Ziegler | Planetenroman 63 + 64: Die Stadt der Zukunft / Der Narrenturm | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 47, 326 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

Ziegler Planetenroman 63 + 64: Die Stadt der Zukunft / Der Narrenturm

Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8453-4972-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Zwei abgeschlossene Romane aus dem Perry Rhodan Universum

E-Book, Deutsch, Band 47, 326 Seiten

Reihe: Perry Rhodan-Planetenroman

ISBN: 978-3-8453-4972-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



MAMMA-1 ist eine computergesteuerte Stadt aus Biokunststoff, eine Modellmetropole, die darauf ausgerichtet ist, den Wünschen ihrer Bewohner weitestgehend nachzukommen. Die Stadt scheint perfekt zu sein, doch als der Großversuch mit speziell ausgewählten Testpersonen beginnt, verwandelt sie sich in ein Tollhaus ... Sonderbare Charaktere bewohnen das Galactic Center, einen Büroturm in Terrania: Famos O'Hack, der Denkfabrikant, Lukas Lorrimer, Leiter eines interkosmischen Ehevermittlungsinstituts, und Kargenoris Pan, ein Detektiv, der von Zeitspionen bedrängt wird. Sie und andere Typen machen aus dem Gebäude den Narrenturm ... Diese beiden Romane zeigen die absurd-humoristische Seite des Schaffens von Thomas Ziegler, eines Schriftstellers, dessen Karriere bei PERRY RHODAN leider viel zu kurz währte.

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Hush now baby, don't cry

Mama's gonna make all of your nightmares come true

Mama's gonna put all of her fears into you

Mama's gonna keep you right here under her wing

She won't let you fly but she might let you sing

Mama will keep baby cosy and warm

Ooooh baby ooooh baby oooooh baby

Of course Mama'll help to build the wall

Pink Floyd

The Wall

1.

Wie an jedem Morgen, wenn Anatol Hurwitzka erwachte und die Gespenster seiner Träume im frischen Morgenlicht verblassten, warf er zunächst einen Blick auf die Digitalanzeigen seiner vollelektronischen Hochspannungs-Kakerlaken-Falle. Er seufzte erleichtert auf. Das Grünlicht glomm, und das stromführende Metallnetz mit der Hundert-Solar-Note in der Mitte war leer.

Anatol Hurwitzka lächelte grimmig.

Sie haben es also nicht gewagt, sagte er sich. Natürlich nicht. Sie wissen, was sie erwartet. Einem altgedienten Veteranen der Raumflotte kann niemand etwas vormachen. Vor allem keine extragalaktischen sechzehnbeinigen Kakerlaken.

Hurwitzka war ein kleiner Mann mit eisgrauen, kurzgeschorenen Haaren und viel zu großen Füßen; sein Gang war watschelnd, seine Stimme rau wie nach einer durchzechten Nacht, und aus nostalgischen Gefühlen trug er nur lindgrüne Maßanzüge, die den Uniformen der Flotte zum Verwechseln ähnlich sahen.

Und er hatte nicht vierzig Dienstjahre lang auf einem gottverlassenen Hinterwäldlerplaneten Wache geschoben und die Stellung für das Imperium gehalten, um sich nach seiner Pensionierung das Ruhegeld von einem intelligenten Riesenkakerlak kürzen zu lassen.

Vor einem Jahr hatte Anatol Hurwitzka keinen Sinn mehr darin gesehen, auf Bulls Welt einen unfertigen und nie benutzten Raumhafen zu bewachen, und den Dienst quittiert, um sich in Zukunft nur noch der Aufzucht kürbisgroßer Mutantentomaten zu widmen. Auf der vierzehn Quadratmeter großen Terrasse seines Sonnenseite-Apartments im 97. Stock eines Wohnturms an der Peripherie Terranias hatte er die mutierten Tomatensamen gesät und das Zeitrafferwachstum der Stauden verfolgt.

Am ersten Tag waren sie groß wie Gänseblümchen.

Am zweiten Tag erreichten sie bereits eine Höhe von einem halben Meter.

Am dritten Tag trennten nur noch zehn Zentimeter sie vom Boden der höhergelegenen Terrasse.

Am vierten Tag erfolgte der Angriff der Kakerlaken.

