Baron / Oswald | Agil einfach machen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 244 Seiten, E-Book

Baron / Oswald Agil einfach machen

Praxis- und Methodenbuch für die moderne Projektarbeit
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-648-18398-4
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Praxis- und Methodenbuch für die moderne Projektarbeit

E-Book, Deutsch, 244 Seiten, E-Book

ISBN: 978-3-648-18398-4
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Buch von Christian Baron und Janick Oswald bietet eine praktische Orientierungshilfe für die agile Projektarbeit und ist der ideale Begleiter für die tägliche Anwendung moderner Arbeitsmethoden - vom Projektstart über die Anforderungsdefinition bis hin zur Umsetzung und zum Review. Es enthält 61 erprobte Methoden, die in ein Gesamtrahmenwerk, das sixPHASES Framework, integriert sind. Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Vorlagen, Arbeitsblättern und Checklisten unterstützt das Buch sowohl Einsteiger:innen als auch erfahrene Projektmanager:innen dabei, agile Arbeitsweisen flexibel und effektiv umzusetzen. Der Fokus liegt dabei auf konkreten Methoden und Lösungen, die einen echten Mehrwert schaffen - ohne umfangreiche Vorkenntnisse oder lange Einarbeitungszeiten. Inhalte: - Einführung in agiles Arbeiten  - Prinzipien agiler Projektarbeit - Anwendung des sixPHASES Framework - Methodensammlung im sixPHASES Framework: - PHASE 1 - Plane das Projekt - PHASE 2 - Hebe Bedarfe hervor - PHASE 3 - Arbeite Anforderungen aus - PHASE 4 - Skizziere Lösungsideen - PHASE 5 - Entwickle Lösungen - PHASE 6 - Sichte Erfolge 

Dr.-Ing. Christian Baron ist Berater und Trainer mit Erfahrung aus Führungspositionen in Forschung und Mittelstand. Er nutzt Systemdenken, um nachhaltige Wertschöpfung und organisatorische Transformation voranzutreiben. Mit praxisnahen und verständlichen Lösungen unterstützt er Organisationen dabei, Wandel erfolgreich zu gestalten und zukunftsfähig zu werden.
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1.3 Agiles oder klassisches Projektmanagement?


Das klassische Projektmanagement mit seinem linearen Ansatz eignet sich hervorragend für Projekte in stabilen Umgebungen mit klaren Anforderungen und geringerer Komplexität. Es bietet ein strukturiertes Vorgehen, das eine präzise Planung und effiziente Umsetzung ermöglicht. Doch bei Vorhaben mit zahlreichen Unbekannten, vielen verschiedenen Stakeholdern oder unklaren Risiken stößt dieses Modell an seine Grenzen.

Agiles Projektmanagement hingegen teilt Projekte in kleinere Arbeitseinheiten und wiederkehrende Arbeitszyklen, sogenannte Iterationen. In jeder Iteration werden die relevanten Projektphasen durchlaufen, und am Ende entsteht ein überprüfbares Teilergebnis – ein sogenanntes Inkrement. Dieser iterative Ansatz reduziert Risiken, ermöglicht eine flexible Anpassung und verbessert die Qualität der Ergebnisse durch kontinuierliches Feedback.

Ein zentrales Merkmal der agilen Arbeitsweise ist die Nutzerzentrierung. Kurze Feedbackzyklen unterstützen dabei, neue Erkenntnisse zu gewinnen, Risiken frühzeitig zu erkennen und Lösungen besser auf die tatsächlichen Bedarfe abzustimmen. Agilität erlaubt es, dynamische Bedingungen zu meistern, ohne dabei die Projektziele aus den Augen zu verlieren.

Zur Vorbereitung auf die Anwendung dieses Arbeitsbuchs möchten wir im Folgenden die wesentlichen Unterschiede zwischen klassischem und agilem Projektmanagement hervorheben. Wir zeigen, wann agile Methoden besonders sinnvoll sind, und ordnen den Begriff des Projektmanagements in den Kontext dieses Buches und des sixPHASES Framework ein.

Warum agiles Projektmanagement?

Abb. 1: Lineare und iterativer Projektverlauf im Vergleich

Klassisches Projektmanagement basiert auf einem sequenziellen Ansatz, bei dem Projektephasen in einer festen Reihenfolge durchlaufen werden (siehe Abb. 1). Eine umfassende Planung zu Beginn legt Ziele, Budget und Zeitrahmen fest. Änderungen während der Umsetzung sind oft schwierig, zeitaufwendig und kostspielig. Entscheidungen werden überwiegend zentral durch die Projektleitung getroffen. Lineare Vorgehensmodelle wie das Wasserfallmodell oder das V-Modell sind daher besonders in stabilen Umgebungen mit gut verstandenen Anforderungen und wenigen Unbekannten effizient.1

Doch in dynamischen oder innovativen Projektumgebungen wird dieses lineare Vorgehen häufig zum Nachteil: Zusätzliche Korrekturschleifen, Mehrkosten und verlängerte Projektlaufzeiten können erforderlich sein, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen.

