Bauer / Kappauf / Persich | Warehouse Management mit SAP S/4HANA | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 1276 Seiten

Reihe: SAP Press

Bauer / Kappauf / Persich Warehouse Management mit SAP S/4HANA

Das umfassende Handbuch zu SAP EWM
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8362-9081-4
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Das umfassende Handbuch zu SAP EWM

E-Book, Deutsch, 1276 Seiten

Reihe: SAP Press

ISBN: 978-3-8362-9081-4
Verlag: Rheinwerk
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mehr als 1.000 Seiten geballtes EWM-Wissen! Vom Wareneingang über die Qualitätsprüfung und Fertigungsintegration bis hin zum Warenausgang und der nahtlosen Integration in weitere SAP-Lösungen: Lernen Sie Prozesse und Funktionen der Lagerverwaltung mit SAP EWM im Detail kennen. Dieses topaktuelle Buch vermittelt Ihnen praxistaugliches Expertenwissen zu den EWM-Funktionen in SAP S/4HANA (Embedded und Decentralized).

Aus dem Inhalt:

  • Organisationsstrukturen und Stammdaten
  • Bestandsverwaltung
  • Lieferabwicklung
  • Objekte und Elemente der Prozesssteuerung
  • Wareneingang und Warenausgang
  • Produktionsintegration
  • Lagerinterne Prozesse
  • Qualitätsmanagement (SAP QM)
  • Radio Frequency und Mobile
  • Bereichsübergreifende Prozesse und Funktionen
  • Monitoring und Reporting
  • Anbindung einer Materialflusssteuerung
  • Migration auf SAP EWM in SAP S/4HANA


Frank-Peter Bauer arbeitet seit 2002 mit SAP EWM, zunächst als Entwickler im EWM-Entwicklungsteam und später als Solution Manager für die SAP-Ersatzteilmanagement-Lösung SAP Service Parts Management (SAP SPM) mit dem Schwerpunkt auf SAP EWM. Ab 2007 war er bei SAP Consulting als Principal Consultant, Projektleiter und Business Development Manager für SAP EWM tätig. Zurzeit ist Frank-Peter Bauer bei der IGZ Logistics + IT GmbH, dem führenden SAP-Projekthaus für Logistik und Produktion und offiziellen SAP Special Expertise Partner als Projektleiter im Bereich SAP EWM beschäftigt. Frank-Peter Bauer verfügt über vierzehn Jahre Beratungserfahrung in der Lagerlogistik - sowohl in der Planung und Realisierung von Logistikzentren als auch in der IT-seitigen Konzeption und Umsetzung mit SAP EWM, insbesondere für Großkunden. Für Feedback oder Fragen steht Ihnen der Autor gerne unter www.igz.com oder telefonisch unter +49 9637 9292 0 zur Verfügung.
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Weitere Infos & Material


