Buch, Deutsch, 294 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 430 g
Reihe: Haland & Wirth
Die C.V.-Zeitung von 1925 bis 1933 – Zeitzeugnis eines Pionierprojekts postkolonialer Akkulturation
Buch, Deutsch, 294 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 430 g
Reihe: Haland & Wirth
ISBN: 978-3-8379-2816-7
Verlag: Psychosozial Verlag
Das deutsche Judentum der Weimarer Republik erlebte eine geistesgeschichtliche Verspätung, da es den nationalistisch und neoromantisch motivierten Wandel seiner Zeit größtenteils nicht mitvollzog. Statt an der zeitgenössischen Gesellschaft orientierten sich viele seiner VertreterInnen weiter an der deutschen Aufklärung. Gerade dieser Anspruch – ihre Gesellschaftskritik, verknüpft mit ausgeprägtem Minderheitenselbstbewusstsein – führte sie hinsichtlich ihrer Akkulturationsvorstellungen in eine Pionierrolle. Grundlage der Untersuchung ist eine Analyse der C.V.-Zeitung, Organ des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, die ein breites Spektrum von Meinungen abdruckt und sich als demokratisches Diskussionsforum bzw. als Zeugnis des Ringens um hierarchiefreie Pluralität lesen lässt.
Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe dieser Zeit, zu den anderen Gemeinschaften (Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus, Verband nationaldeutscher Juden) und gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung des Diskurses um die Behauptung subkultureller Identität. Als Verfechter eines Akkulturationskonzepts, das selbstbewusste, postkoloniale Züge trägt, die ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus sind, kommen kritische Vertreter des Vereins dem Stand der heutigen Akkulturationsforschung bemerkenswert nahe.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Studien: Leben & Praxis, Soziale Aspekte
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums außerhalb Israels/Palästinas
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte des Judentums (Diaspora)
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Jüdische Studien Jüdische Studien: Philosophie, Aufklärung, Wissenschaften
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums: Moderne & Gegenwart
Weitere Infos & Material
Vorwort
Einleitung
1. Der Centralverein deutscher Staatsbu¨rger ju¨dischen Glaubens
1.1 Fu¨nfundvierzig Jahre deutsch-ju¨discher Abwehrund Bewusstseinsarbeit
1.2 Die C. V.-Zeitung: Organ und Diskussionsforum des Centralvereins
2. Aufklärungsarbeit und Antisemitismusabwehr
3. Auseinandersetzung mit Rassismus und Chauvinismus
3.1 Umgang mit Rassentheorien
3.2 Gesellschafts- und indirekte Kolonialismuskritik
4. Verhältnis zu anderen ju¨dischen Gemeinschaften in Deutschland
4.1 Identität mit jahrhundertealten Wurzeln: die Orthodoxie
4.2 Fremd und vertraut zugleich: das Ostjudentum
4.3 Separation als Ideal: der Zionismus
4.4 Kollektive Selbstverleugnung: der Verband nationaldeutscher Juden
5. Wandel des Selbstverständnisses und Entwicklung neuer Identitätsgrundlagen
6. Behauptung subkultureller Existenz durch Ablehnung von Taufe und Mischehe
7. Zusammenschau und Konklusion
Quellen und Literatur
Anhang
Begriffserklärungen
Leitende des Centralvereins und seiner Publikationsorgane
Biografien
Personenregister
Organisationenregister
Zeitschriftenregister
Dank
Die Autorin