Stieglitz / Riecher-Rössler / Berger | Psychiatrisch-psychotherapeutische Krisenintervention | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 362 Seiten

Stieglitz / Riecher-Rössler / Berger Psychiatrisch-psychotherapeutische Krisenintervention

Grundlagen, Techniken und Anwendungsgebiete
1. Auflage 2004
ISBN: 978-3-8409-1649-6
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Grundlagen, Techniken und Anwendungsgebiete

E-Book, Deutsch, 362 Seiten

ISBN: 978-3-8409-1649-6
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
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Die Grundlagen der psychiatrisch-psychotherapeutischen Krisenintervention sollte jeder Therapeut beherrschen. Eine effektive Krisenintervention stellt jedoch höchste Anforderungen an das Können des Therapeuten. Das Buch vermittelt einen praxisorientierten Leitfaden für den Umgang mit Menschen in Krisen, für das Krisenassessment und die Krisenintervention.

Obwohl in der Krise vergleichsweise wenig Zeit bleibt, kommt einem guten Krisenassessment eine große Bedeutung zu, denn nur auf der Basis einer soliden Einschätzung der Ursachen, Einflussfaktoren, der Art und Schwere der Krise, aber auch der äußeren und inneren Ressourcen des Patienten inklusive seiner Bewältigungsstrategien können effiziente Interventionen erfolgen. Spezifische Lebenssituationen, Geschlecht, Alter und kultureller Hintergrund des Patienten sind ebenso zu berücksichtigen wie eine bestehende psychische Störung, eine gleichzeitige körperliche Erkrankung oder der spezifische Auslöser der Krise.

Je nach im Vordergrund stehender Problematik, Vorgeschichte und Ressourcen des Patienten können spezifische psychotherapeutische Techniken indiziert sein, oft verbunden mit sozialarbeiterischen und anderen Hilfen. Schließlich spielt auch das Setting, z.B. ambulant, in einem Kriseninterventionszentrum, stationär-psychiatrisch oder konsiliarisch im Allgemeinkrankenhaus – für die Krisenintervention eine wichtige Rolle. Das Buch liefert einen umfassenden und praxisnahen Überblick zu den verschiedenen Aspekten der psychiatrisch-psychotherapeutischen Krisenintervention

Die Herausgeber

Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler, geb. 1954. Seit 1998 Chefärztin der Psychiatrischen Poliklinik am Universitätsspital Basel und Ordinaria für Psychiatrie an der Universität Basel.

Dr. med. Pascal Berger, geb. 1964. Seit 2000 Oberarzt an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel.

Prof. Dr. med. Ali Tarik Yilmaz, geb. 1963. Seit 2001 Chefarzt der psychiatrischen Abteilung, Medizinische Fakultät der Universität Kadir Has, Istanbul.