Vorwort ... 23  1.  Einleitung ... 27  1.1 ... An wen richtet sich dieses Buch? ... 28  1.2 ... Orientierungshilfen in diesem Buch ... 29  1.3 ... Der Inhalt dieses Buches ... 30  1.4 ... Danksagung ... 32  2.  Einführung in SAP Extended Warehouse Management ... 35  2.1 ... Lagerverwaltung mit SAP ... 36  2.2 ... SAP EWM ... 39  2.3 ... SAP EWM und SAP S/4HANA ... 45  2.4 ... SAP EWM in SAP S/4HANA ... 56  2.5 ... Dezentrales SAP S/4HANA EWM ... 64  2.6 ... Zusammenfassung ... 70  3.  Organisationsstruktur ... 71  3.1 ... Grundlagen ... 72  3.2 ... Organisationsstruktur in SAP S/4HANA ... 74  3.3 ... Organisationsstruktur in SAP S/4HANA EWM ... 83  3.4 ... Zusammenfassung ... 121  4.  Stammdaten in SAP S/4HANA EWM ... 123  4.1 ... Evolution der Stammdaten in SAP EWM ... 125  4.2 ... Stammdatenverwendung und Replikation in SAP EWM ... 127  4.3 ... SAP-EWM-Produktstamm ... 132  4.4 ... Verpackungsmaterialien ... 151  4.5 ... Geschäftspartner ... 152  4.6 ... Supply Chain Unit ... 156  4.7 ... Packvorschrift und Packspezifikationen ... 158  4.8 ... Unified Package Builder ... 165  4.9 ... Zusammenfassung ... 169  5.  Bestandsverwaltung ... 171  5.1 ... Quants ... 172  5.2 ... Bestandsarten und Verfügbarkeitsgruppen ... 182  5.3 ... Besitzer, Verfügungsberechtigter und Eigentümer ... 188  5.4 ... Chargenverwaltung ... 196  5.5 ... Serialnummern ... 207  5.6 ... Handling Unit Management ... 226  5.7 ... Bestand in Transporteinheiten ... 234  5.8 ... Bestandsidentifikation (Stock ID) ... 234  5.9 ... Mindesthaltbarkeits- und Verfallsdatum verwalten ... 239  5.10 ... Catch Weight Management ... 244  5.11 ... Bestandsspezifische Mengeneinheiten ... 254  5.12 ... Verwaltung von Herkunftslandinformationen ... 259  5.13 ... Bestandsfindung und -bewertung ... 261  5.14 ... Sonderbestände ... 265  5.15 ... Zusammenfassung ... 268  6.  Lieferabwicklung ... 269  6.1 ... Aufbau der Lieferung ... 270  6.2 ... Lieferbelege in SAP EWM ... 277  6.3 ... Lieferschnittstelle ... 281  6.4 ... Allgemeine Einstellung der Lieferabwicklung ... 300  6.5 ... Zusammenfassung ... 308  7.  Objekte und Elemente der Prozesssteuerung ... 309  7.1 ... Wellenmanagement ... 310  7.2 ... Lageraufgaben und Lagerprozessart ... 328  7.3 ... Lagerauftragserstellung ... 333  7.4 ... Lagerungssteuerung ... 346  7.5 ... Zusammenfassung ... 360  8.  Wareneingangsprozess ... 361  8.1 ... Einleitung und Grundlagen ... 361  8.2 ... Wareneingangsankündigung ... 365  8.3 ... Ankunft des Lkws ... 416  8.4 ... Wareneingangsvorbereitung ... 421  8.5 ... Entladung und Wareneingangsbuchung ... 431  8.6 ... Wareneingangssteuerung ... 441  8.7 ... Einlagerung ... 456  8.8 ... Sonderfälle im Wareneingangsprozess ... 469  8.9 ... Wareneingangsprozess im Szenario »Advanced Shipping & Receiving« ... 494  8.10 ... Zusammenfassung ... 512  9.  Warenausgangsprozess ... 513  9.1 ... Einführung in den Warenausgangsprozess ... 515  9.2 ... Zusätzliche Tätigkeiten im Warenausgangsprozess ... 519  9.3 ... Warenausgangsprozess in SAP EWM ... 557  9.4 ... Zusammenfassung ... 628

10.  Produktionsintegration ... 629  10.1 ... Szenarien und Optionen ... 630  10.2 ... Materialbereitstellung ... 640  10.3 ... Produktionsintegration mit einem externen Manufacturing Execution System ... 669  10.4 ... Wareneingang aus der Produktion ... 682  10.5 ... Intralogistik zur Produktionsversorgung ... 693  10.6 ... Zusammenfassung ... 702

11.  Lagerinterne Prozesse ... 703  11.1 ... Nachschub ... 703  11.2 ... ABC-Analyse ... 718  11.3 ... Lager-Reorganisation ... 722  11.4 ... Bestandskonsolidierung ... 731  11.5 ... Ad-hoc-Bewegungen im Lager ... 735  11.6 ... Umbuchungen ... 737  11.7 ... Inventur ... 738  11.8 ... Ungeplanter Warenausgang ... 760  11.9 ... Warenausgang auf die Kostenstelle ... 761  11.10 ... Zusammenfassung ... 763

12.  Qualitätsprüfung ... 765  12.1 ... Quality Inspection Engine ... 766  12.2 ... Qualitätsprüfung im Wareneingang ... 782  12.3 ... Lagerinterne Qualitätsprüfungen ... 838  12.4 ... Zusammenfassung ... 842

