Buch, Deutsch, Band Band 059, 354 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 230 mm, Gewicht: 26 g
Literarisch-kulturelle Entwürfe von 'Rasse' und Sexualität (1900–1930)
Buch, Deutsch, Band Band 059, 354 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 230 mm, Gewicht: 26 g
Reihe: Literatur - Kultur - Geschlecht
ISBN: 978-3-412-20682-6
Verlag: Böhlau
Ein zentrales Thema im Kontext des deutschen Kolonialismus ist das Phänomen der so genannten 'Rassenmischung'. Wissenschaftliche und politische, insbesondere aber auch literarische Texte inszenieren dabei völlig unterschiedliche Entwürfe von 'Rasse' und Sexualität – von individueller und gesellschaftlicher 'Verunreinigung' bis hin zu Utopien eines neuen, modernen Menschentypus. Die Studie erschließt die vielfältigen Erscheinungsweisen dieses Sujets in ihren poetischen wie kunst- und kulturtheoretischen Facetten und stellt zugleich deren biopolitische Konsequenzen heraus. Sie betrachtet dabei zunächst die Kolonialliteratur um 1900, behandelt dann die Kunst und Literatur des Primitivismus und diskutiert schließlich die Kultur- und Rassentheorien der Weimarer Republik.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literatursoziologie, Gender Studies
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kolonialgeschichte, Geschichte des Imperialismus
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Gruppen/Soziale Themen Gender Studies, Geschlechtersoziologie
- Sozialwissenschaften Ethnologie | Volkskunde Ethnologie Kultur- und Sozialethnologie: Politische Ethnologie, Recht, Organisation, Identität
Weitere Infos & Material
Einleitung
TEIL I: METHODISCH-THEORETISCHER ANSATZ UND KONTEXTUALISIERUNG
1. „Rassenmischung“ als Diskursphänomen und Textereignis
2. Zur interdiskursiven Genese einer biopolitischen Rassenordnung im 19. Jahrhundert
2.1 Nationalismus und Sozialdarwinismus
2.2 Sexualität und Kolonialismus
3. Zum kontradiktorischen Verhältnis von Reinheit und Vermischung
4. Kunst und „Rasse
4.1 Ästhetische Implikationen von Rassentheorien (Gobineau – Woltmann – Driesmans)
4.2 Künstlertum und „Blutmischung“ bei Heinrich Mann und Friedrich Nietzsche
TEIL II: LITERARISCHE RASSENPOLITIKEN (1900–1914)
1. „Rasse“ und Sexualität. Programmatische Konstellationen
1.1 Ethnologische Evidenzen. Eine Herleitung im Vorgriff auf Felix Bryks Neger-Eros (1928)
1.2 „Rasse“ – Geschlecht – Raum
1.3 Kollektive und individuelle Identität
1.4 Zwischen Tabuisierung und Obsession
2. Disruption und Wiederherstellung diskursiver Rassenordnungen: Gabriele Reuters Briefroman Margaretes Mission (1904)
2.1 Paarkonstellationen: Geschlechterasymmetrien und Rassenhierarchien
2.2 Beziehungsabbrüche
2.3 Reinigung
2.4 Margaretes Mission