Baumgartner / Gamper / Wagner | Der Held im Schützengraben | Buch | 978-3-0340-1028-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 28, 341 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 225 mm, Gewicht: 550 g

Reihe: Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen

Baumgartner / Gamper / Wagner

Der Held im Schützengraben

Führer, Massen und Medientechnik im Ersten Weltkrieg
Erscheinungsjahr 2014
ISBN: 978-3-0340-1028-3
Verlag: Chronos

Führer, Massen und Medientechnik im Ersten Weltkrieg

Buch, Deutsch, Band 28, 341 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 225 mm, Gewicht: 550 g

Reihe: Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen

ISBN: 978-3-0340-1028-3
Verlag: Chronos


Die Geburt des 'grossen Mannes' geschieht in der Armee und im Krieg – so jedenfalls hat es Edmund Burke 1790 in seinen Reflections on the Revolution in France beschrieben. Der 'grosse Mann' macht dann im 19. Jahrhundert in und mit Hilfe von Medien rasant Karriere, gleichzeitig aber gerät er in seinem Herkunftsgebiet zunehmend in eine Krise.
Von den Napoleonischen Kriegen bis zum Ersten Weltkrieg wird die Verehrung der Kriegshelden konterkariert durch Darstellungen und Analysen eines dramatischen Abbaus individueller Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten in der Wirklichkeit der Schlacht und der mit ihr verbundenen Medientechnologien. Dieser Machtverlust wird in der Literatur und den verschiedenen Kriegsdiskursen des 19. Jahrhunderts unabweisbar, und im Ersten Weltkrieg manifestiert sich diese Tendenz in zwei gegenläufigen Momenten: zum einen in der hypertrophen diskursiven Mobilisierung herausragender Individuen, zum andern in einem allgemeinen Bankrott des Helden und der Heldenverehrung, der wiederum produktiv wird für die Etablierung neuer Figuren, Phänomene und Debatten.

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Weitere Infos & Material


Karl Wagner: Einleitung

Aufstieg und Fall des Großen Mannes

Michael Gamper: Der 'große Mann' im Krieg
Peter Schnyder: Erlösung von der Medialität? 'Held' und 'neuer Mensch' in der Kriegsrhetorik von Simmel und Sombart
Robert Leucht: Wirtschaftsgeneral und Gesellschaftstechniker. Imaginäre Anführer der Kriegswirtschaft und der Weg zu einer neuen Gesellschaftsordnung
Sonja Osterwalder: Ohne Hilfskonstruktionen. Freuds Abgesang auf den Kulturmenschen nach 1914

Helvetische Heroik

Peter Utz: Helvetische Heroik im Huber-Verlag: Robert Faesi, Paul Ilg, Robert Walser
Paul Keckeis: Füsilier und Schriftsteller. Zu Robert Walsers literarischer Militärsoziologie
Thomas Fries: Zwei Schweizer Autoren zum Ersten Weltkrieg: Kriegserfahrung und Schreiben bei Blaise Cendrars und Meinrad Inglin

In dieser großen Zeit

Christian van der Steeg: Die Verzauberung der Zeit in die Zeitung. Karl Kraus’ großer Mann im Weltkrieg
Stephan Baumgartner: Intensitäten des Kriegs. Zu Robert Musil und Ernst Jünger
Werner Michler: Kriegsbiologien. Zwischen Natur (von 1859) und Idee (von 1914)
Sabine Schneider: Orientierung der Geister im Bergsturz Europas. Hofmannsthals Hermeneutik des Kriegs

Abgesänge, Neucodierungen

Ulrich Johannes Beil: Vom Gefreiten zum Diktator. Hysterie, Medialität und Hypnose in Ernst Weiß’ Der Augenzeuge
Clemens Özelt: Genie und physikalisches Gesetz. Literarische Versachlichung von Ruhm nach 1900 (Max Brod, Ernst Weiß)
Sarah Mohi-van Känel: Alte Helden gegen die ›Neue Frau‹. Erich Kästners Fabian. Die Geschichte eines Moralisten
Jan Süselbeck: Das multiple Ich. Arnolt Bronnens Autobiografie als später ›Spiegel-Text‹ zu seinem Freikorps-Heldenroman O. S.

Medialer Widerschein

Karl Wagner: Lytton Stracheys Abbau des ›großen Mannes‹ durch Biographik
Hans-Georg von Arburg: Totenornamente. Siegfried Kracauer und der Kriegsgefallenenkult in der Weimarer Republik
Elisabeth Bronfen: Hollywood und der Erste Weltkrieg: Eine Frage der imaginären Annäherung


Stephan Baumgartner
lic. phil., ist Projektmitarbeiter im Nationalen Forschungsschwerpunkt (NFS) 'Medienwandel, Medienwechsel, Medienwissen. Historische Perspektiven'. Forschungsschwerpunkte: Literatur des 19. Jahrhunderts, Charisma und Mediengeschichte.

Michael Gamper
Professor für Deutsche Literatur an der Leibniz Universität Hannover. Forschungsschwerpunkte: Kulturgeschichte des Wissens; Literatur und Wissenschaft; Verflechtungsgeschichte von Wissen und Ästhetik; gesellschaftliches Imaginäres und Kollektivphänomene; Massenkultur/Unterhaltung/Popularität.

Karl Wagner
seit 2003 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Zürich. Forschungsschwerpunkte: Literatur(theorie) des 19. und
20. Jahrhunderts, Kulturtransfer und interdisziplinäre Fragestellungen, Literaturkritik.



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