Marcuse, Herbert
Peter-Erwin Jansen, geboren 1957, studierte in Frankfurt am Main
Philosophie, Germanistik, Soziologie und Politik. Er arbeitete als
wissenschaftlicher Publizist. Als Vertreter der Nachlasseigentümer
ist er für die Nachlässe von Herbert Marcuse und Leo Löwenthal
verantwortlich. Er fungiert als einer der fünf Direktoren der International
Herbert Marcuse Society (IHMS). Jansen lehrt an der
Hochschule Koblenz, und hatte im Herbst 2019 eine Gastprofessur
an der University of California in Santa Barbara inne.
Bei zu Klampen erschienen »Das Schicksal der bürgerlichen Demokratie« (1999), »Kunst und Befreiung« (2000), »Philosophie und Psychoanalyse« (2002), »In steter Freundschaft« (2003), »Die Studentenbewegung und ihre Folgen« (2004), »Feindanalysen« (2007), »Ökologie und Gesellschaftskritik« (2009), »Der eindimensionale Mensch« (2014), »Kapitalismus und Opposition« (2017) und »Über Herbert den Greisen und Leo den Weisen« (2021).
Jansen, Peter E
Martina Janssen (*1971) – Pastorin im Kirchenkreis Stade und Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Braunschweig
Herbert Marcuse, geboren am 19.Juli 1898 in Berlin, wird nach dem Militärdienst im 1. Weltkrieg für kurze Zeit Mitglied eines Soldatenrates in Berlin. Ab 1919 studiert er Literaturwissenschaft und Philosophie in Freiburg/Breisgau (u.a. bei Husserl und Heidegger). 1932 wird er Mitarbeiter des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und emigriert 1934 nach New York, wo er am Institute of Social Research tätig ist und Mitbegründer der Kritischen Theorie der Gesellschaft wird. Während des 2. Weltkriegs arbeitet Marcuse für den amerikanischen Geheimdienst, um die Kriegsanstrengungen der Aliierten gegen Nazideutschland zu unterstützen. Nach dem Ende des Krieges kehrt er nicht, wie Horkheimer und Adorno, nach Europa zurück, sondern lehrt an verschiedenen renommierten Universitäten der USA: An der Harvard University, der Brandeis University, der Princeton University, der University of California. Hier verfaßt er seine großen Werke 'Triebstruktur und Gesellschaft', 'Vernunft und Revolution', 'Der eindimensionale Mensch', die zu den grundlegenden Texten für die Studentenbewegung der sechziger und siebziger Jahre werden. Am 29. Juli 1979 stirbt Herbert Marcuse während eines Deutschlandaufenthalts in Starnberg.