Buch, Deutsch, Band 128, 553 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 975 g
Reihe: Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen
Katholische Presse in der Bundesrepublik Deutschland um 1968
Buch, Deutsch, Band 128, 553 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 975 g
Reihe: Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen
ISBN: 978-3-506-76642-7
Verlag: Verlag Ferdinand Schöningh
Der Fall 'Publik' steht für die bewegte Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in Deutschland am Ausgang der 1960er Jahre. Die Studie geht der Geschichte und der Erinnerung dieses besonderen publizistischen Experiments der katholischen Kirche nach. Zugleich erhellt sie exemplarisch die Wirkungsgeschichte des Konzils in der Bundesrepublik Deutschland. 1968 mit kirchlicher Unterstützung aus der Taufe gehoben, entwickelte sich 'Publik' sehr bald schon zum Streitfall: Die Bischöfe monierten die 'roten Verkaufszahlen' und mit ihnen die reformfreudige Ausrichtung der neuen katholischen Wochenzeitung. Deren Befürworter verteidigten demgegenüber den 'Geist des Konzils' gegen die Eingriffe der Kirchenhierarchie. In den Auseinandersetzungen spiegelten sich die zum Teil scharfen Polarisierungen im deutschen Katholizismus wider: Eine jüngere, intellektuelle Redaktion versuchte ihre Interpretation des konziliaren aggiornamento gegen die Widerstände eines Großteils der Bischöfe und trotz eines nachlassenden Leserinteresses durchzusetzen. Dieser Versuch fand seinen Niederschlag in einer verstärkt als 'progressiv' und 'links'lastig wahrgenommenen Zeitung. Die 'Publik'-Redakteure loteten die Grenzen im bundesdeutschen Katholizismus neu aus. Ihre Vorstellungen von 'Kirche' überforderten allerdings die Mehrheit der deutschen Katholiken. Im November 1971 beendeten die deutschen Bischöfe das inzwischen heftig umstrittene Medien-Experiment und stellten 'Publik' ein. Motiviert durch größere Protestaktionen wagten einzelne Gruppen der Leserinitiative 'Publik' schließlich mit der Gründung von 'Publik-Forum' den konsequenten Aufbau einer kirchenkritischen Nachfolgezeitschrift. Die Studie legt über die engere Organisationsgeschichte von 'Publik' hinaus erstmals die diskursive Kommunikation im nachkonziliaren deutschen Katholizismus frei. Sie ermöglicht damit zugleich neue Einsichten in die Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils in Deutschland.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Journalismus & Presse
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Kirchengeschichte
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Mediengeschichte
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christliche Kirchen, Konfessionen, Denominationen Katholizismus, Römisch-Katholische Kirche