13.  Radio Frequency und Mobile ... 843  13.1 ... Ressourcenmanagement ... 844  13.2 ... Radio-Frequency-Framework ... 871  13.3 ... Datenfunk, Pick-by-Voice und RFID ... 883  13.4 ... Zusammenfassung ... 917

14.  Bereichsübergreifende Prozesse und Funktionen ... 919  14.1 ... Erweiterte Retourenabwicklung ... 920  14.2 ... Logistische Zusatzleistungen ... 936  14.3 ... Kit-Bildung ... 951  14.4 ... Integration von SAP EWM mit weiteren SAP-Produkten ... 968  14.5 ... Yard Management ... 993  14.6 ... Transitlagerung ... 1006  14.7 ... Ausnahmebehandlung ... 1015  14.8 ... Cross-Docking ... 1030  14.9 ... Post Processing Framework und Formulardruck ... 1053  14.10 ... Berechtigungen ... 1065  14.11 ... Archivierung ... 1070  14.12 ... Zusammenfassung ... 1072

15.  Monitoring und Reporting ... 1073  15.1 ... Monitoring und Reporting im Überblick ... 1073  15.2 ... Lagerverwaltungsmonitor ... 1077  15.3 ... Lagercockpit ... 1097  15.4 ... Grafisches Lagerlayout ... 1105  15.5 ... SAP S/4HANA Embedded Analytics ... 1107  15.6 ... SAP-EWM-spezifisches Reporting in SAP BW/4HANA ... 1128  15.7 ... SAP Analysis for Microsoft Office ... 1136  15.8 ... SAP Analytics Cloud ... 1138  15.9 ... Zusammenfassung ... 1154

16.  Anbindung einer Materialflusssteuerung ... 1155  16.1 ... Grundbegriffe und Aufbau eines Materialflusssystems ... 1156  16.2 ... Einrichtung und Simulation eines Materialflusssystems ... 1166  16.3 ... Lagerlayout definieren ... 1171  16.4 ... Verschicken von Telegrammen ... 1178  16.5 ... Routing im Materialflusssystem ... 1180  16.6 ... Überwachung des Materialflusssystems ... 1187  16.7 ... Ausnahmebehandlungen in EWM-MFS ... 1191  16.8 ... Anbindung von Behälterfördertechnik ... 1194  16.9 ... Anbindung über die Lagersteuerrechner-Schnittstelle ... 1207  16.10 ... Zusammenfassung ... 1207

17.  Migration auf SAP EWM in SAP S/4HANA ... 1209  17.1 ... Migrationsszenarien und Systeme ... 1210  17.2 ... Umstieg von SAP EWM auf SAP EWM in SAP S/4HANA (dezentral) ... 1212  17.3 ... Umstieg von WM auf Embedded SAP EWM in SAP S/4HANA ... 1229  17.4 ... Zusammenfassung ... 1240  Anhang ... 1243  A ... Abkürzungsverzeichnis ... 1245  B ... Literaturverzeichnis ... 1255  Die Autoren ... 1259  Index ... 1261


2    Einführung in SAP Extended Warehouse Management


SAP EWM bietet Unterstützung für die gesamte Lagerlogistik. In diesem Kapitel stellen wir Ihnen die Lagerverwaltung mit SAP vor. Wir erläutern, wie sich SAP EWM mit SAP S/4HANA von der bisherigen SAP-Lösung unterscheidet, und welche Installationsoptionen und Architekturoptionen Ihnen mit SAP S/4HANA EWM zur Verfügung stehen.

Reibungslose Prozessabläufe in der Lagerlogistik erfordern neben Flexibilität und Transparenz auch eine lückenlose Integration in die betriebliche Wertschöpfungskette und in die bestehende Systemarchitektur. Moderne Lagerverwaltung bedeutet, die volle Kontrolle über alle Warenbewegungen zu haben – vom Wareneingang über die Produktion und intralogistische Prozesse bis hin zur Auslieferung. Neben der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit durch Kostensenkung ist die funktionale Abwicklung sämtlicher bestandsverändernder Warenbewegungen die wesentliche Aufgabe von Software zur Steuerung der Lagerlogistik und zur Verwaltung von Beständen.