Prof. Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Stieglitz, geb. 1952. Seit 2000 Leitender Psychologe an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel und Extraordinarius für Klinische Psychologie an der Universität Basel.
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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Geleitwort;9
3;Einführung;11
4;Teil I: Allgemeine Grundlagen der Krisenintervention;17
4.1;1 Definition der Krise und Krisenassessment;19
4.1.1;1 Einleitung;19
4.1.2;2 Krise;19
4.1.2.1;2.1 Definition;19
4.1.2.2;2.2 Krisentypen;22
4.1.2.3;2.3 Gefahren einer Krise;24
4.1.3;3 Krisenassessment;25
4.1.3.1;3.1 Gefühlsebene;25
4.1.3.2;3.2 Kognitive Ebene;27
4.1.3.3;3.3 Verhaltensebene;29
4.1.4;4 Zusammenfassung;30
4.1.5;Literatur;30
4.2;2 Grundlagen der effektiven Krisenintervention in der Psychiatrie;31
4.2.1;1 Einleitung;31
4.2.2;2 Therapeutische Haltung;31
4.2.2.1;2.1 Umgang mit Emotionen;32
4.2.2.2;2.2 Gefahren des therapeutischen Engagements;33
4.2.3;3 Interventionsmodell;34
4.2.3.1;3.1 Beziehung gestalten;36
4.2.3.2;3.2 Sicherheit gewährleisten;37
4.2.3.3;3.4 Problem definieren;39
4.2.3.4;3.5 Ressourcen aktivieren;41
4.2.3.5;3.6 Problembewältigung;42
4.2.3.6;3.7 Planen;43
4.2.3.7;3.8 Beendigung der Krisenintervention;44
4.2.4;4 Zusammenfassung;45
4.2.5;Literatur;45
4.3;3 Differenzielle Indikationsstellungen im Prozess der Krisenintervention;47
4.3.1;1 Einleitung;47
4.3.2;2 Veränderung im gesellschaftlichen Umfeld der Krisenintervention – vom Ideal zur Realität;47
4.3.2.1;2.1 Die Bedeutung des Auslösers für die Indikation zur Krisenintervention;49
4.3.3;3 Dynamik von Krisen und ihre Bedeutung für die Krisenintervention;54
4.3.3.1;3.1 Differenzielle Indikation spezifischer Therapieschritte im Verlauf der Krisenintervention;55
4.3.4;4 Zusammenfassung;57
4.3.5;Literatur;57
4.4;4 Stationäre Krisenintervention – das Basler Modell am Allgemeinspital;58
4.4.1;1 Einleitung;58
4.4.2;2 Stationäre Krisenintervention;59
4.4.3;3 Schlussbemerkungen;68
4.4.4;Literatur;68
4.5;5 Interdisziplinäre Behandlung in der stationären Krisenintervention;69
4.5.1;1 Einleitung;69
4.5.2;2 Der Interdisziplinäre Behandlungsprozess;69
4.5.3;3 Spezifische Modelle;71
4.5.3.1;3.1 Pflegemodell;71
4.5.3.2;3.2 Sozialarbeiterisches Modell;72
4.5.4;4 Werkzeuge der interdisziplinären Zusammenarbeit;74
4.5.4.1;4.1 Prozessorientierte Steuerungsinstrumente;74
4.5.4.1.1;4.1.2 Nachmittagsrapport;74
4.5.4.1.2;4.1.3 Diagnostisches und therapeutisches Erstgespräch;75
4.5.4.1.3;4.1.4 Gemeinsame Visite;77
4.5.4.1.4;4.1.6 Problemliste;78
4.5.4.2;4.2 Strukturelle Steuerungsinstrumente;78
4.5.4.2.1;4.2.1 Supervision;78
4.5.4.2.2;4.2.2 Teamsitzung;78
4.5.4.2.3;4.2.3 Fortbildung;78
4.5.5;5 Zusammenfassung;79
4.5.6;Literatur;79
4.6;6 Krisenintervention bei Suizidalität;80
4.6.1;1 Einleitung;80
4.6.2;2 Allgemeine Charakteristika von Suizidalität;80
4.6.2.1;2.1 Definition von Suizidalität;80
4.6.2.2;2.2 Einteilung von Suizidversuchen;80
4.6.2.3;2.3 Motive und Bedeutungsmöglichkeiten von Suizidalität;81
4.6.2.4;2.4 Risikofaktoren für Suizidalität;82
4.6.3;3 Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Suizidalität;83
4.6.3.1;3.1 Indikatoren für Suizidalität;83
4.6.3.2;3.2 Einschätzung des Risikos eines erneuten Suizidversuchs;84
4.6.3.3;3.3 Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf Suizidalität;85
4.6.4;4 Interventionsstrategien;86
4.6.4.1;4.1 Leitsätze zur psychotherapeutischen Krisenintervention;86
4.6.4.2;4.2 Maßnahmen zur psychotherapeutischen Krisenintervention;86
4.6.4.3;4.3 Pharmakologische Krisenintervention;87
4.6.4.4;4.4 Probleme des Therapeuten im Umgang mit suizidalen Patienten;88
4.6.4.5;4.5 Was tun, wenn es passiert ist?;89
4.6.5;5 Zusammenfassung;89
4.6.6;Literatur;90
4.7;7 Kultursensitive Krisenintervention;91
4.7.1;1 Einleitung;91
4.7.2;2 Notwendigkeit für kulturelle Psychiatrie;91
4.7.3;3 Krisen und die Bedeutung der sozialen Beziehungen;92
4.7.4;4 Die therapeutische Beziehung im interkulturellen Setting;92
4.7.5;5 Analyse des kulturellen Hintergrundes;93
4.7.6;6 Kultur als Ressource: Kultursensitive Umdeutung;94
