Buch, Deutsch, Band 220, 250 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 232 mm, Gewicht: 336 g
Versuch der Apologie einer Strafnorm
Buch, Deutsch, Band 220, 250 Seiten, Format (B × H): 156 mm x 232 mm, Gewicht: 336 g
Reihe: Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge
ISBN: 978-3-428-12887-7
Verlag: Duncker & Humblot GmbH
Der Autor weist nach, daß jene in einem Ausschlußverfahren gewonnene Deutung der Norm - wiewohl historisch nicht authentisch - die Grenzen juristischer Hermeneutik wahrt. In diesem Zuge führt er u. a. das den Gegenstand andauernder Kontroversen im juristischen Schrifttum bildende Spannungsverhältnis des Verbots des § 216 StGB zur straffreien Suizidteilnahme einer Klärung zu.
Im abschließenden Teil der Untersuchung führt das neu gewonnene Verständnis der Norm den Autor zu einer Reihe rechtspraktischer Folgerungen, die geeignet scheinen, die fortwährende rechtspolitische Debatte um Fragen der Sterbehilfe nachhaltig zu befruchten. So eröffnet die Erkenntnis, daß es sich bei § 216 StGB nicht im engen Sinne um ein Tötungsdelikt handelt, die grundsätzliche Möglichkeit einer Rechtfertigung aktiver Sterbehilfe unter Notstandsgesichtspunkten. In diesem Zusammenhang wird die theoretische Kernaussage des Werkes schließlich mit Händen greifbar: daß der Schutz menschlichen Lebens und der Respekt vor der Selbstbestimmung der Rechtsperson auch im Kontext des § 216 StGB keine Antagonismen bilden.
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Weitere Infos & Material
Einleitung - A. Einführung in die Problematik - B. Der Strafgrund des § 216: Die These von der Indisponibilität des Rechtsguts Leben - Die relative Unverfügbarkeit des Rechtsgutes Leben - Das Verbot der Tötung auf Verlangen als Instrument paternalistischen Schutzes des Sterbewilligen - Das Verbot der Tötung auf Verlagen als Instrument abstrakten Lebensschutzes - C. Dogmatische Analyse eines auf der abstrakten Gefahr fehlender Freiverantwortlichkeit des Tötungsverlangens basierenden Konzepts des § 216: Der Begriff der "Freiverantwortlichkeit" des Tötungsverlangens - Teleologisch-systematische Aspekte der Normkonzeption - Die Vereinbarkeit der teleologisch-systematischen Struktur des § 216 mit dem Normtext - Die objektiv legitime Norminterpretation und der Wille des Gesetzgebers - D. Die anwendungsbezogenen Konsequenzen der Neuinterpretation des § 216: Die Tötung in Unkenntnis des objektiven Vorliegens der Voraussetzungen des § 216 - Die gerechtfertigte Tötung auf Verlangen - Die Rückwirkungen der strukturellen Vorgaben des § 216 auf die strafrechtliche Verantwortlichkeit wegen fahrlässiger Tötung - Die Begehbarkeit des abstrakten Gefährdungstatbestandes des § 216 durch Unterlassen - Die Tötung auf Verlangen im Lichte der Täterlehre - Literatur- und Sachwortverzeichnis