In den letzten Jahren sind dabei die Anforderungen an die logistischen Prozesse enorm gewachsen: Das reicht von der Globalisierung über die wachsende Informationsvernetzung zwischen Kunden und Lieferanten und die zunehmende Zahl von Unternehmen, die an der Lieferkette beteiligt sind, bis hin zu Outsourcing und steigender Prozesskomplexität. In der Konsequenz müssen die IT-Systeme für die Logistik aufgrund des höheren Durchsatzes leistungsfähiger, aber gleichzeitig auch flexibler und sicherer werden. Das Warehouse Management gewinnt als wesentlicher Bestandteil der globalen Lieferkette zunehmend an strategischer Bedeutung.

In komplexen Lager- und Distributionszentren müssen Warehouse-Management-Systeme als Weiterentwicklung der klassischen Lagerverwaltungssysteme (LVS) die Basisprozesse wie Wareneingang, Nachschub und Warenausgang unterstützen. Dabei ermöglichen sie nicht nur ein möglichst genaues Bestandsmanagement, sondern bieten auch Funktionen, um komplexe Prozesse, wie z. B. geplante und ungeplante Cross-Docking-Prozesse, Retouren hinsichtlich der Lieferanten und Kunden sowie Prozesse für logistische Zusatzleistungen (LZL) im Rahmen des Outsourcings zu steuern. Auch hinsichtlich der Anbindung von automatisierten Lagerbereichen müssen Warehouse-Management-Systeme heute eine vollständige Integration der Materialflusssteuerung als Direktanbindung an speicherprogrammierbare Steuerungssysteme aufweisen. Um dem steigenden Kosten- und Liefertermindruck zu begegnen, sind Komponenten wie das Ressourcen- und Arbeitsmanagement wichtige Bestandteile von Lagerverwaltungssystemen.

2.1    Lagerverwaltung mit SAP


SAP stellt seit SAP R/3 2.0 Funktionen zur Lagerverwaltung zur Verfügung und kann damit auf fast 30 Jahre Erfahrung und zahllose erfolgreiche Implementierungen von Lagerverwaltungssoftware zurückblicken.

Seit den ersten Versionen in SAP R/3 über die auf SAP Supply Chain Management (SAP SCM) basierten Versionen von SAP EWM bis hin zu den aktuellen Systemen auf Basis von SAP S/4HANA wurden die Funktionen der Lagerverwaltung ständig erweitert und den steigenden Kundenbedürfnissen entsprechend angepasst (siehe Abbildung 2.1).

Abbildung 2.1     Evolution der Lagerverwaltung mit SAP

In jedem Hauptrelease des SAP-R/3-Systems wurden die Funktionen für die Lagerverwaltung erweitert. 1998 wurde mit Release 4.5 die SAP-ERP-Komponente Warehouse Management (WM) als dezentrales System auf den Markt gebracht. So konnte WM zum einen zentral, also zusammen mit anderen Komponenten, in einem gemeinsamen SAP-ERP-System genutzt und zum anderen auch entkoppelt in einem eigenständigen SAP-ERP-System dezentral betrieben werden.

2004 stellte SAP mit dem SAP-ERP-Release 4.7 Extension Set 2.0 mehrere Erweiterungen zur Lagerverwaltung zur Verfügung, die zusammengefasst SAP ERP Extended Warehouse Management genannt wurden. Diese Erweiterungen bestehen aus Zusatzfunktionen zum Lagerverwaltungssystem und umfassen die folgenden Funktionen: Yard Management, Cross-Docking und LZL.

Die Entwicklung von SAP EWM begann 2002 im Rahmen eines mehrjährigen Entwicklungsprojekts für die neue SAP-Lösung Service Parts Management (SPM) für das Ersatzteilmanagement. Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Automobilkonzern Ford Motor Company und Caterpillar Logistics durchgeführt. SAP EWM war integraler Bestandteil dieser Lösung; dennoch wurde SAP EWM von Beginn an als eigenständige Anwendung konzipiert, die in jeder Lagerumgebung einsetzbar ist und keine Verbindung zu SPM erfordert. SAP EWM wurde eine Komponente der Lösung SAP Supply Chain Management (SAP SCM) und lief auf einem separaten SCM-Server.

