Stern / Linden / Kufsteiner | Heimat-Roman Treueband 30 | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 30, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

Stern / Linden / Kufsteiner Heimat-Roman Treueband 30

5 Romane in einem Band
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7517-1962-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

5 Romane in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 30, 320 Seiten

Reihe: Heimat-Roman Treueband

ISBN: 978-3-7517-1962-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.
Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.
Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:
Alpengold 188: Wenn Schuld die Liebe prüft...
Bergkristall 269: Drei Millionen für Tobias
Der Bergdoktor 1733: Denn sie war kein Kind mehr
Der Bergdoktor 1734: Es war die Stunde des Abschieds
Das Berghotel 125: Mia, die kleine Ausreißerin
Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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Weitere Infos & Material


Es kam nicht oft vor, dass sich Maria und Niklas Hofstetter einen Nachmittag freinehmen konnten, um zum Gipfelkreuz aufzusteigen.

Arm in Arm standen sie nun dort und blickten über die bewaldeten Höhen auf den Tegernsee hinunter, der gleich einem schimmernden Smaragd unten im Tal lag. Maria schmiegte den Kopf an die Schulter ihres Mannes. Ihre braunen Haare hatte sie an diesem Tag zu Zöpfen geflochten, was ihr den Zauber eines jungen Madels verlieh, dabei war sie mit ihren sechsundzwanzig Jahren eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben stand.

»Net zu glauben, dass es schon sieben Jahre her ist, seit ich dir genau an dieser Stelle einen Heiratsantrag gemacht hab, Schatzerl«, meinte Niklas Hofstetter. »Wo ist nur die Zeit geblieben?« Er zwinkerte ihr zu. »Ich fühle mich um keinen Tag älter als damals. Gib zu, die Zeit ist spurlos an uns vorübergegangen.«

»Das ist sie net«, erwiderte Maria. Sie griff in seine braunen Haare. »Was ist das?«, fragte sie. »Sollte das eine erste graue Strähne sein?«

Lachend umfasste er ihre Taille und wirbelte sie herum.

»Von wegen graue Strähne! Ich bin grade mal achtundzwanzig, da hat man noch keine grauen Strähnen.«

Sie hob die Schultern. »Sollte ich mich so geirrt haben?«

»Das will ich meinen.« Niklas zog sie an sich und küsste sie. »Sag, bist du mit mir noch genauso glücklich wie damals, als wir vor den Traualtar getreten sind? Würdest du es jederzeit noch einmal mit mir wagen?«

»Ja, das bin ich, Niklas. Du bist die große Liebe meines Lebens, ohne dich wäre ich verloren. Ich würde net einen Augenblick zögern, dich noch einmal zu heiraten.« Erneut schmiegte sie sich an ihn. »Ich wünschte nur, der Herrgott hätte uns auch mit einem Kind gesegnet. Jedes Mal, wenn ich auf den Dachboden gehe und dort die leere Wiege sehe, krampft sich mein Herz vor Schmerz zusammen.«

»Ich hab schon daran gedacht, die Wiege zu verschenken«, sagte Niklas. Maria hatte vor fünf Jahren eine Fehlgeburt im sechsten Monat erlitten. Sie konnte keine Kinder mehr bekommen. Nach wie vor konnte sie diesen Schmerz nicht verwinden.

Maria schüttelte entschieden den Kopf. »Diese Wiege ist seit Generationen in eurer Familie. Es wäre eine Sünde, sie in die Hände fremder Menschen zu geben.«

»Das mag wohl sein«, gab Niklas zu. »Vielleicht sollten wir noch einmal über eine Adoption nachdenken.«

»Es wäre kein Kind von dir«, sagte sie traurig. »Ich hab mir so sehr gewünscht, ein Kind in den Armen zu halten, das mich mit deinen Augen anschaut und in dem ich all das erkenne, was ich an dir so liebe.«

Niklas küsste sie sanft auf den Scheitel.

Die jungen Leute blieben noch eine Weile beim Gipfelkreuz, bevor sie sich an den Abstieg machten. Bis zu dem Platz, auf dem sie ihren Wagen geparkt hatten, führte ein ziemlich holpriger Pfad.

