Buch, Deutsch, 56 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm
Reihe: Diplomarbeit
Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten
Buch, Deutsch, 56 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm
Reihe: Diplomarbeit
ISBN: 215-142013122-0
Verlag: Diplomica Verlag
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Mathematik | Informatik EDV | Informatik Informatik Mensch-Maschine-Interaktion Ambient Intelligence, RFID, Internet der Dinge
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management Lagerhaltung und Versand
- Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaft Bereichsspezifisches Management Einkauf, Logistik, Supply-Chain-Management
Weitere Infos & Material
Textprobe:
Kapitel 5, Einsatzmöglichkeiten von RFID in der Logistik:
Im folgenden Kapitel werden die Potentiale des RFID-Einsatzes in Teilprozessen entlang der Supply-Chain beschrieben.
5.1, Behältermanagement:
Ein effizientes Management von Behältern ist in der Praxis nur schwer möglich. Nutzer von diesen Transportmitteln sind in der Regel verpflichtet, diese in den Kreislauf zurückzuführen, wenn diese nicht mehr benötigt werden. Es ist selten möglich, die Standzeit bzw. die Durchlaufzeit der Behälter den einzelnen Gliedern einer Produktionskette zuzuordnen. Eine Verfolgung dieser kann bisher nur erfolgen, wenn diese zusätzlich mit einem Barcode ausgestattet sind, der an jeder relevanten Schnittstelle in einem logistischen Prozess manuell gescannt werden muss. Durch Verschmutzung oder Beschädigung des Barcodes ergeben sich hier oft Probleme. Durch den Einsatz von RFID-Tags entfällt die manuelle, fehleranfällige Arbeit. Ziel des Einsatzes ist es, unnötige Leerzeiten zu vermeiden, was zu einer Zunahme der Nutzung führt. Als Folge daraus kann ein solcher Prozess mit weniger im Umlauf befindlichen Behältern auskommen, was gleichzeitig das gebundene Kapital mindert.
Es besteht auch die Möglichkeit, Kosten verursachergerecht zuzuordnen. Etwaige Verweilzeiten können so erfasst und berechnet werden. Außerdem kann im Falle eines Verlusts oder einer Beschädigung der Verursacher bestimmt und so unter Umständen die daraus entstandenen Kosten weitergegeben werden.
Bei einem Versuch mit 3 Brauereien in Großbritannien wurden alle Fässer mit entsprechenden Transpondern ausgestattet. Durch die Möglichkeit, diese nun zu lokalisieren, konnte die Schwundrate um 50 Prozent gesenkt und die Geschwindigkeit eines Durchlaufs um 25 Prozent erhöht werden.
Auch im Palettenbereich befinden sich erste Produkte in der Entwicklung bzw. bereits in der Anwendung. 2010 wurde eine Kunststoff-Halbpalette mit integriertem Transponder vorgestellt. Durch die Integration ist die Technik gut gegen äußere Einflüsse geschützt und die Palette kann durch die Widerstandsfähigkeit länger als eine Holzpalette eingesetzt werden.
Der weltweit größte Betreiber eines Palettenpools, die European Pallet Association e.V., kurz EPAL, plant ebenfalls eine Einführung. Diese Palette, basierend auf der bekannten Euroflachpalette, enthält 2 Transponder. Die Einführung soll noch im laufenden Jahr stattfinden.
5.2, Lagerlogistik/Kommissionierung:
Im Bereich der Lagerlogistik ergeben sich durch den RFID-Einsatz ebenfalls hohe Nutzenpotentiale. Durch die Verwendung eines RFID-Gates können mit RFID-Transpondern ausgestattete Packstücke sowohl beim Wareneingang also auch beim Warenausgang automatisiert erfasst werden. Ein RFID-Gate zeichnet sich dadurch aus, dass an beiden Seiten eines Durchganges, wie einer Tür oder einem Ver- bzw. Entladetor, Antennen angebracht sind, die mit einem Lese- oder auch Schreibgerät verbunden sind. Durch die genaue Beschränkung muss lediglich die entsprechende Reichweite des Lesegerätes sichergestellt werden, um alle Packstücke erfassen zu können.
Hierbei ergibt sich beim Be- und Entladen eines Lkws eine Zeitersparnis im Vergleich zum Barcode. Es ist nicht mehr nötig, dass der Fahrer eines Flurförderfahrzeuges die Fahrt unterbricht, um den Barcode zu scannen bzw. es ist keine zusätzliche Person nötig, die diesen Vorgang erledigt. Es ist aber notwendig, das Gate genau einzustellen. Bei einem nicht repräsentativen Test mit 300 Kartons auf einer Palette konnte bei ersten Versuchen eine 100% Erkennung erst nach 2 Gatedurchfahrten erreicht werden. Durch eine Änderung der Durchfahrtsbreite sowie einer Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit konnte dies auf einen Durchgang reduziert werden. Eine weitere Konsequenz aus diesem Test ist, dass die Transponder vorab auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden müssen. Ein mit einem defekten Transponder ausgestattetes Packstück kann bei Gatedurchfahrten in der Masse dem Lagerpersonal nicht auffallen und