Bauer | Bunte Perlen - Erzählungen für junge Leser | Buch | 978-3-939240-51-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 171 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 308 g

Bauer

Bunte Perlen - Erzählungen für junge Leser

Jugenderzählungen, Pflanzenmärchen

Buch, Deutsch, 171 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 308 g

ISBN: 978-3-939240-51-8
Verlag: jürgensendesign


Warum der Wolf einen bösen und der Bär einen guten Winter hat

Die Jungfrau Maria kam einmal an einen Fluß und
wollte hinüber. Eine Brücke war aber nicht gebaut, und das Wasser war hübsch tief. Als gerade ein Wolf vorüberging, rief sie ihn zu sich heran und sprach: „Magst du so gut sein und mich über den Fluß tragen?“

Ja, das wollte er schon, sagte der Wolf. Er hatte aber kaum etliche Schritte ins Wasser gemacht, so warf er sie herunter und sprang ans Land. Die Jungfrau Maria ist natürlich nicht ertrunken, das kannst du dir denken. Doch wurde sie ärgerlich und verwünschte den Wolf:

„Mit Käuzen und mit Eulen
die Nächte heulen,
auf Schneefeldern lungern
und wochenlang hungern:
Das sei dein Los!“

Bald darauf sah sie einen Bären aus dem Wald kommen und bat diesen, dass er sie über den Fluß trage.

„Das will ich gern tun“, sagte der Bär. Und er hieß sie aufsitzen und trug sie auch rechtschaffen hinüber. Beim Abschied segnete die Jungfrau Maria den Bären:

„Vor Wintersorgen
wohlgeborgen,
im Schlafe liegen
und keinen Hunger kriegen:
Das sei dein Los!“

So sagte sie und so geschah es. Seit dieser Zeit friert der Wolf im Winter und treibt sich weit herum Tag und Nacht und wird nicht satt; aber der Bär liegt behaglich in seiner Höhle, merkt nichts von der Kälte und träumt vom Honiglecken und anderen guten Sommerdingen.
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Zielgruppe


Für Schüler der Volksschule

Weitere Infos & Material


26 Erzählungen
mit einem Vorwort von Hans Rudolf Nierderhäuser

Michael Bauer, ein Wegbereiter der Waldorfschul-Pädagogik
Lieber junger Leser,
die Geschichten, die ihr auf den nachfolgenden Seiten lesen werdet, sind von einem Manne geschrieben, dessen Geburtstag schon mehr als hundertzwanzig Jahre zurückliegt. Er war Lehrer in Nürnberg bis ins Jahr 1912 und hat diese Geschichten seinen Kindern in der Schule erzählt. Freunde, die davon erfuhren, regten ihn an, sie niederzuschreiben, und in einer Jugendzeitschrift wurden sie dann gedruckt, so dass viele Kinder sie kennenlernen konnten. Sie sind nun
gesammelt worden, und eine kleine Anzahl wurden in dieses Bändchen aufgenommen.

Michael Bauer war ein Lehrer, zu dem wir alle gern in die Schule gegangen wären. Er war groß gewachsen und sah sehr streng aus, aber aus seinen Augen leuchtete Güte und Wärme; die Kinder fühlten sich bei ihm geborgen und verstanden.

Er war streng insofern, als er die Kinder zur Arbeitssamkeit anleitete und von ihnen verlangte, dass sie ihre P?ichten ausführten auch dann, wenn es ihnen nicht sonderlich behagte. „Dadurch stärkt sich Eure Willenskraft,” ermunterte er und stand ihnen helfend bei in der täglichen Übung der Pflichterfüllung, die er ihnen aufgab. Und die Kinder folgten ihm, weil sie ihren Lehrer liebten.

Michael Bauer war auch sehr darum besorgt, dass die Kinder in der Schule nicht nur Wissensinhalte vermittelt bekamen, sondern dass auch die Phantasiekräfte und die Kräfte des Gemüts, des Mitfühlen-Könnens ausgebildet wurden. Darum erzählte er ihnen Geschichten. Die Kinder erlebten im Zuhören innere Bilder, sie sahen gleichsam, was ihnen als Erzählung dargeboten wurde und durch die warme Stimme ihres Lehrers in ihre Seelen drang.

Aus dem Schatz, den die Kinder namentlich aus den naturkundlichen und geschichtlichen Schilderungen in ihr Herz aufgenommen hatten, sollten sie anschließend lernen, zunächst mit Hilfe des Lehrers, Gedanken zu bilden. Dabei war Michael Bauer bedacht, den Schülern immer weniger zu geben und sie mehr und mehr selber finden zu lassen. Denn er wollte sie zu selbständigen Menschen erwecken, so dass sie allseits gebildet, frei ihre Aufgabe im Leben zu ergreifen vermochten.

Michael Bauer erstrebte sehr hohe Ziele in seinem Unterricht. Aber was er von anderen als Lehrer forderte, das forderte er in noch strengerem Maße von sich selber. Und weil er selber ein unentwegt Lernender und Strebender war, darum war er auch so ein anregender, weckender Lehrer.

Ein Mann, der ihn als Kind erlebt hat, hielt seine Erinnerung an die Ausflüge mit Michael Bauer in folgender Schilderung fest:

„Das Schönste war, wenn wir zusammen einen Wanderaus?ug machten. Michael Bauer war «draußen» von einer Aufgeschlossenheit, die sich allerdings nicht in Worten äußerte. Die Natur schien ihn zu lieben und es war unglaublich, was er alles sah. Mir wäre es weiter nicht verwunderlich gewesen, wenn er angefangen hätte, den Vögeln zu predigen, wie weiland sein berühmter Vorfahre Franz von Assisi. Er ging beschwingt durch die Natur und war erfüllt von einer fröhlichen Frommheit. Er konnte liebevoll eine schöne Baumgruppe betrachten und man sah mit seinem Blick in einer einfachen Landschaft Wunder der Schönheit.