4.7.7;7 Nutzen der traditionellen Werte als Ressource;96
4.7.8;8 Schlussfolgerungen;97
4.7.9;Literatur;97
4.8;8 Ambulante psychiatrische Notfall- und Krisenintervention;100
4.8.1;1 Besonderheiten der ambulanten Notfall- und Krisenintervention;100
4.8.2;2 Interventionsprinzipien;101
4.8.2.1;2.1 Provisorische Beurteilung nach sog. Schlüsselsyndromen;101
4.8.2.2;2.2 Auftrag und Hilfeangebot ausdrücklich definieren;102
4.8.2.3;2.3 Notfallaufgabe auf sofortige Lösbarkeit eingrenzen;103
4.8.2.4;2.4 Zeitlichen Spielraum schaffen;103
4.8.2.5;2.5 Teilaufgaben delegieren;103
4.8.2.6;2.6 Angehörige einbeziehen;103
4.8.2.7;2.7 Kommunikationskompetenz berücksichtigen, Gespräch leiten;104
4.8.2.8;2.8 Lösungsorientiert und regressionsvermindernd vorgehen;104
4.8.2.9;2.9 Interventionen fortlaufend evaluieren;104
4.8.3;3 Ablauf einer Notfall-Intervention;105
4.8.3.1;3.1 Phase telefonischer Erstkontakt und Auftragsklärung;105
4.8.3.2;3.2 Vorbereitungsphase;106
4.8.3.3;3.3 Abklärungsphase;108
4.8.3.4;3.4 Maßnahmephase;111
4.8.3.5;3.5 Phase des Abschieds;114
4.8.4;4 Nachbetreuung und Übergang zur Krisenintervention;114
4.8.5;5 Zusammenfassung;115
4.8.6;Literatur;115
4.9;9 Pharmakotherapie in psychischen Krisen;117
4.9.1;1 Einleitung;117
4.9.2;2 Allgemeines Anforderungsprofil an die Medikation in der Krisenintervention;117
4.9.3;3 Spezifische klinische Bilder;121
4.9.3.1;3.1 Akute Belastungsreaktionen;121
4.9.3.2;3.2 Suizidalität;121
4.9.3.3;3.3 Angstsyndrome;123
4.9.4;4 Wichtige Medikamentengruppen in der Krisenintervention;124
4.9.4.1;4.1 Benzodiazepine;124
4.9.4.2;4.2 Hypnotika;125
4.9.4.3;4.3 Antidepressiva;126
4.9.4.4;4.4 Neuroleptika;127
4.9.4.5;4.5 Pflanzliche Beruhigungsmittel;129
4.9.4.6;4.6 Andere nicht-pharmakologische zur Beruhigung einsetzbare Mittel und Methoden;129
4.9.5;5 Abschließende Bemerkungen;129
4.9.6;Literatur;130
4.10;10 Forensische Aspekte der Krisenintervention;131
4.10.1;1 Einleitung;131
4.10.2;2 Medizinisch-rechtliche Aspekte der Krisenintervention – ambulant, stationär und bei inhaftierten Personen;131
4.10.2.1;2.1 Handlungsfähigkeit – Urteilsfähigkeit/ Einwilligungsfähigkeit;131
4.10.2.2;2.2 Recht auf Behandlung – Behandlungspflicht;132
4.10.2.3;2.3 Aufklärung vor Einwilligung;133
4.10.2.4;2.4 Einwilligung – Diagnostik und Behandlung wider Willen;134
4.10.2.5;2.5 Schweigepflicht – Offenbarung;134
4.10.2.6;2.6 Dokumentationspflicht – Einsichtsrecht;135
4.10.2.7;2.7 Zwangseinweisung/ Fürsorgerische Freiheitsentziehung;136
4.10.2.8;2.8 Behandlungsfehler – Strafrechtliche Verfolgung/ Haftpflicht;137
4.10.3;3 Schlussfolgerungen;138
4.10.4;Literatur;138
4.11;11 Telefonische Krisenintervention;140
4.11.1;1 Einleitung;140
4.11.2;2 Entwicklungsgeschichte der Telefonseelsorge;140
4.11.3;3 Tele-Hilfe Basel;141
4.11.3.1;3.1 Darstellung der Klientel;142
4.11.4;4 Telefonische Krisenintervention;143
4.11.4.1;4.1 Erkennen der Krise;144
4.11.4.2;4.2 Interventionen am Telefon;146
4.11.4.3;4.3 Das Medium Telefon;149
4.11.5;5 Zusammenfassung;150
4.11.6;Literatur;150
5;Teil II: Psychotherapie in der Krisenintervention;151
5.1;12 Psychodynamische Aspekte der Krisenintervention;153
5.1.1;1 Einleitung;153
5.1.2;2 Psychodynamik der Krise;154
5.1.3;3 Therapeutisches Vorgehen in der psychodynamischen Krisenintervention;155
5.1.3.1;3.1 Allgemeine Aspekte;155
5.1.3.2;3.2 Therapeutische Aspekte;156
5.1.3.2.1;3.2.1 Herstellung eines therapeutischen Kontaktes;156
5.1.3.2.2;3.2.2 Aufklärung, Strukturierung, Festlegung des Therapierahmens etc.;158
5.1.3.2.3;3.2.3 Ziele und Konfliktfokus bestimmen;159
5.1.3.2.4;3.2.4 Emotionale Konfrontation;160
5.1.3.2.5;3.2.5 Ressourcen aufsuchen und Kompetenzen wiedergewinnen;161
5.1.4;4 Gegenübertragungsverstrickungen in Kriseninterventionen;162
5.1.5;5 Schlussbemerkung;163
5.1.6;Literatur;163
5.2;13 Ökologische Psychotherapie in der Krisenintervention;165
5.2.1;1 Einleitung;165
5.2.2;2 Theoretische Grundlagen;165
5.2.2.1;2.1 Krisen in beziehungsökologischer Sicht;166
5.2.3;3 Beziehungsökologisch orientierte Krisenintervention;167
5.2.3.1;3.1 Herstellung einer Übergangsnische;167
