E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Bennett Heiße Nächte in Miami
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7815-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-7815-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dasselbe charmante Lächeln, derselbe athletische Körper: Self-made-Milliardär Cole Marcum ist genauso unwiderstehlich wie damals, als Tamera ihn mehr liebte als ihr eigenes Leben! Aber was, wenn er ihr nach heißen Nächten in Miami zum zweiten Mal das Herz bricht?
Jules Bennett, die ihren Jugendfreund geheiratet hat, ist Mutter von zwei Mädchen - und, natürlich, Autorin. Voller Tatkraft managt sie ihr Leben. Wenn sie sich erst einmal ein Ziel gesetzt hat, hält nichts sie davon ab, es zu erreichen. Davon kann ihr Mann ein Lied singen. Jules Bennet lebt im Mittleren Westen. Selbstverständlich steht ihre Familie im Mittelpunkt - und das Schreiben. Aber sie versteht sich auch als Expertin für Schuhe, Hüte und Handtaschen. Und sie ist fest überzeugt, dass ihr diese Modekenntnisse in ihren Romanen zu Gute kommen.
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1. KAPITEL
„Diesen Auftrag erteile ich … Ihnen beiden.“
Tamera Stevens zuckte vor Schreck in ihrem gemütlichen Ledersessel zusammen, während Cole Marcum im selben Augenblick ausrief: „Ist das Ihr Ernst?“
„Nur das Beste ist für mich gut genug.“ Victor Lawson, weltbekannter Hotelier, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. „Und mein erstes Hotel in den Vereinigten Staaten soll von den besten Architekten des Landes entworfen werden. Wenn dies ein Problem für Sie ist, muss ich das wissen, ehe wir irgendwelche Papiere unterzeichnen. Ich hoffe jedoch, dass wir zusammenarbeiten werden, um das größte Luxushotel Miamis, ja, des ganzen Landes, zu errichten.“
Ein Problem? Aber nein, ganz und gar nicht, dachte Tamera, während sie mühsam das Bedürfnis unterdrückte, zu weinen, laut zu schreien oder einfach aus dem Tagungsraum wegzurennen. Ob man das hektische Schlagen ihres Herzens hören konnte? Bildeten sich womöglich schon kleine Schweißperlen auf ihrer Oberlippe oder ihrer Stirn? Himmel, sie musste unbedingt gleichmäßig atmen, wenn sie nicht auf der Stelle ohnmächtig werden wollte.
Also abgesehen davon, dass sie heute zum ersten Mal nach zehn Jahren ihrem Exverlobten Cole Marcum gegenüberstand, der ihr damals im College das Herz gebrochen hatte, gab es kein Problem. Nein, wirklich nicht.
Ach ja, und allem Anschein nach würde sie gezwungen sein, mit ihm zusammenzuarbeiten, denn kein Architekturbüro auf der ganzen Welt würde Victor Lawsons atemberaubendes Angebot ausschlagen.
Ihr würde übel. Wenn sie und Cole diese einmalige Gelegenheit ergriffen, würden sie auf lange Monate hinaus jeden wachen Augenblick miteinander verbringen müssen.
Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, seit sie beinahe Tag und Nacht unzertrennlich gewesen waren. Positiv an dieser engen Zusammenarbeit mit Cole war allenfalls, dass Tamera ihre Belastbarkeit beweisen konnte – eine Art Bewährungsprobe für ihre anstehende Übernahme der Stevens-Gruppe. Ein Beweis, dass sie eine würdige Nachfolgerin ihres mächtigen und kompetenten Vaters an der Spitze eines milliardenschweren Unternehmens war.
Aber musste sie überhaupt so viel Zeit mit Cole verbringen? Konnte sie nicht vielleicht auch mit einem seiner Kollegen zusammenarbeiten? Es fiel ihr nämlich jetzt schon schwer, im selben Raum mit ihm zu sein, dabei war diese Unterredung höchstens zehn Minuten alt.
