Buch, Deutsch, 180 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 296 g
Buch, Deutsch, 180 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 220 mm, Gewicht: 296 g
ISBN: 978-3-95935-509-4
Verlag: disserta verlag
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Textprobe:
Kapitel 2 Geschichte der Hydroelektrizität in den Vereinigten Staaten:
2.1 Wichtige Entwicklungen vor Etablierung der Wasserkraft:
Als einer der ersten Meilensteine in der Entwicklung der Hydroelektrizität gilt zweifelsohne der Bau eines Permanentmagnetgenerators, welcher dem belgischen Ingenieur Francois Nollet im Jahre 1840 gelang. Zunächst war lediglich die Inbetriebnahme des Generators durch eine Gas - oder Dampfmaschine vorgesehen. Etwas später fasste man auch den Antrieb der Apparatur durch Wind oder Wasser ins Auge, womit ein wesentlicher Schritt in Richtung erneuerbare Energien getätigt wurde.
Der oben genannte Entwicklungsprozess fand weniger als zehn Jahre nach Michael Faradays Demonstration des Prinzips der elektrischen Induktion statt und darf trotz seiner Spontaneität und Unauffälligkeit als wesentliche Grundlage für die Konzeption der hydroelektrischen Strom-industrie angesehen werden. Die Evolution der Wasserturbine war in den 1840er Jahren schon relativ weit vorangeschritten, wobei die an den Schaufelrädern stattfindende Energietransformation bereits mit Wirkungsgraden von ungefähr 75 % erfolgte. Dieser Umstand ist wenig überraschend, wenn man auf die bereits zur damaligen Zeit bestandene, mehrere Jahrtausende währende Tradition des Wasserrades mit all seinen Formveränderungen und Verbesserungen blickt.
Fairerweise muss man hier hinzufügen, dass der elektrische Generator im Jahre 1840 noch lediglich ein "Laborspielzeug" darstellte, dessen Weiterentwicklung und Fertigung in industriellem Ausmaß an dem noch sehr geringen Interesse scheiterte, welches man seinem Erzeugnis, dem elektrischen Strom, entgegenbrachte. Bis zu diesem Zeitpunkt sah man Batterien als ausreichend für die Versorgung von größtenteils medizinischen und experimentellen Einrichtungen mit Elektrizität an. Durch die Erfindung des galvanoplastischen Drucks und des Galvanisierungsverfahrens im Allgemeinen entstand jedoch wenig später ein erhöhter Bedarf nach elektrischer Energie, den die Batterien nicht mehr abzudecken vermochten. Diese Forderung gab letztendlich den Ausschlag für die Entwicklung von stabileren und leistungsfähigeren Generatoren. Eine zusätzliche Befeuerung des angestoßenen Prozesses erfolgte durch die Einführung und den vermehrten Gebrauch des elektrischen Lichtbogens in der Mitte der 1850er Jahre.
Die stetigen, an der Apparatur durchgeführten Verbesserungen fanden in immer kürzeren Zeitabständen statt. Sowohl die rotierenden Bestandteile des Generators als auch die Magneten wurden einer kontinuierlichen Umstrukturierung zum Zweck der Leistungssteigerung unterzogen. Die Permanentmagneten wurden dabei zunächst in Bezug auf Anzahl, Form und Anordnung verändert und in weiterer Folge durch wesentlich effizientere Elektromagneten ersetzt. Anstelle der relativ ineffektiven Spulenwindung traten innerhalb kurzer Zeit die Ring- und die Zylinderwindung. All diese Entwicklungen hatten schlussendlich zur Folge, dass der elektrische Generator (Dynamo) an die Wasserturbine zur Erzeugung von elektrischem Strom gekoppelt werden konnte.
2.2 Anfänge der Hydroelektrizität in den Vereinigten Staaten:
In der Mitte des Jahres 1882 widmete sich kein Geringerer als Thomas Alva Edison der Fertigstellung seines berühmten Dampfkraftwerks in der Pearl Street in New York. Zeitgleich erwarb eine Gruppe von Mühlenbesitzern und Einwohnern der Stadt Appleton (Wisconsin) zwei Edison-Dynamos, welche genügend elektrische Leistung für die Inbetriebnahme von 500 Lampen liefern sollten. Einer dieser Dynamos wurde in einer Mühle der Appleton Pulp and Paper Company am Fox River installiert und durch dasselbe Wasserrad angetrieben, das auch für die Bewegung der Papierstampfe verantwortlich zeichnete. Vom Generator wurden einzelne Kabel zu den Elektrolampen in der Papiermühle und zu einem weiteren östlich gelegenen Betrieb verlegt. Zudem wurde der Wohnsitz des Mühleneigners mit elektrischem Strom versorgt (Abb. 6,