Wichtig war dabei die umfassende Integration in SAP ERP, da diese für Stamm- und Bewegungsdaten erforderlich ist. Der Nachteil des separaten SCM-Servers ist allerdings, dass die Systemlandschaft beim Kunden komplexer wird, insbesondere dann, wenn von einer dreistufigen (Entwicklungs-, Qualitäts- und Produktiv-)Systemlandschaft ausgegangen wird.

Aus diesem Grund hat sich SAP bereits 2007 mit SAP-EWM-Release 5.1 entschieden, SAP EWM so zu konzipieren, dass es als Add-on auf dem SAP-ERP-Server installiert werden und somit zentral betrieben werden kann. Systemseitig betrachtet war SAP EWM als Add-on ein SCM-System inklusive der SCM-Basis, aber ohne die SCM-Komponenten SAP Advanced Planning and Optimization (SAP APO), SAP Event Management (SAP EM) und SAP Secure Network Communications (SAP SNC). Demzufolge kommunizierte SAP EWM als Add-on mit SAP ERP für den Austausch von Stamm- und Bewegungsdaten über die gleichen Schnittstellen wie ein SAP-EWM-System, das auf einem separaten SCM-Server installiert ist. Seitdem wurde SAP EWM kontinuierlich weiterentwickelt und durch zahlreiche Funktionen erweitert.

Seit November 2015 konnte SAP EWM 9.3 als dezentrales Lagerverwaltungssystem auch an SAP S/4HANA 1511 und dessen nachfolgende Versionen angebunden werden. Die Versionsnummer setzt sich aus der Jahreszahl (die ersten beiden Ziffern) und dem Monat der Veröffentlichung (die letzten beiden Ziffern) zusammen. Die Integration ist mit der bereits erwähnten SAP-ERP-Integration vergleichbar. Dies bedeutet, dass die Schnittstellen von und zum SAP-ERP-System weiterhin zur Anwendung kommen. So wurden z. B. bei dieser Anbindung auch in Verbindung mit SAP S/4HANA die Materialstämme von dort mittels Core Interface (CIF) an das dezentrale SAP-EWM-System verteilt. Dabei war es auch möglich, ein dezentrales SAP-EWM-System zeitgleich an SAP S/4HANA und an ein »klassisches« SAP-ERP-System anzubinden. Dadurch konnte z. B. ein schrittweiser Umstieg auf SAP S/4HANA gewährleistet werden.

Seit SAP S/4HANA 1610 ist SAP EWM als zentrale (embedded) Lagerverwaltung integrierter Bestandteil der Standardauslieferung und fügt sich dort nahtlos in die bestehenden Komponenten und Funktionen ein.

Die strategische Ausrichtung auf die SAP-S/4HANA-Technologie führte zu einer noch engeren Anbindung an die Business Suite der nächsten Generation – SAP S/4HANA Enterprise Management. SAP S/4HANA bietet ab SAP S/4HANA 1809 FPS02 die Möglichkeit, ein dezentrales SAP-EWM-System auf Basis von SAP S/4HANA mit SAP ERP oder einem SAP-S/4HANA-System mit ERP-Rolle zu integrieren. Dabei kann SAP EWM nicht nur als dezentrale Lagerverwaltungssoftware an SAP S/4HANA angebunden werden, sondern auch als integraler Bestandteil von SAP S/4HANA in einem zentralen System (embedded) laufen.

In diesem Buch beschreiben wir die Funktionen, die Integration und die Prozesse von SAP EWM als Bestandteil von SAP S/4HANA sowie die Lagerverwaltung mit SAP EWM in einem dezentralen SAP-S/4HANA-System (SAP Digital Supply Chain Management, edition for SAP S/4HANA). In den nachfolgenden Abschnitten dieses Kapitels stellen wir Ihnen zunächst die Grundfunktionen von SAP EWM vor und gehen anschließend auf die wesentlichen Innovationen in SAP S/4HANA ein. Danach geben wir Ihnen einen Überblick über die Implementierungsoptionen und die Integration von SAP EWM auf Basis von SAP S/4HANA.

