Bicos | Die Lady und der Gentleman | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 527 Seiten

Bicos Die Lady und der Gentleman

Roman
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95885-727-8
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

Roman

E-Book, Deutsch, 527 Seiten

ISBN: 978-3-95885-727-8
Verlag: venusbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Eine Leidenschaft, die für die Ewigkeit glüht: Der Zeitreise-Liebesroman »Die Lady und der Gentleman« von Olga Bicos jetzt als eBook bei venusbooks. Rätselhafte Träume plagen die junge New Yorkerin Chloe - von einer anderen Zeit, einem anderen Leben. Liegt der Schlüssel dazu etwa in ihrer Vergangenheit? Während einer Hypnose-Sitzung taucht Chloe immer tiefer in ihre verborgenen Erinnerungen ein ... und findet sich plötzlich im London des Jahres 1882 wieder, in den Armen des charmant-durchtriebenen Gentlemans Harrison Conners. Doch er scheint Chloe für eine andere zu halten: die ebenso schöne wie rätselhafte Lady Constance. Welche Verbindung gibt es zwischen den beiden Frauen? Chloes Nachforschungen bringen sie bald in tödliche Gefahr - einzig Harrison scheint ihr helfen zu wollen ... oder hat er ein ganz anderes Ziel? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der prickelnde historische Liebesroman »Die Lady und der Gentleman« von Romance-Queen Olga Bicos - für alle begeisterten Leserinnen von Regency-Romanen und Diana Gabaldons »Outlander«-Reihe. Der Roman ist auch unter dem Titel »Jetzt und für immer« erhältlich. Lesen ist sexy: venusbooks - der eBook-Verlag.

Olga Bicos wurde in Havanna geboren, studierte Jura in Berkley und arbeitete als Firmenanwältin in einem Medienunternehmen in Los Angeles, bevor sie sich ganz der Schriftstellerei zuwandte. Abenteuerlustig und weit gereist, lebt sie heute mit ihrer Familie in Kalifornien. Für ihre gefährlich-charmanten Helden wurde Olga Bicos für den begehrten K.I.S.S. Award der 'Romantic Times' nominiert. Von Olga Bicos erscheinen bei venusbooks die prickelnden Liebesromane »Fever - Gefährliche Liebe«, »Fever - Eiskalter Kuss« und »Passion - Süßes Verlangen« sowie der historische Liebesroman »Die Lady und der Gentleman«.

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Weitere Infos & Material


1
Samstag, 18. März, 4:20 Uhr. Chloe befindet sich in einer tiefen Trance. Hat gut reagiert, als ich rückwärts zählte und sie gebeten habe, sich zu entspannen. Muss daran denken, bei der nächsten Sitzung die gleiche Technik anzuwenden. Ich bin sicher, dies ist die tiefste Hypnose, in die ich je einen Patienten versetzen konnte. Die Spitze des Filzstiftes kratzte über die Seiten des Notizbuches. Auf der anderen Seite des Zimmers lag Dr. Sarah Carmichaels Patientin rücklings auf der abgewetzten Ledercouch, eine gehäkelte Decke bis unterm Kinn. Die abgebissenen Fingernägel einer Hand krallten sich in die Fransen. Die andere lag entspannt da, mit der geöffneten Handfläche nach oben auf den gehäkelten Quadraten der Decke. Vor sechs Wochen war Chloe Plum, eine Dozentin für das juristische Grundstudium an der Tulane Universität, zu Sarah gekommen, hier in ihre Wohnung im French Quarter. Auch wenn Sarah Carmichael schon im Ruhestand war, so behandelte sie doch ab und zu noch Patienten wie Chloe, die unter schwerer Schlaflosigkeit litt. Sarah blätterte die Seiten ihres Notizbuches durch und beobachtete, wie sich die Brust ihrer Patientin gleichmäßig hob und senkte, in einem Rhythmus, der die Tiefe ihrer Trance anzeigte. Sie dachte wieder an Chloes Zweifel wegen der Hypnotherapie. »Um ehrlich zu sein, ich kann mir gar nicht vorstellen, mich selbst dabei zu beobachten, wie ich in die Hypnose eintauche«, hatte Chloe zugegeben. Sie hatte bis zu ihrer sechsten Sitzung mit diesem Versuch gewartet. Sarah lächelte bei der Erinnerung. Manchmal waren die zögerlichsten Patienten die geeignetsten – als würden sie ihre eigene Verletzlichkeit fühlen und sich vor dem Weg in das Unterbewusstsein fürchten. Ich werde Chloe jetzt in ihr Haus des Friedens führen, kritzelte Sarah in ihr Notizbuch. Sie setzte sich gerade, stellte beide Beine auf den Boden und strich sich eine Locke ihres mit grauen Strähnen durchsetzten Haars aus dem Gesicht, dann beugte sie sich in ihrem Lehnstuhl vor. Noch einmal schrieb sie ein paar Worte in ihr Notizbuch. Habe das Gefühl ... es werden interessante Dinge passieren. »Also gut. Dann wollen wir mal!« Erregung erwachte in Sarah – eine heiße, wohl bekannte Energie. Herrje, wie sehr sie den Ruhestand hasste. »Kannst du mich hören, Chloe?« Ihre Patientin runzelte die Stirn. Chloe hatte ganz besonders feine Züge – eine Stupsnase, leichte Sommersprossen, arglose goldbraune Augen, eingerahmt von einem blonden Pagenschnitt. Sehr hübsch sah sie aus und mindestens zehn Jahre jünger als die fünfunddreißig Jahre, die sie zählte. Ihre zierlichen Formen schienen in den Leggins und dem übergroßen T-Shirt, das sie trug, beinahe puppenhaft zu sein. »Chloe? Bitte antworte mir. Kannst du mich hören?«, drängte Sarah. »Ja.« Es kam nur wie ein schläfriges Flüstern heraus. »Ich werde dich in dein Haus des Friedens führen. Magst du mir beschreiben, wie dieses Haus aussieht? Gibt es Bilder an den Wänden? Ich möchte, dass du dir jede Einzelheit ansiehst ... dass du richtig darin herumwanderst.« Dies alles gehörte zu der Übung, Chloe an einen friedlichen Ort in ihr selbst zu bringen, wo sie nach den Ursachen ihrer Schlaflosigkeit suchen konnte. Sie war kein leichter Fall. Ihre Schlaflosigkeit hatte nach der Fehlgeburt einer überraschenden – aber sehr ersehnten – Schwangerschaft begonnen. Und wenn auch diese Tatsache selbst schon entsetzlich genug gewesen war, so hatte Chloe nach der Fehlgeburt auch noch erfahren, dass sie nie ein Kind würde zur Welt bringen können – sie litt unter einer angeborenen Missbildung des Uterus. Und damit war ihr Leid noch nicht zu Ende gewesen. Nach nur wenigen Wochen stellte sie fest, dass ihr Verlobter, ebenfalls Dozent in Tulane, eine Affäre hatte mit einer seiner Studentinnen. Chloe reagierte auf all das, in dem sie den Kummer tief in sich verschloss, ihn dort versteckte, wo er ihr nichts tun konnte. »Ich bin bereit, mein Leben weiterzuleben«, hatte sie Sarah erklärt. »Die Vergangenheit habe ich hinter mir gelassen.« Aber Sarah glaubte, dass Chloes Schlaflosigkeit noch auf etwas ganz anderes wies, und erst kürzlich hatte ein noch erschreckenderer Vorfall Chloe dazu gebracht, Hilfe zu suchen. In der letzten Nacht hatte Chloe ein Baby weinen gehört. Leises, klagendes Weinen, das von nirgendwoher zu kommen schien. »Chloe? Dein Haus des Friedens? Bitte beschreibe es mir.« Auf dem Couchtisch zwischen der Patientin und der Ärztin lag ein blaues, in Folie eingeschlagenes Buch, The Giving Place, leuchtete der Titel in einem Strahl des Sonnenlichtes auf, das durch die Jalousien der Terrassentür fiel. Chloe bewegte sich auf der Couch. Ihr Mund öffnete sich. Sie versuchte zu sprechen. Die Augenlider flatterten im Rhythmus des REM-Schlafes. »Nein. Nein, bitte! Lieber Gott«, flüsterte sie. Sarah legte den Stift beiseite und war sofort auf der Hut. Sie achtete immer streng darauf, ihre Patienten vorsichtig in ihr Unterbewusstsein zu führen. Noch nie hatte es einen unangenehmen Zwischenfall gegeben. Und das Trauma, das sich in ihren Patienten verbarg, erschien nur sehr selten zu früh, das heißt noch ehe der Patient bereit war, sich den Problemen zu stellen, die der tiefe Schlaf ihm offenbarte. Auf der anderen Seite des Zimmers begann Chloe, den Kopf auf dem Sofakissen hin und her zu werfen. »Sarah?« »Ich bin hier, Chloe«, versicherte Sarah ihr. Noch nie zuvor hatte ein Patient in einem so klagenden Ton gesprochen. »Denke daran, das ist dein Haus des Friedens. Nichts kann dir dort geschehen. Du bist in Sicherheit.« Auf der Couch begann Chloe mit den Beinen zu strampeln. Schon bald trat sie mit den Füßen gegen das, was sie als Hindernis empfand; wild schlugen ihre Arme und Beine gegen die Decke, sie kämpfte dagegen an, schob die Hülle beiseite. Als ihre Hände frei waren, griff sie sich an den Hals. Ein entsetzliches, kehlig klingendes Geräusch – als würde sie ersticken – drang aus ihrem Mund. Sie würgte und rang nach Atem. Das Notizbuch fiel zu Boden. Sarah sprang von ihrem Stuhl und griff nach der Frau auf der Couch. Mit einem kräftigen Stoß bog Chloe ihren Körper in die Kissen. Sie röchelte wie im Todeskampf. »Chloe, um Himmels willen! Hör mir zu!« Sarah packte ihre Patientin an den Schultern und versuchte, ihren sich aufbäumenden Körper zu stützen. »Ich zähle bis drei, dann wirst du aufwachen. Du wirst gleich hier sein, auf der Couch. In Sicherheit!« Ein weiteres Mal bäumte sich Chloes Körper auf, sie hätte Sarah fast von sich gestoßen, die sich mühte, sie festzuhalten. Chloes Finger gingen zu ihrem Hals, als wehrte sie sich gegen eine unsichtbare Umklammerung. »Eins!« Sarah schmeckte die Furcht wie Galle in ihrem Mund. Dies durfte eigentlich nicht passieren. Noch nie war es in einer Sitzung vorgekommen, dass alles ihrer Kontrolle entglitt. Der reinste Albtraum! »Zwei!« Kleine Blutstropfen traten aus den Kratzern an Chloes Hals. Ihre Augen waren geschlossen, der Mund stand offen. Sie atmete schwer, keuchend sog sie die Luft ein. Sie kämpfte um jeden Atemzug. »Drei!« Chloe sank in die Kissen zurück. Sie atmete nicht mehr. »Oh, lieber Gott. Um Himmels willen!« Sarah setzte sich rittlings über Chloes Körper. Sie legte Chloes Kopf zurück und öffnete ihren Mund. Sie atmete zwei Mal schnell in sie hinein und lauschte dann auf ihren Herzschlag oder einen Atemzug von ihr. Kein Lebenszeichen. Als sie nichts vernahm, begann sie mit der Wiederbelebung. Sie presste ihren Mund auf den von Chloe, drückte die gespreizten Hände auf Chloes Brust. »Wach auf! Oh, bitte, lass das nicht geschehen. Wach auf!« Die Gestalt auf der Couch fuhr kerzengerade hoch. Mit unglaublicher Kraft schob Chloe Sarah auf den Boden, die Häkeldecke flog in einem Wirbel von Farben hinter ihr her. Sarah kroch auf Knien näher und starrte ihre Patientin auf der Couch an. Chloes Augen waren weit aufgerissen, sie hatten die Farbe von Honig und glänzten. Sie sah Sarah direkt an, ihr Atem ging normal. Perfekt. Sie blinzelte nicht. Ihre Augen blieben starr, gefangen in der Trance. »Sarah?« Das einzelne Wort klang rau, total erschöpft. Dann wiederholte sie mit neuer Kraft. »Sarah! Ich flehe dich an. Sarah, hilf mir!« Chloe glaubte, sie würde sterben. Etwas – jemand – erdrosselte sie. Sie konnte nicht erkennen, wer es war, sah einfach nichts. Aber sie spürte diese Finger, die sich um ihren Hals schlossen. Und sie hätte schwören können, dass sie ein Lachen hörte – ein Mann lachte, während sie um ihren letzten Atemzug rang. Nein. Nein, bitte! Lieber Gott! Plötzlich begann sie zu fallen, sie glitt in ein Loch, in ein Nichts. Es war, als wäre der Sitz aus einer Achterbahn unter ihr verschwunden, und sie schwebte in der Leere, eine unendliche Sekunde lang, während ihr Magen sich langsam wieder beruhigte. Ihre Hände waren taub. Sie fühlten sich schwer an und prickelten. Ihr Hals schmerzte. Doch der Würgegriff war verschwunden. Sie konnte wieder atmen. Chloe versuchte zu sprechen, bekam aber die Augen nicht auf. Sie dachte an Sarah. Das Letzte, an das sie sich erinnerte, war die Couch mit den großen Kissen, wovon aus sie das Buch auf dem Couchtisch anstarrte – eine riesige blaue Wand mit den Worten The Giving Place in leuchtendem Gold. Und dann war alles um sie herum schwarz geworden. Die Zeit schien stillgestanden zu sein, ehe die Achterbahn aufgehört hatte zu fahren. Zeit, oder der Mangel daran, zählte nicht, nur die Tatsache, dass sie die Finger bewegen konnte. Dass sie wieder Luft bekam. Chloe öffnete die Augen. Sie lag auf dem...



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