E-Book, Deutsch, 96 Seiten
Reihe: Go Vista
Aigner GO VISTA: Reiseführer Gardasee
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95733-816-7
Verlag: Vista Point
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 96 Seiten
Reihe: Go Vista
ISBN: 978-3-95733-816-7
Verlag: Vista Point
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Über das Reiseziel Gardasee
'Als Gott die Welt anmalte, fielen ihm am Gardasee die Farben aus der Hand und ergossen sich über das Land.' Stolz erzählen die Anwohner des Sees, der in die drei italienischen Provinzen Venetien, Lombardei und Trentino gebettet ist, diese Geschichte.
Wahrhaftig, beim Anblick der zahllosen Blau-, Grün- und Türkistöne, die der Wechsel von Wind, Wetter und Tageszeit auf das Wasser zaubert, und der Farbenpracht, mit der sich die üppige mediterrane Vegetation an Ufern und Hängen entfaltet, mag man diese Geschichte gern glauben.
Vielseitig wie die Farbpalette ist auch die Landschaft des Sees: im Norden alpin, schroff und abweisend, fjordähnlich und mit hohen Steilwänden, zum Süden hin werden aus den Bergen Hügel, die sich in der weiten Po-Ebene verlieren. Im sanften Licht gedeihen hier Palmen, Zitronen, Oliven und Mimosen, die die Luft mit mediterranem Duft schwängern.
In wachsender Zahl fallen allsommerlich von nah und fern die Besucher ein, um die herrliche Landschaft zu genießen. Während der Hochsaison jedenfalls braucht man etwas Geduld, wenn auf der Gardesana Orientale und der Gardesana Occidentale - den Panoramastraßen auf der rechten bzw. linken Seite des Sees - die Autoschlange dahinschleicht. Dennoch ist der Gardasee ein paradiesisches Fleckchen Erde geblieben: Nur wenig abseits der großen Touristenzentren lassen sich jeden Tag versteckte Juwelen entdecken.
Über den Go Vista Info Guide Gardasee
Nach der Chronik, die kurz und prägnant die wichtigsten Daten zur Geschichte liefert, werden im Kapitel Vista Points die an den See grenzenden Orte von Arco bis Valeggio sul Mincio mit Serviceadressen der Highlights und mit Hinweisen auf Restaurants, Cafés und Einkaufsmöglichkeiten vorgestellt. Darüber hinaus widmet sich ein Kapitel den Städten Verona und Brescia.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhalt
Top 10 & Willkommen
Top 10: Übersichtskarte vordere innere Umschlagklappe
Top 10: Das sollte man gesehen haben hintere Umschlagklappe
Willkommen am Gardasee
Chronik
Daten zur Geschichte
Stadttouren Verona & Brescia mit Detailkarten
Ein Rundgang durch die Stadt der unsterblichen Julia
Service-Informationen Verona
Ein Rundgang durch das lombardische Schatzkästchen
Service-Informationen Brescia
Vista Points – Sehenswertes
Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
Der Norden
Der Osten – Riviera degli Olivi
Der Südwesten
Der Westen – Riviera dei Limoni
Service von A bis Z und Sprachführer
Gardasee in Zahlen und Fakten
Anreise, Einreise
Auskunft
Automiete, Autofahren
Diplomatische Vertretungen
Einkaufen
Essen und Trinken
Feiertage, Feste
Geld, Kreditkarten
Hinweise für Menschen mit Handicap
Internet
Klima, Kleidung, Reisezeit
Medizinische Versorgung
Mit Kindern am Gardasee
Nachtleben
Notfälle, wichtige Rufnummern
Öffnungszeiten
Post, Briefmarken
Presse
Rauchen
Sicherheit
Sport und Erholung
Strom
Telefonieren
Trinkgeld
Unterkunft
Verkehrsmittel
Zeitzone
Zoll
Extras – Zusatzinformationen
Preiswert zu Veronas Schätzen
Deutsche Kaiser und ihre Frauen in Italien
Wir kam die salzige Sardine in den »süßen« Gardasee?