5.2.3.2;3.2 Krise als Herausforderung notwendiger Entwicklungen im Gestalten von Beziehungen;167
5.2.4;4 Der koevolutive Fokus als Fallkonzeption in der Krisenintervention;168
5.2.4.1;4.1 Arbeiten mit dem koevolutiven Fokus;169
5.2.5;5 Fallbeispiel;170
5.2.6;6 Zusammenfassung;173
5.2.7;Literatur;173
5.3;14 Kognitiv-behaviorale Ansätze in der Krisenintervention;175
5.3.1;1 Einleitung;175
5.3.2;2 Allgemeines Rahmenmodell kognitiv-behavioraler Therapien;176
5.3.3;3 Das kognitiv-behaviorale Verständnis von Krisen;177
5.3.4;4 Kognitiv-behaviorale Konzeption der Krisenintervention;178
5.3.5;5 Spezifische Verfahren der Krisenintervention;179
5.3.5.1;5.1 Verhaltensanalyse;180
5.3.5.2;5.2 Psychoedukation;181
5.3.5.3;5.3 Störungsübergreifende Verfahren;181
5.3.5.4;5.4 Störungsbezogene Vorgehensweisen/Strategien;182
5.3.6;6 Krisen als Anlass für KVT;184
5.3.7;7 Krisen innerhalb einer laufenden KVT;185
5.3.8;8 Schlussbemerkungen;187
5.3.9;Literatur;187
5.4;15 Systemische Aspekte in der Krisenintervention;189
5.4.1;1 Einleitung;189
5.4.2;2 Bausteine der systemtherapeutischen Krisenintervention;190
5.4.2.1;2.1 Joining: „Zuerst der Anschluss und dann die Veränderung“ (Liechti & Eggel, 1998, S. 91);190
5.4.2.2;2.2 Reframing und wertschätzendes Benennen;191
5.4.2.3;2.3 Kontrast- und Wunderfragen;192
5.4.2.4;2.4 Widerspruch benennen, positiv konnotieren und Thema wechseln (Liechti & Eggel, 1998, S. 68);193
5.4.2.5;2.5 Zieldefinition und Fragen nach Lösungsmöglichkeiten: „Was können wir in der zur Verfügung stehenden Zeit erreichen?“;193
5.4.2.6;2.6 Einbezug des sozialen Netzes oder „Ohne wen läuft nichts?“ (Liechti & Eggel, 1998, S. 148);194
5.4.2.7;2.7 Wenn ein Gruppenmitglied abwesend ist oder „Zirkuläres Fragen“;194
5.4.2.8;2.8 Ambulant oder stationär?;195
5.4.2.9;2.9 Abschluss;195
5.4.3;3 Zusammenfassung;196
5.4.4;Literatur;197
6;Teil III: Kriseninterventionsstrategien bei ausgewählten psychischen Erkrankungen;199
6.1;16 Krisenintervention bei dissoziativen und Borderline-Persönlichkeitsstörungen;201
6.1.1;1 Einleitung;201
6.1.2;2 Kriseninterventionsansätze und ihre Voraussetzungen;202
6.1.2.1;2.1 Krisenintervention bei dissoziativen Störungen;202
6.1.2.2;2.2 Krisenintervention bei Borderline-Patienten;205
6.1.3;Literatur;210
6.2;17 Kriseninterventionsstrategien bei psychotischen Störungen;211
6.2.1;1 Einleitung;211
6.2.2;2 Prophylaktische Strategien vor dem Auftreten von Krisen: Wahrnehmungstraining und „Krisenplan“-Erarbeitung;213
6.2.3;3 Intervention bei Krisen mit klaren Auslösern und unspezifischer Symptomatik;216
6.2.3.1;3.1 Stressreduktion;216
6.2.3.2;3.2 Verbesserung des Umgangs mit der Krise im Angehörigen- und Freundessystem;218
6.2.3.3;3.3 Vorgehen bei eigengefährdendem/suizidalem Verhalten;219
6.2.4;4 Interventionen bei drohendem Rezidiv einer psychotischen Störung;220
6.2.4.1;4.1 Sicherstellung einer hinreichenden neuroleptischen Medikation;220
6.2.4.2;4.2 Umgang mit Fremdaggression;222
6.2.5;5 Schlussfolgerungen;224
6.2.6;Literatur;224
6.3;18 Krisenintervention bei Suchterkrankungen;227
6.3.1;1 Einleitung;227
6.3.2;2 Praktisches Vorgehen;228
6.3.3;3 Schlussfolgerungen;231
6.3.4;Literatur;231
7;Teil IV: Spezifische Themenbereiche in der Krisenintervention;233
7.1;19 Frühintervention nach individuellen oder kollektiven Traumata;235
7.1.1;1 Einleitung;235
7.1.2;2 Historische Aspekte;235
7.1.3;3 Allgemeine Grundlagen;236
7.1.3.1;3.1 Soziale Aspekte;236
7.1.3.2;3.2 Körperliche Verletzungen und Veränderungen;236
7.1.3.3;3.3 Psychotrauma und neurobiologische Veränderungen;237
7.1.4;4 Behandlung;239
7.1.4.1;4.1 Generelle Implikationen für das interventionelle Vorgehen;239
7.1.4.2;4.2 Grundlagen einer psychologischen Betreuung;240
7.1.4.3;4.3 Mögliche medikamentöse Behandlungsstrategien;241
7.1.4.4;4.4 Psychologisches Debriefing;244
7.1.5;5 Zusammenfassung;245
7.1.6;Literatur;246
7.2;20 Krisenintervention nach Unfällen;248
7.2.1;1 Einleitung;248
7.2.2;2 Diagnostik;248
7.2.3;3 Epidemiologie;253
7.2.4;4 Psychotherapeutische Ansätze zu Früh- und Krisenintervention;254
7.2.4.1;4.1 „Debriefing“-Ansätze;254
7.2.4.2;4.2 Verhaltenstherapeutische Ansätze;256
7.2.4.3;4.3 Krisenintervention im Rahmen einer Exazerbation bei einer länger zurückliegenden Traumatisierung;257
7.2.4.4;4.4 Fallbeispiele;258
7.2.5;5 Freiburger Studie zu Frühintervention nach schweren Unfällen;260
7.2.6;6 Schlussbemerkungen;261
7.2.7;Literatur;262
7.3;21 Krisenintervention bei häuslicher und sexueller Gewalt;264
7.3.1;1 Einleitung;264
7.3.2;2 Verschiedene Formen von Gewalt;264
7.3.2.1;2.1 Häusliche Gewalt;264
7.3.2.2;2.2 Sexuelle Gewalt;265
7.3.2.3;2.3 Gewalt an Frauen;266
7.3.3;3 Psychische Krisen und Gewalt;267
7.3.3.1;3.1 Das Entstehen einer psychischen Krise durch Gewalteinwirkung;267
7.3.3.2;3.2 Weitere psychische Folgen von Gewalterlebnissen – Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS);267
7.3.3.3;3.3 Exploration von Gewaltbetroffenen;268
7.3.4;4 Interventionen bei Gewalterfahrungen;269
7.3.4.1;4.1 Sicherheit gewähren;269
7.3.4.2;4.2 Umgang mit Ressourcen;270
7.3.4.3;4.3 Allgemeine Maßnahmen bei Gewalterleben;271
7.3.4.4;4.4 Einschalten einer Opferhilfestelle;272
7.3.5;5 Zusammenfassung;272
7.3.6;Literatur;273
7.4;22 Krisenintervention bei Frauen;274
7.4.1;1 Geschlecht als Einflussfaktor bei psychischen Krisen und Erkrankungen;274
7.4.2;2 Geschlechtsunterschiede bei psychischen Störungen und ihre Ursachen;275
7.4.2.1;2.1 Gibt es Unterschiede in der Häufigkeit?;275
7.4.2.2;2.2 Gibt es Unterschiede im Ersterkrankungsalter und im Verlauf?;275
7.4.2.3;2.3 Welche geschlechtsspezifischen Störungen gibt es bei Frauen?;276
7.4.2.4;2.4 Spielen weibliche Geschlechtshormone eine Rolle?;276
7.4.2.5;2.5 Spielen noch andere geschlechtsspezifische Faktoren eine Rolle?;276
7.4.3;3 Erkennen der Krise, Intervention und Nachbetreuung;277
7.4.3.1;3.1 Was sind typische Auslöser für psychische Krisen bei Frauen?;277
7.4.3.2;3.2 Was erleichtert und was erschwert die Krisenintervention bei Frauen?;278
7.4.3.3;3.3 Was ist bei der Beurteilung von Frauen in Krisen zu beachten?;278
7.4.3.4;3.4 Was ist in der Behandlung von Frauen in der Krise wichtig?;280
7.4.4;4 Zusammenfassung;282
7.4.5;Literatur;283
7.5;23 Krisenintervention im psychiatrischen Konsiliardienst;285
7.5.1;1 Einleitung;285
7.5.2;2 Krisen im Allgemeinkrankenhaus;286
7.5.2.1;2.1 Reaktionen auf die körperliche Erkrankung;286
7.5.2.2;2.2 Persönlichkeitsmuster;290
7.5.3;3 Interventionen bei psychiatrischen Krisen im Konsiliardienst;292
7.5.3.1;3.1 Interventionen im System Station;292
7.5.3.2;3.2 Psychotherapeutische Interventionen;294
7.5.3.3;3.3 Pharmakotherapeutische Interventionen;297
7.5.4;4 Zusammenfassung;298
7.5.5;Literatur;298
7.6;24 Kriseninterventionen in der Onkologie;300
7.6.1;1 Einleitung;300
7.6.2;2 Was kann eine psychische Krise auslösen?;300
7.6.3;3 Wie äußert sich eine psychische Krise in der Onkologie?;304
7.6.4;4 Wie gestaltet sich eine psychoonkologische Krisenintervention?;306
7.6.5;Literatur;311
7.7;25 Krisenbewältigung in der Seelsorge;312
7.7.1;1 Einleitung;312
7.7.2;2 Notfallseelsorge;313
7.7.2.1;2.1 Notfallseelsorge bei einem Großereignis;314
7.7.2.2;2.2 Emotionale Erste Hilfe;316
7.7.2.3;2.3 Die Sorge für den Notfallseelsorger;317
7.7.3;3 Der religiöse Aspekt in der seelsorgerischen Begegnung;318
7.7.3.1;3.1 Rituale;320
7.7.4;4 Schlussfolgerungen;322
7.7.5;Literatur;323
8;Teil V: Kriseninterventionsaspekte in verschiedenen Lebenszyklen;327
8.1;26 Krisenintervention im Kindes- und Jugendalter;329
8.1.1;1 Einleitung;329
8.1.2;2 Gliederung;330
8.1.3;3 Ablauf;332
8.1.4;4 Therapeutische und präventive Interventionsmöglichkeiten;334
8.1.5;5 Fallbeispiel;337
8.1.6;6 Schlussbemerkungen;339
8.1.7;Literatur;339
8.2;27 Krisenintervention bei älteren Menschen;340
8.2.1;1 Einleitung;340
8.2.2;2 Was ist eine Krise des Alterns?;341
8.2.3;3 Was verstehen wir unter „Krisenintervention“;342
8.2.4;4 Gesundheit/Krankheit oder die Ambivalenz eines Standpunktes;343
8.2.5;5 Auseinandersetzung mit der Krise;344
8.2.6;6 Krisenintervention bei älteren Menschen;344
8.2.6.1;6.1 Ablauf einer Krisenintervention;346
8.2.6.2;6.2 Fallbeispiele;347
8.2.7;7 Schlussfolgerungen;348
8.2.8;Literatur;349
9;Die Autorinnen und Autoren des Bandes;351
10;Sachwortregister;355


(S. 54-55)

Von Horlacher und Reimer (1992) wurden Krisen in verschiedene Phasen eingeteilt. In der ersten Phase ist das Individuum mit einer subjektiv ausweglosen Situation konfrontiert und es tritt die typische Destabilisierung entscheidender – u. U. aller – Lebenszusammenhänge auf. In der zweiten Phase werden Lösungsversuche, Bewältigungsstrategien und Vermeidungsstrategien zugleich aktiviert und ausprobiert. Dieses aktive Suchverhalten ist die Reaktion auf die Destabilisierung und markiert die Klimax der Krise. Der Zustand ist dadurch noch nicht stabiler. Die Stabilisierung tritt im günstigen Falle zu Beginn der dritten Phase ein. Nun zeigen adäquate Bewältigungsstrategien ihre erste Wirkung und der Erlebnishorizont des Betroffenen weitet sich wieder, ebenso wie die ausgeprägte Tunnelsicht des Suizidalen. Die Fokussierung auf die Krise und auf das eigene Erleben („Selbstaufmerksamkeit") werden vermindert. Dies ist der positive Verlauf, der sehr häufig eine restitutio ad integrum nach sich zieht. Überwiegen jedoch inadäquate Lösungsversuche, kommt es zu einer weiteren Verschlechterung mit der Gefahr der Chronifizierung inadäquater Lösungsstrategien (z.B. Sucht, PTBS etc.) oder gar des Suizids.

