Arndt Rassismus begreifen

Vom Trümmerhaufen der Geschichte zu neuen Wegen
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-406-76556-8
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6420, 477 Seiten

Reihe: Beck Paperback

Rassismus ist eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Er wirkt bis in kleinste Zusammenhänge globaler und lokaler Strukturen hinein - und zwar als Ergebnis seiner viel zu langen Geschichte. In ihrem aufrüttelnden Buch analysiert und problematisiert Susan Arndt diese Machtstrukturen von ihren Anfängen bis in unsere Gegenwart und zeigt, wie wir über Rassismus reden können, ohne ihn zu reproduzieren. Anti-Rassismus erfordert aktives Handeln und entsprechende Kompetenzen. Dafür braucht es Wissen und Argumente. Dieses Buch liefert sie.

Susan Arndt lehrt Englische Literaturwissenschaft und Anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth.

Autoren/Hrsg.

Arndt, Susan

Fachgebiete

• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Politische Kultur Interessengruppen, Lobbyismus und Protestbewegungen
• Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Spezielle Soziologie Soziale Ungleichheit, Armut, Rassismus

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Titel;3
3;Zum Buch;2
4;Über die Autorin;2
5;Impressum;4
6;Inhalt;5
7;Einleitende Bemerkungen: Black Lives Matter in Zeiten der COVID-19-Krise;9
8;Widmung;14
9;I. Rassismus: Grundlagen, Konzeptionelle Verirrungen und strömungen;15
9.1;1. Othering und Privilegien im Kontext sozialer Ungleichheit;15
9.2;2. Rassismus als Erfindung und Othering mittels ‹Rassen›;17
9.3;3. Rassismus. Überlegungen zur Begriffsbestimmung;22
9.4;4. Der Racial Turn oder soziale Positionen im Rassismus;23
9.4.1;4.1. Weißsein als soziale Position infolge rassistischer Macht und Privilegierung;25
9.4.2;4.2. Soziale Positionen infolge rassistischer Diskriminierung: Schwarz, People of Color, Indigene, Jüdisch und Passing;29
9.5;5. Warum die Begriffe ‹Ausländer-› oder ‹Fremdenfeindlichkeit› sowie ‹positiver Rassismus› unzutreffend sind;35
9.6;6. Gibt es nicht: ‹Umgekehrter Rassismus› und ‹Außereuropäischer Rassismus›;38
9.7;7. Rassismus unter rassistisch Diskriminierten: ‹Teile und herrsche› und Colorismus;45
9.8;8. Verinnerlichter Rassismus;49
9.9;9. Strömungen des Rassismus;52
9.9.1;9.1. Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus;53
9.9.2;9.2. Rassismus gegenüber Schwarzen;58
9.9.3;9.3. Orientalistischer Rassismus;60
9.9.4;9.4. Ziganistischer Rassismus;64
9.9.5;9.5. Rassismus gegenüber Indigenen Menschen;68
9.10;10. ‹Rassismus ohne Rassen› als Irrtum;75
10;II. Geschichte des Rassismus als Geschichte der Erfindung von ‹Rassen›;79
10.1;1. Griechische Konstruktionen vom Selbst und Anderen;80
10.1.1;1.1. Das Erwachen des Griechischseins;80
10.1.2;1.2. Das nichtgriechische Andere;83
10.1.3;1.3. Argumentationsmuster der Differenz;85
10.1.4;1.4. Theorie zur Sklaverei von Aristoteles;89
10.1.5;1.5. Noahs Fluch über Ham – eine antike Erfindung mit rassistischer Strahlkraft;94
10.2;2. Die Erweckung des Weißseins;95
10.2.1;2.1. Wie die christliche Farbsymbolik ‹Hautfarbe› erzählt und Räume kartiert: Die Geburt der Schwarz-Weiß-Antithese;95
10.2.2;2.2. ‹Hautfarbe› und Religion in Eschenbachs Parzival;98
10.2.3;2.3. 1492 als Zäsur verschränkter Rassismen;101
10.3;3. Maafa und das kolonial geprägte Weißsein;120
10.3.1;3.1. Maafa als singuläres Modell der Versklavung;120
10.3.2;3.2. Ein kurzer historischer Abriss der europäischen Versklavung von Afrikaner*innen im 15. bis 18. Jahrhundert;126
10.3.3;3.3. ‹Jenseits vollwertiger Menschlichkeit›: Rechtlosigkeit und deren Legitimation;133
10.4;4. ‹Rassen›theorien in der Aufklärung;147
10.4.1;4.1. Rassismus in Philosophie und Naturwissenschaft;147
