Buch, Deutsch, Band 30, 520 Seiten, KART, Format (B × H): 151 mm x 223 mm, Gewicht: 717 g
Reihe: Das Abendland. Forschungen zur Geschichte europäischen Geisteslebens
Antiklassizistische Antike-Rezeption um 1900
Buch, Deutsch, Band 30, 520 Seiten, KART, Format (B × H): 151 mm x 223 mm, Gewicht: 717 g
Reihe: Das Abendland. Forschungen zur Geschichte europäischen Geisteslebens
ISBN: 978-3-465-03210-6
Verlag: Klostermann Vittorio GmbH
Ein auffälliges Phänomen des kulturellen Umbruchs um 1900 ist der Wandel des Antikebildes in Literatur, Philosophie, Kunst und Geschichtswissenschaften. An die Stelle des klassizistischen Antikebildes, in dem Harmonie und Proportion dominieren, tritt eine gegenklassizistische Antike, die sich einerseits an der spätlateinischen Décadence, andererseits an der vorklassischen griechischen Archaik orientiert. Dieser Wandel, der verbunden ist mit den Namen Jacob Burckhardt, Friedrich Nietzsche und Sigmund Freud, aber auch mit Gustave Flaubert, Stefan George, Gottfried Benn oder Gerhart Hauptmann, geht dieser Band erstmals systematisch nach. Dabei zeigt sich: Gerade auf dem Boden einer bildungsbürgerlich gesättigten Geschichtskultur entsteht das neue, kulturrevolutionäre Bild der Antike. Sie verkörpert beispielhaft den Umschlag von Historismus in Antihistorismus, der die Epochenschwelle um 1900 maßgeblich prägt.
Zielgruppe
Literaturwissenschaftler, Kulturwissenschaftler, Philosophen, Historiker, Kunsthistoriker
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Rezeption, literarische Einflüsse und Beziehungen
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie Westliche Philosophie: 19. Jahrhundert
- Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Westlichen Philosophie Westliche Philosophie: 20./21. Jahrhundert
Weitere Infos & Material
C. Groppe: Diskursivierungen der Antikerezeption im Bildungssystem des deutschen Kaiserreichs
W. Schmidt-Dengler: Bildungsgrundlagen der Wiener Antikerezeption
W.-D. Hartwich: Künstler, Arier und Mysterien. "Griechenland" im Wagner-Kreis
M. Landfester: Nietzsches Geburt der Tragödie. Antihistorismus und Antiklassizismus zwischen Wissenschaft, Kunst und Philosophie
L. A. Burckhardt: Das Bild der Griechen in Jacob Burckhardts "Griechischer Culturgeschichte"
R. Kany: Christliche Antike. Zu einem Perspektivenwechsel bei einigen Historikern um 1900
G. Vogt-Spira: Erwin Rohdes Psyche
R. Schlesier: Mehr Kult als Mythos. Freuds Dionysos
J. Le Rider: Zu Freuds Umgang mit der Altertumswissenschaft
U. Schulz-Buschhaus: Flauberts dionysische Antike
W. Braungart: Von den Schwierigkeiten mit antiken Formen der Lyrik (Mörike, George, George-Kreis)
A. Aurnhammer: Zur Interdependenz gemalter und gedichteter Antikebilder bei Georg Ebers und Lawrence Alma-Tadema
Th. Fitzon: Pompejanische Schatten. Die Rezeption Pompejis in der Literatur um 1900
D. Martin: „Bruder Kreon”. Zu Hofmannsthals Ödipus und die Sphinx
W. Kühlmann: Zum Pan-Kult in der Versdichtung des Fin de Siècle
P. Sprengel: Der Dionysos-Mythos im Werk Gerhart Hauptmanns
J.M. Fischer: Alfred Schuler. Antike als Kostümfest
C. Blasberg: Karl Wolfskehls Antikerezeption
Th. Pittrof: Gottfried Benns Antikerezeption bis 1934