Buch, Deutsch, 315 Seiten, Format (B × H): 107 mm x 209 mm, Gewicht: 346 g
Buch, Deutsch, 315 Seiten, Format (B × H): 107 mm x 209 mm, Gewicht: 346 g
ISBN: 978-3-911804-00-4
Verlag: tentare Verlag
Warum gelingt es autoritären Bewegungen heute so leicht, liberale Demokratien zu unterwandern? Der Philosoph und Psychoanalytiker Vladimir Safatle, einer der bekanntesten Intellektuellen Brasiliens und Protagonist des Widerstands gegen die Regierung Bolsonaro, liefert eine bestechende Diagnose: Der ›neue Faschismus‹ ist nicht einfach ein Rückfall in archaische Gesellschaftsmuster; seine Wirksamkeit beruht vielmehr auf der Verallgemeinerung einer neuen, zynischen Form der Rationalität, die sich in den liberalen Demokratien selbst herausgebildet hat. Zynismus ist damit nicht nur als rhetorische Figur zu verstehen oder als eine subjektive, moralisch verwerfliche Haltung; er bildet vielmehr die rationale Struktur einer Gesellschaft im Zerfall, die im uneigentlichen Sprechen, in der selbstironischen Verleugnung ihre Überlebensstrategie gefunden hat.
Nach Safatle hat dies tiefgreifende Konsequenzen für den Status der Kritik: Gegenüber einer ›zynischen Vernunft‹, die aus ihrer eigenen Kritik einen Witz macht, ist klassische Ideologiekritik machtlos geworden. Umso mehr kommt es darauf an, eine neue Art der Kritik zu entwickeln, eine Kritik, die, wie Safatle sagt, »gegenwärtig in erster Linie eine Kritik der Ironie sein muss«.
ZYNISMUS UND DAS SCHEITERN DER KRITIK ist ein philosophisches Schlüsselwerk zum Verständnis unserer politischen Gegenwart, das nun erstmals auf Deutsch zu entdecken ist.
Zielgruppe
»Zynismus und das Scheitern der Kritik« des brasilianischen Philosophen Vladimir Safatle richtet sich an:
Forschende und Lehrende aus den Bereichen Philosophie, Soziologie und Politikwissenschaft
Psychoanaytiker*innen mit Interesse an sozialpsychologischen Fragestellungen
Studierende und Wissenschaftler*innen mit Interesse an Kritischer Theorie, Ideologiekritik und deren zeitgenössischer Weiterentwicklung
Intellektuelle, die an der Schnittstelle zwischen philosophischer Analyse und gegenwärtigen politischen Entwicklungen arbeiten
Gesellschaftspolitisch interessierte Leser*innen, die theoretische Grundlagen für ihre politische Praxis suchen
Aktivist*innen und politisch Engagierte, die den Aufstieg autoritärer Strömungen verstehen und Gegenstrategien entwickeln wollen
Leser*innen, die nach fundierten Analysen des neoliberalen Autoritarismus und seiner ideologischen Grundlagen suchen