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E-Book, Deutsch, Band 51, 1000 Seiten

Reihe: Sophienlust

Autoren E-Book 501-510

Sophienlust Staffel 51 - Familienroman
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-98986-782-6
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Sophienlust Staffel 51 - Familienroman

E-Book, Deutsch, Band 51, 1000 Seiten

Reihe: Sophienlust

ISBN: 978-3-98986-782-6
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. E-Book 1: Goldi, lach doch mal! E-Book 2: Vera wartet auf ihre Eltern E-Book 3: Niemand hat mich richtig lieb E-Book 4: Enno ist eifersüchtig E-Book 5: Bitte behalte mich lieb! E-Book 6: Daniels Herzenswunsch E-Book 7: Die neue Mutter E-Book 8: Komm bitte zurück! E-Book 9: Trixi braucht Liebe E-Book 10: Britta darf nicht nach Hause

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»Mutti, da kommt Renate.« Nick rief es seiner Mutter, Denise von Schoenecker, zu, die eben von Sophienlust nach Schoeneich zurückfahren wollte, weil sie und ihr Mann für den Abend Gäste erwarteten. Denise zögerte und wartete, bis der kleine Wagen der Haustochter ihrer Freundin Claudia Brachmann anhielt. Dominik, genannt Nick, reckte den Hals. »Sie hat ein kleines Mädchen mitgebracht. Mutti, ich wette, wir kriegen mal wieder Zuwachs. Aber dass Renate ein Kind hat, wusste ich wirklich nicht.« »Alles kannst du nicht wissen, Herr Neunmalklug«, lachte Denise, um sich dann dem attraktiven jungen Mädchen zuzuwenden, das eilig auf sie zukam. »Es muss ja nicht Renates Kind sein«, fügte sie hinzu. »Frau von Schoenecker, gut, dass ich Sie noch antreffe. Ich wusste mir keinen besseren Rat, als dieses kleine Ding zu Ihnen zu bringen.« »Immer hübsch der Reihe nach. Erzählen können Sie nachher, Renate. Zuerst wollen wir das Kind aus dem Auto holen und versorgen.« Wie immer dachte Denise zunächst an das Wohl des Kindes. Sie, die das Erbe ihres Sohnes Dominik verwaltete, hatte nach dem Wunsch von Nicks Urgroßmutter, Sophie von Wellentin, aus dem Gut Sophienlust eine Zufluchtsstätte für heimatlose oder unglückliche Kinder gemacht. Gelegentlich fanden auch Erwachsene Hilfe bei ihr, die in Not geraten waren. Kein Wunder, dass die junge Renate Sanders, die Claudia Brachmann seit einiger Zeit im Haushalt half, ihr ein Kind brachte. Renate nickte. »Ja, Frau von Schoenecker. Die Kleine hatte nicht mal etwas Ordentliches an. Nur ein Höschen. Ich habe sie in meine Autodecke gewickelt.« Es war gegen Abend. Die Szene vor dem schönen alten Gutshaus von Sophienlust konnte nicht unbemerkt bleiben. Ein paar Kinder liefen herbei. Denise schickte nach Frau Rennert, der Heimleiterin. Indessen hob Renate das Kind aus ihrem Wagen. Es verhielt sich ganz still. Man hätte denken können, es schlafe. Aber die dunklen Augen waren weit und ängstlich aufgerissen, während das blonde Haar wirr um das Köpfchen stand. »Am besten, Schwester Gretli versorgt sie erst einmal«, bestimmte Frau Rennert. »Sie ist ziemlich schmutzig«, erklärte Renate Sanders, »vor allem klebrig. Sie hat Eis geschleckt und sich tüchtig damit bekleckert.« Alle Umstehenden lächelten. So etwas passierte in Sophienlust natürlich öfters, denn wo viele Kinder sind, gibt es eigentlich täglich irgendein Malheur mit Kakao, Süßspeise oder Honig – von Blaubeerflecken und ähnlichen Dingen ganz zu schweigen. Als Renate das stumme Persönchen in Frau Rennerts Arme legen wollte, klammerte sich das Kind energisch an das junge Mädchen. »Auch gut, dann bringe ich dich selber ins Haus. Einen Mund scheint meine kleine Freundin offenbar nur zum Zweck des Essens zu besitzen. Ob ihr es glaubt oder nicht, sie hat noch kein einziges Wort gesagt.