Taschow | Bambule bei Jule | Buch | 978-3-936979-14-5 | sack.de

Buch, Deutsch, 60 Seiten, PB, Format (B × H): 210 mm x 210 mm, Gewicht: 410 g

Reihe: avox fantasia

Taschow

Bambule bei Jule

Die schönsten Gute Nacht Geschichten
Erscheinungsjahr 2014
ISBN: 978-3-936979-14-5
Verlag: Avox Verlag

Die schönsten Gute Nacht Geschichten

Buch, Deutsch, 60 Seiten, PB, Format (B × H): 210 mm x 210 mm, Gewicht: 410 g

Reihe: avox fantasia

ISBN: 978-3-936979-14-5
Verlag: Avox Verlag


Gute Nacht Geschichten von der Hörsendung "Ohrenbär"

Wenn Jule sich noch während des Erzählens der Gute Nacht Geschichten auf ihren sanften stillen Traumweg begab, hörte sie, je weiter sie ging, die Stimme der Eltern allmählich immer leiser und leiser werden, bis zum Schluss nur noch ein leichtes Säuseln zu hören war. In diesem ganz und gar außergewöhnlichen letzten Moment, begann die Welt urplötzlich geheimnisvoll zu flimmern. Die Erlebnisse des Tages begannen sich zu verwandeln und offenbarten auf eine seltsame Weise ihren tieferen Sinn.

Ich bin so froh, dass mir Jule einige ihrer großen Geheimnisse von der Welt verraten hat und mir sogar erlaubte, sie an euch weiterzugeben. Manchmal allerdings erscheinen mir ihre Erzählungen gar zu fantastisch, so dass ich bisweilen nicht ganz sicher bin, ob Jule dies nicht vielleicht alles nur geträumt hat. Und vielleicht befinden ja auch wir uns just in diesem Augenblick gerade in ihrem Traum. Wer weiß das schon. ?

www.avox-verlag.de/index.php/bambule-bei-jule

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Zielgruppe


Kinder von 3 bis 10 Jahren
Eltern, die ihren Kindern Gute Nacht Geschichten vorlesen

Weitere Infos & Material


Jules Gedankenziegen 9
Von Wäscheklammern, einer Suppenkelle und ähnlichen Nebensächlichkeiten 16
Das Strumpfloch 23
Von einem verlorenen Einkaufszettel, einem Salatblatt und was noch so passierte 30
Von einer Blumenvase und diversen Spiegeleien 37
Ein wunderschönes Erlebnis 44
Was man nicht sieht, glaubt man nicht? 51


