Stulberg | Die Prinzipien des nachhaltigen Erfolgs | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Stulberg Die Prinzipien des nachhaltigen Erfolgs

Der einfache Weg zu mehr Glück durch Bodenständigkeit
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98609-421-8
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der einfache Weg zu mehr Glück durch Bodenständigkeit

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

ISBN: 978-3-98609-421-8
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Kultur des ständigen und nie ausreichenden Leistungsdrangs fordert letztlich ihren Tribut. Das Hochgefühl gelegentlicher Erfolge kann uns zwar eine Weile aufrecht erhalten, aber Angst, Unruhe, zerrüttete Beziehungen, Erschöpfung und sogar Drogenmissbrauch können die unerwünschten Nebeneffekte einer Besessenheit von äußerer Leistung sein. In Die Prinzipien des achtsamen Erfolgs zeigt der Bestsellerautor Brad Stulberg einen Weg auf, wie Spitzenleistung, Wohlbefinden und Erfüllung entstehen und ein Leben lang erhalten bleiben können. Im Mittelpunkt dieses Modells steht die Bodenständigkeit - eine Praxis, die Präsenz über auswendig gelernte Produktivität stellt, die akzeptiert, dass Fortschritt nicht linear ist, und die langfristige Werte und Erfüllung über kurzfristigen Gewinn stellt. Geerdet zu sein bedeutet, ein festes und unerschütterliches Fundament zu besitzen, eine innere Stärke und ein Selbstvertrauen, das einen durch Höhen und Tiefen trägt und aus dem heraus sich ein tiefer und dauerhafter Erfolg einstellen kann. Gleichzeitig schließt es Ehrgeiz und Strebsamkeit nicht aus, sondern ordnet diese Eigenschaften ein und lenkt sie in sinnvollere Bahnen. Indem er Fallstudien, moderne Wissenschaft und altehrwürdige Lehren aus alten Weisheitstraditionen wie Buddhismus, Stoizismus und Taoismus miteinander verwebt, zeigt Stulberg, wie er die Gewohnheiten und Praktiken eines geerdeten Lebens kultivieren kann. Dieses provokative und praktische Buch ist das notwendige Korrektiv zu dem hektischen Tempo und dem endemischen Burnout, die aus den zeitgenössischen Definitionen von Erfolg resultieren. Es bietet einen neuen - und besseren - Weg.

Brad Stulberg schreibt über Gesundheits- und Wissenschaftsaspekte menschlicher Leistungsfähigkeit. Er ist weithin für sein Talent bekannt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse so mit fesselnden persönlichen Geschichten zu verbinden, dass den Lesern praktische Einsichten offenbart werden, die sie für ihr eigenes Leben übernehmen können. Er arbeitet als Kolumnist für »Outside Magazine« sowie »New York Magazine«. Ebenso schrieb er für »Forbes«, »NPR«, »The Los Angeles Times«, »Runners World« und die »Huffington Post«. Zuvor arbeitete Stulberg als Consultant für McKinsey, wo er einige der weltbesten Führungskräfte in vielen Lebensbereichen beriet. Er ist ein begeisterter Athlet und Outdoor-Sportler.
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Kapitel 1


Bodenständig sein, um aufzusteigen


Im Sommer 2019 beobachtete ich bei meinen Coaching-Klienten – hochrangigen Führungskräften, erfolgreichen Unternehmern, leitenden Ärzten und Spitzensportlern – eine Entwicklung, die mir zu denken gab. Während wir früher meist darüber sprachen, mit welchen Verhaltensroutinen ein hohes Leistungs- und Arbeitsvermögen erreichbar ist, bekam ich in den vergangenen Jahren etwas anderes zu hören. »Ich brauche unbedingt eine Auszeit«, sagte mein Klient Tim, Chefarzt für Allgemeinmedizin in einem großen Gesundheitszentrums. »Selbst wenn ich versuche, mir ein einziges Wochenende freizunehmen, halte ich es nur ein paar Stunden durch, nicht meine beruflichen E-Mails zu öffnen. Ich weiß, das müsste ich nicht tun – und ich will es auch gar nicht. Aber ich verspüre einen inneren Zwang, es trotzdem zu tun. Und um ehrlich zu sein: Wenn ich es nicht tue, werde ich unruhig und komme mir vor, als bewege ich mich auf unsicherem Terrain.«