10.4.2;4.2. Versklavte, die Sklaverei als Befreiung erleben? Daniel Defoes Welt von Robinson Crusoe;161
10.4.3;4.3. Erste Gedanken zum Begriff ‹Rasse› in Deutschland: Kant vs. Amo;163
10.4.4;4.4. Anfang vom Ende: Abolitionismus und die Revolution in Haiti;172
10.4.5;4.5. Jim-Crow-Gesetzgebung;182
10.4.6;4.6. Hegel: Trotz allem, die europäische Versklavung von Afrikaner*innen ist gerecht;184
10.4.7;4.7. Von ‹Volk›, ‹Kultur› und ‹Völkerschauen›;189
10.5;5. Rassismus zwischen Imperialismus und Nationalismus;195
10.5.1;5.1. Imperialismus als globale Weltwirtschaft und rassistisches Gewaltregime;196
10.5.2;5.2. Imperialismus legitimieren;205
10.5.3;5.3. Weißsein im ‹Kampf der Klassen›;228
10.5.4;5.4. Nationen und innere Feinde des Deutschen Reiches: Jüdische Menschen und Rom*nja;236
10.5.5;5.5. Arier als ‹reine Krone› des Weißseins. Chamberlains Vorstellungen von Zukunft;240
10.5.6;5.6. Fischer und die Eugenik als ideologische Brücke zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus;242
10.5.7;5.7. Rassismus in der Weimarer Republik;244
10.5.8;5.8. Britische Apartheid in Südafrika;248
10.6;6. Nationalsozialismus;251
10.6.1;6.1. Nationalsozialistische Gesetzgebungen;252
10.6.2;6.2. Die nationalsozialistische Novelle der ‹Rassen›theorien;258
10.6.3;6.3. «Lebensraum im Osten»;264
10.6.4;6.4. Die technologische und bürokratische Infrastruktur des eliminatorischen Rassismus: Shoah und Porajmos;266
10.6.5;6.5. Rassismus gegenüber Schwarzen und Orientalistischer Rassismus;269
10.6.6;6.6. Der japanische Weg innerhalb der europäischen ‹Rassen›theorien;271
10.6.7;6.7. Rassismus in den Reihen der Alliierten;273
10.6.8;6.8. Nationalsozialismus zwischen Singularität und Kontinuität;275
10.6.9;6.9. Die UNESCO-Erklärung von 1950;277
10.6.10;6.10. Juristischer Umgang mit dem NS;279
10.6.11;6.11. Kolonialismus und NS als Januskopf der Gründung Israels;284
10.7;7. Rassismus inmitten von globaler (Post-)Dekolonisierung und Kaltem Krieg;287
10.7.1;7.1. Der Umgang mit ‹Rasse› im geteilten Deutschland;287
10.7.2;7.2. Dekoloniale Bewegungen;291
10.7.3;7.3. Burische Apartheid in Südafrika;295
10.7.4;7.4. Diasporas;299
11;III. Zeitgenössische Manifestationen des Rassismus seit 1990: Deutschland im globalen Kontext;311
11.1;1. Politik: Erinnerung, Entschuldigung, Entschädigung;312
11.1.1;1.1. Deutschland und NS: Shoah und Porajmos;312
11.1.2;1.2. Die Mbembe-Debatte;314
11.1.3;1.3. Kolonialismusaufarbeitung in Europa;323
11.1.4;1.4. Entschuldigung und Entschädigungszahlungen;328
11.1.5;1.5. Entwicklungshilfe und der Unterlegenheitsmythos;334
11.2;2. Rassismus und gesellschaftliche Debatten;338
11.2.1;2.1. ‹Leitkultur› und ‹Multikulturelle Gesellschaft›;338
11.2.2;2.2. ‹Flüchtlingskrise›, ‹Illegale› und der Windrush-Skandal;349
11.3;3. Rassistische Parteien;353
11.4;4. Rassistische physische Gewalt als serielles Verbrechen;361
11.5;5. Institutioneller Rassismus: Polizei und Racial Profiling;365
11.6;6. Immer wieder Alltag(srassismus);375
11.6.1;6.1. Repräsentation zwischen Ignorieren und rassistisch-falschem Othering;376
11.6.2;6.2. Mikroaggressionen;386
11.6.3;6.3. Stereotype Threat;388
11.7;7. «Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.» Wörter und rassistisches Wissen;390
11.7.1;7.1. Widerspruch: Rassistische Wörter (verteidigen);393
11.7.2;7.2. Rassistische Wörter(bücher);399
11.8;8. ‹Rasse› und ‹Hautfarbe›: Alter Rassismuswein in neuen Worthülsen;404
11.9;9. Aktuelle Gesetzgebung;410
12;Ein Fazit: Zum Schluss kommen, wenn auch kein Ende in Sicht ist;416
13;Liste rassistischer und sexistischer Begriffe;425
14;Danksagung;427
15;Literaturverzeichnis;429
16;Anmerkungen;453
17;Personenregister;473

Über Autor(innen)

Susan Arndt lehrt Englische Literaturwissenschaft und Anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth.