Buch, Deutsch, Band 24, 313 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 218 mm, Gewicht: 426 g
Reihe: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Forschungsberichte
Zwischenbilanz und Perspektiven
Buch, Deutsch, Band 24, 313 Seiten, Großformatiges Paperback. Klappenbroschur, Format (B × H): 140 mm x 218 mm, Gewicht: 426 g
Reihe: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Forschungsberichte
ISBN: 978-3-593-39264-6
Verlag: Campus Verlag GmbH
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
InhaltVorwortStephan Leibfried, Günter StockDie Exzellenzgalerie aus der Vogelperspektive: 2005-2009I. EinstiegeThesen zur Exzellenzinitiative zur Förderung der Wissenschaft und Forschung an deutschen HochschulenInterdisziplinäre Arbeitsgruppe "Exzellenzinitiative" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften1. Bedingungen und Folgen der ExzellenzinitiativeInterdisziplinäre Arbeitsgruppe "Exzellenzinitiative" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften2. Exzellenzinitiative - Einschätzungen und NachfragenFriedhelm NeidhardtII. Erkundungen3. Exzellente Zukunft - Beobachtungen zur Dritten FörderlinieUlrich Schreiterer4. Clusterförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative Erfolge, Dysfunktionen und mögliche LösungswegeJürgen Gerhards5. Und sie bewegen sich doch - Zur Kooperation von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im ExzellenzwettbewerbIngolf Volker Hertel6. Abgelehnte Exzellenz - Die Folgen und die Strategien der AkteureDagmar Simon, Patricia Schulz, Michael Sondermann7. Nachwuchsförderung im Rahmen der ExzellenzinitiativeMatthias Koenig8. Ein Rückblick auf die erste Exzellenzinitiative - Es geht noch besser!Michael ZürnIII. Kontexte9. Die Exzellenzinitiative im internationalen KontextJochen Gläser, Peter Weingart10. Welcher (implizite) Universitätsbegriff steckt hinter der Exzellenzinitiative? Spitzenforschung, intensive Lehre, QualitätskulturMitchell G. Ash11. Die Dritte Säule der Exzellenzinitiative - eine offene Agenda?Peter GaehtgensDie Exzellenzgalerie von unten: Das Beispiel der Universität FreiburgVerzeichnis der TabellenVerzeichnis der Abbildungen und BildnachweiseVerzeichnis der Autorinnen und AutorenIndex
Die Exzellenzinitiative (EI) des Bundes und der Länder hat in den letzten Jahren so zentrale Akzente in der deutschen Forschungspolitik gesetzt, dass die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sie zum Gegenstand einer interdisziplinären Arbeitsgruppe (IAG) gemacht hat. Die IAG "Exzellenzinitiative" hat die Erfahrungen, die mit den drei "Förderlinien" der EI in den Hochschulen bislang gemacht worden sind, mit einer Fülle von Gesprächen und Begehungen zu ermitteln versucht. Die dabei entstandenen Eindrücke sind unter kritischer Berücksichtigung der Berichte ausgewertet worden, welche die Träger der EI, nämlich die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat, vorgelegt haben (DFG/WR 2008a, b). Während in diesem Kapitel einige allgemeine Schlussfolgerungen aus den Recherchen gezogen werden, gehen einzelne Mitglieder der Arbeitsgruppe in den Folgekapiteln auf unterschiedliche Aspekte der Exzellenzinitiative ein.Die gemeinsam von Bund und Ländern getragene Exzellenzinitiative ist ein ehrgeiziges Programm zur Förderung der Spitzenforschung in Deutschland. Sie zeigt einen Paradigmenwechsel in der deutschen Hochschulpolitik an. Diese folgte bisher einem Gleichheitspostulat und setzte auf strikte Regularien für die Gestalt und die Arbeit der Hochschulen. Konnten sich unter diesen Bedingungen allenfalls nur geringe Profil- und Qualitätsunterschiede zwischen ihnen entwickeln, unterstützt und befördert die EI eine wettbewerbliche, forschungsorientierte Differenzierung des Hochschulsystems. Sie differenziert horizontal durch die Profilierung fachlicher Schwerpunkte und vertikal durch das Herausheben einiger besonders geförderter "Zukunftskonzepte".Für ein gesichertes Urteil über die Qualität der geförderten Projekte ist es derzeit noch zu früh. Das gilt vor allem für eine kritische Würdigung ihrer nachhaltigen wissenschaftlichen Erträge sowie ihrer vielschichtigen langfristigen institutionellen Effekte im deutschen Hochschul- und Forschungssystem. Schon jetzt lässt sich allerdings festhalten: Die EI hat eine enorme Mobilisierungswirkung ausgelöst. Die Aussicht auf neue Gestaltungsspielräume und spürbare Verbesserungen bei den Ressourcen und Arbeitsbedingungen haben in den Universitäten wie im gesamten Wissenschaftssystem eine Dynamik freigesetzt, die über den Kreis der Antragsteller und der geförderten Vorhaben weit hinausreicht. In der Politik und in der breiteren Öffentlichkeit hat dieser Aufbruch aus ergebnisarmen und frustrierenden Rundum-Dauerreformen der letzten Jahrzehnte viel Zustimmung, auch Kritik, in jedem Fall aber große Beachtung gefunden. Inzwischen haben Bund und Länder eine Fortsetzung des Programms in einer zweiten Förderphase beschlossen, die die Jahre 2012 bis 2017 umfasst. Dabei sollen bei Auswahlverfahren und Programmzuschnitten die Erfahrungen der ersten Förderphase berücksichtigt werden.Auch im internationalen Vergleich sticht die deutsche EI in mehrfacher Hinsicht als Unikat hervor. Zwar engagieren sich auch andere Länder in der Förderung von Spitzenforschung, und viele nutzen Leistungsparameter sowie qualitätsorientierte Bewertungsverfahren für eine differenzierte Zuweisung von Forschungsmitteln an ihre Universitäten. Nirgendwo sonst gibt es jedoch ein ähnliches, projektförmig und wettbewerblich angelegtes Programm zur Förderung der institutionellen Differenzierung und strategischen Handlungsfähigkeit von Universitäten, das auf Modellvielfalt und "trial and error" setzt und eine ähnliche Wirkung erzielt wie die deutsche EI. Bei der EI geht es auch nicht um eine leistungsorientierte Reallokation regulärer Ressourcen, sondern um eine wettbewerbliche Vergabe zusätzlicher Mittel. Auffällig im Vergleich zu anderen Ländern ist auch der Verzicht auf thematische Vorgaben oder auf "Pflichtenhefte" beziehungsweise starre Formate zugunsten wissenschaftsgeleiteter, deliberativer und ergebnisoffener Entscheidungsverfahren. Sowohl die Mobilisierung zusätzlicher Mittel als auch dieser Verfah