Divjak | Der parfümierte Mann | Buch | 978-3-99065-040-0 | sack.de

Buch, Deutsch, 152 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 236 mm, Gewicht: 386 g

Divjak

Der parfümierte Mann


Erste Auflage
ISBN: 978-3-99065-040-0
Verlag: Edition Atelier

Buch, Deutsch, 152 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 236 mm, Gewicht: 386 g

ISBN: 978-3-99065-040-0
Verlag: Edition Atelier


Der Duftpoet Paul Divjak widmet sich nach »Der Geruch der Welt« einer speziellen Geschichte des Dufts: der des parfümierten Mannes. Neben einer einleitenden Kulturgeschichte des Herrenparfums gibt er einen stilsicheren Überblick über die besten Düfte vom 19. Jahrhundert bis heute. Aus dem unübersichtlichen Sprühnebel hat er fünf Parfums ausgewählt, anhand derer er zeigt, was einen guten Duft ausmacht. Und wie haben sich eigentlich mit den Parfums die Rollenbilder durch die Jahrzehnte verändert? Wie kann man die Zeichenhaftigkeit und Flüchtigkeit von Düften überhaupt beschreiben? Die Antworten darauf finden Sie in diesem Buch, ebenso wie zahlreiche Tipps und Parfumempfehlungen. Denn eines ist gewiss: Es ist eine Kunst, gut zu riechen!

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Weitere Infos & Material


VORWORT – Düfte sind wie Tagebücher (Auszug)

Wir leben in einer vom Visuellen durchdrungenen Kultur, dem Akustischen widmen wir bei Weitem weniger Aufmerksamkeit, geht es aber ums Riechen, so fehlen uns oft Achtsamkeit, Bewusstsein und die richtigen Worte. – Der Geruchssinn ist ein nachgereihter Sinn.

In den Nischen einer Dingwelt des Benannten aber – alles und jedes lernen wir sukzessive mit einem Namen zu belegen –, in den Oasen der Sprachlosigkeit führt Duft ein anarchisch-poetisches Eigenleben. Jenseits des völligen Erfassens durch Begriffe und der Gewichtung des Benennbaren entfaltet sich seine Wirkkraft in einem olfaktorischen Ausdruck reiner Gegenwart, als »Erinnerung aus der Tiefe der Zeit« (Doderer), als »Atemzug des Unbegrenzten« (Baudelaire).

Düfte verzaubern uns bereits als Kinder. Wir sind begeistert vom Riechen, von den sogenannten Wohlgerüchen wie auch von sinnlich-körperlichen, zumeist animalisch genannten Aromen.

Die Anwendung von Essenzen, das Räuchern mit Kräutern und Harzen nimmt in der Menschheitsgeschichte in unterschiedlichsten Zivilisationen und Religionen seit jeher einen ganz besonderen Stellenwert ein. Auf die Verwendung von Räucherstoffen in der griechisch-römischen Antike und der abendländischen Kultur verweist auch der Ursprung des Wortes Parfum, das auf das Lateinische per fumum, »durch Rauch, durch Dunst«, zurückgeht. Die Herstellung von duftenden Essenzen ist seit dem Altertum in den verschiedensten Kulturen überliefert.

Duftkreationen(1) können als molekulare Kunstwerke gesehen werden. Sie verfügen über eine ganz besondere Ausstrahlungskraft; dem duftenden Menschen wurde früh schon etwas sehr Anziehendes, Begehrenswertes zugesprochen.

Düfte sind wie Tagebücher, wie olfaktorische Briefe an die Liebsten, an Freunde, Mitmenschen, Zeitgenossen. Randvoll mit persönlicher Geschichte erzählen sie von Sehnsüchten, Begierden und Hoffnungen, in ihnen kommen Selbstdarstellung und Persönlichkeitsinszenierungen zum Ausdruck. Sie prägen das Vergangene, sind mit Erinnerungen verknüpft. (Jedem sein ganz persönlicher Proust-Effekt.) Ihre Form, ihr Stil, ihr Geist spiegeln die Zeichen der Zeit, die (sozio-)kulturellen Vorstellungen. ...


Divjak, Paul
Paul Divjak, geboren 1970, studierte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und promovierte an der Universität Wien zum Doktor der Philosophie. Er beschäftigt sich mit Phänomenen der Wahrnehmung, kulturellen Zeichensystemen und Fragen der individuellen wie kollektivierten Erinnerung. In der Edition Atelier erschienen zuletzt »Der Geruch der Welt« (2016) und »Vorbereitungen auf die Gegenwart« (2017).

Paul Divjak hat als Duftexperte internationale Museen in stinkende mittel­alterliche Kloaken verwandelt, den Platz vor dem Schloss Schönbrunn in einen duftenden Tannenwald verzaubert und den Geruch des Mondes für das Naturhistorische Museum Wien nachgebildet. Er transformierte den Art Space des Wiener Szene-Clubs Pratersauna mit »Strawberry Fields Forever« in ein synthetisches Erdbeerland, setzte im Jüdischen Museum in Hohenems die symbolisch-assozia­tive Duftinstallation »Letztes Jahr in Jerusalem« um und hat das zarte Aroma eines blühenden Orangenhains durch die New Yorker Neue Galerie wehen lassen. 2019 wurde er von der Wirtschaftskammer Wien mit dem Flair de Parfum (Basic) ausgezeichnet.



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