Von Nymphen und Königen
Gargnano, ehemaliges Zentrum des Zitronenhandels
Sprachführer
Die wichtigsten Wörter für unterwegs
Register
Bildnachweis und Impressum
Chronik
Daten zur Stadtgeschichte
Ca. 8000 Funde von Steingravuren v. Chr. im Valcamonica (nördlich des Iseo-Sees) gelten als älteste Nachweise menschlicher Existenz in den Tälern der italienischen Südalpen. Ca. 6000 Nach einer Phase klimati- v. Chr. scher Abkühlung, während der wahrscheinlich menschliches Leben am Alpenrand unmöglich wurde, wird das Gebiet in der Jungsteinzeit durch die Landwirtschaft betreibenden Camuni erneut besiedelt, was ebenfalls durch Steingravuren in der Valcamonica belegt ist. Grabmal der Scaliger in Verona 2000 Erste Besiedlung der Region von Malcésine, Desenzano und v.Chr. des Ledrosees, durch Funde von Pfahlbautenresten belegt. 1000 Die Veneter, die in Oberitalien ansässig waren, werden von v. Chr. den Hunnen vertrieben. 5.–4. Jh. Die Kelten (Gallier) verdrängen die etruskischen Völker v. Chr. in die Po-Ebene. 191 v. Chr. Oberitalien (inklusive Garda- und Iseosee) wird zur römischen Provinz Gallia Cisalpina mit dem Zentrum Mediolanum (Mailand). 89. v. Chr. Rom erteilt den wichtigsten Städten Oberitaliens (darunter Brescia und Verona) römisches Bürgerrecht. Unter der Statthalterschaft Julius Cäsars bzw. der Herrschaft seines Nachfolgers Kaiser Augustus entwickeln sich beide Städte zu wirtschaftlichen Zentren am Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen. Malcésines Wahrzeichen: die Scaliger-Burg aus dem 13. Jahrhundert Der Dichter Dante Alighieri lebte lange Zeit im Exil in Verona – »Dante und seine Dichtung« (1465) von Domenico di Michelino 4. Jh. Am Gardasee wächst die Zahl der Christen, denen 313 n. Chr. durch das Toleranzedikt Kaiser Konstantins freie Religionsausübung garantiert wird. 395 Teilung des Römischen Reiches in Ostrom mit der Hauptstadt Konstantinopel und Westrom, wozu auch Norditalien gehörte, mit der Hauptstadt Rom. 5./6. Jh. Die Völkerwanderung beschert Italien Zeiten kriegerischer Auseinandersetzungen und wechselnder Herrschaften. 452 Hunneneinfall in Italien: Die Po-Ebene wird verwüstet, Verona zerstört. 493–553 Die Ostgoten beherrschen Italien. 568–774 Langobardenherrschaft in Italien, Pavia wird Hauptstadt, Brescia und Verona avancieren zu Herzogsitzen. 774–888 774 wird das Langobardenreich vom Frankenkönig Karl d. Großen erobert, der sich mit der eisernen Langobardenkrone krönen lässt. Pavia bleibt Hauptstadt des fränkischen Regnum Italiae, das von Karls Sohn Pippin verwaltet wird. Dieser gründet die Mark Verona, zu der auch der Gardasee gehört. 9.–11. Jh. Otto I. besetzt Oberitalien; Verona und der Gardasee fallen an Bayern. Um 1000 gewinnen einzelne Stadtstaaten an Macht und befreien sich von der Herrschaft der deutschen Fürsten. 12. Jh. Anfang des Jahrhunderts schließen sich die lombardischen Städte zur »Veroneser Liga« (später »Lombardische Liga«) gegen Friedrich I. Barbarossa zusammen. Sie besiegen den Kaiser 1176 in der Schlacht von Legnano und erhalten 1183 im Frieden von Konstanz die Selbstverwaltung. 13.–14. Jh. Ab 1260 beherrscht das Geschlecht der kaisertreuen Scaliger – ihr Familienwappen, die Leiter (scala), findet man noch heute an alten Gebäuden und in Schriftstücken – Verona und die Gebiete am Ostufer des Gardasees. Eine Zeit wirtschaftlicher Blüte setzt ein. Erst 1387 beenden die Visconti aus Mailand die Herrschaft der Scaliger.
Der Dichter Dante Alighieri wird 1302 von den papsttreuen »Schwarzen« Guelfen aus seiner Heimatstadt Florenz verbannt. Die Jahre des Exils, bis zu seinem Tod, verbringt er vor allem in Verona. 1405–1797 Venedig erringt die Herrschaft über das Ostufer, 1440 über das Gebiet des gesamten Gardasees (mit Ausnahme Rivas). Für die vorausgehende kriegerische Auseinandersetzung zu Wasser schafft man eigens Galeeren vom Meer über die Berge.