„Ich habe noch nie mit einer anderen Firma an einem Entwurf gearbeitet“, warf Cole ein und brachte damit Tameras Nerven zum Flattern. „Jeder Entwurf aus dem Hause Marcum ist ein Unikat und von unschätzbarem Wert.“
Er war also noch immer der Größte. Ja, offensichtlich war sein Ego in den Jahren nach ihrer Trennung sogar noch gewachsen.
Tamera musste jedoch auch zugeben, dass das Älterwerden Coles Sex-Appeal keineswegs geschadet hatte – ganz im Gegenteil. Allerdings wusste sie heute, dass sein attraktives Äußeres, das hinreißende Lächeln und die teuren italienischen Anzüge einen ziemlich miesen Charakter verbargen. Leider.
Sie hätte sich so sehr gewünscht, voller Enthusiasmus in dieses neue, einmalige Projekt einsteigen zu können, aber wie sollte das funktionieren, wenn der Teufel in Person neben ihr saß?
Victor nickte, beugte sich nach vorn und stützte sich mit den Ellbogen auf dem spiegelnden Mahagonitisch ab. Er war erst Ende dreißig, hatte es aber durch harte Arbeit und lukrative Geschäfte in Europa bereits zum Milliardär gebracht. Das blonde Haar, die gebräunte Haut und die blauen Augen ließen ihn wie den typisch amerikanischen Playboy wirken, und Gerüchten und der Regenbogenpresse zufolge eilte ihm der Ruf voraus, weltweit als Casanova unterwegs zu sein.
„Ihrer Sorge und Ihrer Irritation bin ich mir durchaus bewusst, Mr Marcum, aber ich versichere Ihnen – Ihnen beiden –, dass wir alle davon profitieren werden.“
Geschäftlich gesehen mochte das ja stimmen, aber für Tamera persönlich würde es eine physische und psychische Gratwanderung werden. Es hatte lange gedauert, bis sie ihr gebrochenes Herz Stück für Stück wieder zusammengefügt hatte. Wollte das Schicksal sie nun vor eine weitere Prüfung stellen, die es zu bestehen galt?
Wie ärgerlich aber auch! Warum nur musste er noch besser aussehen als in ihrer Erinnerung? Diese breiten Schultern in dem dunklen Anzug, das kohlschwarze Haar und die gemeißelten Gesichtszüge übten eine fast magnetische Anziehungskraft auf sie aus.
Obwohl er von Kopf bis Fuß den zuverlässigen Geschäftsmann verkörperte, ließen ihn seine nachtschwarzen faszinierenden Augen doch unergründlich und wild wirken.
Konnte dieser Mann überhaupt noch lächeln? War sein Inneres so kühl wie sein Blick? Im Geschäftsleben waren Cole und sein Zwillingsbruder Zach als gierige Haie bekannt, doch wie war Cole heute als Mensch?
Nein, Tamera würde sich nicht wieder von ihm verzaubern lassen. Sie würde nicht herumsitzen und sich überlegen, wie er seine Freizeit verbrachte. Sie würde nicht über all die Frauen nachdenken, die seinen Weg gekreuzt hatten, seit er sie verlassen hatte. Sie war inzwischen eine gestandene Geschäftsfrau, und so würde sie sich auch verhalten.
Gut – Cole war ausgesprochen sexy, aber sexy Männer gab es hier in Miami wie Sand am Meer. So umwerfend war er ja nun auch wieder nicht. Nur weil er sie entjungfert, ihr die Welt zu Füßen gelegt und ihr ewige Liebe versprochen hatte, würde sie nicht hingehen und sich nach einem lange beendeten Traum verzehren.
Sie war jetzt eine starke Frau und hatte wichtigere Dinge im Kopf, als sich von der Vergangenheit einholen zu lassen.
Und genau das war einer der Gründe, warum Tamera dieses Projekt um jeden Preis machen wollte. Nachdem sie nun an der Spitze der Firma stand, durfte sie niemanden enttäuschen, vor allem ihren Vater nicht. Ehe er starb, wollte sie ihm beweisen, dass sie dieses Unternehmen, das seit drei Generationen im Besitz der Familie war, mit Bedacht leiten würde.