Hurwitzka zweifelte keinen Moment daran, dass extragalaktische Kakerlaken für die völlige Vernichtung seiner Tomatenzucht verantwortlich waren. Wer sonst, so fragte er sich, wer sonst konnte ein Interesse daran haben, einem in Ehren ergrauten Veteranen den Terrassengarten zu zerstören? Und wer sonst besaß die technischen Mittel, ein dreihundert Meter über dem Erdboden gelegenes Tomatenfeld förmlich zu desintegrieren?

In der Nacht vor dem Angriff hatte ein Sturm die Straßen von Terrania leergefegt, doch Hurwitzka war nicht so naiv anzunehmen, dass der Sturm für das Verschwinden der Stauden verantwortlich war.

Schließlich empfing er schon seit Wochen psionische Signale aus den Tiefen des Weltraums. Meistens kam der Kontakt zustande, wenn er schlief oder ein bis fünf Gläser zuviel von diesem köstlichen Vurguzz getrunken hatte. Die psionischen Signale überbrückten die Abermillionen Lichtjahre zur Erde in Nullzeit und stammten von einem extragalaktischen Wesen, das sich Großimperator Wurgog der Zweite nannte und ein sechzehnbeiniger Kakerlak war.

Wurgog II. manifestierte sich in unregelmäßigen Abständen, um ihn über den neuesten Stand der Invasionsvorbereitungen zu informieren – aus reiner Gehässigkeit, wie Hurwitzka vermutete.

Der Angriff auf seine Balkonterrasse und die Atomisierung der jungfräulichen Tomatenstauden, so wusste Hurwitzka mit absoluter Sicherheit, konnte nur Auftakt für weit grausigere Dinge sein.

Wurgog II, der Herr der extragalaktischen Kakerlaken, plante nichts Geringeres, als die Milchstraße samt der Erde zu erobern, die Menschheit zu versklaven und Hurwitzka um seine redlich erworbene Pension zu bringen.

»Großer Gott«, brabbelte Hurwitzka, als er sich aufrichtete und die vollelektronische Hochspannungs-Kakerlaken-Falle ausschaltete, »es ist schrecklich. Diese Last! Der einzige Mensch, der von der bevorstehenden Invasion weiß ... und niemand glaubt mir!«

Ein helles Summen ertönte.

Mit einem Fluch griff der Veteran unter das Bett und tastete nach dem Kodegeber. Er fand das Schaltgerät, berührte einen Sensorknopf, und an der Stirnseite des Schlafzimmers schälten sich die Umrisse eines Holowürfels heraus. Das pausbäckige Gesicht Dr. Luskers erschien. Der schwarzhaarige Mann zwinkerte Hurwitzka zu.

»Hallo, Anatol«, sagte Dr. Lusker, »was macht die Invasion? Sind die Käfer inzwischen gelandet?«

»Kakerlaken«, erwiderte Hurwitzka. Eine Unmutsfalte erschien auf seiner Stirn. »Es sind Kakerlaken, und sie kommen aus einer weit entfernten Galaxis und beobachten uns schon seit Jahrhunderten. Außerdem haben sie sechzehn Beine und nicht die geringsten Skrupel. Die Angelegenheit ist ganz und gar nicht spaßig, Doktor. Aber die Behörden schweigen. Dreiundfünfzig Rohrpostbriefe habe ich schon an den Großadministrator persönlich geschrieben. Ohne Ergebnis. Die letzten drei kamen sogar mit dem Stempel Empfänger unbekannt verzogen zurück.«

»Ein Skandal«, nickte der Psychiater. »Sagen Sie, Anatol, wann schauen Sie wieder bei mir vorbei? Ich habe Sie letzte Woche vermisst. Wir alle haben Sie vermisst. Die ganze Gruppentherapie ist nur die Hälfte wert, wenn Sie nicht da sind. Die reizende Adea Turpitz befürchtet schon ...«

»Diese alte Schachtel ist verrückt«, unterbrach Hurwitzka. »Sie leidet unter Halluzinationen, ist Ihnen das eigentlich klar? Hören Sie, Doktor, mich geht es ja nichts an, was Sie aus ihrem Leben machen, aber diese Turpitz ist kein Umgang für Sie. Wer hinter jeder Fußleiste einen Siganesen lauern sieht, der gehört in eine Klinik. Beherzigen Sie meinen Rat, Doktor. Wenn die Kakerlaken erst einmal gelandet sind, dann ...«

»Äh, nun, unterhalten wir uns doch in meiner Sprechstunde weiter, Anatol«, fiel ihm der Psychiater hastig ins Wort. Er warf einen Blick auf sein Armbandchronometer. »Wie wäre es mit übermorgen? Um elf Uhr? Einverstanden?«

»Einverstanden«, sagte Hurwitzka. »Allerdings kann ich nicht garantieren, dass Wurgog der Zweite bis dahin stillhalten wird. Etwas Großes ist im Gang, Doktor. Vielleicht sind die Invasoren schon unter uns. Wir müssen wachsam sein, oder wir sind erledigt.«

»Ich halte die Augen offen, Anatol«, versicherte Dr. Lusker. »Also bis übermorgen.«

Er unterbrach die Verbindung, und der Holowürfel löste sich auf.

In Gedanken versunken streifte Hurwitzka einen lindgrünen Morgenmantel über und watschelte in die Automatenküche, um sich Frühstück zu machen. Es war kurz nach acht. Das Sonnenlicht des neuen Tages flutete über die Straßen und Dächer von Terrania. Die spiegelglatte Oberfläche des Goshun-Sees im Norden glitzerte wie ein riesiger Diamant, aber Hurwitzka hatte kein Interesse an der Schönheit des Naturschauspiels, sondern Hunger. Er bestellte über das Küchenterminal Proteinflocken, Geschmacksrichtung Kiwi, mit frischer Echtmilch und eine Tasse koffeinfreien Ersatzkaffee.

Kurze Zeit später öffnete sich die Ausgabeklappe des Servoschachts, und Hurwitzka griff nach dem Frühstückstablett und trug es in das Wohnzimmer.

Ein Zischen ließ ihn zusammenfahren; ein Zischen wie von Dampf, der einem Ventil entwich.

Er sah zur Rohrpostanlage. Argwöhnisch musterte er die Kapsel, die in den Auffangkorb gefallen war. Und plötzlich klopfte sein Herz schneller. Eine Botschaft des Großadministrators, der Hurwitzkas Warnungen über die drohende Invasion der Kakerlaken endlich beherzigt hatte? Der Einberufungsbefehl der Flotte mit der Ernennungsurkunde zum Oberbefehlshaber der terranischen Streitkräfte?

Hastig stellte der Veteran das Tablett auf den ovalen Perlmuttisch, eilte zum Korb und presste den Sensorknopf der Rohrpostkapsel.

Fanfaren schmetterten, gefolgt von den tiefen Tönen einer Tuba.

Dann formte sich einen Meter vor Hurwitzkas Nasenspitze ein Holofeld aus der Luft. Dreidimensionale Lettern wurden sichtbar.

NEU!

ZWEI MONATE UNBESCHWERTEN URLAUB

IN DER PARADIESISCHEN ABGESCHIEDENHEIT

DER FINNISCHEN SEEN

UND ZEHNTAUSEND SOLAR TASCHENGELD

FÜR DEN URLAUB IN DER

Stadt der Zukunft

GRATIS!

FONEN SIE WHISTLER – VIDKOM 122 322 122

Ein erneuter Fanfarenstoß, und die Holoprojektion verschwand.

Hurwitzka blinzelte.

Ein Frösteln überlief seinen Rücken, als er plötzlich begriff. Herr im Himmel, dachte er entsetzt. Das ist es. Das ist das Signal. Hinter dieser Anzeige können nur die Kakerlaken stecken. Es ist abscheulich, aber diese Extragalaktiker scheinen bereits Whistler unterwandert zu haben. Und jetzt versuchen sie, hilflose Bürger der Erde in die Einsamkeit der finnischen Wälder zu locken, um sie dort in Sklaven zu verwandeln. Wenn nichts geschieht, werden wir alle als Zombies enden.

Eine andere Erklärung ist nicht möglich.

Nur die Kakerlaken können so verrückt sein und einem für einen kostenlosen zweimonatigen Urlaub auch noch zehntausend Solar in die Hand drücken. Und seit wann mischt Whistler, die Robot-Fabrik, im Tourismusgeschäft mit? Heilige Milchstraße, ist so etwas eigentlich...



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