Salò wird Hauptverwaltungsort, ein Capitano del Lago vertritt die Serenissima. 1797–1815 Napoleon erobert ganz Norditalien (Lombardei, Ligurien, Venetien), das 1802 zur Italienischen Republik ausgerufen wird. 1803 lässt er sich in Mailand zum König dieser Region krönen. 1814/15 Nach Napoleons Sturz verfügt der Wiener Kongress, dass Venetien, Südtirol-Trentino und die Lombardei Österreich unterstellt werden. 1821–61 Die italienische Einigungsbewegung, das Risorgimento, erkämpft in blutigen Auseinandersetzungen die Ausrufung des Königreichs Italien unter Vittorio Emanuele II. (1861). 1871 wird Rom zur Hauptstadt deklariert. Der Gardasee bleibt bis zum Ende der Donaumonarchie zum Teil österreichisch. 1919 Nach dem Ersten Weltkrieg fällt Südtirol-Trentino (mit Riva) im Friedensvertrag von Saint Germain an Italien. 1922 Mussolini erreicht im Anschluss an den Marsch seiner faschistischen Gefolgsleute auf Rom, dass ihm die Regierungsgewalt übertragen wird. 1943 Nach seiner Absetzung und Verhaftung im Juli wird Mussolini im September von deutschen Militärs befreit und gründet im von Deutschen besetzten Salò die Repubblica Sociale Italiana. 1945 Nach der Kapitulation der deutschen Streitkräfte in Italien wird Mussolini zusammen mit seiner Geliebten auf der Flucht in die Schweiz erschossen. 1946 In Italien wird die Republik ausgerufen. 1970 Der italienische Staat wird in 20 Regionen aufgeteilt, die Provinzen Trient, Lombardei und Venetien teilen sich das Gebiet des Gardasees. Arco, wie Albrecht Dürer es zu Beginn des 16. Jahrhunderts sah (Louvre, Paris) 1992 Nach der Ermordung der Richter Falcone und Borsellino ermittelt die Staatsanwaltschaft, um Verflechtungen von Politik und organisiertem Verbrechen aufzudecken: Mani pulite (saubere Hände) wird zum Losungswort. 1993 Die politisch rechts stehende Lega Nord, die sich für die Trennung des wohlhabenden Nordens vom wirtschaftlich schwachen Süden einsetzt, gewinnt an Popularität. 1994 In Union mit der Lega Nord und den Neofaschisten gelangt die vom Medienpapst Berlusconi gegründete Partei Forza Italia an die Macht, doch bereits nach 226 Tagen im Amt scheitert die Regierung. 1996–98 Der konservative Ministerpräsident Dini tritt zurück. 2001 Trotz einer Verurteilung wegen Bilanzfälschung wird Berlusconi erneut Regierungschef. 2002 Heftige Unwetter im Süden und Osten des Gardasees zerstören Teile der Wein- und Olivenernte. 2003 Berlusconi übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft. 2006 Bei den Wahlen zum Parlament im April unterliegt das von Berlusconi geführte Bündnis der Rechtsparteien knapp dem Mitte-Links-Bündnis unter Romano Prodi. 2008 Nach dem Scheitern der Regierung Prodi und Problemen vor allem in den Kommunen des Südens (z. B. Müllentsorgung in Neapel) bescheren Neuwahlen eine weitere Amtsperiode für Berlusconi. 2009 Durch den Zusammenschluss der Rechtsparteien »Forza Italia« und »Nationale Allianz« zur »Popolo della Liberta« (PDL) im März kann Berlusconi, der sich zum Vorsitzenden der neuen Partei wählen lässt, seine Position stärken. Auch die Vielzahl der privaten und politischen Skandale kann sein Ansehen in Italien nicht nachhaltig gefährden. 2010 Bei den Kommunalwahlen am 30. März gewinnen Lega Nord und PDL in 13 von 20 Regionen Italiens. 2014 Die Übernachtungszahlen der italienischen Gäste sind rückläufig, während die der deutschen leicht zunehmen. Unter den Urlaubern am Gardasee haben die Deutschen einen Anteil von 23,5 Prozent, die deutschsprachigen Gäste machen insgesamt immerhin 30 Prozent aus. 2014 Matteo Renzi, ehemaliger...