Von verschiedenen Autoren (Schnyder, 2000; Ciompi, 1977) wurden die therapeutischen Leitlinien, die sich aus diesem phasenhaften Verlauf von Krisen ableiten, detailliert dargestellt. Diese Leitlinien, die in sechs bis sieben Phasen eingeteilt wurden, haben nicht den Charakter eines manualisierten Therapieprogrammes, sondern können durchaus parallel oder in unterschiedlicher Reihenfolge ablaufen. Sie haben heute wie zum Zeitpunkt ihrer Konzeptualisierung uneingeschränkte therapeutische Gültigkeit. Wir wollen hier jedoch versuchen, die im Verlauf von Kriseninterventionen immer wieder auftauchenden Fragen nach dem richtigen Zeitpunkt für stützende, aufdeckende oder gar konfrontierende Interventionen so weit wie möglich zu klären. Es geht also auch während des eigentlichen Prozesses der Krisenintervention um die differenzielle Indikation einzelner Therapieschritte. Da an anderer Stelle dieses Buches ausführlich auf die Wirkfaktoren in der Therapie eingegangen wird, wollen wir uns hier auf das Nötigste beschränken. Hierbei bewegen wir uns auf unsicherem Boden, weil die Wirkmechanismen der Psychotherapie insgesamt noch nicht ausreichend untersucht sind und insbesondere in ihrer Anwendung auf die Krisenintervention große Forschungslücken bestehen. Wenn wir im Folgenden von therapeutischen Wirkmechanismen sprechen, beziehen wir uns auf die Darstellung von Grawe (1998), in der ein integratives Modell der psychologischen Therapie entworfen ist.

