Haubl / Hausinger / Voß | Riskante Arbeitswelten | Buch | 978-3-593-39965-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 202 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 201 g

Haubl / Hausinger / Voß

Riskante Arbeitswelten

Zu den Auswirkungen moderner Beschäftigungsverhältnisse auf die psychische Gesundheit und die Arbeitsqualität

Buch, Deutsch, 202 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 141 mm x 213 mm, Gewicht: 201 g

ISBN: 978-3-593-39965-2
Verlag: Campus Verlag GmbH


Entgrenzte Arbeit, hochflexible Arbeitsorganisationen und die "Erosion des Normalarbeitsverhältnisses" sind viel thematisierte Schlagworte des heutigen Berufslebens. Druck, Stress, Erschöpfungszustände und Unzufriedenheit gelten als die symptomatischen Begleiterscheinungen dieser postfordistischen Arbeitskultur. Aus der Perspektive von Wissenschaftlern, Gewerkschaften, Arbeitsmarktforschung, Krankenkassen, Berufs- und Fachverbänden analysieren die Autoren zentrale gesamtgesellschaftliche Fragen: Was ist das Riskante an den Arbeitswelten und wie wirkt sich der Wandel von Arbeit auf die Qualität der Tätigkeit aus?
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Zielgruppe


Einsteiger/Laien

Weitere Infos & Material


InhaltRiskante Arbeitswelten - Zur EinführungG. Günter Voß, Brigitte Hausinger, Rolf Haubl 7I. Riskante psychosoziale Folgen des Wandels der Arbeit aus der Sicht institutioneller AkteureArbeitsmarktforschungQualität der Arbeit im WandelStefanie Gundert 17 Gewerkschaft (Industriegewerkschaft Metall, IGM/DGB)Gute Arbeit im Finanzmarktkapitalismus - Arbeitspolitische Strategieansätze der IG MetallHans-Jürgen Urban 42Krankenkasse (WIdO)Betriebliche Gesundheitsförderung - Fehlzeiten im Fokus Helmut Schröder 61Berufs- und Fachverband (Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V.)Riskante Arbeitswelten - Die Expertise der SupervisionBrigitte Hausinger 76II. Aspekte riskanter Arbeit aus der Sicht der Wissenschaft Qualität und ProfessionalitätEnde oder Neuformierung qualitätsvoller und professioneller Arbeit?G. Günter Voß, Christoph Handrich 107Zeit und IdentitätZeitgewinn und Selbstverlust in verdichteten Arbeits- und Lebenswelten Vera King 140Selbstfürsorge und GenderSelbstfürsorge im Kontext von GeschlechterverhältnissenAnke Kerschgens 159Organisation und Gesundheit Resilienzfaktoren einer salutogenen OrganisationskulturRolf Haubl 183Autorinnen und Autoren 200


Riskante Arbeitswelten - Zur EinführungG. Günter Voß, Brigitte Hausinger, Rolf HaublVielfältige, oft als Megatrends bezeichnete Entwicklungen von großer Tragweite verändern nachhaltig unsere Gesellschaft: Globalisierung, Migration, Individualisierung, demographischer Wandel, neue Technologien, Finanzkrisen, Umweltprobleme oder der Anstieg der sozialen Ungleichheit greifen tief in unsere Sozialstruktur und schließlich in unsere Lebenswelt ein. Eine besondere Bedeutung haben dabei die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die Arbeitswelten. Es vollzieht sich kontinuierlich ein Strukturwandel von (erwerbsförmiger) Arbeit und Beschäftigung in modernen Gesellschaften. Seit den 1980er Jahren ist jedoch nach übereinstimmender Beurteilung zahlreicher Expert/innen ein erheblich beschleunigter Wandel der Arbeitswelten in den meisten Industrienationen und dabei noch einmal in besonderer Weise in Deutschland zu beobachten. Dieser Wandel kann auf allen Ebenen festgestellt werden, etwa bei Veränderungen der großflächigen Berufs- und Qualifikationsstrukturen, auf dem Arbeitsmarkt (Gundert und Urban in diesem Band; Voß/Wetzel 2012) oder im Bereich der betrieblichen Organisation von Arbeit sowie in den unmittelbaren Arbeitsverhältnissen. Gerade die Veränderungen auf diesen Ebenen sind höchst vielgestaltig und betreffen nahezu alle Dimensionen der Organisation von Arbeit und Beschäftigung (Hausinger in diesem Band). Die schon länger vor diesem Hintergrund diskutierten Schlagwörter zur Benennung des Wandels sind die "Erosion des Normalarbeitsverhält-nisses" (Sauer 2005) und die "Entgrenzung von Arbeit" (Gottschall/Voß 2005; Kratzer 2003). Damit werden Aspekte des Wandels von Arbeit benannt, die mit einer im Zuge systematischer Flexibilisierung oder Deregulierung sich einstellenden Ausdünnung (und nicht selten auch der Wegfall) über viele Jahrzehnte für die Regulierung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen geltenden typischen Strukturen (etwa der Arbeitszeiten) einhergehen.Diese Entgrenzung, Flexibilisierung und Deregulierung von Arbeit fordern vor allem die betroffenen Erwerbstätigen auf neue Art und Weise. Mit dem Begriff der "Subjektivierung von Arbeit" (Moldaschl/Voß 2003) wird hervorgehoben, dass die Auflösung von begrenzenden Regulierungen von Arbeit für Beschäftigte bedeutet, immer mehr eigenverantwortlich die Organisation und den Inhalt ihrer Arbeit zu entwickeln und zu gestalten. Daraus folgt, dass die Beschäftigten verstärkt ihre gesamten persönlichen Potenziale einbringen und selbstständig mit den Auswirkungen einer sich intensivierenden und völlig neuartigen Anforderungen stellenden Arbeit fertig werden müssen.Dieser Strukturwandel und diese (neuen) Arbeitsformen und -anforderungen zeigen zum einen Folgen für die Qualität und Professionalität von Arbeit (Voß/Handrich in diesem Band), aber auch Folgen für die Art und das Ausmaß psychosozialer Belastungen (King in diesem Band). Druck, Stress, Erschöpfungszustände und Arbeitsunzufriedenheit sind trotz Unterschieden zwischen Branchen, Berufsgruppen und Geschlechtern längst in der Masse der Organisationen und in den Führungsetagen angekommen (Haubl und Kerschgens in diesem Band). Aus immer mehr Bereichen wird berichtet, dass arbeitsbedingte Erschöpfungserkrankungen und psychische Symptomatiken (zum Beispiel das öffentlich viel diskutierte Burnout) bei Erwerbstätigen in einem steigenden Ausmaß auftreten (Schröder in diesem Band). Inzwischen liegen eine große Zahl von wissenschaftlichen Studien unterschiedlichster Art vor, die derartige Folgen des Wandels der Arbeit untersucht und dokumentieren haben (Keupp/Dill 2010; Lohmann-Haislah 2012; Schröder/Urban 2012; DGB-Index 2013; Voß/Weiß 2013). Parallel wird dieses Thema auch von Beobachtern mit allgemeiner gesellschaftlicher Perspektive aufgegriffen und breit diskutiert. Zeitdiagnostische Begriffe, wie das "erschöpfte Selbst", die "erschöpfte Gesellschaft" (etwa Ehrenberg 2011a, 2011 b; Neckel/Wagner 2013) oder


Rolf Haubl ist Professor und Geschäftsführender Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main, Brigitte Hausinger, Dr. phil., war Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Supervision in Köln. Sie verstarb im März 2016. G. Günter Voß ist Professor für Industrie- und Techniksoziologie an der TU Chemnitz.


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