« Renate trug das Kind ins Gutshaus, während Schwester Gretli, die bewährte Betreuerin der Kleinsten in Sophienlust, sofort Wasser in die Kinderbadewanne einlaufen ließ. Pünktchen und Angelika gesellten sich zu dem neuen kleinen Gast, sodass Renate die Möglichkeit hatte, sich unbemerkt davonzustehlen. Das junge Mädchen wurde von Frau Rennert, Denise und Nick, der sich niemals eine Neuigkeit entgehen ließ, schon im Biedermeierzimmer erwartet. »Ich müsste zuerst bei Frau Brachmann anrufen«, besann sich Renate. »Sie wird sich fragen, wo ich bleibe. Ich habe meine Tante besucht, die ihren achtzigsten Geburtstag feierte. Frau Brachmann erwartete mich schon heute Mittag zurück. Aber die Sache mit dem Kind hat mich aufgehalten.« Malu, die seit Jahren auf Sophienlust lebte und hier eine neue Heimat gefunden hatte, wurde gerufen und mit dem Auftrag ins Büro geschickt, bei Claudia Brachmann anzurufen. Jetzt endlich konnte Renate Sanders ihre Geschichte erzählen. Renates Tante hatte am Tag zuvor ihren Geburtstag im Kreis von Freunden und Verwandten gefeiert. Renate hatte die Nacht darauf im Hause der Tante zugebracht und war am Morgen wieder abgereist. Gegen Mittag war sie in einem Rasthaus an der Autobahn eingekehrt, um eine Kleinigkeit zu essen und eine Tasse Kaffee zu trinken. Es war das letzte Rasthaus vor der Ausfahrt nach Sophienlust gewesen, und sie hatte die Pause nur eingelegt, weil sie nicht sicher gewesen war, ob man bei den Brachmanns mit dem Essen auf sie gezählt habe oder nicht. »Ja, und dann war auf einmal das Kind da. Die Serviererin machte mich auf die Kleine aufmerksam, fragte sogar, ob sie zu mir gehöre«, fuhr Renate aufgeregt fort. »Die Kellnerin hatte dem Kind aus Mitleid ein Eis gekauft, an dem es seelenruhig herumschleckte, nur mit einem Höschen bekleidet und schon ziemlich verschmiert. Ein goldiger Anblick, aber zugleich etwas beunruhigend, weil die kleine Person zu niemandem in der Raststätte zu gehören schien. Die Kellnerin hatte an jedem Tisch gefragt. Auch in den Nebenräumen der Raststätte waren Nachforschungen nach den Angehörigen des kleinen Mädchens angestellt worden. Erfolglos. Da saß das Fräulein Namenlos, sagte kein Tönchen und schaute uns aus seinen großen braunen Augen ernsthaft an. Ich gab mir die größte Mühe, irgendetwas aus der Kleinen herauszubringen. Sie scheint nicht einmal zu wissen, wie sie heißt. Je mehr Leute aufmerksam wurden und sich neugierig um uns scharten, umso schüchterner wurde das Kind. Niemand wusste Rat.« Renate lächelte Denise von Schoenecker an. »Ich war richtig froh, dass ich dazukam. Durch Frau Brachmanns Freundschaft mit Ihnen, liebe Frau von Schoenecker, weiß ich wenigstens, was man in einer solchen Situation zu tun hat.« »Und vor allem, wohin ein verlassenes Kind gebracht werden muss«, mischte sich Nick ein. »Das haben Sie prima gemacht, Renate!« »Haben Sie auch daran gedacht, die Polizei zu benachrichtigen?«, erinnerte Denise. »Vielleicht wird das Kind verzweifelt gesucht.« Renate nickte. »Natürlich. Die Polizei ist verständigt worden. Ich glaube, eine Beschreibung des kleinen Mädchens ist schon an alle Dienststellen gegeben worden. Ich habe die genaue Adresse von Sophienlust angegeben, weil ich sicher war, dass mein Eisschleckerchen hier Aufnahme finden würde.