Andere Klienten entwickeln Angstgefühle, wenn nicht schon sprichwörtlich »das nächste Ding ansteht«. Und selbst wenn sie genug zu tun haben, machen sie sich Sorgen, es könne nicht genug sein. Sie verspüren den tief verinnerlichten Drang, stets auf etwas hinarbeiten zu müssen, damit sie nicht das Gefühl haben, dass die Lücke in ihrem Leben immer größer wird und sie eine große Leere empfinden. »Ich dachte, dass ich zufrieden sein würde, sobald ich endlich die Finanzierung abgesichert und diesen Betrieb gegründet hätte«, sagte Samantha, eine Unternehmerin einer schnell wachsenden Technologiefirma. »Doch ich habe mich geirrt. Und ich mache mir Sorgen, nicht zu wissen, was ich tun soll, wenn dies nicht ausreicht.«

Einige meiner Klienten berichten auch, dass sie sich zerstreut fühlen – sie verbringen zu viel Zeit damit, zurückzublicken, vorauszuplanen, ihre Entscheidungen infrage zu stellen oder sich in Was-wäre-wenn-Szenarien zu verstricken. »Ich spüre schon lange diese Zerfahrenheit und neige schon seit geraumer Zeit dazu, zu viel nachzudenken«, erklärt Ben, der CEO eines großen Softwareunternehmens. »Aber jetzt kommt es mir noch schlimmer vor, als wäre ich zu zerstreut. Es fällt mir schwerer als je zuvor, präsent zu sein. Ich kann damit umgehen; aber es gefällt mir nicht.«

Die meisten dieser Menschen – auch Tim, Samantha und Ben – sind sogenannte »Macher«, und zwar seitdem sie denken können. Sie sind beherzt und zielstrebig, ihre Arbeit und ihr Privatleben liegen ihnen sehr am Herzen. Auch Widrigkeiten sind ihnen nicht fremd. Die Athleten unter ihnen haben sich schreckliche Verletzungen zugezogen. Führungskräfte, die sich als Minderheiten fühlen, sahen sich Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Die Unternehmer hatten harte Arbeitszeiten hinter sich. Alle hatten mit erheblichem Stress zu kämpfen, besonders die Ärzte, die regelmäßig mit Situationen konfrontiert werden, in denen es um Leben und Tod geht. Und obwohl es ihnen gelungen ist, diese Hindernisse zu überwinden, haben alle meine Klienten – Menschen, die ich sehr bewundere – weiterhin große Probleme.

Das gilt nicht nur für die Klienten, die ich coache. Diese Themen spielen auch in meiner Forschung und in meinen Schriften zu Performance, Wohlbefinden und allgemeiner Lebenszufriedenheit eine große Rolle. Viele der Menschen, die ich durch diese Arbeit kennengelernt habe – Spitzensportler, Intellektuelle und Kreative –, kennen eine ähnliche Unzufriedenheit. Gemessen an normalen Maßstäben sind sie sehr erfolgreich. Doch im Innersten spüren auch sie oft, dass etwas nicht stimmt, dass irgendetwas fehlt. Interessanterweise erzählen mir viele dieser Menschen, dass sie sich, wenn sie nicht gerade überdreht sind, tatsächlich ziemlich niedergeschlagen fühlen. Sie leiden in solchen Momenten nicht unter Depressionen, sondern häufig plagt sie eine schwelende Unzufriedenheit. Ein Weltklassesportler sagte mir: »Wenn ich aufhöre, nach vorn zu schauen, fühle ich mich nach dem Wettkampf niedergeschlagen, auch wenn ich den verdammten Kampf gewonnen habe! Es wäre schön, ein wenig mehr und auch tieferen Frieden empfinden zu können.«

Täuschen Sie sich nicht; alle diese Menschen erleben Momente des Glücks und der Freude, aber diese Augenblicke sind eben nur Momente – flüchtiger, als ihnen lieb ist. Allzu oft haben sie das Gefühl, von den Launen des Lebens hin- und hergeworfen zu werden, fortwährend von einer Sache zur nächsten zu springen, ihre Eigenständigkeit zu opfern und die Kontrolle zu verlieren. Sie sagen sich (und mir), wie sehr sie sich wünschen, all das abzuschalten – all die Nachrichten und den ganzen Arbeitstrubel, die E-Mails und Mitteilungen in den sozialen Medien und die Gedanken daran, was als Nächstes kommt. Doch wenn sie das tun, fühlen sie sich unruhig und rastlos, schwanken zwischen Ziellosigkeit und Angst. Sie wissen, dass es nicht die Lösung ist, immer auf Sendung zu sein, aber sie fühlen sich nie richtig wohl, wenn sie sich mal eine Auszeit nehmen. Viele Männer halten es für beschwerlich, als unerschütterlich und unbesiegbar zu gelten. Und nicht wenige Frauen berichten, sie hätten das Gefühl, immer für alles und jeden da sein zu müssen und stets hinter den unmöglichen Erwartungen zurückzubleiben. Ich bezeichne das als heroischen Individualismus: ein ständiges Spiel, bei dem man sich selbst und andere übertreffen will, gepaart mit der beschränkten Überzeugung, messbare Ergebnisse seien das einzige Kriterium für Erfolg. Auch wenn Sie einen guten Job machen und es nach außen hin gut kaschieren, haben Sie, wenn Sie sich dem heroischen Individualismus verschrieben haben, stets den Eindruck, die Ziellinie – oder mit anderen Worten: eine anhaltende Erfüllung – nie ganz zu erreichen.

