Lubrich | Das Schwinden der Differenz | Buch | 978-3-89528-715-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 364 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 208 mm, Gewicht: 502 g

Lubrich

Das Schwinden der Differenz

Postkoloniale Poetiken. Alexander von Humboldt - Bram Stoker - Ernst Jünger - Jean Genet

Buch, Deutsch, 364 Seiten, PB, Format (B × H): 150 mm x 208 mm, Gewicht: 502 g

ISBN: 978-3-89528-715-2
Verlag: Aisthesis Verlag


Wie beschreiben literarische Texte das Fremde? Diese zentrale Frage ‚postkolonialer‘ Literatur- und Kulturwissenschaft nach der Repräsentation von Alterität ist durch zwei weitere Fragen zu ergänzen: Welche Eigendynamik haben diese Inszenierungen? Und welche ästhetischen Konsequenzen? Die Auseinandersetzung moderner Literatur mit Andersheit (kulturell, sozial, geschlechtlich) ist nicht ideologisch geschlossen; sie läßt sich angemessener als dynamische Komplikation beschreiben: nicht allein als eine Konstruktion, sondern als ein „Schwinden der Differenz“. Und sie funktioniert nicht nur auf der thematischen Ebene, sondern auch poetologisch: in der literarischen Form. Als Fallbeispiele dienen vier Werke der literarischen Moderne, die Alterität in autobiographischen Genres anhand von Reisebewegungen konfigurieren: Alexander von Humboldts amerikanischer Reisebericht, Relation historique du Voyage aux Régions équinoxiales du Nouveau Continent (1814-1831), stellt in seiner Poetik die Möglichkeit, über den fremden Kontinent einen kohärenten Diskurs etablieren zu können, radikal in Zweifel. Bram Stokers Dracula (1897) beschreibt, wie der Vampir fiktional hervorgebracht, imaginär bekämpft und kulturell verunmöglicht wird. Ernst Jüngers In Stahlgewittern (1920) codiert den Krieg in bildlichen Sequenzen, deren Widersprüchlichkeit als Symptom einer Verunsicherung lesbar ist. Und Jean Genet schildert im Journal du voleur (1949), wie der Versuch, sich selbst als Außenseiter der Gesellschaft zu definieren, in Aporien gerät.
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Weitere Infos & Material


* Vorbemerkung* 1. Kapitel: Die Frage nach 'Alterität' (Einleitung)* 1.1. Diskurs und Macht* 1.2. Binäre Schemata* 1.3. Dialektik, Hybridität und Dekonstruktion* 1.4. Humboldt, Stoker, Jünger und Genet* 2. Kapitel: "[M]on extrême répugnance à écrire la relation de mon voyage". Alexander von Humboldt und die Destruktion des Reiseberichts (Relation historique du Voyage aux Régions équinoxiales du Nouveau Continent)* 2.1. Subjekt* 2.2. Objekt* 2.3. Adressat* 2.4. Text* 3. Kapitel: Holzpfahl und Telegraphenmast. Bram Stoker entsorgt ein archaisches Monster (Dracula)* 3.1. Das Verdrängte* 3.2. Die Verdrängung* 3.3. Die Phantasie* 3.4. Die Narration* 4. Kapitel: "Ich setzte die Maske auf". Ernst Jünger und die Metaphern des Krieges (In Stahlgewittern)* 4.1. Explikationen* 4.2. Einspielungen* 4.3. Metaphorische Codes* 4.4. Bedeutungen und Funktionen* 5. Kapitel: "Je nomme violence...". Jean Genet und die Unmöglichkeit der Differenz (Journal du voleur)* 5.1. Ästhetik* 5.2. Ethik* 5.3. Topographie* 5.4. Poetik* 6. Kapitel: Konstruktionen und Dekonstruktionen von 'Alterität' (Schluß)* 6.1. Verfahren* 6.2. Theorien* 6.3. Terminologie* 6.4. Selbstrevision* Literaturverzeichnis* 1. Literatur* 2. Theorie und allgemeine Fachliteratur* 3. Sekundärliteratur* 4. Filme* Zusammenfassung/Summary


Oliver Lubrich ist Juniorprofessor für Rhetorik an der Freien Universität Berlin. In seinem aktuellen Forschungsprojekt dokumentiert er die Zeugnisse internationaler Autoren, die das nationalsozialistische Deutschland besucht haben: Reisen ins Reich (2004), Berichte aus der Abwurfzone (2007). Er ist Verfasser einer Studie über Shakespeares Selbstdekonstruktion (2001), Kurator der Ausstellung Zeichen des Alltags - Jüdisches Leben in Deutschland heute (2000-2004) und Mitherausgeber der Werke Alexander von Humboldts: Kosmos (2004), Ansichten der Kordilleren (2004), Ueber einen Versuch den Gipfel des Chimborazo zu ersteigen (2006) und Zentral-Asien (2009).


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