WM und SAP S/4HANA Stock Room Management


Das in SAP S/4HANA integrierte und auf der Funktionalität von SAP ERP basierende WM ist nicht mehr Bestandteil der Zielarchitektur von SAP S/4HANA. SAP bietet SAP-S/4HANA-On-Premise-Kunden ein begrenztes Nutzungsrecht, um bestimmte klassische SAP-ERP-Lösungen auf ihrer SAP-S/4HANA-Installation auszuführen – hierzu gehört auch WM. Bis dahin wird WM in einem sogenannten Kompatibilitätsmodus auf SAP S/4HANA unterstützt und ist Teil des Architektur-Stacks, in dem alle verwandten Funktionen weiterhin unverändert verwendet werden können. Voraussetzung ist, dass die Kunden die entsprechenden Lösungen gemäß ihren Lizenzvereinbarungen lizenziert haben. Dieses Nutzungsrecht läuft am 31. Dezember 2027 aus und gilt sowohl für Bestandskunden als auch für Neukunden.

Seit SAP S/4HANA 1909 stellt SAP das SAP S/4HANA Stock Room Management zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um das aus SAP ERP bekannte WM, dessen Funktionen lizenzrechtlich eingeschränkt wurden. SAP verfolgt hierbei das Ziel, vorhandene WM-Funktionen zunächst weiterzunutzen, und den Kunden einen möglichst...


Persich, Christoph
Christoph Persich ist seit 2003 bei SAP beschäftigt: Von 2006 bis 2010 war er bei der SAP Deutschland AG und Co. KG als Solution Consultant im Bereich der Logistic Execution speziell für SAP EWM zuständig. Seine Schwerpunkte lagen dabei vor allem im Mobile Business und in der Integration von mobilen Geräten in das SAP-System. Zudem verantwortet er die Objektserialisierung, u. a. mit der RFID-Technologie, und hat in diesem Umfeld bereits mehrere erfolgreiche Einführungen der RFID-Plattform Auto-ID Infrastructure realisiert. Während seiner Tätigkeit für SAP Deutschland lebte Christoph Persich in Hockenheim, wechselte aber mit dem Erscheinen der Erstauflage dieses Buches in die Vereinigten Arabischen Emirate. Für SAP MENA unterstützt er seither von Dubai aus Kunden in der Region rund um die Themen Lagerlogistik und Distributionslogistik.

Bauer, Frank-Peter
Frank-Peter Bauer arbeitet seit 2002 mit SAP EWM, zunächst als Entwickler im EWM-Entwicklungsteam und später als Solution Manager für die SAP-Ersatzteilmanagement-Lösung SAP Service Parts Management (SAP SPM) mit dem Schwerpunkt auf SAP EWM. Ab 2007 war er bei SAP Consulting als Principal Consultant, Projektleiter und Business Development Manager für SAP EWM tätig. Zurzeit ist Frank-Peter Bauer bei der IGZ Logistics + IT GmbH, dem führenden SAP-Projekthaus für Logistik und Produktion und offiziellen SAP Special Expertise Partner als Projektleiter im Bereich SAP EWM beschäftigt. Frank-Peter Bauer verfügt über vierzehn Jahre Beratungserfahrung in der Lagerlogistik – sowohl in der Planung und Realisierung von Logistikzentren als auch in der IT-seitigen Konzeption und Umsetzung mit SAP EWM, insbesondere für Großkunden. Für Feedback oder Fragen steht Ihnen der Autor gerne unter www.igz.com oder telefonisch unter +49 9637 9292 0 zur Verfügung.

Kappauf, Jens
Jens Kappauf ist Mitgründer der Qinlox Consulting GmbH, einem Implementierungspartner für Logistiklösungen auf Basis von SAP-Technologien. Als Autor mehrerer SAP-Fachbücher und mit mehr als 20 Jahren branchenübergreifender internationaler Projekterfahrung im Supply Chain Management ist er Experte für die Umsetzung logistischer Prozesse und Funktionen in SAP. Jens Kappauf studierte Betriebswirtschaftslehre und war anschließend mehrere Jahre als Logistikberater bei einem SAP-Beratungspartner tätig. 2001 wechselte er in die Beratungsorganisation der SAP Deutschland AG & Co. KG. 2006 übernahm er in der SAP SE Produktmanagementverantwortung für die SAP-Ersatzteillogistik- und Service-Management-Lösung. Bis 2015 war er dort Produktmanager und Senior Solution Architect für das SAP-Lösungsportfolio für Kontraktlogistiker mit dem Fokus auf SAP EWM.



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