Heroischer Individualismus ist nicht auf mein Coaching, meine Forschung oder mein Schreiben begrenzt. Die damit verbundenen Probleme sind in meinem sozialen Umfeld ein häufiges Gesprächsthema, und auch in dem meiner jüngeren und älteren Kollegen. Ungeachtet von Alter, Ethnie, Geschlecht, geografischer Lage und Branche scheint das Gefühl, nie genug zu geben oder zu leisten, ein wesentlicher Bestandteil des Lebens zu sein. Das ist nichts Neues. Seit jeher sehnt sich der Mensch danach, etwas Beständiges zu sein und eine Ganzheit darzustellen, auch wenn das Leben einem ständigen Wandel unterzogen ist. Dieses Bedürfnis ist stärker geworden. Der heroische Individualismus hat Konjunktur. Er wird von einer modernen Kultur gespeist, die unerbittlich sagt, dass Sie besser sein, sich besser fühlen, positiver denken, mehr haben und Ihr Leben »optimieren« müssen – nur um dürftige und oberflächliche Lösungen anzubieten, die allenfalls Enttäuschungen bereithalten.

Sollte Ihnen einiges davon bekannt vorkommen, sind Sie nicht allein. Vielleicht weichen die Details von den Beispielen ab, die ich genannt habe. Vielleicht gefällt Ihnen Ihr Job nicht oder Sie sind in akute Not geraten. Oder Sie kommen gerade frisch von der Uni oder sind schon 20 Jahre im Berufsleben. Vielleicht stehen Sie kurz vor der Pensionierung oder haben sie sogar schon erreicht. Aber der heroische Individualismus und seine häufigsten Symptome – Rastlosigkeit, Getriebenheit, leichte Angstzustände, Zerstreutheit, Erschöpfung, Burnout, Phasen, in denen man Leere verspürt, der Zwang, immer der nächsten Sache hinterherzujagen, und immer wieder neue Wünsche –, all dies ist durch immer mehr Daten belegt, die wir uns bald genauer ansehen und die zeigen, was so viele Menschen heutzutage fühlen und was ich teilweise selbst ebenso empfinde.

Wenn man den Boden unter den Füßen verliert

In meinem ersten Buch Das perfekte Mindset – Peak Performance befasste ich mich mit den erforderlichen Grundlagen, um in jedem Bereich nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Mein zweites Buch The Passion Paradox handelte von Menschen, die so gepolt sind, dass sie um jeden Preis weitermachen wollen, und zeigte den Lesern, wie man Leidenschaft und Tatendrang entwickeln und in produktive Bahnen lenken kann. Ich war der Meinung, das Rezept für Erfolg und Glück bestehe darin, eine fruchtbare Leidenschaft zu entwickeln und dann die Prinzipien der Peak Performance, der absoluten Spitzenleistung, zu nutzen, um sie zu kanalisieren und völlig zu beherrschen. So habe ich wie auch viele meiner Klienten unser Leben gelebt – meist mit großem Erfolg. Mach, mach, mach. Los, los, los. Sei nie zufrieden. Habe niemals genug. Lebe mit schonungslosem Tatendrang und mit Intensität für das, was als Nächstes auf dich zukommt.

Nachdem Peak Performance ein Bestseller geworden war und ich das komplette Manuskript von The Passion Paradox geschrieben hatte, machte sich wie aus heiterem Himmel eine Zwangsstörung (OCD), eine missverstandene und oft...


Brad Stulberg schreibt über Gesundheits- und Wissenschaftsaspekte menschlicher Leistungsfähigkeit. Er ist weithin für sein Talent bekannt, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse so mit fesselnden persönlichen Geschichten zu verbinden, dass den Lesern praktische Einsichten offenbart werden, die sie für ihr eigenes Leben übernehmen können. Er arbeitet als Kolumnist für »Outside Magazine« sowie »New York Magazine«. Ebenso schrieb er für »Forbes«, »NPR«, »The Los Angeles Times«, »Runners World« und die »Huffington Post«. Zuvor arbeitete Stulberg als Consultant für McKinsey, wo er einige der weltbesten Führungskräfte in vielen Lebensbereichen beriet. Er ist ein begeisterter Athlet und Outdoor-Sportler.



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