Vierte Nacht

Von einem verlorenen Einkaufszettel, einem Salatblatt und was noch so passierte

Mittlerweile kennt ihr ja die Jule bereits ganz gut und wisst, was sie immer so Verrücktes erlebt. Der eine oder andere von euch glaubt vielleicht auch, die Jule denkt sich dies alles nur einfach so aus. Was ich euch heute aber erzählen will, ist ganz sicher wirklich passiert. Denn ich bin nämlich dabei gewesen oder zumindest fast.
Es war kurz vor Ostern. Die Mutter hatte Jule gerade losgeschickt, um noch ganz rasch Mehl für den Osterkuchen zu kaufen. Dazu hatte sie ihr zwei Euro in die Hand gedrückt, zusammen mit einem Zettel, auf dem stand „einmal Mehl bitte“ und den sie im Laden der Verkäuferin zeigen sollte.
Wie so oft im Leben - besonders in Jules Leben - kommt aber alles meist ganz anders als man denkt. So auch diesmal. Bis zur Post ging ja noch alles gut. Jule kam ohne Schwierigkeiten am Eisladen vorbei, eine Leistung auf die sie jedesmal ganz besonders stolz war. Auch an Krügers Tierhandlung, in der die wunderbar kuschelig weichen kleinen Goldhamster im Schaufenster herumflitzen, kam sie glücklich vorbei. Allerdings nicht ohne einen kleinen Zwischenfall, sie hatte nämlich einen recht kräftigen Zusammenstoß mit einer unglaublich dicken Briefträgerin, auf die sie wegen der Goldhamster nicht geachtet hatte.
Jule fand allerdings - und das sagte sie der Briefträgerin auch ganz deutlich - dass sie für den schmalen Bürgersteig nun aber wirklich viel zu dick sei und der Zusammenstoß demzufolge nicht ihre Schuld wäre, was die Briefträgerin unverständlicherweise jedoch nicht einsehen wollte.
Doch dabei passierte es. Jule war nämlich durch den Schreck der Einkaufszettel aus der Hand gefallen und als sie ihn wieder aufheben wollte, da hatte sie gar nicht bemerkt, dass ihr da ein ganz falscher Zettel in die Hände geraten war. Und auf dem stand nun alles andere, nur nicht „einmal Mehl, bitte.“
So nahm das Unglück seinen Lauf. Als Jule den Zettel nämlich im Laden der Verkäuferin zeigte, lief diese zunächst puterrot an, dann wurde sie - wie es Jule schien - mindestens noch einen Kopf größer als sie ohnehin schon war, und schließlich brach es wie ein Donnerwetter aus der Verkäuferin hervor:
„Unverschämtheit, bodenlose Frechheit, so eine Rotzgöre kommt hier einfach an und zeigt mir solche Schweinereien! Mit mir nicht meine Liebe, mit mir nicht!“ Und damit stob sie in einer Duftwolke von Leberwurst, sauren Gurken und - merkwürdigerweise - Räucherkerzen den Gang entlang auf und davon.
Jule wusste gar nicht wie ihr geschah, denn sie konnte ja mit ihren fünf Jahren noch nicht lesen, was auf dem Zettel stand. Und da sie davon ausging, dass sie den richtigen Zettel in der Hand hielt, wusste sie nicht, was an „einmal Mehl, bitte“ eine Unverschämtheit oder gar Schweinerei sein sollte?
Nach dem sie sich von ihrem ersten Schrecken erholt hatte, ging sie frischen Mutes zu einer anderen Verkäuferin, die unserer Jule wegen ihrer lila Haare weitaus freundlicher erschien. Sie gab ihr den Zettel, zeigte auf die zwei Euro, die sie in der Hand hielt und wartete, was nun geschehen würde.
Im ersten Moment schien auch alles ganz normal. Die Verkäuferin strich sich mehrmals gedankenverloren mit der Hand über ihre Schürze, und Jule dachte unterdessen schon mal an den leckeren Kuchen, den die Mutter bald mit dem Mehl zu Hause backen würde.
Doch da sah sie plötzlich blitzschnell etwas auf sich zufliegen. Jule erkannte im letzten Moment, wie die Hand der Verkäuferin mit den lila Haaren sich gefährlich nah in Richtung auf ihr linkes Ohr zu bewegte.
Gerade noch konnte sie sich ducken. Statt Jules Ohr traf die Verkäuferin mit voller Wucht einen alten Opa am Hinterkopf, der gerade dabei war, mit einem riesigen Vergrößerungsglas die Preise in den Regalen zu studieren. Durch die Wucht des Aufpralls flog dem Opa der Hut vom Kopf und landete in einem Kinderwagen, das darin schreiende Baby unter sich begrabend. Der Opa selbst fiel - ohne dass er wusste, wie ihm geschah - mit großem Schwung in ein Gemüsefach. In seine linke Manteltasche bohrte sich brutal eine Mohrrübe. In seinen Mund zwängte sich ein aufdringlicher Kohlrabi - eine Gemüsesorte, die er zudem auf den Tod nicht ausstehen konnte. Und ein mitleidiges Kohlblatt schließlich, das offensichtlich gemerkt hatte, dass dem Opa der Hut abhanden gekommen war, legte sich schützend auf seinen kahlen Kopf.
Dies alles führte nun dazu, dass Jule verständlicherweise lauthals loslachen musste. Ganz im Gegensatz zu dem Opa und den Verkäuferinnen, welche ihrerseits sofort die Jagd auf unsere Jule eröffneten.
Nur der mutige Sprung in einen Einkaufswagen, in dem dummerweise auch noch Eier lagen, rettete Jule vor der wilden Meute. Mitsamt dem Wagen bewegte sie sich in rasender Geschwindigkeit durch die Kaufhalle dem Ausgang zu. Dass der Einkaufswagen dabei unterwegs noch einen großen Büchsenturm mit Hundefutter, ein Regal mit Joghurt und ein Fach mit lauter dummgrinsenden Schokoladenosterhasen zum Einsturz brachte, darf nun aber wirklich keiner der Jule zum Vorwurf machen. Konnte sie vielleicht etwas dafür, dass die Konstrukteure am Einkaufswagen den Lenker vergessen hatten?
Schon war sie draußen und rollte nun mit großer Geschwindigkeit die abschüssige Straße hinunter. Und dies war genau der Moment, in dem ich die Straße in entgegengesetzter Richtung entlang spazierte. Kurz vor der Ecke, wo das Lampengeschäft ist, konnte ich nur noch sehen, wie die dicke Briefträgerin aus dem Haus kam und gemächlich den Bürgersteig entlang stapfte, ohne auch nur zu ahnen, was sich da hinter ihrem Rücken zusammenbraute.
Da der Fußweg inzwischen nicht breiter geworden war und unsere dicke Postfrau auch nicht dünner, passierte, was passieren musste. Mit vollem Karacho stieß der Einkaufswagen auf den dicken Hintern der Briefträgerin. Die Besitzerin des Hinterns machte einen unfreiwilligen Sprung nach vorn und hatte nur Glück, dass vor ihr ein Auto geparkt war. An diesem hielt sie sich fest, konnte aber wiederum nicht verhindern, dass das Auto nach ihrem Zusammenstoß einen tiefen Abdruck ihres gesamten Körpers im Blech behielt.
Der kleinen Jule jedenfalls war nichts passiert. Geistesgegenwärtig war sie rechtzeitig vom Wagen abgesprungen und rannte inzwischen schon nach Hause.
Genau vor der Haustür hatte ich dann Jule eingeholt. Während sie auf der Treppe auf mich wartete, kaufte ich schnell noch das Mehl. Und als Jule es ihrer Mutter überreichte, wusste die glücklicherweise nicht, was für ein Abenteuer ihre kleine Tochter gerade eben erlebt hatte.
Als Jule und ich uns abends kurz vor dem Einschlafen an ihrem Bettchen unterhielten, musste wir beide noch sehr viel und lange lachen. Bedauert haben wir nur, dass Jule leider den vertauschten Einkaufszettel auch verloren hatte, denn wir hätten beide zu gerne gewusst, was da wohl drauf geschrieben stand.
Als ich drei Stunden später noch einmal in Jules Zimmer sah, kicherte sie im Schlaf noch immer leise vor sich hin. Bestimmt träumte sie gerade von ihrem großen Erlebnis.



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