt in einer anderen Justizvollzugsanstalt...



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