An besonders schwierigen Stellen blieb Niklas stehen und half seiner Frau darüber hinweg. Ihm machte der Abstieg nicht zu schaffen. Schon als Bub hatte er mit seinen Freunden die Anhöhen um Bad Wiessee erkundet und manch riskanten Aufstieg hinter sich gebracht. Seit Jahren gehörte er der Bergwacht an und hatte schon mehrere Wanderer, die ihre Kräfte überschätzt hatten, aus Bergnot gerettet.

Der Hofstetter-Hof lag abseits von Bad Wiessee an einem mit Wiesen bedeckten Hang, auf dem von Ostern bis zum Herbst Kühe weideten. Niklas Vater hatte zusammen mit seiner vor zehn Jahren verstorbenen Frau Gertrud den ehemaligen Bauernhof zu einem Landgasthaus ausgebaut, in dem es auch mehrere Fremdenzimmer gab. Außer Hühnern hielten die Hofstetters nur noch drei Kühe, zwei Pferde und für die Kinder der Gäste Ponys. Dennoch gab es genügend Arbeit auf dem Hof, sodass sie kaum einmal zur Ruhe kamen.

Maria liebte diese Geschäftigkeit. Ihr machte die Arbeit mit den Gästen Freude, und sie kochte auch gern. Besonders für die Kinder dachte sie sich gern irgendeine Leckerei aus, die sie ihnen dann als Nachtisch servierte. Und die Kinder liebten sie. Oft überraschten sie die junge Frau mit kleinen Bastelarbeiten oder selbst gemalten Bildern.

Kaum hatten sie den Hof betreten, wurden sie vom Bobby, einem alten, schwarzen Labrador begrüßt. Noch während sie ihn ausgiebig kraulten, schlich sich auch schon die Katze Mimi heran, um sich ebenfalls ein paar Streicheleinheiten abzuholen.

»Gut, dass uns die Hühner net auch noch einzeln begrüßen wollen«, scherzte Niklas, bevor er mit Maria die Gaststube betrat, in der um diese Zeit nur ein einziger Tisch besetzt war, an dem Karten gespielt wurde.

Paul Hofstetter stand hinter dem Tresen.

»Frau Staufer hat vor einer halben Stunde angerufen, um abzusagen«, wandte er sich an Sohn und Schwiegertochter. »Ihr Mann ist heute Morgen ins Krankenhaus gekommen.«

»Hoffentlich nix Schlimmes«, meinte Maria. Die Staufers verbrachten jedes Jahr im Sommer einige Wochen bei ihnen.

»Er ist in der Garage ausgerutscht und hat sich das Bein gebrochen«, antwortete Paul Hofstetter. »Einer von euch sollte Frau Staufer nachher anrufen. Immerhin kennen wir die Familie gut.«

»Das mach ich«, bot Niklas an.

»Ich hab noch einiges im Büro zu erledigen. Heute Abend bin ich net daheim. Es ist Kirchenchor-Probe.« Maria schaute an sich hinunter. »Erst mal sollte ich mich umziehen.«

»Du würdest mir auch in Sack und Asche gefallen.« Niklas küsste sie auf die Wange.

Keine zwanzig Minuten später saß die junge Frau hinter ihrem Schreibtisch im Büro. Sie waren fast das ganze Jahr über ausgebucht, deshalb machte es auch nichts aus, wenn mal Gäste absagten. Zudem fragte das Fremdenverkehrsbüro öfter bei ihnen an, ob sie noch ein Zimmer freihätten.

Wie jeden Abend aßen sie gemeinsam mit ihren Angestellten im Nebenraum der geräumigen Küche. Abendessen für die Gäste gab es erst ab neunzehn Uhr. Inzwischen war auch Heidi Eder eingetroffen, die abends in der Gaststube bediente.

Maria verabschiedete sich bald, um zur Probe des Kirchenchors zu fahren. Vergnügt summte sie vor sich hin. Schon als kleines Madel hatte sie gern gesungen, und sie liebte es, sich im Kreis ihrer Freunde aufzuhalten. An diesem Abend wollten sie noch im Nebenraum des Gemeindesaals den Geburtstag eines Chormitglieds feiern.