Niemand wusste von der Krankheit ihres Vaters – mit Ausnahme der Pflegekräfte, die sie eingestellt hatte. Niemand durfte davon erfahren. Falls bekannt würde, dass ihr Vater Lungenkrebs im Endstadium hatte, würden augenblicklich die Kurse fallen und ihnen die Kunden davonlaufen.
Walter Stevens war die Stevens-Gruppe. Er hatte sich in der Firma von der Pieke auf nach oben gearbeitet, und es gab keinen Bauunternehmer im ganzen Gewerbe, mit dem er nicht per du war. Im Hinblick auf Victor Lawson bedeutete das, dass sie sich nicht den geringsten Fehler erlauben durfte.
Und Cole durfte keinesfalls herausfinden, warum ihr Vater das Projekt nicht persönlich betreute. Er würde dessen Krankheit mit Sicherheit zu seinem Vorteil nutzen, und Tamera hatte nicht vor, ihn je wieder die Oberhand über ihr Leben gewinnen zu lassen.
Vermutlich sollte sie Cole sogar dankbar sein. Denn sein herzloses Verhalten damals hatte sie stärker und unabhängiger werden lassen.
„Dieses Hotel soll alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen“, fuhr Victor fort. „Miami und die ganze Welt sollen die Leidenschaft hinter seiner Fassade sehen, die Sinnlichkeit hinter der Eleganz. Die Menschen kommen nach Miami, um ihrem Alltag zu entfliehen. Ich möchte, dass sie in eine andere Zeit versetzt werden und dass Liebende erleben, wie ihre kühnsten Fantasien Wirklichkeit werden.“
Bei jedem anderen Projekt wäre das Wort „Liebende“ Tamera wohl nicht durch Mark und Bein gegangen. Doch dies war ja auch kein Projekt wie jedes andere.
Sie nahm all ihre Kraft und Willensstärke zusammen. „Mr Lawson, ich kann natürlich nur im Namen der Stevens-Gruppe und nicht für meinen künftigen Partner sprechen, wenn ich Ihnen versichere, dass wir entzückt wären, bei diesem Projekt mit jedem Unternehmen Ihrer Wahl zu kooperieren. Wir können es kaum abwarten, mit der Arbeit zu beginnen.“
Das ist für dich, Cole – Mr Ich-kann-die-Verlobung-lösen-ohne-einen-Grund-dafür-zu-nennen.
Na großartig, jetzt wurde sie auch noch kindisch. Wenn sie ihrem Kollegen schon jetzt Steine zwischen die Füße warf, konnte das zu erheblichen Streitigkeiten führen, und Streitigkeiten waren das Letzte, was sie brauchte. Zumal Victor von „Leidenschaft“ und „Sinnlichkeit“ gesprochen hatte.
Victor lächelte triumphierend, und fast hätte sie sich selbst applaudiert.
„Freut mich zu hören, nichts anderes habe ich erwartet. Obwohl sich Ihr Vater so kurzfristig aus dem Geschäft zurückgezogen hat, war mir doch klar, dass seine Tochter dieselben Ziele verfolgt.“
„Mr Marcum?“, wandte sich Victor an Cole. „Ich versichere Ihnen, Sie haben nichts zu verlieren. Sie müssen sich das Honorar nicht teilen, sondern werden beide den vereinbarten Betrag erhalten, wenn Sie Ihre Angebote abgeben. Das ist nur fair. Bedenken Sie, dass ich so etwas auch noch nie zuvor getan habe, aber ich habe die Mehrkosten bereits einberechnet, und ich bin sicher, dass sich die Investition in Ihre beiden Firmen letztendlich in einen netten Gewinn verwandeln wird.“
Die großen Erwartungen, die Victor in ihre Fähigkeiten setzte, verursachten bei Tamera ein aufregendes Kribbeln. Seit sie das College verlassen hatte, arbeitete sie in der Firma ihres Vaters. Genau wie er hatte sie ganz unten angefangen und sich allmählich nach oben gearbeitet.
Jetzt stand sie an der Spitze des Unternehmens, aber sie hätte diese prestigeträchtige Position ohne mit der Wimper zu zucken aufgegeben, falls dies gleichbedeutend wäre mit der...