3.1 Differenzielle Indikation spezifischer Therapieschritte im Verlauf der Krisenintervention

In diesem Abschnitt wollen wir uns vornehmlich mit den Begriffen der „Problemaktualisierung", der „Ressourcenaktivierung", der „Problembewältigung" und dem „Verstehen" beschäftigen. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle dürfte in der Krisenintervention zu Anfang keine weitere Problemaktualisierung notwendig sein, da der Betroffene von der Situation beherrscht wird und das „Problem" geradezu übermäßig aktuell ist. Erst wenn sich im Verlauf erweisen sollte, dass Vermeidung,Verdrängung oder andere Abwehrmechanismen die weitere Therapie verhindern bzw. erschweren, muss die Problemaktualisierung vom Therapeuten aktiv, allerdings empathisch vorgenommen werden. Hierbei ist jedoch große Vorsicht geboten, da die nicht vorhandene Problemaktualisierung darauf hinweisen könnte, dass die rasche Aktualisierung den Patienten überfordert und damit die Krise verschärft und unter Umständen in eine maligne Regression einmünden könnte. Diese Situation ist aber nur in Ausnahmefällen anzutreffen; meist ist das Problem nur allzu präsent und es ist die Aufgabe der Therapie, die als übermächtig empfundene, von subjektivem Versagen gekennzeichnete Lebenswirklichkeit in überschaubare, beherrschbare und insbesondere bewältigbare Untereinheiten zu gliedern. Dies ist ein großer Unterschied zu vielen anderen psychotherapeutischen Situationen, in denen häufig erst ein Problembewusstsein geschaffen werden muss, und stellt die große Chance zur positiven Veränderung dar, die sich in der Krise bietet.

Die Diskussion in der Therapieforschung der vergangenen Jahre hat sich stark mit der Ressourcenorientierung beschäftigt (Willutzki, 2000). Unter Ressourcen versteht man dabei unspezifische, allgemeine Kräfte, gewissermaßen individuelle Quellen der Stärke, die zur Lösung und Bewältigung von Problemen beitragen können. In der Krisenintervention ist dem Patienten der Zugang zu den eigenen Ressourcen in aller Regel versperrt. Es geht daher in besonderem Maße darum, diese Ressourcen wieder zugänglich zu machen. Am Anfang steht die therapeutische Beziehung als wichtige Ressource im Zentrum. Dies muss sich jedoch rasch ändern, da in Anbetracht der kurzen Dauer der therapeutischen Beziehung in der Krisentherapie eine Verlagerung des Schwergewichtes von der therapeutischen Beziehung weg und hin zu den ursprünglichen Ressourcen des Patienten erreicht werden muss. Diese lassen sich überwiegend in der Familie, dem Freundeskreis, der Arbeitsumgebung und/oder den Freizeitaktivitäten ausmachen. Auch die Integration in eine Therapiegruppe bildet unter Umständen eine wichtige Ressource, indem in der Auseinandersetzung mit den anderen Patienten die Möglichkeit gegeben wird, eigene Bewältigungsstrategien mit denen anderer zu vergleichen. In jedem Fall ist eine intensive und rasch erfolgende Zusammenarbeit mit dem relevanten sozialen Umfeld des Patienten unerlässlich und stellt eine weitere Besonderheit der Krisenintervention dar.


Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler, geb. 1954. Seit 1998 Chefärztin der Psychiatrischen Poliklinik am Universitätsspital Basel und Ordinaria für Psychiatrie an der Universität Basel.

Dr. med. Pascal Berger, geb. 1964. Seit 2000 Oberarzt an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel.

Prof. Dr. med. Ali Tarik Yilmaz, geb. 1963. Seit 2001 Chefarzt der psychiatrischen Abteilung, Medizinische Fakultät der Universität Kadir Has, Istanbul.

Prof. Dr. rer. nat. Rolf-Dieter Stieglitz, geb. 1952. Seit 2000 Leitender Psychologe an der Psychiatrischen Poliklinik des Universitätsspitals Basel und Extraordinarius für Klinische Psychologie an der Universität Basel.



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