Agiles Projektmanagement bietet hier eine Alternative. Es setzt auf iterative und inkrementelle Arbeitsweisen, bei denen Phasen mehrfach durchlaufen werden. Jede Iteration liefert ein Teilergebnis (Inkrement), das überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. Diese Flexibilität ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren, ohne den gesamten Projektplan zu gefährden. Zudem werden dadurch das Gesamtrisiko und die Kosten reduziert, indem kostspielige Fehlentwicklungen vermieden und Lösungsideen frühzeitig validiert werden. Anstatt Dinge über mehrere Wochen zu planen und anschließend über Monate umzusetzen, werden in kurzen Schleifen Lösungen konzeptioniert, validiert und anschließend implementiert.

Agile Arbeitsweisen sind durch klare Strukturen innerhalb der Iterationen organisiert und legen besonderen Wert auf Nutzerzentrierung und Feedbackzyklen. So können Annahmen überprüft, Risiken reduziert und Erkenntnisse systematisch in den Entwicklungsprozess integriert werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass agiles Projektmanagement klare Ziele, Budgets und Zeitvorgaben nicht ersetzt. Diese bleiben zentral, werden jedoch durch die iterative Arbeitsweise ergänzt, um flexibler und reaktionsfähiger zu sein. Entscheidungen werden stärker im Team getroffen, was die Eigenverantwortung und Motivation der Beteiligten erhöht.

Welche Projektcharakteristika die Wahl der richtigen Methoden im Detail beeinflussen, zeigen wir im folgenden Abschnitt auf.

Die Wahl zwischen klassischem und agilem Projektmanagement

Ob klassisch oder modern, die Wahl der richtigen Methode ist entscheidend für den Projekterfolg. Ob klassisches Projektmanagement oder agile Ansätze besser geeignet sind, kann mithilfe der Stacey-Matrix in Kombination mit dem Cynefin-Modell bewertet werden (vgl. Abb. 2).Ursprünglich von Ralph D. Stacey entwickelt, diente die Stacey-Matrix zunächst zur Beschreibung der Entscheidungsfindung in Organisationen unter Unsicherheit. Heute ist sie vor allen als vereinfachte Darstellung in Kombination mit dem Cynefin-Modell zur Erläuterung der Verwendung agiler Methoden bekannt.

Abb. 2: Die »neue« Stacey-Matrix in Kombination mit dem Cynefin-Modell (Darstellung nach Andreas Diehl/Digitale Neuordnung2)

Die Stacey-Matrix ermöglicht es, die Komplexität von Vorhaben zu analysieren und passende Managementansätze zu wählen. Dabei lässt sie Vorhaben auf zwei Achsen einordnen: der Klarheit der Anforderungen (»Was«) und der Bekanntheit des Lösungswegs (»Wie«). In Kombination mit den Cynefin-Domänen lassen sich Vorhaben und Projekte in vier verschiedene Kategorien von einfach bis chaotisch einsortieren.3 Diese vier Kategorien unterscheiden sich in:

  • Einfach: Probleme sind klar und verständlich. Es gibt bekannte Lösungen und bewährte Prozesse. Anforderungen und Ergebnisse sind vorhersehbar.

    • Beispiele: Installation einer Standard-Bürosoftware oder Montieren eines IKEA-Regals

    • Methoden: lineare Ansätze wie der Wasserfall-Ansatz oder Checklisten

  • Kompliziert: Projekte erfordern Expertenwissen, da Probleme lösbar, aber nicht unmittelbar offensichtlich sind. Die Lösung erfordert viel Aufwand und klares Vorgehen, keine Experimente, sondern viel mehr klare Berechnungen und Vorhersagen.

    • Beispiele: Aufbau eines firmeneigenen Servers oder Bau einer Brücke oder eines Hauses

    • Methoden: Expertenanalysen, Kanban oder andere strukturierte Ansätze

  • Komplex: Hier ist das optimale Endergebnis unklar, und die optimalen Lösungen ergeben sich erst durch iterative Prozesse. Die Domäne ist geprägt von Unsicherheiten, die durch kontinuierliches Lernen und Anpassung bewältigt werden.

    • Beispiele: Entwicklung einer neuen App oder Einführung eines Kundenbindungsprogramms

    • Methoden: agile Ansätze wie Scrum, die iterative Prozesse und Feedback fördern

  • Chaotisch: In dieser Domäne gibt es keine offensichtlichen Muster oder Lösungen. Es ist notwendig, schnell zu handeln und durch Experimente Orientierung zu finden.