« »Klar«, bestätigte Nick im Brustton der Überzeugung. »Wäre das erste Kind, das wir nicht aufnehmen. Tante Ma, wenn’s auch bloß ein sehr kleines Mädchen ist – ich würde es gern für immer behalten. Aber ich sehe schon, spätestens übermorgen kommen die Eltern und holen das Kind wieder ab. Es ist immer dasselbe.« Frau Rennert, von allen Kindern Tante Ma genannt, hob die Schultern. »Man muss abwarten, Nick. Seltsam genug hört sich das Ganze an. Man vergisst doch ein Kind nicht einfach in der Raststätte an der Autobahn.« »Vielleicht ist es eine Familie, die so viele Kinder hat, dass sie sich beim Abfahren verzählt hat und erst zu Hause merkt, es fehlt eins«, prustete Nick. Denise, Frau Rennert und Renate stimmten in sein Lachen ein. »Hör’ mal, eine so große Familie gibt es doch gar nicht«, erklärte Renate. »Eltern merken es gleich, wenn ein Kind fehlt.« »Spannend«, seufzte Nick begeistert, »richtig spannend. Bloß gut, dass Sie das Kind gleich zu uns gebracht haben. Jetzt ist es erst einmal in Sicherheit.« Die Tür flog auf, Pünktchen stürmte herein. »Entschuldige, Tante Isi, ich hab vergessen anzuklopfen«, sprudelte das kleine Mädchen, das seinen Namen den lustigen Sommersprossen auf seiner Nase verdankte, hervor. »Die Kleine weint so schrecklich. Schwester Gretli meint, dass Renate noch einmal kommen sollte. Zu ihr hatte das Kind doch bereits etwas Zutrauen gefasst.« Renate stand sofort auf. »Darf ich, Frau von Schoenecker?« »Natürlich, Renate. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie sich noch ein bisschen um Ihren kleinen Findling kümmern wollen.« Renate verließ das Biedermeierzimmer, das ganz und gar von dem großen Portrait Sophie von Wellentins beherrscht wurde. Nick sah Pünktchen, seine besondere Freundin, selbstbewusst an. »Siehst du, so ein Findling bist du auch mal gewesen, Pünktchen. Wer weiß, was aus dem kleinen Mädchen mal wird.« »Aber ich bin dein Findling«, antwortete Pünktchen, »und das ist etwas Besonderes. Nicht wahr, Tante Isi?« Denise von Schoenecker, die von allen Kindern in Sophienlust Tante Isi genannt wurde, nickte Pünktchen zu. »Ja, mein Herzchen – du und Nick, ihr scheint wirklich zusammenzugehören. Aber jetzt müsst ihr euch trotzdem trennen, denn ich will schnellstens nach Schoeneich. Wir haben Gäste heute Abend. Es ist schon reichlich spät geworden. Oder möchtest du hier übernachten, Nick?« Nick, dem Sophienlust als Erbe zugefallen war, hatte in dem geräumigen Haus ein eigenes Zimmer. So konnte er, sooft er Lust hatte, in Sophienlust schlafen, obwohl sein eigentliches Zuhause drüben auf Gut Schoeneich war, bei seinem Stiefvater Alexander von Schoenecker und seinen Stiefgeschwistern. »Nöö, ich fahre mit nach Schoeneich, Mutti«, entschied Nick ohne Zögern. »Es gibt ganz bestimmt was Gutes, wenn Besuch da ist. Auf Wiedersehen, Pünktchen!« Denise wollte vor ihrer Abfahrt noch wissen, ob das fremde Kind sich beruhigt habe. Renate kam eben auf Zehenspitzen aus dem Zimmer, das rasch für den unerwarteten Zuwachs hergerichtet worden war. »Sie ist eingeschlafen, Frau von Schoenecker. Wenn sie nur etwas sagen wollte! Zu mir scheint sie ein bisschen Vertrauen zu haben. Aber ich kann deshalb ja nicht hierbleiben. Frau Brachmann braucht mich.« »Fahren Sie nur getrost zu den Brachmanns, Renate«, meinte Denise. »Morgen wird sich Rat finden, meine ich. Wenn das kleine Mädchen geschlafen hat, wird es uns vielleicht sogar seinen Namen...



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