Wenn wir dann irgendwo im Walde oder in einem ländlichen Gasthaus bei Milch und Butterbrot rasteten, dann geriet er in eine behagliche Stimmung und erzählte ergötzliche Geschichten aus seiner Bauernjungenzeit, wobei er in seinen heimatlichen Dialekt verfiel, was einfach köstlich war. Er war wieder der junge Bären-Michel und ritt auf der Weide den Stier. Diese und ähnliche Jugendgeschichten sind in der Zeitschrift «Jugendlust» veröffentlicht worden. Jeder solcher Aus?ugstag war herausgehoben aus dem alltäglichen Leben und leuchtete fort in heiterem Glück. Bei den Ausflügen saßen wir Kinder um ihn herum auf einer Waldwiese oder auf einem Berg in der
Fränkischen Alb und lauschten ihm. Er war ein Meister im Erzählen von Märchen und Geschichten. So berichtet eine einfache Frau, dass sie als Kind, obwohl sie gar nicht Schülerin von Michael Bauer war, jeden Tag auf ihn gewartet hätte, um auf dem Schulweg von seinen Märchen zu hören."
Hans Rudolf Niederhäuser

Inhaltsverzeichnis Pflanzenmärchen

Michael Bauer: Liebe Kinder

Erzählstunden in der Schule

Der faule Knecht und die faule Magd
Die rote Farbe der jungen Roggensaat
Wie die Aster auf die Erde kam
Das Kreuzlein auf den Preiselbeeren
Warum die Äste mancher Fichten nach abwärts stehen
Jesus und Maria im Kornfeld
Vom Tabak
Warum der Wacholder so klein bleibt
Die Zwerge und die Eschenruten
Der Christrosenstrauch
Wie das Massliebchen entstand
Vom Eichenlaub
Die Blutnelken vom Falkenstein


Bauer, Michael
Michael Bauer
wurde am 29.Oktober 1871 in Gössersdorf als einziges Kind von Jakob Bauer und Katharina Sesselmann geboren. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er fünf Halbgeschwister.
Er besuchte die Dorfschule und danach eine dreijährige Lehrerausbildung in Bamberg. Nach kurzer Lehrtätigkeit in der Pfalz gab er den Lehrerberuf auf und begann 1893 an der Universität München Philosophie und
Naturwissenschaft zu studieren.
In München kam er in engeren Kontakt mit seinem dort lebenden Vetter
Johann Bauer und dessen Frau Mathilde.
Nach dem Tod seines Vetters 1896 übernahm er die Vormundschaft für dessen Familie und heiratete Mathilde. Die damit verbundenen finanziellen
Verpflichtungen für die Versorgung seiner Familie zwangen ihn das Studium abzubrechen und seine frühere Tätigkeit als Lehrer wieder aufzunehmen.
Er zog Anfang 1900 nach Nürnberg um;
dort wurde 1902 sein Sohn Bruno geboren.
1914 wurde die Ehe geschieden.

Flau, Karlheinz
Karlheinz Flau
geboren 1935 in Hamburg
Lithograph und Graphiker
Werbeatelier in Stuttgart
Mitbegründer des Forum3, Stuttgart
Mitglied des V.B.K. Würtemberg
Gründer des Freien Kulturzentrums
Atelierhaus e.V. in Ottersberg.
Zehn Jahre Kulturarbeit auf dem Lande
Fünfundzwanzig Jahre Lehrbeauftragter
Uni Bremen
Werbeatelier und Designer, Ottersberg
Künstlerische Beratung am Bau
Verschiedene Architekturprojekte
Gestaltlehre in Mappenfolgen
Zahlreiche Veröffentlichungen über Kunst und Soziale Frage
Festgestaltung und Design
Kinderbücher, Holzspielzeug, Formobjekte
Farbberatung, Innenarchitektur
in diversen Schul- und sozialtherapeutischen und anderen Einrichtungen
Malerei, Graphik, Druckgraphik, Schichtholzmodelle
Ausstellungen in Stuttgart, Hamburg, Wiesbaden, München, Göttingen,
Ottersberg, Zeven, Berlin, u.a.O.
1995 große Auslegung
über siebenhundert Arbeiten in Ottersberg
Biographisches Filmprojekt 2013

Michael Bauer
wurde am 29.Oktober 1871 in Gössersdorf als einziges Kind
von Jakob Bauer und Katharina Sesselmann geboren. Aus der ersten Ehe seines Vaters hatte er fünf Halbgeschwister.

Er besuchte die Dorfschule und danach eine dreijährige Lehrerausbildung in Bamberg.
Nach kurzer Lehrtätigkeit in der Pfalz gab er den Lehrerberuf auf und begann 1893 an der Universität München Philosophie und Naturwissenschaft zu studieren.

In München kam er in engeren Kontakt mit seinem
dort lebenden Vetter Johann Bauer und dessen Frau Mathilde.

Nach dem Tod seines Vetters 1896 übernahm er die Vormundschaft für dessen Familie und heiratete Mathilde.
Die damit verbundenen finanziellen Verpflichtungen für die Versorgung seiner Familie zwangen ihn das Studium abzubrechen und seine frühere Tätigkeit als Lehrer
wieder aufzunehmen.

Er zog Anfang 1900 nach Nürnberg um;
dort wurde 1902 sein Sohn Bruno geboren.

1914 wurde die Ehe geschieden.

Er starb am 18.Juni 1929 in Breitbrunn (heute: Hersching am Ammersee, Bayern)


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