Außer Sekt mit Orangensaft gab es eine Torte und Kaffee. Die Schwester des Pfarrers, die ebenfalls zum Chor gehörte, hatte schon vor der Probe den Tisch gedeckt. Maria erzählte, dass sie mit ihrem Mann am frühen Nachmittag zum Gipfelkreuz aufgestiegen war.

»Sieben Jahre ist Niklas’ Heiratsantrag jetzt her. Ich werde diesen Tag nie vergessen. Ich wusste damals kaum, wie mir geschah, als er plötzlich vor mir kniete und meine Hände ergriff.«

»Leider hat’s mein Walter net so mit der Romantik«, meinte eine der Frauen und fügte seufzend hinzu: »Net jede kann so ein Juwel wie die Maria ihr Eigen nennen. Um den Niklas beneiden sie viele Frauen im Dorf.«

»Fragt sich, ob der Niklas wirklich der strahlende Held ist, den die Maria in ihn sieht«, bemerkte eine andere, während sie ein zweites Stück Torte auf ihren Teller gleiten ließ. »Wer weiß, was hinter der glänzenden Fassade für Abgründe lauern.«

Ihre abfälligen Worte ärgerten Maria, auch wenn sie es sich nicht anmerken ließ. Bedächtig nahm sie einen Schluck Kaffee, bevor sie sagte: »Für mich ist der Niklas über jeden Zweifel erhaben. Wir sind noch genauso glücklich wie am ersten Tag, und so wird’s bis in alle Ewigkeit sein.«

***

In der Küche duftete es angenehm nach Sauerkraut, als Maria flüchtig den Topfdeckel hob und gleich wieder schloss. Sie warf einen Blick zu Vroni, ihrer Küchenhilfe, die den Knödelteig vorbereitete.

Mit den Gedanken war sie bei ihrer Tante Barbara Wörner, die zusammen mit ihrem Mann vor einem halben Jahr einen alten Bauernhof in der Nähe von München gekauft hatte. Momentan waren sie dabei, ihn umzubauen. Ihre Tante, die als Heilpraktikerin arbeitete, plante, dort ein kleines Therapiezentrum mit vier, fünf Wohneinheiten einzurichten. Heinz Wörner unterstützte nach Kräften die Pläne seiner Frau, zumal er als Polier auf dem Bau arbeitete und sehr viel Sachverstand mitbrachte.

Beate Siebert, eine blonde Frau mittleren Alters, betrat die Küche.

»Ich wäre mit den Zimmern fertig, Maria«, sagt sie. »Habt ihr einen Kaffee für mich? Man sollt net meinen, was manche Gäste für eine Unordnung hinterlassen.«

»Net nur Kaffee, auch Mohnstrudel«, erwiderte Maria und nahm den Strudel aus dem Schrank. »Ich werde auch ein Stückerl essen.«

Vroni Neubert, deren Eltern schon auf dem Hofstetter-Hof gearbeitet hatten, schenkte für alle Kaffee ein. Als Maria nicht hinschaute, hob sie leise den Deckel des Fleischtopfes, blickte hinein und legte den Deckel so auf, dass ein winziges Stückchen offen blieb.

Maria wandte sich dem Herd zu, um noch einmal die Hitze zu kontrollieren. Sie runzelte die Stirn.

»Wer hat denn den Deckel vom Schmortopf geöffnet?«, fragte sie unwillig, obwohl sie ahnte, wer dafür verantwortlich war.

»Ich bin net am Herd gewesen, Maria«, erwiderte Beate.

»Ich auch net«, behauptete Vroni mit unschuldigem Gesicht. Sie hatte von ihrer Mutter gelernt, dass ein Topfdeckel immer ein Stückchen offen stehen musste, und wollte nicht begreifen, warum Maria da anders dachte.

»So muss es der Heilige Geist gewesen sein«, meinte Maria. Sie mochte Vroni, auch wenn das junge Madel nie etwas zugeben wollte. Dir könnt noch der...



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