    • Beispiele: Validierung völlig neuer Marktideen, z.?B. durch Pop-up-Restaurants

    • Methoden: kreative Ansätze wie Lean Startup oder Design Thinking

Mit dem sixPHASES Framework führen wir verschiedene Methoden aus dem agilen Spektrum der Domänen Kompliziert und Komplex bis hin zur Grenze zum Chaos in einem praxisorientierten Ansatz zusammen. Damit sammelt es verschiedene Methoden zentral und vereinfacht den Einstieg in das agile Arbeiten.

Dieses Arbeitsbuch bietet eine Auswahl an Methodenvorschlägen, die flexibel eingesetzt werden können. Nicht alle Methoden müssen immer oder vollständig angewendet werden. Stattdessen können je nach Projektkontext und -komplexität die passenden Ansätze gewählt werden – sei es ergebnisorientiert oder innovativ. Unser Ziel ist es, einen praxisnahen und pragmatischen Einstieg in das agile Projektmanagement zu schaffen, der sich individuell an die Anforderungen jedes Projekts anpassen lässt. Mit dem sixPHASES Framework und den hier vorgestellten Methoden möchten wir dabei unterstützen, Herausforderungen in der Projektarbeit zu meistern und agiles, nutzerzentriertes sowie kollaboratives Arbeiten zu fördern.

Was verstehen wir unter der agilen Projektarbeit?

In diesem Buch verwenden wir den Begriff »Projekt« als Sammelbegriff für unterschiedliche Vorhaben und Arbeitskontexte. Agile Methoden finden nicht nur in klassischen Projekten Anwendung, sondern auch in der Produktentwicklung und der täglichen Arbeitsorganisation. Unser Ziel ist es, agile Ansätze so zu vermitteln, dass sie vielseitig einsetzbar sind – sei es für die Umsetzung einzelner Projekte, die Entwicklung innovativer Produkte oder die Optimierung von Arbeitsprozessen.

Wenn wir von »agiler Projektarbeit« oder »Projekten« sprechen, meinen wir jede Form von Arbeit, bei der agile Prinzipien wie Nutzerzentrierung, iterative Arbeitsweisen und teamübergreifende Zusammenarbeit Mehrwert schaffen. Ein nach dem sixPHASES Framework organisiertes Projekt kann ebenso der Ausgangspunkt für die Entwicklung eines langfristigen Produkts sein.

Dennoch möchten wir...


Oswald, Janick
Janick Oswald ist selbstständiger Berater und Facilitator für digitalen Wandel und zukunftsfähige Entwicklung. Mit einem Hintergrund in Wirtschaftsinformatik und Psychologie sowie Erfahrung aus Konzernen, Start-ups und mittelständischer Beratung unterstützt er Organisationen dabei, mit modernen und agilen Arbeitsweisen komplexe Herausforderungen zu meistern. Sein Fokus liegt darauf, Teams und Organisationen in der Entwicklung interner Fähigkeiten und nachhaltiger Strategien zu begleiten, um langfristigen Erfolg zu sichern.

Baron, Christian
Dr.-Ing. Christian Baron ist Berater und Trainer mit Erfahrung aus Führungspositionen in Forschung und Mittelstand. Er nutzt Systemdenken, um nachhaltige Wertschöpfung und organisatorische Transformation voranzutreiben. Mit praxisnahen und verständlichen Lösungen unterstützt er Organisationen dabei, Wandel erfolgreich zu gestalten und zukunftsfähig zu werden.

Christian Baron

Dr.-Ing. Christian Baron ist Berater und Trainer mit Erfahrung aus Führungspositionen in Forschung und Mittelstand. Er nutzt Systemdenken, um nachhaltige Wertschöpfung und organisatorische Transformation voranzutreiben. Mit praxisnahen und verständlichen Lösungen unterstützt er Organisationen dabei, Wandel erfolgreich zu gestalten und zukunftsfähig zu werden.

Janick Oswald

Janick Oswald ist selbstständiger Berater und Facilitator für digitalen Wandel und zukunftsfähige Entwicklung. Mit einem Hintergrund in Wirtschaftsinformatik und Psychologie sowie Erfahrung aus Konzernen, Start-ups und mittelständischer Beratung unterstützt er Organisationen dabei, mit modernen und agilen Arbeitsweisen komplexe Herausforderungen zu meistern. Sein Fokus liegt darauf, Teams und Organisationen in der Entwicklung interner Fähigkeiten und nachhaltiger Strategien zu begleiten, um langfristigen Erfolg zu sichern.



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